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Sind wir zu unterschiedlich?

F
Hallo Zusammen. Nachdem ich 22 Jahre verheiratet war und echt lange mit dieser Trennung zu kämpfen hatte, war ich erst mal 4 Jahre alleine.
Nach diesen 4 Jahren lernte ich meinen 4 Jahre jüngeren Freund kennen und es schlug ein wie eine Bombe. Wir sind nun seit knapp 1 Jahr zusammen. Er hat mir all das gegeben wonach ich mich gesehnt habe. Es war wie im Traum, konnte nicht glauben, dass ich nach meiner Scheidung nochmal so glücklich war. Wir haben viel zusammen unternommen und auch unsere Kinder verstanden sich gut miteinander. Eigentlich war erst mal alles perfekt. Recht schnell bemerkte ich dann aber, dass er oft springen musste, weil seine Expartnerin mit der ein Kind hat ihn immer wieder mal erpresste.
Sie hat das alleinige Sorgerecht und hatte ihn damit komplett in der Hand, drohte ihm immer mit Kindesentzug oder dass sie weg zieht. Ich hingegen konnte das nie verstehen. Jedes Mal wenn was war, musste er springen. Da sie keinen Führerschein hat, und gesundheitlich eingeschränkt war, ist er zu Anfang 1x die Woche mit ihr und dem Kind einkaufen gefahren. Ich fand das total befremdlich. Er meinte, er macht das nur fürs Kind da sie wohl nicht so viel tragen kann und er sie dann fährt. Sie muss sehr biestig sein, wenn sie ihren Willen nicht bekommt und daher hat er keine Lust sich mit ihr zu streiten um dann ggfs. Noch mit Kindesentzug gedroht zu bekommen. Finanziell geht es ihm ok. Kommt gerade so hin im Monat. Hat aber keinerlei Reserven. War auch schon hin und wieder ein Thema bei uns, da ich gut leben kann und in allem abgesichert bin. Ich habe auch eine eigene Immobilie, während er, als wir uns kennen lernten wieder bei seiner Mutter in ein Zimmer zog und dort nun Miete zahlt. Also eigentlich etwas was ich ganz furchtbar finde, aber dachte, es wäre nur für den Übergang da er vorher eine teure Wohnung hatte und sich erst mal wieder einen Puffer ansparen wollte. Leider war aber auch ständig was, mit seinen Auto was repariert werden musste. Da ich finanziell gut leben kann, habe ich ihn auch einmal von mir aus unterstützt (aufgrund einer hohen Rechnung für eine Reparatur) . Dies zahlt er mir auch zurück, was überhaupt kein Problem ist. Aber womit ich ein Problem habe ist, er lebt oft über seine Verhältnisse (liebt shopping, geht gerne essen) und schafft es nichts, anzusparen. Ständig ist was anderes. Konnten deswegen auch nicht zusammen in den Urlaub fliegen, da er keine Rücklagen hatte. Und die nächsten 2 Monate wird er mir das Geld zurück zahlen, wo er auch wieder nichts ansparen kann. Solche Dinge merkt man ja erst später in einer Beziehung. Er ist sonst ein sehr großzügiger Mensch, lädt mich zum Essen ein, geht einkaufen, kocht für uns, bezahlt Eintritte… es hält sich aber alles in der Waage, da ich ihn auch hin und wieder einlade etc.
Vor kurzem erzählte er mir, dass er noch alte Schulden mit seiner Ex hat, die aber über ihn laufen, dass er sich da irgendwann mal dran begeben muss. Das ist für mich echt schlimm. Ich hatte noch nie Schulden, bin sehr eigenständig und bei sowas muss man meiner Meinung nach Verantwortung übernehmen, was ich ihm auch gesagt habe. Für ihn ist das mega unangenehm darüber zu reden. Über Probleme zu reden ist fast unmöglich. Es gibt so ein paar Dinge die ich ansprechen wollte, die nicht optimal laufen, da denkt er direkt, man möchte die Trennung. Er packt dann seine Sachen die er hier bei mir hat und geht, dass war nun schon 2 Mal, weil ich ihm gesagt habe, dass mich folgende Dinge massiv stören:

- Keine Rücklagen, dadurch muss ich mich auch immer zurück nehmen.
- Hat teilweise am Ende des Monats kein Geld mehr

- Ständig springt er für die Ex

- er verbringt auch viel Zeit am Handy mit zocken

- Kindeserziehung: es gibt keine Regeln für ein 10 jähriges Kind. Sie hat noch nie alleine in ihrem Bett geschlafen, auch bei ihrer Mutter schläft sie in einem Bett. Darf den ganzen Tag am Handy zocken etc, Kind geht ins Bett wenn wir schlafen gehen. Wenn Sie bei mir sind, schlafen sie im Gästezimmer

Er ist im Gegensatz zu mir nicht hartnäckig, kümmert sich einfach nicht um bestimmte Dinge. Da bin ich das krasse Gegenteil. Ich stehe voll im Leben und kümmere mich um alles was anfällt.

Z.b. er zahlt seit Ewigkeiten zu viel bei einer Versicherung. Er hat sich nie richtig drum gekümmert. Ich habe einen Anruf getätigt und er bekam einen riesigen Rabatt. Mich ärgert es, dass er sowas nicht mal selbst macht. Ich hätte das übrigens nicht machen müssen, aber ich wollte ihm zeigen, wie es gehen kann.

Ist natürlich für mich nicht immer schön, wenn er einfach nicht in die Pötte kommt, während es für mich alles selbstverständlich ist, die Dinge anzupacken.

Ich habe diese Dinge angesprochen und er macht sofort alles dicht und geht. Ich habe ihm gesagt, dass wir eine Lösung finden müssen und ich ihn gerne dabei unterstütze. Ich liebe diesen Mann trotz dieser Dinge und möchte unsere Beziehung nicht aufgeben. Aber mit diesen Dingen kann ich vermutlich auch nicht leben, wenn sich so gar nichts ändert.

Neuestes Problem :
Nach einer langen Aussprache wo es wieder mal etwas gekriselt hat, wollte ich ihn überraschen mit einem Ausflug.
Ich sagte ihm es wäre schön wenn Du um 12 bei mir wärst, da es sich sonst nicht mehr lohnt. Er meinte, oh, das ist aber früh, da er im Gegensatz zu mir, immer recht lange schläft. Ich sagte dann, ok, ansonsten machen wir es spontan und chillen sonst. (Das hier könnte ich mir ankreiden!)

Ich stand an dem besagten Tag früh auf, mache mich fertig und wartete auf ihn. Um 12 Uhr kam eine Nachricht, dass er gerade erst aufgewacht ist und es sicherlich schon zu spät für den Ausflug wäre. Ich sagte ihm, komm wir treffen uns auf dem halben Weg und fahren von dort aus Los, machte ihm aber schon klar, dass ich es schade finde, dass er ausgerechnet da keinen Wecker gestellt hat und ich mich schon gefreut hätte. Er meinte dann, er müsste aber noch um 14 Uhr zu seiner Ex was vorbei bringen. Und dann konnte ich meine Verärgerung nicht mehr zurück halten. Wie kann er sowas machen? Er meinte, es war doch nicht fix ausgemacht, ich sagte doch, wenn er Lust hätte.
Aber ganz ehrlich, ja, ich habe das gesagt, aber wenn man jemand überraschen möchte und sagt, bitte sei spätestens um 12 da und hört dann, oh ist das früh, sagt man doch schon mal, ok, dann gucken wir einfach. Aber natürlich bin ich davon ausgegangen, dass er sich freut und kommt.
Das Ende vom Lied, er versteht mich nicht, dass Ich gesagt habe, dass das ein schlechter Scherz ist, er soll ihr es doch ein anderes Mal vorbei fahren. Und das ich eben enttäuscht bin, dass er sich nicht den Wecker dafür gestellt hat. Da sind wir wieder beim Thema, ich kann mich nicht immer verlassen auf ihn. Auch wenn ich dann gesagt habe, gucken wir ansonsten, dass war nicht richtig, gebe ich zu.

Nun ist er so angepisst, sorry für die Wortwahl, weil er meint, ich wäre kleinlich.
Ich frage mich tatsächlich echt, bin ich das Problem oder sind wir einfach zu unterschiedlich in unserem Leben?
Nach meiner Scheidung, weiß ich ganz genau was ich will. Und das war etwas, was ich nie wieder haben wollte, aber ich hänge an ihm, da ich ihn liebe. Sonst läuft auch alles perfekt bei uns. Aber irgendwie treffen manchmal 2 Welten aufeinander.
Jetzt haben wir uns zurückgezogen und er braucht Bedenkzeit. Ich enge ihn wohl damit ein. Obwohl ich doch nur angesprochen habe, dass es mich stört. Wir sind doch nicht im Kindergarten, aber mit ihm zu reden ist sehr schwierig, was mir aber extrem wichtig ist.

Kann man bei so vielen Unterschieden ein gemeinsames Leben führen?
Er möchte sich glaube ich nicht verändern, aber mit seiner Lebenseinstellung habe ich meine Probleme.

Ich weiß nicht, ob wir das in den Griff bekommen .

Sorry, für den langen Text obwohl es sicherlich noch mehr dazu zu schreiben gäbe.

29.10.2022 09:28 • x 1 #1


G
Zitat von Franci:
Nach meiner Scheidung, weiß ich ganz genau was ich will. Und das war etwas, was ich nie wieder haben wollte, aber ich hänge an ihm, da ich ihn liebe. Sonst läuft auch alles perfekt bei uns. Aber irgendwie treffen manchmal 2 Welten aufeinander.

Wenn Du Dir das jetzt nochmal auf der Zunge zergehen lässt, findest Du bestimmt den Widerspruch in dieser Aussage.

Ihr kennt Euch jetzt ein Jahr - das ist der Übergang von der Kennenlernphase, an dem sich, nach dem die rosarote Brille weg ist, entscheidet, ob die Beziehung im Alltag auch Bestand haben kann. Der Illusionsvertrag ist gekündigt, der andere erscheint nun immer deutlicher so, wie er/sie wirklich ist. Das an dieser Stelle zu erkennen, kann ernüchternd und auch schmerzhaft sein und ggf. muss man/frau dann eben erkennen, dass man mit diesen Eigenheiten bzw. Einstellungen nicht ausreichend zurecht kommt.

Zitat von Franci:
Kann man bei so vielen Unterschieden ein gemeinsames Leben führen?

Die Frage kann Dir wahrscheinlich niemand beantworten, weil nur Du alleine entscheiden kannst, mit wie viel Kompromissen Du tatsächlich bereit, weiterzumachen. Aus Deinen Schilderungen heraus lese ich zumindest momentan nicht wirklich die beste Prognose.

Zitat von Franci:
Er möchte sich glaube ich nicht verändern, aber mit seiner Lebenseinstellung habe ich meine Probleme.

Hast Du ihm das mal so in aller Deutlichkeit auch gesagt?
Glaubst Du nur oder weisst Du sicher, dass er nicht bereit wäre, was an seinem Verhalten zu ändern?

29.10.2022 10:04 • x 1 #2


A


Sind wir zu unterschiedlich?

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F
Zitat von gabehcuod:
Wenn Du Dir das jetzt nochmal auf der Zunge zergehen lässt, findest Du bestimmt den Widerspruch in dieser Aussage.


Ja, natürlich erkenne ich den Widerspruch. Aber wenn man liebt, ist es doch immer irgendwie schwierig jemand zu verlassen und hofft auf Änderung. Meistens bekommt man doch sowas gemeinsam hin… ich bin nicht jemand der es sofort beendet, sondern versucht es zu reparieren. Aber dann muss er dazu bereit sein mit mir zu reden und es anzupacken.

29.10.2022 10:10 • #3


G
Zitat von Franci:
Aber wenn man liebt, ist es doch immer irgendwie schwierig jemand zu verlassen und hofft auf Änderung.

Auf diesen Kardinalfehler hat schon John Gray in den 90er-Jahren hingewiesen.
Du bist alt genug, um das Mars-Venus-Buch evtl. noch zu kennen.
Zu hoffen, dass der andere sich für einen ändert, ist die sicherste Methode, eine Beziehung an die Wand zu fahren.

Zitat von Franci:
Meistens bekommt man doch sowas gemeinsam hin…

In meinen Augen romantisch-verklärtes Wunschdenken.

Zitat von Franci:
Aber dann muss er dazu bereit sein mit mir zu reden und es anzupacken.

Im Moment sieht es allerdings nicht danach aus, sondern er versucht (wieder), das Problem auszusitzen.

Zitat von Franci:
Ich enge ihn wohl damit ein.

Das ist eine indirekte Botschaft an Dich, dass Du auch einen Anteil hast und vielleicht Dein Verhalten überdenken könntest.
Du kommst hier ziemlicht straight forward, aber auch ein bisschen bossy rüber.
Woher kommt dieses starke Sicherheits- und Kontrollbedürfnis?

29.10.2022 10:13 • x 2 #4


CiRa78
Zitat von Franci:
Hallo Zusammen. Nachdem ich 22 Jahre verheiratet war und echt lange mit dieser Trennung zu kämpfen hatte, war ich erst mal 4 Jahre alleine. Nach ...

Ob ihr zu unterschiedlich seid? Definitiv ja. Und ich denke, Du bist nicht seine oberste Priorität.

Wie lange war er denn schon getrennt, als ihr Euch kennengelernt habt?

Des weiteren muss ich gestehen, habe ich den Eindruck, dass Du gern alles unter Kontrolle hast. Oder warum stört es Dich so, dass er nicht sparsam ist? Er ist ein erwachsener Mensch und kam bisher auch durchs Leben. Jeder hat einen anderen Bezug zum Geld.

Und überhaupt....warum muss er sich verändern? Das ist eine ungesunde Sicht auf die Dinge.

29.10.2022 10:14 • x 3 #5


C
Hallo Franci,

Zitat von Franci:
Aber dann muss er dazu bereit sein mit mir zu reden und es anzupacken.


Naja, eine andere Betrachtungsweise wäre, dass Du ihn eben doch so akzeptierst wie er ist. Wenn Du das so nicht kannst, das sagtest Du ja bereits, dann bleibt immer noch Dir die Möglichkeit, es anzupacken und Dich eben zu trennen, und zwar eben aus dem Grund, der hier schon einmal zitiert wurde:

Zitat von Franci:
Und das war etwas, was ich nie wieder haben wollte

Und zwar ohne Aber.

Wenn er nicht bereit ist, Dich anzuhören und es anzupacken, dann sind das seine Gegebenheiten. Müssen tut er das nämlich keinesfalls. Das Einzige, das er wirklich muss, ist, die Konsequenzen zu tragen - ebenso wie Du. Und wenn zwei so völlig konträr handeln und jeder seins durchsetzen will, das aber irgendwie nicht zusammengeht, dann ist der Weg ziemlich klar. Jedenfalls dann, wenn das Konträre die Bereiche betrifft, die mindestens einem von beiden essentiell wichtig sind.

Dass das total schade ist und anders wünschenswert wäre, ist völlig klar und steht gar nicht zur Diskussion. Ich finde es auch immer sehr schade, wenn jemand so gar nicht auf einen zukommt und null kompromissbereit scheint, denn ich finde, Kompromisse sind in jeder zwischenmenschlichen Beziehung wichtig, nicht nur, weil einen Kompromiss zu schließen, unweigerlich eben auch bedeutet, dass man sich zuvor austauscht und Offenheit an den Tag legt - eines der obersten Gebote in zwischenmenschlichen Beziehungen, finde jedenfalls ich.

Aber es gibt eben Menschen, die das nicht können oder kennen oder nicht wollen. Oder Menschen, die der Meinung sind, sie seien bereits offen und kompromissbereit gewesen und man selbst sei das aber nicht. Am Ende zählt nur das Ergebnis: Deine Bemühungen reichen nicht aus, um das, was Dir wichtig ist, zu bewirken und eine andere Handlungsmöglichkeit fällt Dir nicht mehr ein, außer der, dass er zuhören, ernstnehmen, umsetzen wollen und dann auch umsetzen können muss. Da ist zu viel er im Spiel, an Stellen, an denen er sich rauszieht und nicht kooperiert.

Dann ist das so.

Was bedeutet das für Dich?
Kannst Du hier einen Kompromiss finden und ihm anbieten? Oder gibt es in diesen Bereichen für Dich keine Kompromisse (mehr)? Was sind hier Deine wichtigen Säulen und wo siehst Du sie einstürzen? Was ist Dir wichtig? Was ziehst Du für Dich für Erkenntnisse aus all dem?

Oder auch: Wie würdest Du Dir die Fragen beantworten, die Du uns hier stellst?

29.10.2022 10:18 • #6


D
Puh, er hat diverse Päckchen zu tragen.
Aber andererseits ist das recht normal, wenn sich bereits ein gelebtes Leben samt Ex und Kind im Hintergrund befindet.
Nur extreme Gutverdiener stecken das alleine schon finanziell einfach so weg, meistens droht ein sehr viel bescheineneres Leben als zuvor.

Essen gehen, shopping und Reisen ist absoluter Luxus.
Den kann er sich definitiv nicht leisten, aber er versucht verzweifelt, halbwegs mit Dir Schritt zu halten.
Du kannst davon ausgehen, dass ihm das Wasser bis zum Hals steht und dass er den Schuldenberg angesprochen hat, damit er endlich mal relaxed durchatmen kann.
Denn Du kannst ihm mit diesem Wissen ja schwerlich zusetzen, indem Du mit ihm kostspielige Dinge planst?
Im Übrigen kannst Du niemals überprüfen, wer genau für diese Schulden verantwortlich ist.
Das können ganz simple Konsumschulden sein, die er alleine angehäuft hat, eleganter und edelmütiger ist es, wenn er das der Ex ankreidet und sie sozusagen rettet.

Rücklagen kann man nur schaffen, wenn überhaupt genügend Geld da ist.
Ich kenne diverse Menschen mit normalem Einkommen, die schon lange nicht mehr arbeiten, um gut zu leben, sondern um zu überleben, da ist kein Spielraum fürs Sparen.

Der verpatzte Ausflug...naja.
Deine Hintertür kam ihm wie gerufen. Er konnte pennen, muss womöglich kein Geld ausgeben und stellt die ewig nörgelnde Ex zufrieden.
Da musst Du zukünftig knallharte Verbindlichkeiten durchsetzen lernen, sonst entschlüpft er.

Zur Kindererziehung sage ich nichts, und am besten lässt Du das auch.
Natürlich droht das Kind ohne Regeln und Führung zu einem typischen Problemkind zu werden, aber das ist Sache der Elten (und später der Umwelt, wenn er knirscht und kracht), ich würde die gemeinsame Zeit möglichst kinderlos halten.

Ihr seid finanziell nicht auf Augenhöhe und habt auch sonst sehr unterschiedliche Werte und Hobbys, es ist also schwierig.
Als Liebschaft kannst Du den Mann durchaus nehmen, aber nicht für eine gleichberechtigte Partnerschaft, das würde Dich überrollen und rasch aufzehren.
Geld wäre das Dauerthema, dazu das Kind und sein Gespringe für die Ex.
Handy Gezocke ist ja auch oft eine Art Betäubung und Weltflucht, in der Zeit muss er keine Probleme überdenken oder gar lösen.

Nimm ihn als Mann für schöne Stunden, aber nicht als Partner.
Das würde ich Dir raten, wenn das ein Arrangement ist, mit dem Du Leben kannst.

29.10.2022 10:21 • x 2 #7


F
Zitat von gabehcuod:
Auf diesen Kardinalfehler hat schon John Gray in den 90er-Jahren hingewiesen. Du bist alt genug, um das Mars-Venus-Buch evtl. noch zu kennen.

Keine Ahnung… vielleicht aufgrund meiner Ehe. Ich wollte nie wieder abhängig von jemand sein und habe alles getan um Unabhängig zu sein.

29.10.2022 10:24 • #8


G
Zitat von Franci:
Ich wollte nie wieder abhängig von jemand sein und habe alles getan um Unabhängig zu sein.

Und genau diese Einstellung kriegt jetzt Dein (Noch-)Partner 1:1 übergestülpt - egal ob er will, oder nicht?
Für mich nicht verwunderlich, wenn er sich eingeengt fühlt und in die Vermeidung geht.

29.10.2022 10:26 • x 1 #9


F
Zitat von CiRa78:
Ob ihr zu unterschiedlich seid? Definitiv ja. Und ich denke, Du bist nicht seine oberste Priorität. Wie lange war er denn schon getrennt, als ihr ...

Er war ca. Ein halbes Jahr Single, aber nicht getrennt von der Mutter seines Kindes sondern hatte danach eine 1 jährige Beziehung. Und ich war 4 Jahre Single, bevor ich ihn kennen lernte. Sicherheit war mir schon immer wichtig, habe ich, denke ich so von meinen Eltern gelernt. Aber seitdem ich mich um Haus und Kind alleine kümmere, habe ich natürlich die alleinige Verantwortung. Vielleicht rührt das daher

29.10.2022 10:36 • #10


F
Zitat von clumsy:
Hallo Franci, Naja, eine andere Betrachtungsweise wäre, dass Du ihn eben doch so akzeptierst wie er ist. Wenn Du das so nicht kannst, das sagtest ...

Ich glaube, das mich das auf Dauer immer wieder belasten würde. Das Geld ist nicht mal der schlimmste Punkt. Eher dieses immer springen oder dass das Kind sich an keine Regeln halten muss und nicht mal alleine schlafen kann. Ich bin ja selbst Mutter und kann es nicht so nachvollziehen. Daher wollte ich ihn fragen, ob er das so ok findet? Habe ihm vorgeschlagen, ob wir nicht mal die Türe einfach mal offen lassen mit Licht und schauen ob das Kind dann alleine schlafen kann. Sie dürfte sich das Zimmer auch anders gestalten. Aber er meinte, das legt sich irgendwann sicher von selbst und wenn er Zuhause ist mit ihr, hat er ja eh nur ein Zimmer, und dann muss er eh in einem Bett mit ihr schlafen. Er denkt eher so, bringt nicht viel, da sie Zuhause auch bei ihrer Mutter schläft. Aber letztendlich ist es ja nur alle 2 Wochen und dann denke ich, ok, damit kann ich leben. Da er ja sonst wenn er alleine da ist bei mir schläft. Aber trotzdem kann ich es doch ansprechen, dass es befremdlich ist, wenn das Kind nicht alleine mit 10 Jahren schläft.

29.10.2022 10:48 • x 1 #11


F
Zitat von Dracarys:
Puh, er hat diverse Päckchen zu tragen. Aber andererseits ist das recht normal, wenn sich bereits ein gelebtes Leben samt Ex und Kind im Hintergrund ...

Ja, es hatte tatsächlich was mit Geld zu tun. Ich wollte dass ja bezahlen, er hätte keine Kosten gehabt. Aber ich denke, es ist ihm unangenehm. Er meinte nämlich, er muss den kommenden Monat bisschen langsam machen und das Geld zusammen halten. Das hat er mir aber erst gesagt, nachdem er meinte, ist schon zu spät. Das hätte er mir doch vorher schon sagen können. Aber da sind wir wieder beim Reden, was er nicht so gerne macht. Ich hätte dafür Verständnis gehabt.

29.10.2022 10:53 • #12


G
Zitat von Franci:
Aber da sind wir wieder beim Reden, was er nicht so gerne macht.

Die Frage ist für mich, ob das die Henne oder doch eher das Ei ist?
Nicht (mehr) zu reden kann auch die Folge davon sein, dass ich das Gefühl kriege, dass ich eh immer in der unterlegenen Position bin, weil ich mich von den Erwartungen der anderen Seite erdrückt fühle.

Zitat von Franci:
Eher dieses immer springen

Worum geht's hier?
Darum, dass er andere Prioritäten hat, und Du nicht an der Stelle der Prioritätenliste stehst, wo Du Deiner Ansicht nach hingehörst?

29.10.2022 11:00 • #13


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Zitat von gabehcuod:
Die Frage ist für mich, ob das die Henne oder doch eher das Ei ist? Nicht (mehr) zu reden kann auch die Folge davon sein, dass ich das Gefühl ...

Aber ist es nicht richtig, dass ich die Dinge anspreche? Hätte ich es eher runter schlucken sollen?

29.10.2022 11:03 • #14


G
Zitat von Franci:
Aber ist es nicht richtig, dass ich die Dinge anspreche?

Das Problem ist nicht das Ansprechen, sondern die Art und Weise, wie das passiert und mit welcher Motivation.
Um es platt auszudrücken: Zunächst macht der Ton die Musik.
Ich-Botschaften, keine Vorwürfe oder Anschuldigungen, konkrete Vorfälle benennen, die eigenen Gefühle dazu zum Ausdruck bringen und Wümsche äußern, wie ich mir das evtl. anders vorstelle.

Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass Du ziemlich konkrete und genaue Vorstellungen davon hast, wie die Dinge zu laufen haben (die natürlich was mit Deiner Vergangenheit zu tun haben), aber auch entsprechend gekränkt reagierst, wenn es nicht genauso läuft, wie Du es gerne hättest oder er sich anders verhält, als Du es tun würdest bzw. von ihm erwartest.
Diesen Druck scheint er zu spüren und weicht ihm aus.

29.10.2022 11:07 • x 2 #15


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