Sind Fremdgänger schlechte Menschen?

Zitat von 6rama9:

Hier geht es aber um Fremdgehen und nicht über offene Beziheungen. Insofern vermischst du hier 2 Themen.


Das kann man auch über den U-Bahn Treter von Berlin sagen, der aus einer Laune heraus eine Frau die Treppe runtergetreten hat. Auch der ist nur ein Mensch, aber halt einer mit einem sehr dunklen Schatten auf seiner Persönlichkeit. Ähnlich ist es mit den Fremdgängern, die auch einen Schatten auf der Persönlichkeit tragen. Ich will hier Fremdgehen nicht mit einer Gewalttat vergleichen, aber aus der eigenen Gefühlsbefriedigung wird bei anderen Menschen mögliches Leid und Verletzungen in Kauf genommen. Sind die in der Summe schlechte Menschen? Nicht unbedingt, aber das ist wie mit dem Notenschnitt in der Schule: Es muss halt was signifikantes da sein, um die schlechte Note auszugleichen. Wenn da nix besonderes auf der anderen Seite der Waagschale liegt... ja dann wird es wohl sein, dass sie sich gefallen lassen müssen unter dem Schlagwort schlechte Menschen eingruppiert zu werden.

Oh Mann....
ich vermische eben nicht zwei Themen, denn das eine geht doch dem anderen voraus.
Soll heißen: wenn zu Beginn einer Beziehung kommuniziert wird, dass aushäusiges Vergnügen nicht zum Ende der Hauptbeziehung führt, dann kommt es eben gar nicht erst zum Betrug bzw. zur Affäre in der hier erwähnten Art. Natürlich gehört dazu viel Vertrauen, vor allem in sich selbst oder im schlechtesten Fall ein Kompromiss, also z.B ein Freischuß pro Jahr oder so.

Auf das mit dem Schatten auf der Persönlichkeit möchte ich nicht eingehen, da ich da komplett konträrer Meinung bin und es mit diesem Thema hier im Forum ja so ist wie mit den Grünen: diskutieren unmöglich, da das vermeintlich moralisch korrekte Ergebnis schon vorher feststeht. Dafür hab ich keine Zeit

Niemand ist ein schlechter Mensch nur weil er fremd geht. Das Leben ist nicht schwarz weiß.

Ich muss zugestehen, nicht viele Beiträge in diesem Thread gelesen zu haben. Erlaubt mir dennoch, kurz auf die eigentliche Fragestellung zu antworten. Ich stehe grundsätzlich auf dem Standpunkt, bevor jemand das Bedürfnis hat fremdzugehen, die Partnerschaft/Ehe erst beenden sollte. Scheinbar fehlt etwas in dieser Beziehung/Ehe und deshalb liegt es mir fern, darüber zu urteilen. Dennoch, innerhalb einer festen Beziehung/Ehe jemanden zu betrügen, davon halte ich absolut nichts. Erst fremdf.... und dann wieder zur Partnerin oder dem Partner ins gemeinsame Bett zu legen, als wäre nie etwas vorgefallen, dass ist für mich ein absolutes No Go. Vielmehr halte ich persönlich diese Menschen für egoistisch, charakterschwach und ohne jeden Respekt. Gerne dürft ihr nun auf mich einprügeln.

Zitat von zeitreise:

Vielmehr halte ich persönlich diese Menschen für egoistisch, charakterschwach und ohne jeden Respekt. Gerne dürft ihr nun auf mich einprügeln.

Ich beurteile solche Leute nicht mehr, da wohl so viel normal ist, von dem was ich nicht begreife.
Ich hab noch nie eine Frau betrogen, betrüge keine Frau, und werde auch keine Frau betrügen.
Hatte bisher nur mit Frauen zu tun, die ich liebe. Und die quäle ich nicht aufgrund animalischer Triebe.

Ich finde es vollkommen ok das Fremdgehen als Verhaltensweise negativ zu beurteilen; dass betrogene Partner die Konsequenz (des Trennens) ziehen, das ist deren gutes Recht.

Aber deswegen den gesamten Menschen von dem man sich da trennt als schlecht zu verurteilen und das womöglich auch noch von außen, als (an der Beziehung) unbeteiligte Dritte - das steht niemand zu, es sei denn, derjenige hat noch deutlich mehr verbrochen als fremdzugehen.

Die meisten Menschen haben auch positive Seiten. Ob im Beruf, in der Kindererziehung, in der Elternpflege, im sozialen oder Umweltengagement, in der Politik, beim Militär oder wo auch immer: Sie mögen miese Partner sein, was das Einhalten ihres Treuebündnisses betrifft, aber auf diesen Gebieten erbringen sie womöglich Leistungen, die sich äußerst wohltuend davon abheben.

Wir leben zum Glück nicht mehr im Mief der 1950er Jahre, wo man Menschen aus sittenmoralischen Gründen gesellschaftlich geschnitten (also gezielt gemobbt) hat. Es ist ok, wenn die unmittelbar vom Fremdgehen Betroffenen einen Cut machen. Das mag auch für deren Familien gelten.

Aber darüber hinaus sollte man sich zurückhalten. Dies u.a. schon deshalb, weil man meist nur eine Seite der Geschichte zu hören bekommt. Der Betrüger hat auch eine und die reicht oft genug bis in seine Kindheit zurück.

Es hilft nicht, nur zu verurteilen. So ändert sich nichts, denn es lässt keinen Raum dafür. Vor allem aber wird es der Person des Betrügers in ihrer ganzheitlichen Vielfalt nicht gerecht.

Deshalb brachte ich auch ausgerechnet Oskar Schindler als Beispiel. Ein notorischer Fremdgänger, aber er hat über 1000 Menschen gezielt das Leben gerettet. Wie könnte man so jemand als schlechten Menschen bezeichnen?

Mir fällt dazu wie gesagt nur noch Matthäus 7.1 ein: Richtet nicht, auf dass Ihr nicht gerichtet werdet. Und natürlich auch jene Bibelszene, wo Jesus sich von Maria Magdalena die Füsse waschen lässt - obwohl alle um ihn herum lästerten, sie sei schlecht.

Das Fremdgehen an sich ist ja nicht das Problem, sondern das Belügen und der Vertrauensbruch. Und das Vorführen des Partners...

Das zeugt alles von sehr charakterlosem und feigem Verhalten. Nicht unbedingt das, was man als guten Menschen bezeichnet.

Ohne Betrügen und Verbrauensbruch wäre es kein Fremdgehen, sondern eine offene Beziehung - soweit waren wir aber ein paar Seiten vorher bereits.

Natürlich sind Lug und Betrug in der als exklusiv vereinbarten Partnerschaft als mieses Verhalten zu bewerten. Aber das allein macht einen ganzen Menschen nicht zu einem schlechten solchen. Warum, wurde nun hinreichend erklärt, deshalb bin ich jetzt auch raus aus diesem Thread hier.

Es wird immer wieder Leute geben, die entweder nicht richtig mitlesen oder einfach nur drauflos labern , ohne konkret auf Argumente einzugehen. Auch solche, die Schallplatte spielen. Dafür ist ein Sonntag zu schade, auch wenn der Himmel da draussen noch so grau ist heute.

In diesem Sinne,

Zitat von Eswird:

Das zeugt alles von sehr charakterlosem und feigem Verhalten. Nicht unbedingt das, was man als guten Menschen bezeichnet.

Wie wäre es mit nicht guten Verhalten ?
Anstatt den ganzen Menschen pauschal als schlecht abzustempeln.

Aber ich bin mir natürlich sicher , dass du dich jederzeit fair, anständig und selbstlos verhalten hast in deinem bisherigen Leben.
Und natürlich hast du noch nie eine Person mehr als einmal belogen.
Gratulation.

Zitat von BirdNation:

Auf das mit dem Schatten auf der Persönlichkeit möchte ich nicht eingehen, da ich da komplett konträrer Meinung bin

Naja, wenn Lügen, Hintergehen und Vertrauen missbrauchen nicht einen Schatten auf dem Charakter bedeuten, wo fängt der Schatten dann an? Ich finde, ob jemand die das Vertrauen der dementen Oma nebenan ausnutzt, um diese um Geld zu erleichtern oder das Vertrauen des Partners, um sich seinen Ego-Boost zu holen, ethisch (allerdings nicht rechtlich) ähnlich verwerflich. Du kannst das gern anders sehen und dich über einen geklauten Hunderten mehr aufregen als über monatelanges partnerschaftliches Hintergehen. Solange dein Partner die selben Werte wie du vertritt, ist das ja kein Problem.

Zitat von Eswird:

Weil Du halt das bist, was Dich dadurch kennzeichnet.

Ich glaube deine Zeit hier ist auch schon wieder um, und deine Beleidigungen gegen mich gehen gar nicht.
Ich hab dich gemeldet. !

Zitat von Julielu:

Niemand ist ein schlechter Mensch nur weil er fremd geht. Das Leben ist nicht schwarz weiß.

Ganz genau!

Ich konnte bisher zwar nicht alle Beiträge lesen, jedoch möchte ich mich - als Betrügende- ( ehemals Betrügende) dazu äussern.
Ich selber habe meinen damaligen Partner betrogen ( ich hatte eine Affäre). Aus verschiedenen Gründen. Viele Faktoren kamen damals zusammen. Einfach gesagt : Ich habe es nicht übers Herz gebracht ihn zu verlassen. Nicht weil ich an ihm hing ( im Gegenteil), sondern weil ich wusste das es mit ihm GANZ tief bergab gehen würde. Gefühle hatte ich schon lange keine mehr für ihn. Es dauerte bis ich ihn verliess. Mittlerweile bin ich schon einige Jahre mit der Affäre zusammen und alles ist gut. Ich persönlich weiß für mich das ein betrügen nicht mehr in Frage kommt. Es waren damals einfach die Umstände.
Ich urteile über mich selbst, das ich deswegen bei weitem kein schlechter Mensch bin. Ich habe viele gute Eigenschaften die mit Sicherheit nicht ihren Wert aufgrund des fremdgehens verlieren.

Was ist ein schlechter Mensch?
Ist ein super sozial engagierter Mensch der fremd gegangen ist, ist ein schlechter Mensch?
Viel zu einfach gedacht!
Wie schon geschrieben, als betrogener hat man das Recht die Konsequenzen zu ziehen ohne sich hier groß erklären zu müssen.
Es geht doch eher darum, sich als betrogener von solchen toxischen Beziehung und Menschen zu trennen.
Leider erkennt, kennt man diese Menschen halt erst dann wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.
Ich denke jedoch auch, das man mit dem Alter und den Erfahrungen die man gesammelt hat, die Wahrscheinlichkeit eines potentiellen frendgehenden Partners abschätzen kann.
Ich würde z.B. nie eine ernsthafte Beziehung mit jemandem eingehen der in seiner Vita einen Betrug innerhalb einer Beziehung stehen hat.

Guten Tag ichwurde jetzt Jahre lang betrogen und belogen habe durch die Frau eine Hölle mit gemacht. Wenn Mann oder Frau Jahre lang fremd gehen finde ich dieses Verhalten ziemlich ekelig und anstandslos. Mann und Frau hätten doch besser in den Partnerwechsler club gehen können und miteinander und anderen Spaß haben können wenn wirklich Liebe und einfuhlsamkeit in der Beziehung steckt, genauso wie Vertrauen. Aber Hintern rücken so etwas über Jahre zu betreiben ist ein rücksichtsloses Verhalten und da kann auch keine Rede von Liebe sein.

Mensch ist Mensch und keine Kälte Maschine, wenn man sowas betreibt ist man eher eine Maschine und sollte schauen wie man diemaschine repariert bekommt

Ich finde solche Erklärungsmodelle seltsam ich habe es nicht über das Herz gebracht ihn zu verlassen, ich wusste, dass es mit ihm tief Berg ab ginge nach einer Trennung. Ich denke, dass die emotionalen Gräben die man aufreißt beim Fremdgehen, weit schwerer wiegen als zu sagen es tut mir leid, es passt für mich nicht mehr, ich beende die Beziehung. Es spielt vorrangig nicht der Schutz des Betrogenen eine Rolle sondern die eigene Feigheit und das Unvermögen eine klare Entscheidung zu treffen.
Es gibt ja nun nicht selten Betrogene die final auf der Therapeuten Couch sitzen, deren Vertrauen in andere Menschen tief erschüttert ist, welche die sich gar nicht mehr erholen, eifersüchtig und kontrollierend werden.

Über die Folgen die daraus entstehen/entstehen können, machen sich die wenigstens nur einen Gedanken. Hauptsache man ist ganz fest mit sich selbst und der Affäre beschäftigt und damit Erklärungen und Gründe zu suchen warum man nicht anders handeln konnte.