24

Sind Einzelkinder generell einsamere Menschen?

ma777
Hallo ihr Lieben,
Ich denke seit kurzem über etwas nach und würde hier gerne mal eure Meinungen darüber erfahren. Eigentlich gibt es bei mir keinen aktuellen Anlass dafür, ich bin zur Zeit glücklich und zufrieden, seit einem knappen Jahr in einer sich sicher und stabil anfühlenden Partnerschaft (mit dem Vater meines Sohnes, nach über 8-jähriger Beziehungspause) und irgendwie endlich mal im Leben angekommen.
Aber ich denke z.z. öfter darüber nach, ob Einzelkinder generell eine größere Tendenz zur Einsamkeit, Verlustangst und deshalb auch zum Klammern haben. Was meint ihr?
Wenn ich so zurück denke, hatte ich schon immer Angst, dass Menschen (Partner oder auch Freunde) einfach so aus meinem Leben verschwinden könnten. Bei mir kam in meiner Kindheit dazu, dass ich nicht nur ohne Geschwister aufgewachsen bin, sondern auch ohne Vater, irgendwie erkläre ich mir meine etwas übersteigerte Verlustangst damit. Ich denke, wenn man mit Geschwistern auswächst, ist halt irgendwie immer jemand da, für immer, auch wenn man sich vielleicht nicht immer besonders gut versteht. Aber Freunde kommen und gehen meist. ..

Ich glaube, dass dieses Thema bei mir aufgekommen ist, weil ich meinen Sohn beobachte - er ist fast 9, und auch bei ihm stelle ich fest, dass er permanent große Angst davor hat, dass seine Freunde ihn nicht mehr mögen könnten, wenn es mal streit gibt o.ä. ..
Ich wollte nie, dass mein Kind auch als einzelkind aufwächst, aber die Situation war damals nun mal so, dass sein Vater und ich uns Anfang der Schwangerschaft getrennt und erst 8 Jahre später wieder zueinander gefunden haben. Jetzt sind wir beide ein bissel alt für noch ein Kind.
Ich würde von euch gerne wissen, wie ich den Verlustängsten meines Sohnes ein bisschen entgegen steuern kann, denn ich kannte sie fast mein ganzes Leben lang selber, und sie sind nicht schön. Vielleicht fällt ja jemanden was ein - ich grüsse euch ganz lieb!

21.01.2020 10:34 • #1


L
Hm, ich bin selbst Einzelkind, würde aber nicht sagen, dass ich übermäßig große Verlustängste habe, oder mich einsam fühle. Ich bin gern auch mal allein, habe guten Kontakt zu Kollegen, einige gute Bekannte, und eine handvoll guter Freunde, schon über viele Jahre. Ich hab gelernt, mich auf mich selbst zu verlassen und mir und meinen Fähigkeiten zu vertrauen.
Ich denke, Themen wie übermäßige Verlustängste sind so komplex, dass sie selten nur einen einzigen Auslöser haben.

21.01.2020 10:38 • x 3 #2


A


Sind Einzelkinder generell einsamere Menschen?

x 3


F
Es geht mir genau wie dir. Ich denke aber, den Hauptteil von diesem Gefühl macht das ohne Vater sein aus. Ich komme mir dadurch dass mir diese festen Wurzeln fehlen, oft einsam vor. Ich wünsche mir eigentlich sehr eine richtige Familie mit Eltern und Geschwistern usw.

21.01.2020 10:48 • x 1 #3


ma777
Liebe lostgirl,
Es ist nicht so, dass ich keine Freunde habe, teilweise auch schon über Jahrzehnte. Und ich kann auch gut mal alleine sein. Aber irgendwie fehlt mir ein bisschen das urvertrauen (egal, ob bei Partnern oder bei Freunden), dass wirklich alles i.o. ist, wenn sie sich ungewohnt lange nicht gemeldet haben. Weißt du, was ich meine? Schön, dass es dir gut geht und du irgendwie in dir ruhend scheinst!

Liebe finii,
Ich weiß, was du meinst. Ohne Vater macht auch was mit einem. Irgendwie ist man ein bisschen rastlos, auf der Suche nach etwas, oder?
Mir tut es im Moment gut, dass ich meinen Partner schon sooo lange kenne umd weiß, dass ich mir wegen ihm wirklich keine Sorgen machen muss. Aber es gab auch schon viele sehr viel unruhigere Zeiten in meinem Leben!
Ich wünsch dir alles gute!

21.01.2020 11:16 • #4


H
Maaa
Also mit Einzelkind hat es definitiv nichts zu tun.
Bin selbst Trennungskind will das nicht weiter ausführen.
Glaube mehr das es in der Vergangenheit mal einen Verlust oder eine ungewollte Veränderung gegeben hat die man nicht nochmal erleben möchte.

21.01.2020 21:09 • #5


La-Fleur
Nein..aber ich glaube an Kompensation...mit einer Schwester oder einem Bruder ...lebt es sich leichter, bezüglich der Überladung von Problemen. Das teilen von Erlebnissen innerhalb einer Gemeinschaft, bindet, das lässt sich im besten Fall sich nicht allein fühlen, weil man das Problem teilt oder teilen kann.

21.01.2020 21:16 • x 4 #6


M
Zitat von ma777:
ob Einzelkinder generell eine größere Tendenz zur Einsamkeit,

Ich bin waisenkind ergo sollte es eigendlich auch passen..

Hmm... die Tendenz ist denke ich einfach abhängig von Mensch zu Mensch unterschiedlich, zumal wie oder was man in der vergangenheit oder gegenwart erlebt, hat oder erlebt - ich würde aus eigene Erfahrung schon sagen das man nicht einsamer ist sondern ansich nur einsamer fühlt, ich hab viel im waisenhaus erlebt und das hat mich auch bis jetzt geprägt... ansich einsamer bin ich nicht Freunde sind da etc .. Aber was vorkommt das ich mich einsamfühle ab und an wobei man selbst weiss das es eben nicht der fall ist..
Aber das Thema verlustängste verfolgt mich wohl selber zum Teil...

21.01.2020 21:25 • #7


H
Zitat von La-Fleur:
Das teilen von Erlebnissen innerhalb einer Gemeinschaft, bindet, das lässt sich im besten Fall sich nicht allein fühlen, weil man das Problem teilt oder teilen kann.


Das stimmt aber Geschwister garantieren sowas nicht.
Bin kein Einzelkind den Zahn kann ich euch ziehen.

21.01.2020 21:27 • x 1 #8


La-Fleur
Ich hab 2 Stiefbrüder...beide tangieren mich nicht.. aus dem Weg, bedeutet kein Problem...beide selber stehen in Konkurrenz...ich bin die Tochter und lutsch in der Konstellation am Mittelfinger was diese Triade betrifft...

21.01.2020 21:30 • x 2 #9


Y
@ma777

ich finde viele Geschwister zwar toll, sehe da aber keinen Zusammenhang zu Verlustängsten. Eher können Geschwister die Ängste vielleicht etwas abfedern, wenn sie dann einmal durch andere Ursachen da sind. Aber das heißt nicht, dass keine Geschwister zu haben, die Ursache für diese Ängste ist.

Ich kenne Erwachsene aus großen Familien mit Verlustängsten und Einzelkinder, die tiefes Vertrauen ins Leben haben und viele Variationen mehr.

Zitat:
Wenn ich so zurück denke, hatte ich schon immer Angst, dass Menschen (Partner oder auch Freunde) einfach so aus meinem Leben verschwinden könnten.


Zitat:
Ich glaube, dass dieses Thema bei mir aufgekommen ist, weil ich meinen Sohn beobachte - er ist fast 9, und auch bei ihm stelle ich fest, dass er permanent große Angst davor hat, dass seine Freunde ihn nicht mehr mögen könnten, wenn es mal streit gibt o.ä. ..

Zitat:
Ich würde von euch gerne wissen, wie ich den Verlustängsten meines Sohnes ein bisschen entgegen steuern kann, denn ich kannte sie fast mein ganzes Leben lang selber, und sie sind nicht schön. Vielleicht fällt ja jemanden was ein


ich denke, dass er vermutlich einfach Deine Ängste übernommen hat und es wohl gar nichts damit zu tun hat, dass er Einzelkind ist. Und wie es immer mit Kindern ist, so wird er seine Verlustängste wohl am ehesten loswerden, wenn Du Deine los wirst Ermutigende Worte können schon sehr viel bewirken, aber nichts saugt das Kind so sehr auf, wie das, was man vorlebt. Weißt Du ja als Mama Und so funktioniert es ja sogar bei uns Erwachsenen. Wir verstehen viel eher, was jemand lebt, ausstrahlt, als was er sagt.

21.01.2020 21:32 • x 3 #10


H
@La-Fleur
Kommt bei mir auf's selbe raus auch wenn die Umstände anders sind.

21.01.2020 21:34 • #11


La-Fleur
Zitat von YsaTyto:
ich finde viele Geschwister zwar toll, sehe da aber keinen Zusammenhang zu Verlustängsten. Eher können Geschwister die Ängste vielleicht etwas abfedern, wenn sie dann einmal durch andere Ursachen da sind. Aber das heißt nicht, dass keine Geschwister zu haben, die Ursache für diese Ängste ist.



Ich seh den, bei meinen Stiefbrüdern...und das ist gruselig...den beide wollen die Liebe von meiner Mutter und vom Erzeuger

21.01.2020 21:39 • x 1 #12


L
Zitat von ma777:
ob Einzelkinder generell eine größere Tendenz zur Einsamkeit, Verlustangst und deshalb auch zum Klammern haben

Ich kenne sowohl Einzelkinder als auch andere, sehe da keinen Unterschied.

Soweit ich weiß, spielt die Bindung zu Eltern/Bezugsperson eine viel größere Rolle.

21.01.2020 21:44 • x 1 #13


La-Fleur
Zitat von Luk:
Ich kenne sowohl Einzelkinder als auch andere, sehe da keinen Unterschied.

Soweit ich weiß, spielt die Bindung zu Eltern/Bezugsperson eine viel größere Rolle.



Definitiv Bindung..a und o

21.01.2020 21:45 • #14


H
Zitat von La-Fleur:
Zitat von Luk: Ich kenne sowohl Einzelkinder als auch andere, sehe da keinen Unterschied.

Soweit ich weiß, spielt die Bindung zu Eltern/Bezugsperson eine viel größere Rolle.


Und wenn Die fehlt ?

21.01.2020 21:50 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag