Ich hab das umgekehrt als Frau (also aus ihrer Perspektive) mitgemacht, so ne Beziehung. On-Off-Ja-Nein-Trennung-7.Himmel- Dann wieder -Nicht-Beziehung... Wunderbare Zeit zusammen. Nur um hinterher meilenweit tief ins Loch abzustürzen. Um Irgendwann festzustellen, dass mein Grundgefühl, das ich beim ersten Date schon hatte irgendwie passt es nicht/Wir sind einfach zu unterschiedlich letztlich doch richtig war
(Intuition ist meistens was Gutes, nur haben wir verlernt auf sie zu hören, wenn's drauf ankommt, weil wir zu viel Blödsinn glauben, und selbst falsche Sachen einreden, was Liebe angeblich wäre (nämlich Kampf, Leiden, Herzschmerz, Sehnsucht nach Unerreichbarem usw.) und uns von uns selbst zu sehr isoliert haben und Gefühle, Ängste, Bedürfnisse gar nicht mehr richtig wahrnehmen können... das muss man wieder lernen und es ist ein harter Weg. Schmerzhaft, aber auch gut und reinigend. Spoiler Alert: Danach bist du dann bereit für echte Liebe ).
Für mich war es auch die erste große Liebe. War etwa so in ihrem Alter, als ich ihn kennenlernte (23,24). Ich hab ihn immer gegen alle Ratschläge von Freunden und Familie (Das führt zu nichts/Er liebt dich nicht/Das wird nichts usw.) verteidigt und zu ihm gehalten. Im Nachhinein war das falsch, ich wollte es nur nicht wahrhaben.
Ich hab auch lange drum gekämpft - Kennst du Don Quixote? Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Einen Kampf, den man von vorneherein nicht gewinnen kann und der einem nur sämtliche Energie, sein Selbstbewusstsein, seine Lebensfreunde und Glaube an die Liebe/Leben usw. raubt. Es ist verdammt anstrengend und keiner sollte so Schrott auf Dauer mitmachen, wenn er einen Funken Selbstrespekt und Selbstachtung hat (manchmal muss man graben, aber glaub mir, die Selbstachtung ist noch da. Und das ist gut so! Also Kopf hoch!)
Buddhistisches Sprichwort: (Gib mir...)
Den Mut, Dinge zu verändern, die ich kann, die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Ich wünsche dir vor allem Gelassenheit und Weisheit, weil den Mut Dinge zu verändern, die du NICHT ändern kannst, hast du lang genug an den Tag gelegt...hör(t) bitte auf damit. Es bringt nichts. Es macht alles nur noch schlimmer. Du machst nur dich und sie selbst damit kaputt. Manche Dinge kann man nicht ändern. Speziell Menschen und deren Charakter von komplett auf. Auch wenn man sie noch so liebt - man sollte nie jemanden lieben wollen, den man erstmal von Grund auf ändern muss, damit es funktioniert.
Dass man den anderen im Großen und Ganzen liebt, wie er nunmal ist, mit Ecken und Kanten, und so lassen kann, wie er ist, ist eigentlich (!) das Wesen von Liebe und die Basis - auch für Vertrauen. Willst du mit jemandem zusammen sein, der dich für falsch hält und dich erstmal umkrempeln will, damit er dich überhaupt lieben kann? Also ich ehrlich gesagt nicht. - Trotzdem hab ich es lange Zeit in Kauf genommen, toleriert, verdrängt - bis ich wirklich irgendwann wirklich depressiv geworden bin und ne Angststörung bekommen habe. Lass es nicht so weit kommen bei euch.)
Ich habs lang, lang versucht, gerade zu biegen, das war aber der falsche Weg. Man kann sich nicht
komplett verbiegen und die eigenen (!) Wünsche und Bedürfnisse mit Füßen treten,
nur um es dem anderen (!) rechtzumachen. Und das habt ihr beide lange genug versucht. Es funktioniert nicht. Auch wenn man es noch ein 10., 11., 12. Mal probiert (Ich spreche aus Erfahrung ).
Ich finde es auch nicht gut, ihr ne psychische Störung anzudichten,
WEIL sie sich von dir TRENNEN will. Ich sehe das eher so: Sie merkt, das ganze tut ihr nicht gut
(und in sofern stimme ich dir zu, es zieht einen auf Dauer runter, man schlittert in depressive Phasen,
merkt, dass man nie so wird, wie der andere sich das wünscht, fühlt sich nicht liebenswert,
unzulänglich und schlecht).
Aber - und jetzt kommt das große Aber: Das kommt daher, dass ihr beide verzweifelt an was FESTHALTEN
wollt, was KEINEN SINN macht, und wenn du ehrlich bist, kommt es auch nicht aus heiterem Himmel.
Es gibt schon lange Anzeichen, dass das mit euch beiden so nicht funktionieren wird, ihr zu verschieden seid, unterschiedliche Bedürfnisse und Charakter habt, ihr euch gegenseitig nicht gut tut usw. - Du hast nur ganz doll beide Augen zugedrückt und versucht das nicht wahrhaben zu wollen (ist menschlich- man macht verrückte Dinge, wenn man verliebt ist und nicht allein sein will).
Mag sein, dass ihr viel gemeinsam erlebt habt, so was wie Liebe zusammen das erste Mal erfahren habt,
euch immer noch viel miteinander verbindet (man verliebt sich ja nicht grundlos, irgendwas war da schon da, nur eben nicht genug, nicht das RIchtige, zu unterschiedlich usw. - glaub mir, ihr seid sicher nicht füreinander bestimmt). Das ist immer so. Aber es hilft nichts, in so einer Situation nur auf die guten Seiten zu fokussieren, und alle negativen Gefühle und schlechten Seiten komplett auszublenden und zu ignorieren. Mach sie dir bewusst, dann ist dir auch klar, warum es für sie so definitiv nicht mehr geht. Ihr leidet doch beide jetzt schon wie die Hunde darunter.
Und ich weiß das so gut, weil ich das auch viel, viel zu lange (mit)gemacht hab. In so Beziehungen gibt es kein Opfer-Täter - Profil, dass alles vom einen ausgeht und der andere darunter leidet. Es ist vielmehr so, dass zwei an sich ganz gute Menschen sich ineinander verliebt haben, die bei genauerer Betrachtung leider einfach üüüüüberhaupt nicht zueinander passen und deren Macken sich gegenseitig kontraproduktiv aufeinander auswirken und alles noch schlimmer machen. In der Psychologie nennt man das deshalb auch nicht Liebe, sondern Co-Dependenz. Es ist eine Form von gegenseitiger Abhängigkeit, weil man sich so stark fixiert auf den anderen, dass man denkt: ohne den kann ich nicht. Man(n) kann aber doch. Man muss sogar. Damit man wieder glücklich wird.
Wie du sagst, ist sie bereits dabei in ne Depression hineinzurutschen....
ALTER! Das muss doch normalerweise ein Alarmsignal sein. Eure Beziehung ist für sie so schlimm mit der ständigen Verbiegerei (und glaub mir, sie versucht sich zu verbiegen, nur um dir zu gefallen und das ist falsch!) und dem ständigen Hin und Her, dass sie davon bereits krank wird. - Ja, das IST hart einzusehen. Und es ist nicht allein deine Schuld, sondern 50:50 tragt ihr da beide dazu bei. Aber ihr müsst jetzt beide dafür die Verantwortung übernehmen und sagen: Okay, wenn es einen kaputt, krank, abhängig, klein macht, dann ist es aller-aller höchste Zeit es endlich zu beenden.
Ihr habt es ja lang genug versucht es gerade zu biegen, 4, 5, 6. Versuch. Irgendwann muss man einsehen,
dass der ganze Mist nichts bringt und man sich selbst belügt, wenn man glaubt, man muss einfach noch mehr von dem Zeugs machen, was offensichtlich schon die ganze Zeit über nicht funktioniert hat und es nur noch schlimmer macht, oder? Immer wieder das Gleiche machen, und ein anderes Ergebnis erwarten, ist doch unlogisch.
Auch wenn es am Anfang vielleicht richtige Liebe war (war bei mir zumindest von meiner Seite so, bei ihm
bin ich mir da nimmer so sicher...aber ich glaub schon, dass was da war - nur leider nicht genug oder das Richtige) bei euch zweien...
Heißt ja nicht, dass das alles davor ne Lüge war und eure Liebe nichts wert,
aber mittlerweile hat es sich halt in ne schlechte Richtung entwickelt, und wenn es da erst mal ist,
kommt es nie wieder so heil wie am Anfang hin.
Du verurteilst, dass sie so sehr auf ihren Kopf hören würde, und du dafür mehr auf dein Herz
Glaub mir, das stimmt nicht. Man hört viel zu lange auf das Herz und nicht auf den Kopf,
weil der Kopf würde einem sagen: Lass es, es reicht, das bringt es nicht. Ihr habt doch schon drei Jahre gekämft und gestruggelt. Das ist mehr als genug. Ihr tut euch nur gegenseitig
weh und reißt neue Wunden auf, die ihr nacher wieder mühsam kitten müsst, wenn ihr so weitermacht.
Das Herz (der Wunsch, mit jemandem zusammen zu sein, Sehnsucht, Angst vor dem Alleinsein) sagt einem, man soll es nochmal versuchen. Wenn man es mal reduziert, ist es aber vor allem eins: Angst.
(Du gibts es ja selbst zu: Du hast Angst allein zu sein und wieder suchen zu müssen, und deshalb bleibst du lieber in ner destruktiven Beziehung, mit der es beiden schlecht geht.)
Angst davor, negative Gefühle, Situationen usw. einmal ganz allein aushalten zu müssen - das gehört zum Erwachsenwerden leider nun mal dazu, sonst wirst du immer abhängig von anderen sein und ihnen die Verantwortung für dein Glück zuschieben. Das funktioniert so nicht. Du musst ganz dringend Strategien lernen, mit Angst klar zu kommen und sie nicht als Feind, sondern als ein Freund zu sehen (Angst vor der Angst, weil man nicht gelernt hat mit ihr umzugehen, ist nämlich das schlimmste - Geht mir zumindest so. Mit Ängsten und Sorgen erfolgreich umgehen/Forsyth hilft mir da gerade sehr. Ich hab da nämlich auch mein Päckchen zu tragen (Trennungsangst, Verlustangst, Angst vorm Alleinsein, Selbstwert usw.) . Ich empfehle dir dringend, entweder die Hilfe eines Verhaltenstherapeuten zu suchen und/oder dich mit MSC/ACT auseinander zu setzen (Mindful Selfcompassion bzw. Akzeptanz-Commitment-Therapie) und vor allem: Dran bleiben und da an dir arbeiten. Du hängst deinen eigenen Wert zu niedrig, suchst die Selbstliebe, die du dir wie gesagt erstmal selbst geben lernen musst, außerhalb und denkst, das ist Aufgabe deiner Freundin - du willst ja glücklich sein, und ne Beziehung (glaub mir, das ist auch so gut, keiner will auf Dauer allein sein ), aber vorher muss man seine eigenen Hausaufgaben machen, die darin bestehen sich selbst zu lieben und nett zu sich selbst zu sein, damit man die Liebe annehmen kann, wenn sie einem begegnet. Google mal selbstmitgefühl.de - Kristin Neff -Selbstmitgefühl Schritt für Schritt oder Selbstmitgefühl entwickeln von Christine Brähler - beides sehr gute Bücher, das erste mit CD und Übungen/Meditation. Das andere zum Einstieg gut zu lesen.
Ich will nicht sagen, ich weiß es besser als du.
Ich berichte nur aus meiner Sicht. Ich hab das ganze noch viel, viel länger mitgemacht.
Jahrelang. Bis ich wirklich komplett fertig und am Ende war. Irgendwann muss man aus der Spirale aber rauskommen. Man will ja die richtige Liebe finden, ein erfülltes Leben leben. Und glücklich werden (und dazu muss man als erstes man aber leider, auch wenns hart ist, an sich selbst arbeiten und nicht immer alles nur auf den anderen schieben )
Ich hab jetzt nach Jahren den Schritt gemacht und den Kontakt komplett abgebrochen.
Meld dich bitte nie wieder bei mir. Das war das krasseste, was ich je zu ihm sagen musste, und wenn
man jemanden trotzdem irgendwie noch liebt/gern hat, bricht es einem selbst das Herz.
Und es ist HART. Trotzdessen dass man weiß, es tut einem nicht gut, und man hat sich geliebt und allem.
Es IST verdammt hart. Es ist aber auch das Richtige. Mich hat es krank gemacht, ich geh immer noch zum Psychologen, ich hab Schlafstörungen, Alpträume, Angst wieder so verletzt zu werden... es dauert lang, bis man da wieder rauskommt.
Wenn du sie je gern gehabt und geliebt hast, dann respektiere ihr
Nein zu dir und der Beziehung - Es war ja mehr als eindeutig, also terrorisier sie nicht dauernd, nur weil du hoffst, doch noch ne andere Antwort zu erhalten - sie hat sich das gut und lange überlegt und du musst ihre Entscheidung nun mal respektieren - und dann versuch dich wieder selbst glücklich zu machen.
Ich wünschte, er hätte mir das vor Jahren so klar gesagt wie ich ihm jetzt, dann hätte ich a) nicht so viel Zeit verplämpert (ich bin 31 jetzt und hab das 7-8 Jahre mitgemacht) und b) weil so bin ICH jetzt die Böse und der Buh-Mann (good cop, bad cop ) - und das macht mir trotzdem zu schaffen.
Ich hatte mal versprochen, dass es nie so weit kommt, dass wir nicht mehr miteinander reden würden.
Ich hatte mich geirrt. Manchmal ist es besser die Zelte abzubrechen und zu sagen, leb wohl, solang man
noch miteinander halbwegs cool ist und es noch nicht ganz den Bach runter ist.
Mein Kerl und ich haben es ziemlich weit kommen lassen, so dass ich mittlerweile so verletzt bin (er hat was ziemlich Dummes gemacht und mich bloßgestellt, was ich ihm noch nicht verzeihen kann), dass wir uns überhaupt nichts mehr zu sagen haben. Lass es bitte nicht so weit kommen und zieh den Schlussstrich, auch wenn es schwer ist.
Fazit: Es tut weh , aber es ist richtig
Es wird noch ein Weilchen weh tun (derbe sogar!), es werden absolute schei. kommen, wo du gar nichts auf die Reihe kriegst. Es werden aber auch wieder gute kommen. Es wird besser. Lass dich mal von jemandem ganz doll drücken, weil du bist gut, wie du bist. Du musst es nur noch selbst annehmen und einsehen und da liegt noch Arbeit vor dir (inklusive Irrungen, Wirrungen, Rückschläge, Selbstzweifel...es ist ein Lernprozess und der braucht Zeit). Zur Belohnung gibts dann jemanden, der dich wirklich liebt, wie du bist.
Und das ist doch was Gutes! Man muss die Ängste, die man hat irgednwann akzeptieren,
sonst agierst du nicht und nimmst dein Leben nicht selbst in die Hand, sondern reagierst nur und blickst irgendwann zurück und denkst: Wo sind all die Jahre hin?
Ihr habt es noch gemerkt, bevor ihr geheiratet habt usw. - das ist was, worüber man dankbar sein kann.
Du bist noch jung, du findest jemand anderen. Ne Frau die viel besser zu dir passt und weiß, was sie an dir hat.
14.01.2016 14:02 •
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