Wenn etwas völlig sinnlos ist, dann, sich in einer Echoblase als Widersprecher zu betätigen. Und eine solche bildet sich ja jedes Mal augenblicklich und unvermeidlich, sobald es um das nämliche Thema geht und die Reizbarkeit auf die Probe gestellt wird, ohne je an sich halten zu können, wenn nicht überhaupt gleich den Verstand zu verlieren.
Man möge es mir also nachsehen, wenn ich zwar nicht aus Gründen der Unhöflichkeit nicht auf alles antworte, aber aus Gründen der Sinnlosigkeit.
Zitat von Isely:Für die Betrogenen wohl weitaus weniger.
Ich glaube kaum, das ein EM eingesperrt ist, aber es obliegt ihm ja sich zu befreien, vom Eheweib. Und dann kann er ja nach Lust und Laune. Ohne Heimlichkeiten, ist doch auch schöner und angenehmer für die AF.
Schafft man es einmal, vielleicht in einem Akt der Selbstüberwindung, etwas tiefer zu blicken als auf die bloße Epidermis dieses Affärenproblems und sachlich darüber nachzudenken, so wird einem wohl bald einmal einleuchten, weshalb es zu diesen geschmähten Verheimlichungen, Täuschungsmanövern und Lügnereien überhaupt kommt und weshalb der Betrogene im Unklaren gelassen wird.
Was passiert denn in aller verheerenden Regel, wenn der oder die SeitenspringerIn gleich einmal auftischt, dass er oder sie in außerhäuslichen Gewässern Vergnügungen nachgeht? Dann kommt es augenblicklich zur Katastrophe, zum Zusammenbruch, wenn nicht gleich zur Vernichtung der gesamten Partnerschaft. Es müsste also jemand geradezu vollkommen verblödet oder gänzlich gleichgültig sein, würde er oder sie gleich ungeschminkt und unverhohlen die Wahrheit präsentieren.
Gelogen und verheimlicht wird, weil der/die PartnerIn den Betrug nicht verkraftet, offenbar aufgrund eines geschlechtsfixierten minderen Selbstbewusstseins, dem es gleich den dünnen und punktuellen Boden unter den Füßen wegzieht, auf dem die ganze Beziehung samt seiner ganzen Beziehungsfähigkeit steht. Hier immer nur von der Feigheit und Verlogenheit des Betrügers zu reden, spricht sehr deutlich für Blindheit auf einem Auge und fortgeschrittenem Grauen Star auf dem anderen.
Zudem frage ich mich, wie es sein kann, dass jemand sich allein schon deshalb geliebt fühlt und keine Liebeszweifel hat, weil der Partner nicht fremdgeht. Eine solche Genügsamkeit hat wohl das untere Ende der Fahnenstange erreicht oder nie verlassen oder dient der Realitätsverweigerung.
Dass ich geschrieben habe, ich finde Affären gut und erfreulich, liegt daran, dass ich die damit verbundenen Gefühle und Aktivitäten für gut und erfreulich erachte, ansonsten Affären ja auch keinerlei Verlockung an sich hätten. Und ich glaube, darin werden doch nicht einmal eingefleischte Affärengegner widersprechen können. Darf man doch annehmen, dass zumindest die allermeisten davon sich schon selber zu solchen Umtriebigkeiten genießerisch und ohne schlechtes Gewissen haben hinreißen lassen (es geht um den Inhalt wohlgemerkt, nicht um die Umstände).
Nicht zuletzt kommt es nicht selten vor, dass Affären die Bestandsbeziehung beleben, wenn nicht sogar wiederbeleben, die ansonsten vielleicht schon seit Jahren oder Jahrzehnten im mehr oder weniger keuschen Dämmerschlaf dahinvegetiert ist, aus dem es ohne Affäre kein Erwachen mehr gegeben hätte.
Und noch etwas: Was würde denn in den meisten Fällen geschehen, wenn ein meinetwenigen toleranter oder dickfelliger oder etwas umfassend Selbstwertfühliger einem solchen außerpartnerschaftlichen Ausflug gar keine Aufregung abgewinnen könnte? Dann würde das Ding ein paar Wochen oder Monate Hitze machen, und danach wäre es wieder vorbei damit, sofern die Bestandsbeziehung einen sicheren und heimeligen Boden darstellt und nicht ohnehin schon vollständig vermodert ist.
EM und EF sind durch dieses monos. System eingesperrt, das in der Regel als Beziehungssystem ganz selbstverständlich übernommen und vorausgesetzt wird. Dieses System setzt nahtlos die Kindheitszustände fort, die ja an allerlei Verbote und Gebote und Überwachungsmaßnahmen schon einmal gewöhnen.
Wie man überhaupt leben kann, ohne je auch nur ein Lüftchen an Freiheit, Selbstständigkeit und Unbevormundung erschnuppert zu haben, ist mir ja ohnehin ein unlösbares Rätsel, das überhaupt nur die Erklärung zulässt, dass der Vogel sich im Käfig eben wohler und geborgener fühlt als vielleicht einmal seine Flügel anstrengen zu müssen.
Zitat von 6rama9:Robinson Crusoe Romantik? Von welchen paradiesischen Inseln mit friedlichen Bewohnern sprichst du denn? Oder sollten die nur in deiner Phantasie existieren?
Das kann wohl nur einem recht ahnungslosen Universitätsstadtbewohner in den Sinn kommen, dem es etwas an historischem und ethnologischem Bewußtsein fehlt.
Was denkst Du denn, weshalb sich die christlichen Seekreuzfahrer geradezu in der paradiesischen Hölle angekommen fühlten, als sie die unverdorbenen Südseeinseln heimgesucht haben? Wegen der wohlschmeckenden Kokosmilch? Denen wäre ja beinahe das Kreuz samt der Bibel (in der übrigens steht, das S. auch in der Ehe Huhrerai ist, aber dort, und nur dort halt notgedrungen geduldet wird, weil sich diese Grundsünde eben nicht vollständig ausrotten lässt) in die warmen Südgewässer gefallen über ihre um die Wette orgasmierende Erschütterung und Entsetztheit.
Und vereinzelten sind solche Inselchen eben erst entdeckt worden, nachdem dieser Zwangsmissionierungsdrang abgeklungen war und sie deshalb überlebt haben in der ursprünglichen unbesorgten Lustkultur.
Zudem kannst Du Dich einmal über die Gebräuche der Inuit informieren.
Weiters gibt es sogar in der lustfeindlichsten Religionsterrorkultur, nämlich im Islam, den Brauch, dass der Mann bis zu vier Frauen ehelichen kann (was natürlich wegen der Ungleichheit eine Schande ist). Und, im Gegensatz zur hier ansässigen Brauchtumskultur, ist zumindest mir noch nie etwas zu Ohren gekommen, dass deshalb die Mord- und Selbstmordrate deutlich gestiegen wäre.
Jedenfalls kann man in diesem Zusammenhang als Allerletztes mit der Natur argumentieren, weil dieses Argument nachweislich vollkommen falsch und unsinnig ist. So blöd, sich ins eigene Knie zu schießen, kann nur der Mensch sein, aber nicht Natur und Evolution. Wobei hier Mensch sogar schon zu weit gegriffen ist, denn dieser ganze pathologische Abirrungs-Unsinn geht ja auf das Patriarchat, also auf die Männerdominanz, zurück, während matriarchale Kulturen, die nicht von diesem Eigentums- und Besitzwahnsinn befallen waren, hier ganz anderen Verhältnisse hatten (und haben, wo es sie vereinzelt noch gibt).
Und abschließend, um nicht den schlüssigen Unterstellungen ein Betätigungsfeld zu bieten: Ich selber bin noch in keiner einzigen Beziehung fremdgegangen und nicht einmal in die Nähe dazu gekommen.
Dennoch nehme ich mir die Freiheit, diese im Grunde ja alltägliche und zudem ganz natürliche Erscheinung mit völlig amoralischer (das ist etwas anderes als unmoralisch) Gleichmut im Sinne der Wahrheitsfreiheit (was wiederum etwas anderes ist als die Meinungsfreiheit) zu betrachten und aus meiner eigenen Anlage keine verpflichtende allgemeine Tugend zu machen, die alles diffamiert und beleidigt, was nicht auf ihrer Linie ist.