Hallo Kleiner Strolch, Verlassener Gast, Killic Claw,
und alle die hier schon Stellung genommen haben.
eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass ich von Seite der Forumleser eine Aufmunterung bekomme, es zu wagen.
Wenn man in all den Trennungsgeschichten liest, so zieht sich das Scheitern von Neuanfängen wie ein rotes Band durch diese Seiten. All das, was ich bis vor kurzem für richtig gehalten habe, mit der Vergangenheit abzuschließen, gerät
plötzlich wieder ins wanken. Verdrängte Gefühle kommen wieder an die Oberfläche. Sie fängt an mir leid zu tun. Aber genau das ist es doch, was sie mir immer vorgeworfen hat. Ich wäre einfach zu gut für sie. Soll ich das denn wieder bestätigen, indem ich ihr ja nun schon die 3.Chance gebe. Meint sie es jetzt ehrlicher als vor einem halben Jahr, als ich ihr ja bereits eine Chance einräumte und ihr die Wiederkehr ermöglichte. Da war nur ich derjenige, der für einen Neuanfang
gekämpft hat. Als es ihr dann im Rahmen der Familie und der Sicherheit wieder besser ging, konnte ihr NEUER sie nach zwei Monaten wieder überzeugen, mit ihm ein neues Leben anzufangen. Sicherlich war sie beim ersten mal nur 3 Wochen weg und hat mit ihm auch noch nicht zusammengewohnt.
Jetzt leben beide seit fast einem halben Jahr unter einem Dach und haben den Alltag erlebt. Die Schmetterlinge sind weg, die rosarote Brille ist beschlagen, die neue Welt sieht ganz anders aus als erwartet. Jetzt bläst der rauhe Wind des Lebens in ihr Gesicht und das wohlig warme Heim ihrer Familie ist verschlossen. Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken.
Gefühlsmäßig ist ganz klar, möchte ich sie in die Arme nehmen,
sie aufpeppeln, sie glücklich machen. Mein Verstand sagt genau das Gegenteil, denn ich glaube nicht, das der Sinneswandel in 3 Monaten auch noch anhält.
Kann ich mich noch im Spiegel anschauen, wenn ich wieder der gutmütige, bereits zur Genüge getretene Gaul bin.
Frage über Fragen, die mir keiner beantworten kann, auch sie nicht in dem bestimmt bald anstehenden Gespräch. Ich komme
immer mehr zu der Überzeugung, das sie ein Mensch mit zwei Gesichtern ist, der irgendwo auf der Welt sein Glück sucht, was er bei sich selbst nicht finden kann. Das sucht sie in anderen Personen und wird es nie finden. Sie macht sich das Leben damit zur Hölle, aber auch ihren Mitmenschen. Muß ich das noch haben?
Wenn ich wüßte, es stünde in meiner Macht, sie glücklich zu machen, ich würde alles dafür tun, aber dabei wird jeder an seine Grenzen stoßen.
Ich danke euch ganz doll für eure tollen Beiträge, denn das Pro und Kontra von anderen Menschen zu hören hilft vielleicht ein wenig bei meiner schweren, wichtigen Entscheidung, die mein ganzes weiteres Leben beeinflussen kann.
Euer Ingma