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Singles - vom Leitbild zum Sozialschmarotzer

S
Sleepless, ich finde sowas wie Familienplanung gehört von Anfang an kommuniziert und nicht erstmal auf kompliziert und schwer zu bändigen zu machen und sich alles aus der Nase ziehen zu lassen wenn man sowas nicht mehr will...

Das hat NICHTS damit tu tun dass ich jemanden nicht mehr an mich heran lassen möchte oder nur ein bisschen liebe brauche.

Schade, wenn es dein Ex so unfair gehandhabt hat .

07.01.2016 18:25 • x 2 #16


Blanca
Zitat von Blanca:
(Alice Ekert Rotholz, Autorin, *1900, +1995)

Sorry, ich hätte das doch nochmal nachschlagen sollen. Das Zitat war nicht ganz korrekt wiedergegeben:

Dir bleibt auf dieser Welt nur eine Gnadenfrist. Hauptsache ist: Du wirst allmählich, wer Du bist.

07.01.2016 21:41 • x 2 #17


A


Singles - vom Leitbild zum Sozialschmarotzer

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A
Wie praktisch - ich muss nur noch ein Jahr warten, dann bin ich kein Single mehr im Sinne der von Blanca verlinkten Studie. Single sind nämlich dort die Menschen mittleren Alters - die zwischen 25 und 55. Die anderen haben das Weltliche offenbar schon hinter sich.
Ehrlich gesagt, das finde ich deprimierender als alles, was die Studie über den Wertewandel zum Thema Single sagt.

16.01.2016 00:57 • x 2 #18


Blanca
Zitat von Altersgrenze:
Wie praktisch - ich muss nur noch ein Jahr warten, dann bin ich kein Single mehr im Sinne der von Blanca verlinkten Studie. Single sind nämlich dort die Menschen mittleren Alters - die zwischen 25 und 55. Die anderen haben das Weltliche offenbar schon hinter sich.
Ehrlich gesagt, das finde ich deprimierender als alles, was die Studie über den Wertewandel zum Thema Single sagt.

Du meinst folgende Passage, auf Seite 41?

Bitte lass Dich davon nicht deprimieren. Es geht lediglich darum, allein Wohnende - etwa die in Abschnitt a) erwähnte Figur der 78jährigen Witwe - von tatsächlich allein Lebenden zu unterscheiden. Die Wahrscheinlichkeit, daß jemand im mittleren Alter, in dem die meisten Menschen zu zweit oder in Familien leben, gewollt allein lebt, statt eine Beziehung zu führen, scheint in dieser Lebensphase höher, da dies zu rund 93% nicht der Norm entspricht.

So habe ich den Grund für diese Eingrenzung jedenfalls verstanden. Und der schließt keineswegs aus, daß man sich nicht auch mit 80 nochmal verlieben und heiraten kann.

02.02.2016 09:01 • x 2 #19


A
@Blanca,

ja. Es war die von Dir zitierte Passage auf die ich angesprungen bin. Und natürlich hast Du Recht, daß man sich beim Verlieben nicht dran halten muss.

Allerdings geht es in diesem Thread ja um Stereotype rund um das Single-Dasein.
Und da stelle ich fest, dass die Studie zwar eine bestimmte Art von Stereotypen beleuchtet, mich aber mit Hilfe eines besonderen Stereotyps (78jährige Witwe) aus dem Fokus nimmt.

Mein Gefühl - ich bin vom Wertewandel Single=Sozialschmarotzer qua Alter nicht betroffen, weil ich in der gesellschaftlichen Wahrnehmung längst in eine andere Schublade gerutscht bin, nämlich 50 = altes Eisen. In dieser Schublade treffen mich zunehmend Altersstereotypen. Und zu denen zählt eben die mit dem Alter wachsende Unterstellung, dass man beziehungstechnisch abgeschlossen hat. Mal abgesehen von anderen, sehr harten Restriktionen (Arbeitsmarkt), die ich in ihren Auswirkungen enorm beängstigend finde.

Man muss sich den Schuh natürlich nicht für sich persönlich anziehen. Wer mag schon von sich selber denken, dass er in eine Schublade altes Eisen gehört ? Nicht umsonst sagen wir gerne, dass man immer so alt ist, wie man sich selber fühlt. Doch was wir persönlich über uns denken, ändert ja erstmal nichts am gesellschaftlichen Klima, was einem Menschen qua Altersgrenze ab der magischen 5 entgegen schlägt.

Liebe Grüsse

02.02.2016 12:07 • x 2 #20


A
P.S. Ich glaube übrigens auch nicht, dass es ein Zufall ist, dass hier von der 78jährigen Witwe (also weibliche Form) gesprochen wird.

02.02.2016 12:19 • x 2 #21


J
JungeRoemer sendet Blanca eine Blume.

Sagen Sie mir bitte bescheid, wenn ich aufhören soll. Ansonsten gibt es die wöchentlich.

02.02.2016 12:30 • #22


Blanca
Zitat von JungeRoemer:
JungeRoemer sendet Blanca eine Blume.

Sagen Sie mir bitte bescheid, wenn ich aufhören soll. Ansonsten gibt es die wöchentlich.

Mach ruhig. Aber rechne damit, daß ich mich gelegentlich entsprechend revanchiere.

20.02.2016 20:11 • x 2 #23


J
.... dann ist die Welt ein bisschen weniger S*h*iß*

.. und wenn Du mich küsst

... hättest Du mich mal ein bisschen früher geküsst

21.02.2016 00:49 • #24


J
Blanca wäre ein herber Verlust. War vergangene Nacht erschrocken über diese Bösartigkeit. Neid, Neid mit Dummheit gepaart. Blanca steht drüber (hoffentlich). Liebe Grüße an den Interessierten und an Blanca

11.06.2016 10:24 • #25


A
Der besagte Beitrag ist schlicht völlig daneben. Menschlich sowieso aber auch in der Sache. Aus einem einzelnen Diskussionsangebot einen Bildungsgrad ableiten zu wollen, ist unmöglich.
Eines jedoch führt die Autorin/ Autor dieses Beitrag lebhaft vor Augen. Nämlich, daß eine gute fachliche Ausbildung und die Bildung des Herzens zwei Paar Schuhe sind. Falls er oder sie überhaupt selber akademisch gebildet ist. Was ich bei einer derart unqualifizierten Ableitung zumindest mal stark bezweifele. Sag' ich jetzt als ausgebildete Psychologin. Mir jedenfalls hat dieser Thread bislang gefallen. Als eine wohltuende Abwechslung inmitten eines Meeres harter Schicksale.

11.06.2016 11:53 • x 1 #26


Blanca
Heute erschien im SPIEGEL-Newsletter ein Artikel über Studien, die zu einem völlig konträren Schluß kommen:
Jung, ledig, einsam - dieses Bild zeichnen Partnerportale gerne von Singles. Doch Untersuchungen zeigen immer häufiger, dass Alleinstehende sich rundum wohlfühlen.:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 06630.html

Das ist natürlich gemein von den pöhsen Singles... fühlen die sich doch einfach sauwohl, obwohl sie eine defizitäre Randexistenz führen, für die sie sich eigentlich schämen sollten. Schweinerei, jawoll!

Die Studien dazu:

Family roles and work values: Processes of selection and change (kostenpflichtig)
Authors: Monica Kirkpatrick Johnson
First published: 15 April 2005
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... x/abstract

Does singlehood isolate or integrate? Examining the link between marital status and ties to kin, friends, and neighbors (kostenlos)
Natalia Sarkisian, Boston College, USA
Naomi Gerstel, University of Massachusetts Amherst, USA

http://spr.sagepub.com/content/33/3/361.full.pdf+html (kompletter Artikel)

Man muß nur alt genug werden: die nächste Kehrtwende im Geiste kommt bestimmt.

Einfach sein Ding durchziehen, gesundes Mißtrauen wahren gegenüber Menschen, die vorgeben besser zu wissen, wie man sich fühlt als man selbst. Immer schön deren Motive hinterfragen (vielleicht steckt ja eine Singleportalindustrie hinter der Defizitkampagne?) und sich vor allem von Leuten absetzen, die das nachplappern.

Die Zeit heilt alles. Und alles wird gut.

09.08.2016 06:51 • x 2 #27


E
Danke Blanca für die interessanten Beiträge... Ich kann das negative Bild und den gesellschaftlichen Druck auf uns Frauen nur bestätigen. Manchmal denke ich auch, dass ich mich davon sehr unter Druck setzen lasse und dass ich tatsächlich nur einen Partner suche, weil die Gesellschaft mir vorgibt, dass ich einen haben müsste und dass ich doch schleunigst suchen müsste. Ich ackere mich ab, starte Beziehungsversuche mit Männern, die nicht zu mir passen, OBWOHL ich alleine und mit meiner Freiheit gücklich bin. Seit zwei Monaten schaffe ich es jetzt, die Suche komplett brach liegen zu lassen. Ich will mich nicht mehr stigmatisieren lassen...
Allerdings wird man mit so vielen Aussagen konzentriert, die es einem echt schwer machen... Hier ein paar verbale Ergüsse der glücklichen Paare zu meinem Singlestatus:
- Tick Tack, Tick Tack (jaja, die liebe biologische Uhr...)
- Wieso willst du dir noch einen Hund kaufen? Such dir doch lieber erstmal einen Mann... Meine Frau wollte auch immer eine Katze. Seit sie mich hat, brauch sie die nicht mehr.
- Und mit wem fährst du in den Urlaub? Mit deiner Schwester? (Paare fragt NIE jemand, mit wem er in den Urlaub fährt... Ist euch das schon mal aufgefallen?)
- Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber wenn es da wen geben sollte, dann kannst du ihn ruhig auch mitbringen. Du musst nicht immer alleine kommen. (Äh, nein, es gibt da niemanden...)
- Ist das dein neuen Freund? Das freut mich aber für dich. Endlich... (Äh nein, das ist EIN Freund... Aber danke für die Blamage vor meinem guten Freund.)
Es ist echt traurig, wie das Leben in einer Partnerschaft idealisiert wird und einem immer suggeriert wird, dass man unnormal ist. Ich glaube, da steckt auch viel Neid hinter. Denn die wenigsten sind in Partnerschaften tatsächlich glücklich.

09.08.2016 07:06 • x 6 #28


R
Für Menschen in festen Partnerschaften (Ehe oder eheähnliche Gemeinschaft) trägt der Staat deutlich weniger das kostenintensive Versorgungsrisiko.

Die Finanzpolitik will - nicht zuletzt - aus finanziellen Gründen die Ehe mit Kindern.

Und das gezielte deklarieren zur Randgruppe ist schon immer ein sehr effektives Mittel.

Blanca, Dir traue ich zu, dass Dich das nicht sonderlich juckt.
Die große Masse steht aber ziemlich unter (Konformitäts)Druck.


Zwei Frauen laufen mit langem Gesicht durch die Stadt.
Die Verheiratete mit zwei Kindern bekommt mitfühlende Blicke.
Die kinderlose Singlefrau eher nicht.

09.08.2016 07:54 • x 4 #29


Blanca
Zitat von Elerya:
- Tick Tack, Tick Tack

Den kannte ich noch nicht. Umso bösartiger fand ich ihn.... vor allem wenn ich mir das Grinsen vorstelle, daß derjenige dabei aufsetzt, der die (biologische) Uhr nachäfft, und die Empörung, wenn Du ihn aufforderst, jetzt bitte Deine Wohnung zu verlassen, weil Du keine Freunde brauchst, die es nötig haben, sich selbst aufzuwerten, indem sie Dich und Dein Leben abwerten. Ich höre ihn schon, den Vorwurf der dann kommt - geht so in Richtung humorfreie Kuh (an guten Tagen) bzw. radikale Feministenzicke) (an besonders schlechten).

Das Schlimme ist, daß viele Menschen emotional so dumm sind, daß sie tatsächlich nicht verstehen, weshalb Du so sauer reagierst. Sobald sie mal selbst in der Situation sind und es ihnen umgekehrt widerfährt, sind sie aber die ersten, die sich - ausgerechnet - bei Dir darüber beklagen werden. Bis dahin solltest Du allerdings längst über alle Berge sein...

Zitat:
Es ist echt traurig, wie das Leben in einer Partnerschaft idealisiert wird

Für eine Industriegesellschaft, die dringend Kinder braucht, ist schon logisch, daß sie eine Atmosphäre zu schaffen sucht, die Zweisamkeit - und damit auch das eigentliche Ziel: Kinder - zu fördern sucht. Verlogen ist, daß dahinter eben nicht das aufrichtige Interesse an erfüllenden Partnerschaften steht, sondern rein ökonomische Interessen.

Zitat:
und einem immer suggeriert wird, dass man unnormal ist.

Und das ist der Teil, der auch mich so stört daran. Denn es ist nicht erforderlich, andere Lebensmodelle abzuwerten, um das eigene aufzuwerten - da kann man ebensogut Qualität für sich selbst sprechen lassen. Umso mieser das Armutszeugnis, daß die von Dir zitierten Sprüche ihren Urhebern ausstellen - jedenfalls innerhalb einer Gesellschaft, die sich neben Kindern auch Toleranz auf die Fahnen schreibt.

Zitat:
Ich glaube, da steckt auch viel Neid hinter. Denn die wenigsten sind in Partnerschaften tatsächlich glücklich.

Da stimme ich Dir zu. Mir scheint überhaupt, daß Menschen ihre tiefsitzenden Instinkte (Neid) oder Ängste (Verlust) gern auf Randgruppen projizieren, die als solche erkennbar sind und sich relativ schlecht dagegen wehren können.

Da kann schon die bloße Existenz eines Menschen, der doch tatsächlich ohne elterliche Mitgift oder ehelichen Beistand ein Leben für sich geschaffen hat, das materiell nichts zu wünschen übrig läßt und obendrein auch noch zufrieden oder gar glücklich damit ist, zur Bedrohung werden; stellt sie doch ein Monopol auf Glück in Frage, das man eigentlich für sich und niemand sonst reklamiert - aus welchen Gründen auch immer. Daß diese Bedrohung nicht bewußt wahrgenommen, reflektiert und angemessen eingeordnet wird, macht die Sache eher noch schlimmer, als dieses ausgrenzende Verhalten zu entschuldigen.

09.08.2016 07:59 • x 3 #30


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