Sie zieht nach 8 Jahren Beziehung einfach aus!

Hallo zusammen,

Ich habe gerade ein sehr großes Problem mit meiner Noch-Freundin. Kurz zur Situation:

Ich kam vor 3 Wochen am Freitag von Arbeit nach Hause. Sie holte mich vom Auto ab und alles war wie immer. Wie üblich habe Ich mich dann eine halbe Stunde ausgeruht. Am Abend wollten wir meine Schwester besuchen (war die Idee meiner Freundin). Sie weckte mich eine halbe Stunde später. Ich ging kurz auf Toilette und als Ich wieder kam, saß Sie weinend auf der Couch. Ich fragte natürlich was los ist.
Da meinte Sie,dass Sie nicht mit zu meiner Schwester kommen würde, sondern zu Ihren Eltern fährt.
Sie würde keine Luft mehr kriegen weil Ich Sie „einsperren“ würde. Ich war natürlich erstmal platt und sagte nix.
Dann meinte Sie weiter, dass sich endlich mal was ändern müsse und fragte mich, wie Ich dazu stehe.
Ich antwortete Ihr, dass Ich das genauso sehe, aber wunderte mich natürlich wo das aufeinmal her kam.
Sie machte unseren letzten Streit (im September) dafür verantwortlich.
Da Ich mit der Situation überfordert war, ließ Ich sie dann auch fahren.
„Eine kleine Auszeit bei 8 Jahren Beziehung kann nicht schaden.“ dachte Ich mir.
Ich fuhr dann, wie verabredet, zu meiner Schwester.
Diese sagte mir dann, dass meine Freundin Ihr Vormittags einen Riesentext geschrieben hätte in dem Sie versucht alles zu erklären. War aber im Grunde genommen dasselbe was Sie mir gesagt hat.
Als ich wieder zu Hause an kam, ging Ich ins Schlafzimmer und traute meinen Augen kaum.
Sie hatte nicht nur ihre kleine Tasche mit Klamotten mitgenommen, sondern alles. Wirklich alles was Ihr gehört war aus unserer Wohnung verschwunden.
Ich war geschockt.
Sogar die Sommerräder für Ihr Auto hat Sie mitgenommen.
Ich ließ Sie über das Wochenende in Ruhe. Am Montag rief Sie mich dann an.
Ich fragte Sie natürlich was los ist und warum Sie alles von sich mitgenommen hat für diese „Auszeit“.
Natürlich bekam Ich keine wirkliche Antwort. So ging das dann die ganze Woche weiter. Sie wollte jeden Tag telefonieren (mehrere Stunden) aber Punkt 22 Uhr musste Sie auflegen (würde sonst Ihre Eltern stören). Am darauffolgenden Wochenende war Sie wieder nicht erreichbar.
Also habe Ich mich ins Auto gesetzt und bin zu Ihren Eltern gefahren. Da Sie sonst kaum vom Handy weg zu kriegen ist und dann aufeinmal gar nicht mehr erreichbar ist, macht man sich natürlich Sorgen.
Natürlich stand Ihr Auto NICHT bei Ihren Eltern.
Ich entschloss mich, mal Ihre Arbeitskollegin zu fragen ob Sie was weiß. Diese teilte mir mit, das Sie schon am 21.1. gekündigt hätte.

Das war natürlich ein Schlag ins Gesicht.

Am Sonntag rief Sie mich dann wieder an und Ich konfrontierte Sie mit den Fakten.
Sie war schlagartig geknickt, gab aber nix zu. Bis zum 6.3. war dann Funkstille.
Da schrieb Sie mir aufeinmal, ob Sie unsere Katze besuchen dürfe. Ich sagte zu und nahm den Tag frei um vielleicht ein Gespräch führen zu können.
Als Sie kam war alles wie immer.
Sie umarmte mich und fragte ob wir uns setzen wollen.
Wir redeten zwar, aber das drehte sich im Kreis.
Jede Frage von mir wurde mit einer Gegenfrage beantwortet.
Als Ich das Thema Arbeit anschnitt wurde Sie plötzlich nervös.
Sie sprang auf und begann die Wohnung aufzuräumen, die Betten zu beziehen und alles wieder grade hinzustellen (Zwangsneurose?).
Nach zwei Stunden wollte Sie wieder nach Hause.
Sie war in der Situation wirklich wie ein anderer Mensch.
Als Sie Ihre Hände auf meinen hatte, merkte Ich, wie Sie leicht zitterte. Nur wegen dem Thema Arbeit?
Da wir am 11.3. einen Termin bei unserer Friseusin hatten, verabschiedeten wir uns bis dahin.

Der Tag kam und den ganzen Tag war Funkstille.

Sie rief mich dann 16 Uhr an (Termin war 17 Uhr) und meinte, Sie wäre noch mit Ihrer Mutter unterwegs und hätte den Termin auf den 21.3. verschoben.

Was Sie nicht wusste: Ich hatte schon mit unserer Friseuse telefoniert.
Als Ich ihr das sagte klang Sie sehr verletzt und meinte das wir da doch zusammen hin wollten.
Dann hat sie förmlich gebettelt das wir Abends telefonieren.
Am Abend hat Sie sich dann 22 Uhr gemeldet. Das war mir aber zu spät um zu telefonieren.

Sie wollte dann uuuunbedingt am nächsten Tag telefonieren. Jedoch ist seitdem Funkstille.

Meine Frage ist jetzt: Was ist da los?

Bis zu dem Tag an dem Sie verschwunden ist war alles in Ordnung. Wir hatten keinen Streit oder sonstiges.
Was bringt Sie dazu plötzlich alles hinzuschmeißen?

Übrigens sagt Sie auf die Frage ob Schluss ist immer „Das sagt doch keiner. Es ist nur schwierig.“

Ich bin mit meinem Latein echt am Ende und weiß nicht mehr was Ich machen soll.

Tut mir leid für den großen Text, aber Ich musste mir das mal von der Seele schreiben.

@unbel-leberwurst Hallo,

Größtenteils wie der Tag so war. Sie war immer sehr interessiert. Grade was meine kleine Nichte (die beiden sind eigentlich unzertrennlich) angeht. Aber telefoniert haben wir jetzt schon eine ganze Weile nicht mehr.

Erstmal willkommen bei uns

Eine Glaskugel haben wir ja auch nicht.

Das sie gekündigt hat und sich ihr Verhalten so grundsätzlich geändert hat würde mir in Summe auch Sorgen machen.

Wie ist denn deine Beziehung zu ihrer Familie?

Also nicht, dass du da um Hilfe für dich bittest. Nur würde ich meine Erkenntnise und Sorgen schon mit ihnen teilen, wenn da ein guter Kontakt bestanden hatte.

Nur, dass du dir Sorgen um sie machst und dich lediglich vergewissern wollen würdest, dass es ihr gut geht.

Mag sein, dass das andere anders sehen. Ich würde es aber für mein Gewissen anklären wollen.

Es ist ja schon merkwürdig, dass sie für eine Auszeit faktisch ausgezogen ist und das komplett.

Zu ihrer Aussage, dass ihr gemeinsam grundsätzlich etwas ändern müsst, kann man das so verstehen aber auch anders....

@Disney1 Danke für deine Antwort.

Mit ihrer Familie kam Ich sehr gut klar. Allerdings reagiert Ihre Mutter weder auf meine Anrufe, noch auf meine Nachrichten.

Was schon sehr merkwürdig ist da unser Verhältnis immer sehr gut war….

@FrauDrachin Hallo,

Ja, auf Arbeit ist ihre „Lieblingsbewohnerin“ Ende Dezember verstorben (Sie arbeitet in der Altenpflege).

Da Sie nie über Probleme und Gefühle sprechen konnte, glaube Ich, das Sie das so mitgenommen hat, dass Sie die Arbeit nicht mehr machen kann und Sie Angst hat mir das zu sagen.
Zu psychischen Vorbelastungen:

Als Ihr Ex- Freund Schluss gemacht wollte Sie zu ihm laufen. Mitten in der Nacht. 30km über die Bundesstraße.

Also ja, irgendwas muss da bei Ihr sein.

Da kannst du im Augenblick wenig machen.

Gefühlt Krempel sie grade grundsätzlich ihr Leben um. So versteht sie das Grundsätzliche vermutlich.

Ich denke, sie läuft gerade mit ihrem verschlossenen Herzen vor sich selbst davon und will zurück in ihre sorglos Zeit als Teenager.

Da wird sich in Summe mehr angestaubt haben als das Erlebnis mit dem Tod in der Pflegeeinrichtung.

Nimm dich zurück und raus. Sie muss bedauerlicherweise selbst ihren Weg finden.
Manche Ereignisse ziehen einem so den Boden weg, dass man alles in Frage stellt. Sozusagen die Sinnfrage ans Leben stellt.

Dazu noch ihre Verschlosdenheit, das Bedürfnis, alles mit sich selbst ausmachen zu müssen. Schwierig.

Auch der Ordnungsliebetick steht dafür, alles ständig im Griff haben zu müssen. Ordnung im Leben zu haben, statt etwas Chaos zu ertragen.

Ihr steht sehr vermutlich eine schwierige Zeit bevor, vor der du sie nicht schützen kannst. Und das kann sehr lange dauern, bis sie da ihren Weg in sich bzw. zu sich selbst gefunden hat.

@Disney1 Hm. Ja sowas habe Ich befürchtet.

Dann ist es aber umso verwunderlicher das Sie immer noch die Haus- und Wohnungsschlüssel bei sich hat und nicht möchte das Ich Schluss mache.

Ich habe auch erst gedacht, dass Sie unter einer Art Bindungsangst leidet.
Ihre Eltern sind zwar gute Menschen, aber doch eher distanziert.

Also meinst du, Ich soll einfach abschließen?

Also nein, gar nicht verwunderlich.

Du musst jetzt unheimliche Geduld mit ihr haben. Zu nichts drängen und ihr nicht das Gefühl geben zu allem und sofort Stellung zu beziehen.

Wenn du sie in deinem Herzen wirklich lieb hast, dann brauchst du jetzt viel Geduld.

Sie weiß noch nicht, dass der sicherste Platz wohl bei dir ist.

Ich denke ihre Mutter wird auch nicht viel mehr wissen als du.

Du solltest wissen, dass das Urvertrauen in den ersten Lebensjahr ausgeprägt wird. Konnte diese Sicherheit im Elternhaus so früh nicht vermittelt werden, entstehen Bindungsproblematiken.

Das Selbstvertrauen, was ihr fehlt, muss sie sich jetzt selbst hart erarbeiten.

Es wird dauern, bis sie weiß was sie will. Diese Lebenskrise wäre sowieso irgendwann gekommen. Und wenn sie da ist, braucht man echte Freunde, die nicht viel fragen. Viel aktiv zuhören und einfach nur da sind, wenn man sie braucht.

Hast du ein gesundes Selbstvertrauen, ist es vielleicht schwer für dich zu verstehen. Ab3du wirst ein Teil davon sein, ob sie schneller für sich wieder Fuß fassen wird oder aber es länger dauert.

Daher auch, dass sie dir den Schlüssel nicht geben wollte.

In ihr läuft gerade ein Not-/ Überlebensprogramm ab.

Sie folgt einem inneren Kompass ohne Plan.

Ich habe das erste mit ca 50 durchlebt mit sehr leid vollen Folgen. Deshalb kann ich mich so gut in sie hinein versetzen. Man sagte mir, ich sei ein Spätzünder.

Ihr steht eine leid volle Zeit bevor mit vielen Aufs und Ab. Manche für jemanden, der das nicht versteht, etwas irreal.

Das Distanzierte der Eltern passt sehr gut da zu.

Du solltest, so du kannst, für sie da sein, ohne sie zu bemuttern, ihr etwas abnehmen zu wollen.

Wenn sie es gut überstehen kann, wird sie danach eine sehr gefestigte Persönlichkeit sein. Nicht mehr zu vergleichen mit einem zarten Mäuschen.

@Disney1

Ich verstehe das schon. Nur wenn man sich ein gemeinsames Leben aufgebaut hat, was wir ja definitiv haben, ist das halt mehr als schwierig wenn die Partnerin von jetzt auf gleich weg ist.

Aber am besten wäre wohl wirklich Ich schließe einfach ab.

Diesen Zustand jetzt halt Ich einfach nicht aus.

Immer dieses hoffen das Sie doch plötzlich wieder kommt. Oder zumindest mal eine Nachricht von Ihr zu bekommen.

Ich stand immer hinter Ihr und habe Ihr mehr als einmal wieder auf die Beine geholfen.

Sogar jetzt nehme Ich Sie meinen Eltern gegenüber in Schutz.

Es ist zwar hart, aber in ein paar Monaten unter Umständen sehen zu müssen das Sie einen anderen hat wäre mein Ende.

Das Sie immer zu mir kommen kann weiß Sie. Das habe Ich Ihr bei unseren letzten längeren Gespräch gesagt.

Ich habe dir eine PN geschickt.