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Sind Fremdgänger schlechte Menschen?

T
Zitat von schillerin:
Sind alle fremdgänger schelchte Menschen? Und ich meine nicht den einen Ausrutscher, sondern jahrelange Affären.

Mein Mann hat mich 3 Jahre betrogen. Er hatte es mehrere Monate beendet, bevor ich davon erfuhr. Er ist dennoch kein schlechter Mensch. Er kam damals mit sich selbst nicht zurecht und war nicht in der Lage, eine Entscheidung zu treffen. Das macht ihn vielleicht schwach, aber nicht schlecht. Wenn Menschen psychisch angegriffen oder labil sind, agieren sie nicht immer logisch oder reflektiert.

02.10.2020 09:49 • x 1 #136


Wurstmopped
Sagen wir mal so, wer fremdgeht ist meist ein schwacher und feiger Mensch.
Notorische Fremdgängen ausgeschlossen, die haben einen schlechten Charakter, Punkt!
Der Punkt ist doch immer der, sage ich als Betrüger die Wahrheit, dann laufen ich Gefahr die alte Beziehung zu verlieren. Und die Affäre würde sich nur noch halb so süß anfühlen.
Wie man das dann nennen mag, bleibt jedem selbst überlassen.

02.10.2020 10:07 • #137


A


Sind Fremdgänger schlechte Menschen?

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S
Wer einen Betrüger zurücknimmt, gibt auch immer etwas von sich auf, Selbstachtung, Vertrauen, was auch immer, im Grunde verschiebt er seine eigene persönliche Grenze zum Wohl der Beziehung oder des anderen. Das fühlt sich nicht gut an. Damit es wieder zu einem inneren Gleichgewicht in sich selbst kommt, sucht der Betrogene Aussagen auf, die diese wiederherstellen, er/ sie war nur schwach, verwirrt, usw. Am Ende steht, dass es natürlich kein schlechter Mensch ist. Würde man anders denken, müsste man die Beziehung nach der Affäre auflösen. Dagegen hatte man sich aber entschieden. Hier schließt sich der Kreis.
Wer andere Grenzen setzt, beurteilt anders. Grundsätzlich kann jemand für mich ein schlechter Partner sein, aber ein guter Elternteil. Aber die Grenze ist überschritten und man geht.
Beurteilungen sollten differenzierter sein und haben natürlich auch immer etwas mit der eigenen Motivlage zu tun. Somit gibt es keine Antwort auf diese Frage.

03.10.2020 09:24 • x 2 #138


CleanEating
Kann man weiterhin jemanden wertschätzen, in einer Intensitität, wie vor dem Betrug?
Glaubt man ihm, dass es nie wieder zu einem solchen Fehltritt kommen wird, dieser Mensch hat bewiesen, dass er, ohne Scham, in der Lage ist, den Partner zu betrügen.
Pragmatisch gesehen...montags, flüstert er dem Partner, ich liebe dich ins Ohr, donnerstags der Affäre.
Natürlich kann man sich solches Verhalten schönreden, er hatte eine schlechte Zeit, war gestresst, überfordert, usw..
Damit versucht man sich selbst zu beruhigen, um halbwegs mit seiner eigenen Gedankenwelt um diesen Betrug, Frieden schließen zu können.
Schlechte Menschen? Unsaubere Charaktere, würde ich es bezeichnen.
Man muss in der Lage sein, als Betrüger, dem Partner, Treue vorzugaukeln, gleichzeitig der Affäre, eine Bereitschaft zur Trennung vom Ehepartner suggerieren, um sie bei Laune zu halten.
Da gehört eine Portion, wie soll man es bezeichnen?
Schauspielertum, gelinde ausgedrückt, dazu, ...alles Weitere kann jeder für sich überdenken.

03.10.2020 09:52 • #139


S
Ja was? Eine Portion Betrug in alle Richtungen. Am meisten sich selbst gegenüber. Wäre er klar, aufgeräumt und erwachsen, hätte er keine Affäre oder wäre fähig eine Erstbeziehung zu klären, auch für die Affäre.
Beziehungen nach Betrug halte ich nicht wiederherstellbar, auch nicht an Krise als Chance.
Welcher Betrüger schreibt denn hier, dass er wieder liebt wie früher? Es sind die Betrogenen, weil sie glauben, glauben wollen oder glauben müssen.
Aber das ist nur meine Meinung.

03.10.2020 10:08 • #140


T
Ja, ein guter Schauspieler muss man definitiv sein! Und ich stelle es mir auch wahnsinnig anstrengend vor, denn man darf niemals aus der Rolle fallen. Ein Betrüger kann somit nie, weder zuhause noch bei der Affäre, er selbst sein. Und man benötigt sicherlich auch ein hohes Maß an Intelligenz, da man bei den ganzen Lügen nicht durcheinander kommen darf.
Dennoch macht einen das nicht per se zu einem schlechten Mensch.
Und natürlich versucht der Betrogene, sofern er die Beziehung weiterführen möchte, die Ursachen und Beweggründe zu verstehen. Sicher auch, um eine gewisse Form der Rechtfertigung zu erhalten. Und nicht nur für den Betrüger, sondern auch für sich selbst. Ebenso wie der, der sich trennt, nur noch die schlechten Seiten sehen will, um besser mit dem Verlust klarzukommen.
Macht es mich zu einem schwachen Menschen, dass ich bei meinem Mann bleibe, obwohl er mich betrogen hat? Ich denke nicht! Es fordert ein hohes Maß an Stärke, um mit einem solchen Betrug zurecht zu kommen, dabei nicht die Selbstachtung zu verlieren und weiterhin bzw. wieder aus vollem Herzen zu lieben.
Ich glaube daran, dass Menschen aus ihren Fehlern lernen können. Tun sie das nicht, sind sie dann vielleicht schlecht oder einfach nur dumm.

03.10.2020 11:27 • x 1 #141


CleanEating
Zitat von Trust_him:
Ich glaube daran, dass Menschen aus ihren Fehlern lernen können.

Sorry, Betrug sehe ich nicht als Fehler.
Das ist 4 Hausnummern grösser und hat eindeutig für mich etwas mit Charakter zu tun.
Ich kann von mir behaupten, dass ich nicht in der Lage bin einem Partner, Treue zu versprechen, parallel einer Affäre, ....
Es geht nicht um Geschäftliches, da ist ein Mensch, der an mich glaubt, an meine Loyalität, meinen Respekt, meine Liebe,
...sorry, Fehler?
Hier geht es um etwas anderes als lapidare Fehler!
Ich beende eine Beziehung sauber, das zeigt auch meine Wertschätzung gegenüber dem Partner, ich fahre ihn nicht an die Wand.

03.10.2020 11:37 • x 1 #142


S
Auch ein guter Mensch kann für den Partner nicht gut sein.
Die Frage ist zu einfach und zu offen formuliert.
Drei Jahre Betrug. Da wäre ich raus.

03.10.2020 11:44 • x 2 #143


CleanEating
Zitat von Sturmhöhe:
Auch ein guter Mensch kann für den Partner nicht gut sein.
Die Frage ist zu einfach und zu offen formuliert.
Drei Jahre Betrug. Da wäre ich raus.

Ich ebenfalls.

03.10.2020 11:50 • x 1 #144


S
Wann man raus oder drin ist, ist eine Frage der eigenen Grenzen, der Leidensfähigkeit und der eigenen Perspektive. Warum muss das bewertet werden?
Jeder wählt seinen Weg des Glückes.

03.10.2020 12:06 • x 1 #145


T
Zitat von Sturmhöhe:
Jeder wählt seinen Weg des Glückes

Da kann ich nur zustimmen. Ob ich für mich mit meinem Weg recht hatte, muss die Zukunft zeigen. Das letzte Jahr und die Gegenwart geben mir jedenfalls für den Moment recht. Ich habe für mich entschieden und es fühlt sich gut und richtig an. Aber das ist meine Geschichte und geht am Thema hier vorbei.

03.10.2020 14:22 • x 1 #146


Hansl
Zitat von Trust_him:
Und man benötigt sicherlich auch ein hohes Maß an Intelligenz, da man bei den ganzen Lügen nicht durcheinander kommen darf.


Nein, mit Intelligenz ist es da nicht getan.
Dies ist reine Übung.
Fremdgänger sind schon von Kindesbeinen an gute Lügner.
Oft schon vom Elternhaus darauf konditioniert, um sich unangenehmes vom Leibe zu halten, oder sich eben Vorteile zu verschaffen.

03.10.2020 14:40 • x 1 #147


Hansl
Zitat von Trust_him:
Es fordert ein hohes Maß an Stärke, um mit einem solchen Betrug zurecht zu kommen, dabei nicht die Selbstachtung zu verlieren und weiterhin bzw. wieder aus vollem Herzen zu lieben.
Ich glaube daran, dass Menschen aus ihren Fehlern lernen können. Tun sie das nicht, sind sie dann vielleicht schlecht oder einfach nur dumm.

Dem stimme ich uneingeschränkt zu.

03.10.2020 14:43 • #148


E
Zitat von Hansl:
Fremdgänger sind schon von Kindesbeinen an gute Lügner.

Nun, Du musst nicht von Dir auf andere schließen.
Das ist nämlich eine verallgemeinernde Unwahrheit.

03.10.2020 14:44 • x 2 #149


S
Zitat von Mira_:
Nun, Du musst nicht von Dir auf andere schließen.
Das ist nämlich eine verallgemeinernde Unwahrheit.

Sie besitzen in der Regel keine guten Konfliktlösestrategien. Das hat schon etwas mit der Kindheit zu tun.

03.10.2020 16:09 • x 2 #150


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