Sind sie tolerant?

E
Hallo Dom,

wenn Du meine postings hier auf den Zeilen gelesen haettest und nicht so sehr dazwischen dann waere Dir bestimmt aufgefallen, dass ich keinen hier persönlich angreifen will und wollte (und die wenigen Ausnahmen sind Dir bekannt). Und das ist ja genau der Punkt, den ich ansprechen wollte: Der Unterschied zwischen GEFUEHLTER Verletzung und tatsaechlicher. Mein Anliegen war nur ein Nachdenken darüber anzuregen, dass man sich mal bewusst macht, dass es da schon sehr unterschiedliche #304;nterpretation gibt. Und dass davon ausgehend erst der Begriff Toleranz definiert werden kann, vorher nicht. Würde sich auch mal lohnen, auf breiter Ebene darüber nachzudenken...
Was ich da jetzt von Dir bekomme sind persönliche Unterstellungen, auf die ich gar nicht eingehen möchte weil sie in einer öffentlichen Diskussion nichts zu suchen haben. Man kann sich natürlich bei allem persönlich angegriffen fühlen, aber dafür ist meiner Meinung nach jeder selbst verantwortlich. Jedenfalls ist Deine Antwort ein gutes Beispiel für das, was ich hier in diesem Thread eigentlich zum Ausdruck bringen wollte...
ich denke ich lass es hier jetzt gut sein, denn es wird sich nichts aendern so lange man, und das meine ich ganz ALLGEMEiN, nicht bereit ist, seine Schubladen umzusortieren.

cu

09.12.2004 20:05 • #61


E
Ach ... Warum geht es letztlich nur darum, anzugreifen oder angegriffen sich zu fühlen?
Warum scheint es jeder so sehen zu müssen? Ist die Selbsttoleranz derart tief gesunken? Es kommt mir so vor, als hätte Einer den Stab in die Hand, und das Forum spielt nach dessen Takt... Sicher mag ich mich völlig irren – wäre auch nicht das erste Mal.
Jedenfalls sollte betont werden, dass niemanden hier mich per Zwang zu irgendwelche Bekenntnissen bewegen kann, wer es auch immer ist: ich bin ich und bleibe es.
Meinungen sind aber auch oftmals wie das Meer: mal flach-ruhig-friedlich, mal tödlich-gefährlich. Dieses wissen wir aber doch, nicht wahr?
Es gibt mehr Meinungen, als Menschen auf diese Erde leben, warum also bei sich die letzten Winkeln kehren, und den Unrat beim Nächsten vor die Türe lassen?
Ich mag Frieden. Und Einklang. Und Harmonie. Darum werde ich auch oft ins Zwielicht gebracht. Aber am Ende bleibe ich, und nur ich, da stehen! Warum also diese Jagdt nach irdische Vergänglichkeit?
Kannst Du mir folgen?

Lieben Gruß,

Dom

10.12.2004 19:13 • #62


A


Sind sie tolerant?

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E
Hallo Dom,

: Warum also diese Jagdt nach irdische Vergänglichkeit?
Kannst Du mir folgen?

na vielleicht weil wir (noch) keine richtigen Götter sind?
Aber nein, ich kann Dir nicht wirklich folgen... #304;ch bin ein Sympathisant buddhistischer Denke, aber Europaeer genug um das Leben auch auf der Erde, nicht nur im Nirvana, zu sehen und zu gestalten. Und deshalb bin ich der gleichen Meinung wie Du was Harmonie angeht, nur dass wir alle wohl unterschiedliche Vorstellungen haben vom Erreichen derselben. Für mich bedeutet Harmonie ein Zustand der Klarheit und nicht ein Zustand des Selbstbetruges und der Verdraengung. Wobei ich zugeben muss, dass es vereinzelt Menschen gibt, die im Selbstbetrug dauerhaft glücklich werden können. #304;ch bin jedoch sicher, dass man die einzeln an zwei Haenden abzaehlen kann... Für die anderen waere es besser, sie würden rechtzeitig ihre Masken abwerfen, das würde dieser Welt naemlich sehr viel besser zu Gesicht stehen. Absolute Ehrlichkeit zu sich selbst ist das Erste Gebot wenn Du mich fragst, auch in Beziehungen. Und wenn es auch schwer faellt, es ist möglich, man muss es nur erst einmal wollen, anstatt sich bequem auf seine künstlich aufgebaute Maske zu verlassen. Diese Maske kann für einige Jahre sehr wirksam sein, aber für die meisten kommt irgendwann im Leben der punkt, wo sie durchschaut wird und dann bleibt nichts mehr von ihr übrig ausser einem Haufen Schrott und grosses Gejammer. Wenn ich es vor 4 1/2 Jahren nicht selbst erlebt haette dann würde wohl nicht dauernd daran erinnern sondern so weiter machen wie bisher... Aber, mein lieber Dom, es gibt keinen Weg mehr zurück wenn man einmal diese unendliche Freiheit und Klarheit genossen hat... Auch und gerade nicht mit einer neuen leidenschaftlichen Liebe. Wenn man reifer wird wachsen die Ansprüche (und Werte) sagt man... ich denke sie wachsen, aber nicht alle sondern nur einige wenige, waehrend die meisten anderen (gesellschaftlichen) Werte fast völlig unwichtig werden. Wenn beide Partner auf aehnlichem Reife-Niveau sind steht der perfekten Beziehung nichts mehr im Wege... Alles andere ist nur verlorene Zeit auf der Suche, auch wenn die Suche mitunter Spass machen kann
Aber sie kann auch andere Menschen kaputt machen, und deshalb plaediere ich immer wieder für die Relativierung der Gefühle. #304;nteressant dazu waren die Gesspraeche mit zwei emanzipierten (in Deutschland aufgewachsenen) Türkinnen, die ich hier gerade geführt habe. Aber das würde jetzt zu weit führen davon zu berichten... Vielleicht schreibe ich spaeter was darüber.

10.12.2004 20:39 • #63


E
Hi ,

Und wieder diese kritischer Unterton... Du bist unbezahlbar, wenn es darum geht, die eigene Meinung auf Kosten Aussagen Dritter zu vertreten! Es grenzt an Kunst, ist es Dir bewusst?
Welchen Glauben Du nun angehörst, es ist ganz Deine Angelegenheit und macht in meinen Augen keinen Unterschied, wenn es sich um Verhältnissen (auch weitläufig genommen) unter Menschen sich handelt. Und ob man Denen oder Denen auf die Fingern eine Hand abzählen kann oder nicht, es ist wohl eine rein subjektive und kaum humanistische Meinung, oder?
Nun, dauernd sprichst DU vom „Gott-Sein“, ob hier, anhand von Sternchen gemessen, oder im Leben (wie dann gemessen bitte?)... Ich bin lieber ganz einfach Mensch, mit all den Macken, Fehlern und Irrtümern, dafür mit der Wille zum Leben ausgestattet und auch zum Lieben (Götter haben nicht immer Menschen geliebt).
Konfuzius selbst hat nie Derartiges von sich gegeben – wenn er nun überhaupt etwas von sich gegeben hat, spricht schriftlich-.

Dom

PS: Wie würde jetzt ein Quälgeist sagen: es ging schlicht um Toleranz...

10.12.2004 21:15 • #64


E
Nachtrag: Budha hat erst recht nichts, aber auch gar nichts schriftliches hinterlassen. Somit bleibt dessen Lehre mehr noch als die der Katholikern eine reine Interpretation.

10.12.2004 21:43 • #65


E
Hallo Dom,

: Und wieder diese kritischer Unterton... Du bist unbezahlbar, wenn es darum geht, die eigene Meinung auf Kosten Aussagen Dritter zu vertreten! Es grenzt an Kunst, ist es Dir bewusst?

Danke, ich war bisher der Meinung dass ich nicht das Zeug zum Künstler haette und bin es immer noch. Weil ich nicht wirklich kreativ im erzeugen bin sondern im kombinieren. So wie das etwa ein Dj macht... Möchtest Du Dir anmassen zu beurteilen ob das Musikmachen mit der Hand und dem Kopf mehr wert ist als das Erkennen und Neuinterpretieren von bereits vorhandenem Material? Wenn Du mal genauer hinkuckst haben selbst die alten Meister von anderen abgekupfert... Das zu Deinem stetigen Vorwurf dass ich nichts selbst Erdachtes bringen würde... was übrigens nicht korrekt ist. Wenn ich hier die meisten Dinge von anderen Leuten zitiere oder interpretiere dann geschieht das ganz einfach deshalb, weil meine Aussagen und Gedanken sonst nicht ernst genommen werden... Vielleicht von Dir, aber nicht von den anderen 99%. Die meisten meiner Gedanken habe ich selbst entwickelt, bevor ich feststellte, dass sie bereits alte Hüte sind
Das hab ich aber schon öfter mal in diesem Forum erklaert.

: Ich bin lieber ganz einfach Mensch, mit all den Macken, Fehlern und Irrtümern, dafür mit der Wille zum Leben ausgestattet und auch zum Lieben (Götter haben nicht immer Menschen geliebt).


So lange Du den Freiraum anderer Menschen nicht für Deine Zwecke benutzt oder sie bewusst oder unbewusst einschraenkst kannst Du gerne Mensch sein und so bleiben wie Du bist... Keiner muss sich aendern. Nur wenn er (wiederum ganz allgemein gemeint) andere damit beeitraechtigt dann kriegt er von mir ganz einfach eins fett auf den Sack

: PS: Wie würde jetzt ein Quälgeist sagen: es ging schlicht um Toleranz...[/quote]

naja, darum ging es mir auch, aber da reden wir offensichtlich aneinander vorbei.

ERGAENZUNG:

Dom, ich weiss nicht warum wir beide über Toleranz oder Göttlichkeit streiten müssen... Wir beide haben uns bestimmt schon viele Gedanken darüber gemacht. Mehr als die meisten Menschen die wir treffen. Oder etwa nicht?
Weisst Du, ich habe in den vier Jahren hier so oft erlebt, dass Menschen von anderen bedraengt, bedroht, vergewaltigt wurden, emotional oder auch direkt. Und ich habe viele Menschen gesehen die sich einsam durchs Leben schlagen, oder immer wieder leiden, weil sie nichts an ihrer Situation aendern WOLLEN... ist es das, was Du als - Mensch sein -bezeichnest? ist etwa ein Leben nach dem Vorbid amerikanischer Fernsehserien menschlich? Für mich nicht. Für mich gibt es auch andere Wege des menschlichen Miteinanders. Wer sich nicht von solchen gesellschaftlichen Zwaengen befreien will hat in meinen Augen auch die Konsequenzen zu tragen, vor allem wenn dadurch Menschen, die nicht nach diesen gefühlsversklavten Regeln leben, beintraechtigt und sogar schwer verletzt werden.
BTW: Wer die Dummheit gewaehren laesst macht sich selber mitschuldig an der negativen sozialen Entwicklung dieses Landes und an seiner eigenen Leidens-Situation.

11.12.2004 21:47 • #66


E
Ich kann mich als Person empfinden, erspüren und erkennen wie niemand sonst, nämlich subjektiv. Je mehr ich mich nach innen wende und je klarer ich mir meine eigene Perspektive von der Außenwelt schaffe, um so sinnvoller kann ich entscheiden, wie ich Mitwirkender an meinem Lebensprozess bin und/oder sein möchte.

Nur ich und niemand sonst kann meine Wahrnehmungen, Vorstellungen, Gefühle und Gedanken für mich erleben und vertreten, niemand außer mir hat meine Erinnerungen und Sehnsüchte und entscheidet für mich. Ich kann mein Bewusstsein erweitern durch Nachdenken, Nachspüren, Suchen nach Wahrhaftigkeit, Bitten um Hilfe und Kooperation. Doch ich bleibe ich selbst, die/der sich ändert. Je mehr ich diese offene, suchende Haltung in mir bewahre, um so leichter wird es mir, offen und tolerant mit anderen zu sein: ´Liebe deinen Nächsten wie dich selbst - er ist wie du´- eigenständig UND interdependent.

Ruth Cohn (1984)

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Hier kam öfter mal die Frage, wie weit Toleranz reichen kann / soll ... ob sie Vergewaltiger, Kinderschänder, päd. oder schlagende Ehemänner mit einschließt. Ich verstehe Toleranz in diesen Fällen so, dass sie bedeutet, nicht abzuurteilen. Das bedeutet nicht, dass die Gesellschaft nicht das Recht hätte, vor Verhaltensweisen geschützt zu werden, die die Grenzen Einzelner wie zum Beispiel das Recht auf körperliche Unversehrtheit überschreiten/verletzen.
Toleranz bedeutet aber in diesem Falle für mich, seinen Blick zu erweitern und anstatt solche Menschen pauschal zu verurteilen - was in diesen Fällen wohl sehr leicht ist und einen dann davon entbindet, sich eingehender mit den Hintergründen für solches Verhalten zu befassen - zu versuchen zu verstehen, was dazu geführt hat. Im schlimmsten Falle führen das pure Aburteilen und jegliches Fehlen von Toleranz dann zu Parolen wie: Todesstrafe für Kinderschänder oder Das sind keine Menschen, das sind Tiere!
Ich kann sehr gut verstehen und möchte mich davon nicht ausnehmen, dass die regelmäßigen Pressemeldungen - man denke nur an Belgien! - spontane Abscheu und jegliches Unverständnis hervorrufen, weil sie unserem eigenen Erleben so weit entrückt sind, dass wir keine Parallelen mehr zum eigenen Erleben herstellen können. Wie kann ich da noch Toleranz üben?! Befasse ich mich aber eingehender mit Einzelfällen zum Beispiel s.ueller Perversionen, so werde ich in der Lebensgeschichte dieser Menschen sehr nachvollziehbare Erklärungsansätze für das Entstehen dieser Störungen finden, sehen, dass ihr Verhalten aus eigener inner Not heraus entstanden ist und solche Störungen als fehlgeleitete Lösungsversuche für unüberbrückbare innere Spannungszustände begreifen.
Wie gesagt macht dieser Ansatz keine Aussage über den juristischen Umgang mit Straftätern. Aber es ging ja auch um den Begriff der Toleranz.

Mit eben der von Ruth Cohn beschriebenen Suchhaltung kann ich versuchen, mich auch Erleben und Verhalten zu nähern, dass unendlich weit vom eigenen Erfahrungshorizont entfernt zu sein scheint. Das ist zugegebenermaßen eine große Herausforderung, erfordert Bereitschaft, Arbeit und Energieeinsatz.

Insofern ist Toleranz für mich eine Herausforderung und ständige Arbeit an der Erweiterung des eigenen Bewusstseins ... und lässt sich demnach auch nicht mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten.

09.01.2005 20:51 • #67


E
Nachtrag zum Zitat:

Je mehr ich mein Bewusstsein für mich selbst erweitere, um so deutlicher wird mir die Vielfalt innerer Strömungen und Motivationen; um so einfacher wird es auch zu verstehen, dass jeder Mensch anders ist und sein muss in der Vielfältigkeit seiner Erlebnisse und Fähigkeiten; denn seine Anlage und die von ihm durchlebte Geschichte ist nie meine eigene.

Ruth Cohn (1984)

09.01.2005 22:22 • #68


E
da fällt mir doch noch ein nachtrag zu ein, auch wenn der hasenzahn es sich anders überlegt hat.


ob Gäste oder User
willkommen sind doch alle hier
und wären wir nicht alle bluna
dann wär dat forum all lang schon leer


Re: Testweise Schreibrechte nur nach Registrierung
« Antworten #6 am: 10/06/05 um 11:12:40 » Zitieren » Bearbeiten » Löschen

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Na dann

schon mal ein herzliches Willkommen der neuen Mitglieder

muhahahahaha

auf gehts


gruss nightrider

p.s. und sag net wedder schnuffel zu mir

12.07.2006 09:12 • #69


E
@Schnuffel ;D

Wenn Ich Dich Nicht Hätte

Ich soll nicht so viel reden
auch schweigen soll ich nicht
ich soll mich mehr bewegen
und fit sein nur für dich
ich soll nicht so normal sein
und nicht so abgedreht
soll immer für dich da sein
nie zu früh und nie zu spät


Wenn ich dich nicht hätte

Ich soll mich nicht betrinken
soll nicht so nüchtern sein
und wenn du mich beschimpfst
soll ich dir verzeihn
ich soll die Bücher lesen
die du so gerne magst
soll sagen, was du hören willst
wenn du mich was fragst

Wenn ich dich nicht hätte

Ich soll dich überraschen
mit dir in Urlaub fahrn
wenn ich dann Urlaub plane
ist dir das zu unspontan
soll mich nicht leiten lassen
von meinen dummen Trieben
und soll es nie verpassen
wenn du Lust hast, mich zu lieben

Wenn ich dich nicht hätte

Ich soll dir deine Wünsche
von deinen Lippen lesen
doch an deinen Lippen
bin ich lange nicht gewesen
ich soll dich nicht bedrängen
soll nicht so schüchtern sein
und wenn wir uns mal lieben
willst du immer gleich Kinder kriegen

Wenn ich dich nicht hätte

Wenn ich dich nicht hätte
dann wäre ich allein
wenn ich dich nicht hätte
wüsst ich nicht, wie soll ich sein
wenn ich dich nicht hätte
sagt mir keiner, was ich tu
wenn ich dich nicht hätte
hätt ich endlich meine Ruh

Interpret: Ganz schön feist

Song: Wenn ich dich nicht hätte

12.07.2006 09:21 • #70


A


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