Sind sie tolerant?

E
 
Guten morgen ,

natürlich wird weiter nachgedacht


du sagtest :

etwas (verzeihend) erdulden

Jemanden ertragen, gar erdulden?

Ähm, war da nicht mal was von Zuneigung, Verständnis, Wärme, füreinander da sein?


Ich hab dazu eine Nachfrage die mich schon lange beschäftigt


Wieviel hat ertragen, erdulden, tollerieren mit Willen zu zun ?

Was will man ertragen ?

Wieviel will man ertragen ?


Wann will man nicht mehr ertragen ?
Dann wenn Zuneigung, Verständnis, und Wärme fehlen ?

würde gerne noch dazu einen denkanstoß haben

17.11.2004 10:32 • #16


E
Hallo Nightrider,

gute Frage!

Aber woher kommt, der Wille

von wollen, oder von willig sein?

Wozu bin ich bereit und wann gebe ich die Bereitschaft auf?

Auf Beziehung bezogen bedeutet es doch wohl, wann gebe ich den Menschen, welchen ich liebe auf oder wann gebe ich mich selber auf.

In der Hinsicht, sind wir doch wohl alle egoistisch, oder?

Da kommt ja schon die nächste Frage:

Wenn ich schon verlasse, oder verlassen werde, warum leide ich dann, wenn ich doch weiß, daß mir der andere Mensch nicht gut tut?

Da bin ich dann automatisch bei dem Thema:

Ist es der Mensch, welchen ich vermisse oder die Gewohnheiten und Rituale?

Ist es den ein Mensch wert, daß ich mich aufgebe, klein und nichtig mache?

Und wenn ich schon keine Wärme, Zuneigung und kein Verständnis mehr bekomme, warum bleibe ich dann doch bei diesem Menschen?

Ist es nur die Angst vor der Ungewißheit?

Oder bin ich dann bereit und willig, diese wenigen Gefühle noch zu ergattern, um mich nicht ganz zu verlieren?

Weil der Mensch geliebt werden will, erträgt er auch diese Demütigung und wird unterwürfig und willig?

Aus Angst vor dem Neuen oder vor dem Alleinesein?

Wenn ich einen Willen habe, dann habe ich doch auch ein Ziel vor Augen, welches ich erreichen will.

Ist die Demut und Unterwürfigkeit das Ziel?

Sind einige Menschen wirklich so, oder sind sie sich der Umstände nicht bewußt?

Ich wundere mich Tag für Tag, wie viel einige Menschen ertragen und wie willig sie über die Zeit werden.

Irgendwann stellen sie dann fest, daß sie sich verbogen haben und dann sind sie nicht mehr bereit diese Dinge zu ertragen und sie sind auch nicht mehr willig.

Aber so eine Erkenntnis braucht seine Zeit und einige schaffen es wohl nie im Leben.

Eine simple Erklärung für so ein Verhalten wäre S., aber dann verkaufe ich nicht nur meinen Körper, sondern auch gleich meine Seele.

Man kann ja über die Dinge denken, wie man will!

Aber ich stehe auf dem Standpunkt, daß viele Menschen diese Gefühle wie Nähe, Geborgenheit und Verständnis verwechseln und sich auf dem Wege Ersatz suchen, um welchen Preis auch immer.

Mist, dat ich meine Seele schon an den Teufel verkauft habe! :o ::)

Boah, wat könnte ich S. haben. ;D

Ich bin ja gerne willig, bis zu einem gewissen Teil, aber eben nicht billig. 8)

Na, ich gehe dann mal in die Hölle und grübel weiter über dieses Thema nach.

Gruß






17.11.2004 16:42 • #17


A


Sind sie tolerant?

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E
Guten morgen ,

Ich denke wollen und willig ist ein Unterschied

Solange ich Willen habe, habe ich Kraft

Solange ich willig bin, habe ich mich ausgeliefert,aufgegeben


Wann gebe ich den Menschen auf oder mich selbst ?

Dann, wenn ich es will !



Und wenn der Wille erstmal da ist,

dann bin ich auch nicht mehr bereit :

- zu leiden
- Gewohnheiten und Rituale zu vermissen
- mich klein zu machen, mich aufzugeben
- Angst vor Neuem zu haben
- meine Liebe jemandem hinterherzutragen


Sind sich die Menschen der Umstände nicht bewußt ?

ich denke bewußt oder unbewußt schon

aber da kommt dann die Bequemlichkeit ins Spiel

Wenn man etwas will, muß man sich bewegen

Gruß Nightrider

18.11.2004 09:01 • #18


E
Toleranz

Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein
sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.

Johann von Goethe 1749-1832

18.11.2004 10:36 • #19


E
Hallo Nightrider,

[glow=red,2,300]Ich denke wollen und willig ist ein Unterschied [/glow]

Klar, gibt es einen Unterschied, aber wie sieht er aus?

Letztendlich sind es zwei Worte, aber was machen wir Menschen draus?

Was ist mit dem letzen Willen?

Eine Bitte, ein Wunsch, eine Anweisung?

[glow=red,2,300]Solange ich Willen habe, habe ich Kraft [/glow]

Komisch, beim letzten Willen ist es aber umgekehrt.

Solange ich Kraft habe, verfüge ich auch über einen Willen und dann schreibe ich ihn auch auf.

[glow=red,2,300]Wann gebe ich den Menschen auf oder mich selbst ?

Dann, wenn ich es will !

[/glow]

Ist dem wirklich so?

Verfüge ich da noch über meinen eigenen Willen?

In einer Situation der Trennung, entscheide ich noch aus eigener Kraft mit eigenem Willen?

Bin ich in dieser Situation wirklich noch ICH, mit eigenem Kopf und Verstand?

Ein Mensch mit einem eigenen gesunden Willen?

Meiner Meinung nach nicht.

Wir funktionieren, aber nicht weil wir wollen, sondern weil wir biologisch so eingestellt sind.

Du schreibst ja selber, daß wenn ich Wille habe, dann habe ich auch Kraft.

Aber setzt Willen nicht ein rationelles Denken voraus?

Sich den Umständen bewußt sein und danach zu handeln?

Ist so manches Handeln während der Trennung rationell und ist es wirklich unser Wille?

Auch da bin ich der Meinung, daß dem nicht so ist.

[glow=red,2,300]Und wenn der Wille erstmal da ist,

dann bin ich auch nicht mehr bereit :
[/glow]

Hm, schön wenn es so wäre, dann würden sich viele Menschen den Trennungsschmerz ersparen.

Ich will jetzt keinen Schmerz mehr und zack ist er weg. ::)

Ähm, nee dat geht aber nicht. ::)

Hier sind doch Dinge, wie Einsicht und Erkenntnis gefragt.

Da hilft mir mein Wille überhaupt nicht weiter.

Ich kann zwar diesen Willen in mir tragen, aber ich ändere doch nix an meinem Verhalten und meinem Schmerz.

Ich verhalte mich eher wie ein kleines, trotziges Kind und werde wütend über mich und mein Verhalten, weil ich nicht in der Lage bin den Schmerz abzustellen, obwohl der Wille vorhanden ist.

Und nun?

Na, ich werde mal weiter drüber nachdenken. ;D

Gruß











18.11.2004 10:50 • #20


E
Toleranz hängt meines Erachtens auch viel damit zusammen, dass man irgendwann weiss es bringt doch eh nichts sich aufzuregen... ::)

...und wenn man das dann verstanden hat, dass im Grunde nur jeder sein Ding macht, für das er auch nicht wirklich was kann, weil er durch sich selbst geleitet wird, kann man eigentlich jeden so nehmen wie er ist...oder eben nicht...aber tolerieren heisst ja nicht zu verurteilen...und das tut man dann dadurch nicht...

wie bereits mal vor einiger Zeit hier gelesen, im Text bedingungslose Liebe, ich denke, da steckt viel Potenzial drin:

Ich lasse Dich durch die Welt gehen, ohne Deine Handlungen in Gedanken oder Worten zu beurteilen, die Dinge, die Du sagst oder tust, betrachte ich nicht als Irrtum oder Fehler, von meinem Punkt aus sehe ich, daß es vielerlei Möglichkeiten gibt, die verschiedenen Seiten unserer Welt zu betrachten und zu erfahren.

Ich akzeptiere rückhaltlos jede Deiner Entscheidungen in jedem beliebigen Augenblick.

Ich fälle keinerlei Urteil, denn wenn ich Dir Dein Recht auf Deine Entwicklung abspräche, so würde ich damit das selbe auch mir und allen anderen absprechen.

Ich gestehe Dir das universelle Recht auf freie Entscheidung zu, Deinen eigenen Pfad zu wandeln und voranzuschreiten oder eine Weile auszuruhen, je nachdem was für Dich gerade das Richtige ist.

18.11.2004 14:38 • #21


E
[glow=red,2,300]Ich akzeptiere rückhaltlos jede Deiner Entscheidungen in jedem beliebigen Augenblick.

Ich fälle keinerlei Urteil, denn wenn ich Dir Dein Recht auf Deine Entwicklung abspräche, so würde ich damit das selbe auch mir und allen anderen absprechen.

Ich gestehe Dir das universelle Recht auf freie Entscheidung zu, Deinen eigenen Pfad zu wandeln und voranzuschreiten oder eine Weile auszuruhen, je nachdem was für Dich gerade das Richtige ist.
[/glow]


Hallo Timeless,

ist doch alles schön geschrieben. Aber wenn ich so bin, bin ich dann oberflächlich, gleichgültig und opportunistisch?

Wo ist die Grenze zwischen Toleranz und Gleichgültigkeit?

Oder kann man nur das Eine oder Andere sein?

Gruß

18.11.2004 14:45 • #22


E
Hallo Nightrider,

[glow=red,2,300]Wann gebe ich den Menschen auf oder mich selbst ?

Dann, wenn ich es will !
[/glow]

Wenn du es willst, oder wenn man es will?

Aber daß wäre doch dann wieder egoistisch, oder? :-/

Und wenn dein Wille es dir schon sagt, warum wird er dann nicht respektiert, akzeptiert oder nur toleriert?

Wo bleibt die Toleranz?

Mittlerweile denke, ich daß die Menschen, wenn es um Trennung geht mehr den Hass benötigen, als die Toleranz.

Verletzte Gefühle lassen sich wohl besser mit Hass, als mit Toleranz bekämpfen.

Schaue dir doch ein paar verschiedene Threads an.

Da hat jemand eine Entscheidung getroffen und liebt nicht mehr und er hat den Willen jemanden zu verlassen.

Da wirst du alles finden, nur eben keine Toleranz.

Ist doch komisch, oder?

Aus der Sicht des Betroffenen ist so ein Verhalten sicherlich erklärbar. Aber aus der Sicht der Toleranz, ist es alles andere als erklärbar.

Ist schon merkwürdig so ein Verhalten. ::)

Gruß



18.11.2004 15:11 • #23


E
ja, ist ganz schön geschrieben, find ich auch...

Wo ist die Grenze zwischen Toleranz und Gleichgültigkeit?

um die Grenze aufzuzeigen muss man beide wohl erst definieren.

Toleranz ist für mich persönlich das Einfühlungsvermögen und das aktzeptieren von Verhaltensweisen, Entscheidungen und Lebensweisen die meiner zwar nicht ähneln, ich sie aber einfach hinnehme, weil sie mit Nächstenliebe gekoppelt sind. D.h. Toleranz ist ohne die verstandene Nächstenliebe nicht möglich.

Gleichgültigkeit ist emotionslos und ohne Nächstenliebe...
also würde ich für mich schlussfolgern, dass Toleranz nur mit Nächstenliebe vollzogen werden kann, wenn man nicht aburteilt oder verurteilt, sondern jemanden stehen lassen kann...

Nun könnte man die Grenze an dem Punkt festlegen, wo man beginnt alles als eine Einheit anzusehen und sich vor allem selbst nicht so wichtig nimmt und auch mal über sich selbst lacht...

soweit..

LG
Timeless

18.11.2004 15:39 • #24


E
[glow=red,2,300]Toleranz hängt meines Erachtens auch viel damit zusammen, dass man irgendwann weiss es bringt doch eh nichts sich aufzuregen...

...und wenn man das dann verstanden hat, dass im Grunde nur jeder sein Ding macht, für das er auch nicht wirklich was kann, weil er durch sich selbst geleitet wird, kann man eigentlich jeden so nehmen wie er ist...oder eben nicht...aber tolerieren heisst ja nicht zu verurteilen...und das tut man dann dadurch nicht...

[/glow]

He Timeless,

sind bei der oben genannten Überlegung auch Vergewaltiger, Kinderschänder, päd. und was weiß ich mit einbezogen?

Und wie funktioniert so ein Verhalten in der Praxis?

Bedeutet es dann, daß du deinen eigenen Willen hinten anstellst?

Verzichtest du aufgrund der Liebe zu deiner Partnerin auf deinen eigenen Willen?

Ist dies dann nicht doch mehr ein Wunschdenken, als Realität.

Und wenn es schon so geht, wie kommt man dort hin, durch Askese?

Ist man dann resistent, gegen Schmerzen und Verletzungen?

Und wie läßt sich so ein Verhalten auf die Menschheit übertragen?

Gruß



18.11.2004 15:43 • #25


E
mir persönlich fällt es z.b. mittlerweile sehr schwer richtig zu weinen oder mich fallen zu lassen, was darin begründet liegt, dass ich immer an den Punkt komme, wo ich mir selbst sage, ich muss das doch verstehen..vielleicht ist das zu rationell, dass ich versuche den anderen aufgrund seiner Verhaltensweisen mir gegenüber nicht zu verurteilen, sondern ihn auch einfach als ein Produkt seiner Erfahrungen und Erziehung anzusehen...unter diesem Blickwinkel werden dann die Verhaltensweisen die mir erst weh taten, dann wieder in Mitgefühl und Verständnis kompensiert..was vielleicht auch eine Form von Toleranz ist...aber mir das Problem bereitet, das obwohl ich verletzt bin, ich nicht böse sein kann, weil ich davon ausgehe, dass mir niemand bewusst böse will, sondern auch einfach nur seinem Drang folgt...PUNKT

puh...ok

18.11.2004 15:45 • #26


E
Passive Toleranz
Tolerieren im passiven Sinn bedeutet, dass eine negative, Akzeptanz ausschließende Beurteilung zwar getroffen wurde. Der Bewertende enthält sich jedoch einer offenen Reaktion, zum Beispiel um des 'lieben Friedens' willen.

da war ich mit meiner nächstenliebe wohl nicht so weit entfernt ::)

18.11.2004 15:57 • #27


E
He Timeless,

suchst du dir jetzt nur die Rosinen aus dem Kuchen? ;D

Und was ist hiermit?

[glow=red,2,300]Aktive Toleranz
Toleranz im positiven Sinn und als Grundwert freier, pluralistisch ausgerichteter Gesellschaften bedeutet absolute geistige Offenheit bezüglich der Option einer möglichen Akzeptanz des tolerierten Sachverhaltes in der Zukunft. Beim positiven Tolerieren wird eine abschließende Bewertung des tolerierten Einflusses nicht nur durch entsprechende Reaktionen nicht zum Ausdruck gebracht, sondern eine Beurteilung unterbleibt auch bewusst im Geiste.

[/glow]


Tja Pearl,

so eine Definition ist ja ganz nett, aber die Frage lautete doch, ob man wirklich tolerant ist.

Was es bedeutet ist doch fast jedem klar, oder?

Aber wie setzt man es in die Praxis um und wie tolerant sind wir?

Die Toleranz als solches gibt es ja scheinbar nicht, aber wir benutzen es doch tagtäglich.

Gruß



18.11.2004 17:09 • #28


E
Tja, ich bin mir keineswegs sicher, ob die mannigfaltigen Definitionen des Wortes Toleranz allen bekannt sind.

Ist es nicht so, dass sich jeder seine eigene Definition eines Begriffes wie Toleranz zurechtbastelt? Warum auf Krampf pauschalisieren und eine allgemeingültige Definition herbeidiskutieren? ::)

Wenn ich zB ein Triebtäter bin, fällt es mir sicher leichter, Vergewaltigung o.Ä. zu tolerieren da es in mein Schema passt.

Toleranz hat sicher für jeden einen anderen Wertmaßstab und auch eine andere Definition, ist doch Auslegungssache ;D


Pearl

18.11.2004 17:19 • #29


E
He Pearl,

[glow=red,2,300]Warum auf Krampf pauschalisieren und eine allgemeingültige Definition herbeidiskutieren?
[/glow]

Hm, machen wir das?

Was ist mit den Aussagen der Gelehrten?

Können wir die dann auch alle in die Tonne treten? :o ;D

Die Definitionen sind doch schon von schlauen Köpfen vorgegeben, wir überprüfen es doch nur, ob es so ist. ::)

Und wir sehen, daß dem nicht so ist.

Also kann es doch auch keine passende Definition für Toleranz geben, oder?

Gruß

18.11.2004 17:27 • #30


A


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