Zitat von CarrieBradshaw: Ich hatte auch nicht damit gerechnet mich so schnell wieder auf jemanden einlassen zu können und hatte mir ein OD-Profil gemacht um mal rein zu schauen was da so los ist und es evtl. auch gleich wieder auf Eis zu legen, tja dann war er mein erstes Match und nun steh ich da
So in etwa war das bei mir auch. Ich hab mich aus Neugier und irgendwie auch aus Frust bei Tinder angemeldet, ich wollte nicht mehr so darauf fixiert sein, beim Ausgehen jemanden kennenzulernen. Er war mein zweites Match Nie im Leben hätte ich erwartet, dort jemanden wie ihn zu treffen oder darüber gar in eine feste Beziehung zu segeln, danach hab ich auch gar nicht gesucht.
Ich werde ihn vorerst nicht auf unseren genauen Status ansprechen oder gar festnageln, denn letztendlich ist das nur eine Definition, die jeder auch ein bisschen anders auslegt und die am Ende auch nicht mehr Sicherheit schafft. Ich will aufhören damit, mir solche Sicherheit im außen zu suchen, ich will sie mir selbst geben. Und Worte sind nur leere Hülsen, wenn die Taten nicht dazu passen.
Und ich will ihn auch nicht nach seinen Gefühlen fragen - die wird er mir schon mitteilen, wenn er das Bedürfnis dazu hat, und ich umgekehrt ebenso. Das erzeugt doch sehr viel Druck, finde ich, und nimmt dem Zauber des Anfangs seine Leichtigkeit. Und irgendwie kann ich ja auch spüren, was da zwischen uns ist. Wir sind beide unabhängige Menschen mit einem eigenen Leben - gut, bei uns kommen anders als bei euch jeweils noch Kinder dazu, das verschiebt eh die Prioritäten. Aber ich will meine neugewonnene Freiheit und Unabhängigkeit auch nicht gleich wieder aufgeben und (wieder) in die emotionale Abhängigkeit schlittern. Und ich möchte ja auch erstmal ihn kennenlernen - vor ein paar Wochen kannte ich ihn ja noch gar nicht. So bin ich noch nie in eine Beziehung gestartet, alle anderen Männer kannte ich schon vorher, bevor sich da Anziehung und Gefühle entwickelt haben.
Leicht fällt mir das alles nicht. Ich hab da schon dieses große Bedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle. Aber der Grund dafür liegt bei mir und der Familie, in der ich aufgewachsen bin. Da hab ich sehr viel Angst und Unsicherheit erlebt. Und nach dem Desaster letztes Jahr hab ich natürlich Angst davor, wieder ein böses Erwachen zu erleben und verlassen zu werden. Aber das alles wird nicht besser werden, wenn ich diese Sicherheit bei ihm suche oder gar von ihm einfordere.
Vielleicht magst du da auch nochmal hinschauen. Wenn du sagst, dass das Ende deiner letzte Beziehung sehr schmerzhaft war. Und ja auch noch gar nicht lange her ist. Und du schreibst, dass du dich emotional zurückhältst. Ich bin da ganz bei @DieSeherin: vielleicht spürt er das auch. Und es fällt ihm deshalb schwer sich seinerseits dir zu öffnen. Es kann umgekehrt unheimlich entwaffnend und für beide erleichternd sein, sich dem anderen zu zeigen.