Sie will wieder zurück

E
Hallo Ingma
Habe auch länger nichts mehr zu deiner story geschrieben, nur ich möchte dir zu dieser Situation auch mein Erfahrung schildern.
Ausgelöst hat das dein Statement, dass Sie deiner Meinung nach ein Mensch mit 2 Gesichtern sei.
Ich meine, ich wünsche wirklich jedem, dass er glücklich wird. Aber lass dir um Himmleswillen Zeit dabei.
Ich kann mich auch sehr gut daran erinnern, als sich meine Freundin das erstemal von mit trennte. Nach 4 Monaten kam Sie wieder. Hat mir die Ohren vollgeheult und mir gesagt wie leid ihr alles tun würde und was es für ein riesiger Fehler gewesen sei, mich zu verlassen.
Nun das Ende kennst Du ja*g*
Wir waren danach wieder 2 JAhre lang das Traumpaar und dann von heute auf morgen war wieder Sense. Ohne ein Wort einfach so.
Weisst Du, wenn Du verlassen wurden bist und baust ein weiteres Mal so ein immenses Vetrauen zu jemandem auf und glaubst irgendwie, dass du und dein Partner zusammengehören müssen, weil man eben schonmal getrennt war, und wirst dann erneut fallengelassen wie eine heisse KArtoffel, dann ists echt böse.
Und der Schmerz IST definitiv tiefer. Heute würde ich mir so sehr wünschen, dass es NIE zu einer zweiten Chance gekommen wäre auch wenn es eine wunderbare Zeit war.
Ich will Dich nicht entmutigen, nur wenn es wieder in die Brüche gehen sollte,das Loch wird mehr als doppelt so tief sein.
Und was mein Fall betrifft, so weiss ich heute,dass es von Ihr nicht die Liebe war, die sie vorgab.
Weil ihr jetziges Verhalten für einen MEnschen,der nach eigenen Worten mich so sehr geliebt haben will völlig unmöglich ist.
Eine Trennung kann vorkommen,aber wenn es angeblich so innig gewesen sein soll, dann bringt man sie mit Liebe zu Ende und nicht mit Verantwortungslosigkeit, Ignoranz, Lügen und Mißachtung.
Ich wünsche Dir, dass Du die richtige Entscheidung triffst.
ICh denke, dass Du sie liebst,steht ausser Frage,weil in so vielen Deiner Bemerkungen meine Gedanken stecken*g*
Nur in einer Beziehung sollte es nicht 2 verschiedene Vorstellungen von Liebe geben sondern nur eine.

Liebe Grüsse aus Aachen
Bono

29.01.2005 14:47 • #16


H
Hallo Ingma,

ich lese deine Geschichte mit und jetzt möchte ich doch mal ein paar meiner Gedanken dazu verfassen.

Ich bin eine Frau und wurde nach vielem Hin - und Her letztendlich doch nach 30 jahren verlassen. Ich musste lernen, dass ich einen Menschen auch mit noch so viel Liebe und Aufopferung nicht ändern kann. Ich war auch zu gut, so wie du es schreibst. Sehr viel habe ich darüber nachgedacht, was das eigentlich heißt.

Heute denke ich, dass es gerade meine Grenzenlosigkeit war, in der ich immer wieder da war, die meinen Mann veranlasst hatte, sich etwas Neues und Interessantes zu suchen. Mich hatte er ja sicher und das langweilte ihn wohl auf die Dauer. Als ich dann begann Grenzen zu setzen und konsequent zu sein, hat mich mein Mann endgültig verlassen. Heute kann ich sagen, dass er mich innerlich schon sehr lange verlassen hatte, kein Interesse an mir mehr entwickelte, das Vertraute und dennoch das gewohnte Heim nicht aufgeben wollte. Seine größte Lüge war, dass er glaubte, es wäre Liebe und diese mir und sich vorgaukelte.

Auf meinem Erkenntnisweg, frei von den Gefühlen, musste ich erkennen, dass mein Mitleid, wie Goon es schreibt auch keine Liebe war, denn Liebe nimmt den Menschen ernst. So wie du deine Gefühle beschreibst, die du jetzt hast, machst du deine Frau zu einem unmündigen Wesen, die nicht weiß, was sie tut und die die Konsequenzen nicht tragen kann und muss. So geht man nicht mal mit Kindern um. Ich nehme mir heraus, so hart zu reden, da ich diese bittere Erkenntnis selber hab hinnehmen müssen. Diese Gefühle haben mit Liebe nichts zu tun, denn Liebe beinhaltet den gegenseitigen Respekt und die Freiheit eine eigene Person zu sein, die in jeder Weise ernst zu nehmen ist. Das gilt für beide. Liebe gibt beiden die Möglichkeit aneinander zu wachsen und zu reifen, sonst erstickt man. Und deshalb muss Liebe Grenzen setzen. Damit nimmst du dich ernst und deine Frau.
Wir haben nicht das Recht aneinander rumzuerziehen. Setz deine Grenzen für dich. Wenn du dich ernst nimmst, wird deine Frau es lernen müssen, es auch zu tun. Sie schreit ja förmlich danach, sie schreit nach Orientierung...und die kannst du ihr geben, indem du ganz klar bist und konsequent, auch wenn das Ergebnis sehr weh tun kann. Das hast du gemacht mit dem konsequenten Kontaktabbruch und siehe da, deine Frau beginnt aufzuwachen.

Ob es wwirklich reife erwachsene Liebe ist, was sie und dich treibt, wird sich herausstellen,wenn du konsequent bleibst in deinem weiteren Vorgehen mit dir. Es kann dir keiner ersparen eine wichtige Lektion zu lernen über dich selbst.

Bei mir ist es schief gegangen, wie ich schon sagte, als ich begann ihn und mich in all den Auswirkungen meines und seines Verhaltens ernst zu nehmen, ist er gegangen und hat sich eine 20 Jahre jüngere genommen.

Ich bin enorm gewachsen durch diese Erkenntnisse und stelle heute hohe Anforderungen an eine Beziehung, denn wenn, dann möchte ich eine Beziehung, die auf reifer Liebe gegründet ist und nicht von kindlichen Ansprüchen nach Nähe und Geborgenheit. Gegenseitiges wachsen aneinander kann sehr spannend sein

Es war ein langer und sehr schmerzhafter Weg, glaub mir, aber es hat sich gelohnt. Ich kann sagen, dass ich selbst eigentlich erst jetzt liebesfähig geworden bin. Das setzt nämlich vorraus, dass ich weiß, wer ich bin und was ich will und wo meine Grenzen sind.

Ich wünsche dir sehr, dass du deinen Weg findest und wieder Ruhe in dein Leben, das deiner Frau und deiner Kinder einkehrt. Es liegt auch in deiner Hand, ob es gelingt.

Danz liebe mitfühlende Grüße

Renate

29.01.2005 15:31 • #17


A


Sie will wieder zurück

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I
Liebe Renate,

vielen Dank für deine Stellungnahme zu meinem Problem anhand deines Weges. Ich glaube, das Gelehrte sich die Köpfe
seit bestehen der Menschheit zerbrechen, was wahre Liebe wirklich ist. Ich frage mich natürlich schon lange, welches Gefühl da so dominant in mir herrscht. Ist es wirklich Liebe, die ich für meiner Frau empfinde, ist das Leiden, dass der Partner nicht mehr da ist nur das Fehlen von Gewohnheit, wäre sie ersetzbar, so wie jeder Mensch ersetzbar ist.
Ich glaube, Liebe zu definieren wird uns allen nicht gelingen.

Wenn ich ehrlich bin, habe ich den Anstoß, den du mir mit deinem Schreiben geben wolltest, nicht richtig verstanden.

Bist du der Meinung, nach alledem was du von mir gelesen hast, dass meine Liebe eher keine richtige Liebe ist, dass wir im Falle eines Neuanfangs uns nur gegenseitig etwas vormachen würden?
Warum behandel ich sie deiner Meinung nach wie ein unmündiges Kind?
Sie hat getan was sie zu einer bestimmten Zeit meinte, aus dem Bauch heraus tun zu müssen. Ich mußte damit fertigwerden, habe einmal einen Neuanfang gewagt. Was wäre deiner Meinung nach richtig. Welche Entscheidung wäre zum Wohl aller die subjektiv bessere (ich sage mit Absicht nicht richtige).
Du hast da sicherlich deine Erfahrungen machen müssen, die natürlich nicht auf andere übertragbar sein können. Darum wäre es mir wichtig, wenn du nochmal versuchen könntest, mir deinen Standpunkt zu vermitteln. (für ein etwas einfacheres Männerhirn).
Würde mich sehr freuen, nochmal von dir zu hören.

Lieben Gruß

Ingo

29.01.2005 17:03 • #18


E
Hallo Renate
Wollte nur mal kurz beipflichten*g*
Genau das,was du beschreibst habe ich aus der Perspektive des anderen Geschlechts erlebt. Männer und Frauen sind manchmal doch nicht so verschieden*g*
Das wars schon

Bono

29.01.2005 17:14 • #19


I
Liebe Renate,

war zu voreilig mit meiner Nachfrage. Habe deinen Text wieder und wieder gelesen und verstanden. Vielleicht wollte ich ihn zuerst nicht verstehen, weil es schwer ist, diesen Weg zu gehen, es aber langfristig gesehen der einzig richtige ist.

Alles Liebe

Ingo

29.01.2005 18:14 • #20


E
Ingo, wichtig wäre es wirklich, dass du dir überlegst:
ist es mitleid oder Liebe?
vermisst du sie, oder nur jemanden an deiner Seite?


Wenn du einen Neuanfang wagst, denke daran:
sie hat dich sehr verletzt! Diese Dinge musst du verarbeiten, sie muss dir beweisen, dass du ihr vertrauen kannst(diesmal)? Sag ihr das vlt. auch, dass dein Vertrauen zerstört ist, denn das ist ihr vlt. nicht klar und sie würde dann ein deswegen komisches-Verhalten deinerseits nicht verstehen und es als neuerlichen Trennungsgrund sehen. Denn sie hört sich so an, als würde sie sich nach dem warmen heilen zuHause sehnen und wenn sie das nicht sofort bekommt....mach ihr klar, dass es Zeit braucht, dass es vlt. auch nicht funktioniert, dass SIE diesmal etwas, sehr viel, investieren muss!!!nicht immer nur du!
Das es diesmal nicht DEINE aufgabe ist, ihre Seelischen wunden zu heilen, sondern das sie sich selber um IHRE wunden kümmern muss UND gleichzeitig auch noch die Kraft finden muss DEINE Wunden zu heilen!
Wenn sie zurück will, wird es für sie viel Arbeit, ob sie dazu bereit ist?
Und bitte sei nicht zu verständnisvoll, halt dich nicht zu sehr zurück, denn wenn du nicht alles verarbeitest sondern deine Enttäuschung nur auf Eis legst ihr zu liebe, dann werden diese alten Wunden in den nächsten Monaten, Jahren nachdem der Alltag wieder Einzug gehalten hat an eurer Beziehung nagen und sie langsam zerstören.

Vlt. überlegst du dir einmal, was sie dir alles geben kann, was du an ihr liebst/geliebt hast und was du vermisst? Dinge die dir wichtig sind, von denen du der Meinung bist, dass sie nur von ihr kommen können, das nur sie diese Lücke in deinem Leben wieder füllen kannst?
War sie wirklich die Person, mit der du zusammen leben willst?bzw. war sie die, die bis jetzt von allen Frauen die du kennen gelernt hast deinem Ideal-Bild am ehesten entspricht?

Wenn ja, und ich wünsche dir, dass du wieder glücklich wirst, dann gib ihr eine Chance! Aber lass sie die Arbeit übernehmen, immerhin ist sie für das ganze verantwortlich!
Zumindest sollte sie einen Großteil der Last tragen, sozusagen ein Test für sie. Ist es ihr die ganze Mühe wert?Sollte sie dazu nicht stark genug sein...nun, wenn sie jetzt schon nicht stark genung ist um dich zu kämpfen, wo sie dich anscheinend richtig vermisst, was wird dann erst sein, wenn sich irgendwann wieder alles normalisiert hat?

Ich hoffe für dich, dass es klappt, das du nicht wieder verletzt wirst! Und ich denke es würde eurer Beziehung, sollte sie denn erneuert werden, nicht schaden, wenn du in Zukunft nicht mehr ganz so gutmütig bist!
Wie in einem Post vorher shcon stand(von dir?) zeig ihr, dass ihre Handlungen nciht ohne Konsequenzen bleiben! aber übertreibs auch nicht

Alles Gute!!!! VIEL ERFOLG!!

29.01.2005 19:19 • #21


H
Hallo Ingo,

gerade wollte ich dir schreiben, dass ich gerne morgen ausführlicher nochmal schreiben würde, da ich dafür natürlich, um dir gerecht zu werden, meine volle Aufmerksamkeit darauf wenden würde. Heute bin ich dazu zu müde. Und nun lese ich , dass du verstanden hast und das freut mich sehr. Von wegen kleines Männerhirn ;D

Aber wenn du noch fragen zu meinen Gedanken hast, dann frag ruhig. Ich will versuchen dir dann zu erklären. Ich wollte auch niemals die Qualität deiner Liebe anzweifeln und gebe hier selbstverständlich nur meine Meinung wieder.

Liebe ist nicht nur ein Gefühl, Liebe ist auch eine Entscheidung zu dem Partner und zu mir selbst. Sie ist meines Erachtens ein Zusammenwirken von Bauch und Kopf von fühlen und handeln in allen Konsequenzen, vom du und vom ich. Und sie hat sehr viel mit Verantwortung für sich und den anderen zu tun. Liebe kann auch noch bestehen, wenn die berühmten Schmetterlinge mal nicht da sind oder sogar, wenn die gefühle mal ganz weg sind. Dann steht immer noch die Entscheidung zu dem anderen hin...zu ihm zu stehen und einen Weg zusammen zu suchen. Das etzt allerdings vorraus, dass beide es tun und ein offener und schonungslos ehrlicher Weg begangen wird.

Und ich denke, dass Liebe und eine Beziehung führen auch noch zwei paar Schuhe sind.

In eine weitere theoretische Diskussion darüber, was wahre Liebe ist möchte ich mich hier allerdings nicht einlassen. Das war auch nicht meine Aussage...ich sprach von reifer Liebe. Was ich nicht reif finde ist, nur Harmonie und Geborgenheit bei dem anderen zu suchen, oder die Angst vor Auseinandersetzungen, weil dann vielleicht der andere sich abwenden würde. Eine Beziehung hat nur Bestand, wenn zwei Erwachsene, selbstbewusste Menschen sich als Gegenüber sehen, und nicht eine Verschmelzung mit dem anderen. Auch dann noch, wenn die Gefühle mal abwesend sind.

Wie soll man sich zusammensetzen, wenn man die Auseinandersetzung nicht wagt.

Und die Gefahr sehe ich bei dir, dass du Angst hast durch eine Auseinandersetzung und klare Grenzen und Forderungen an deine Frau sie zu verlieren. Vielleicht sehe ich es falsch, dann kannst du mich korrigieren.

Und wie gesagt, das ist meine Meinung, die durch viele schmerzliche Reifeprozesse entstanden ist.

Liebe Grüße
Renate




29.01.2005 19:31 • #22


I
Lieber verlassener Gast, liebe Renate,

je mehr ich mit euch spreche, je länger ich über mich und meine Frau nachdenke, gerade in der jetzigen entscheidungsfordernden Situation, desto mehr komme ich zu der Einsicht, dass ich jetzt und in der Vergangenheit wirklich geliebt habe, diese Liebe aber nie richtig erwidert worden ist.
Wer nicht selbst bei sich zu Hause ist, kann auch niemanden einladen. Diesen Spruch legte sie mir vor kurzem hin, denn sie ahnt ihre fehlende Fähigkeit, richtig tief lieben zu können. Ich kannte es nie anders als derjenige zu sein, der mehr gibt. Ich werde auch in Zukunft mich nicht ändern wollen, ich will von ganzem Herzen Liebe schenken, mit allem was dazugehört, oder lieber alleine bleiben. Diese einseitige Liebe werde ich nicht mehr akzeptieren und darum glaube ich auch, dass es keinen Neuanfang geben wird. Ich bin aber schon etwas selbstbewußter, was das bald anstehende Gespräch angeht und das ist auch Teil eurer Weitergabe von Erfahrungen, die ja oft auch in solch schmerzhaften Situationen gereift sind.
Auch ich möchte in einer Beziehung das tiefe Gefühl haben, von meinem Partner geliebt zu werden.
Thilde, es ist wirklich noch keine Entscheidung gefallen,wenn ,dann geht sie eher in die andere Richtung.

Schlaf gut Renate, damit du morgen wieder fit bist.

Gruß Ingo

29.01.2005 21:10 • #23


E
Hallo Ingma,

das was du gerade erlebst, habe ich auch für mich ähnlich erfahren können. Meine Ex hat mich vor fast 2,5 Jahren für einen anderen Mann verlassen. So etwa nach 4 Monaten kam der erste Versuch für eine Rückkehr.

Da habe ich schon sehr lange überlegt und es mir damit auch nicht leicht gemacht. Es war so einiges geschehen, auch wenn die Trennung selbst sehr friedlich abgelaufen ist. Wir haben in unseren gemeinsamen Jahren so unsere Fehler gemacht. Auf beiden Seiten.
Nein, ein Neuanfang hätte also nicht da beginnen können, wo man das Alte beendet hat. So funktioniert es definitiv nicht. Man muss dann an den Dingen arbeiten und sie erstmal herausfinden, die zur Trennung geführt haben, bzw. die dafür die Grundlage waren, dass die Trennung überhaupt möglich war.

Ich glaube schon, dass es hierfür eine grundsätzliche Möglichkeit gibt. Aber grundsätzlich ist eben nicht für jeden anwendbar. Jeder muss für sich selbst überlegen, ob und wie er mit dem was da geschehen ist leben kann.

Ein wesentlicher Punkt, wo ich meine Probleme bei einem Neuanfang gesehen habe, war das Vertrauen, welches ich einfach nicht mehr so für möglich gehalten habe, wie es in einer Partnerschaft das eigentliche Fundament sein sollte. Wenn ich nicht meinem Partner vertrauen kann, wem sollte ich sonst vertrauen können? (In dieser Betrachtung nehme ich bewusst die Familie mal aus. Hier gibt es ja auch die unterschiedlichsten Ausprägungen. Für meinen Teil weiß ich, dass ich meiner Familie absolut vertrauen kann.)
Wenn mir dann also das Fundament fehlt, wie kann ich dann was darauf aufbauen?

Also für mich ging es nicht. Ich habe den Versuchen meiner Ex widerstanden und habe mein eigenes Leben aufgebaut. Das war schon schwer genug. Viele Erfahrungen, die ich nicht unbedingt mit Freuden gemacht habe liegen hinter mir. So einige liegen noch vor mir, die mehr oder weniger schön werden. Das ist nun mal der Lauf des Lebens und das hängt nicht nur vom Partner ab.

Dennoch war es schwierig für mich, diese Frage entscheiden zu sollen. Und ich empfand es auch als ziemlich unfair. Sie ging, weil sie nicht mehr wollte. Hat mich einfach vor vollendete Tatsachen gestellt und ich hatte zuzusehen, wie ich mit meinem Leben klar komme.
Und dann bin ich wieder in der Situation, wo ich die Entscheidung treffen musste und egal wie ich entscheiden würde, hätte ich die schlechten Karten.
Eine Entscheidung für sie hätten viele nicht verstanden, eine Entscheidung gegen sie konnten auch einige nicht nachvollziehen. Doch die äußeren Einflüsse spielen hier nur bedingt eine Rolle. Es ist die Frage der inneren Stimme. Da ist ein Mensch, mit dem man so viele Jahre verbracht hat. Den man geliebt hat. Dieser Mensch ist auf einen Abweg geraten, wozu man auch selber beigetragen hat. Und jetzt könnte es eben sein, dass dieser Menschen einen braucht. Und vielleicht auch, dass jetzt die Liebe, die man zu geben in der Lage ist, noch mal wirklich erwidert wird.
Und auf der anderen Seite sind da die ganzen bitteren Erfahrungen, die man in den letzten Monaten gemacht hat. Die Schmerzen, das Leid, die Verletzungen. Und auch gute Erfahrungen, wenn man neue Leute gewonnen hat, man wieder erste Schritte in der Unabhängigkeit gewagt hat, Neugierde auf das neue Leben erwacht ist.
Es ist ein Gewissenskampf und ein Kampf der widersprüchlichen Gefühle.

Eigentlich war ich mir schon sehr bald nach der Trennung bewusst, dass ich kein zurück mehr will. Doch soviel zur Theorie. Anders sieht es aus, wenn die Praxis dann da ist und sich die Möglichkeit bieten würde. Dann muss man nämlich hingehen und wirklich noch mal überlegen was an Gefühlen noch vorhanden ist.
Bei mir kam alles noch mal auf den Prüfstand. Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Gedanken an eine mögliche Zukunft in alternativen Varianten. Nein, es war wirklich nicht einfach.

Letztendlich habe ich mich zweimal gegen eine Rückkehr ausgesprochen. Es war zweimal eine Entscheidung für die ich hart mit mir ins Gericht gegangen bin. Du hast ja auch selbst geschrieben, dass es eben hier um das weitere Leben geht. Und nicht nur um dein Leben. So habe ich das auch gesehen. Wobei es in meinem Fall nur wir beide waren, da wir keine Kinder hatten.

Bereue ich heute, dass ich den Versuch nicht gewagt habe?
Dein Beitrag hat in mir noch mal die Überlegung und das Nachfragen in Gang gesetzt und ich kann dazu nur sagen, dass ich aus heutiger Sicht zu demselben Schluss komme, wie ich ihn habe zweimal treffen müssen. Also kann ich sagen, ich finde meine Entscheidung immer noch richtig.
Und nein, ich bereue nicht dass ich meinen Weg so gegangen bin.

Dir wünsche ich auch eine Lösung, mit der du wirklich wirst leben können. Es wird immer etwas zurückbleiben dabei. Verlieren wirst du so oder so. Es ist nur die Frage, wobei lässt man die wenigsten Federn und womit kann man sich wirklich die beste Basis für das weitere Leben aufbauen.
Ich denke, du bist auf dem richtigen Weg, die Antwort für dich zu finden. Denke immer dran, dass es deine Antwort sein muss und du sie auch wirst in Zukunft zu vertreten haben. Auch deinen Kindern gegenüber. Und das kannst du nur, wenn es wirklich dein Entschluss ist.

Gräme dich nicht, wenn dir noch so einige Zeit danach die Zweifel ein Begleiter sein werden. Ist es nicht oft so im Leben, sofern man sich auch hinterfragt, dass manche Entscheidungen einem immer fragwürdig sein werden und Unsicherheiten zurückbleiben, wenn man einmal eine Aussage getroffen hat? So wird es auch hier sein und gerade hier.
Aber lasse dich davon nicht entmutigen. Geh den Weg, den du gehen willst!

Viel Glück dazu

Nordlicht

30.01.2005 11:25 • #24


I
Hallo Nordlicht,

auch dir tausend Dank für deine umfangreiche Anteilnahme und den Versuch, mich in dieser schweren Situation zu unterstützen. Er war ein weiteres Puzzle-Teilchen zu meinem Bild für MEINE Zukunft. Man liest aus deinem Beitrag genau dein Gefühlschaos heraus, in dem du damals gesteckt haben mußt. Ich glaube, dass diese Momente, diese schweren Entscheidungen, uns für das weitere Leben auf positive Art und Weise formen werden. Bei dir war es sicherlich so, denn ich lese aus deinen Worten Wärme, Erfahrung und eine Stärke, die du ein wenig weitergeben konntest.

Nochmals vielen Dank und dir einen schönen Sonntag

Viele Grüße vom ebenfalls Nordlicht Ingma

30.01.2005 11:53 • #25


H
Hallo Ingo,

ich habe sehr gut und lange geschlafen :), danke für deine lieben Wünsche. Ich muss mich bei dir für meine komplizierten Sätze und Rechtschreibfehler entschuldigen, war wohl doch zu müde ;)

Heute hörst du dich für mich schon viel stärker und klarer an. Ja, ich weiß zu gut, wie schwer und anstrengend solche schwerwiegende Klärung ist, die, wenn sie gründlich gemacht wird, auch an einem selbst nicht vorrüber geht. Keiner kann einem das Wachsen und Reifen abnehmen. Daraus klarer und entschiedener und bewusster hervorzugehen, ist unsere große Chance in solch einem Trennungsprozess. Man trennt und löst sich nicht nur vom Partner, sondern auch von alten Vorstellungen und Gewohnheiten, an denen man hängt.

Dass du den Anspruch entwickelt hast, nicht mehr um den Preis, deine eigene Liebesbedürftigkeit aufzugeben, an der Beziehung festzuhalten, finde ich gut und ist eine der Vorraussetzungen, dass Beziehung gelingt und eine Ehe nicht zu einer Versorgungsanstalt verkommt und schon gar nicht einseitig. Das kann nicht gut gehen.

Ich wünsche dir weiterhin wachsende Kraft. Du brauchst sie auch nicht zuletzt für deine Kinder. Und auch deiner Frau wird es, wieimmer es auch kommt, gut tun, diese Kraft zu spüren.

Alles Liebe dir

Renate ( auch ein Nordlicht :) )

30.01.2005 14:52 • #26


E
Hallo Ingma,

diese Entwicklung war abzusehen ...

du hast jetzt die Chance auf die so manch einer hoffnungsvoll wartet - sie will zu dir zurück ... und sie weiß auch dass sie diese Chance hat, denn noch ist von deiner Seite aus nichts geschehen was eine wirkliche Trennung bestätigt hätte ...

man kann übrigens auch eine Trennung als Chance sehen! ...

meine Vorschreiber haben schon eine Menge Fragen aufgeschrieben die du dir stellen solltest bevor du dich entscheidest, die meisten davon hast du dir sicher sowieso schon gestellt zumal du schon einmal vor derselben Entscheidung gestanden hast ...

eine Frage an sie wäre warum sie zurück will (auf die möglichen Antworten und Infragestellungen verzichte ich hier besser ) ... die nächste Frage ist ob du ihrer Antwort vertrauen willst und kannst ...

und darin sehe ich das Hauptproblem für eine weitere Zukunft ... es haben sich über so viele Monate hinweg Missverständnisse, Lügen, Verletzungen und Vertrauensbrüche summiert die den ehemals sicheren Grund eurer Beziehung untergraben haben ... wieviel von der einstigen gemeinsamen Basis ist überhaupt noch da worauf man wieder aufbauen könnte? ... manchmal wiegen Monate in denen man den Partner als völlig anderen Menschen erlebt hat schwerer als 26 gemeinsame Jahre ...

all das was du jetzt in den letzten Monaten erlebt hast ist vielleicht das Ergebnis von vielen Jahren, Menschen entwickeln sich weiter, besonders wenn sie sich in jungen Jahren zusammengefunden haben gehen diese Entwicklungen manchmal in völlig andere Richtungen ... im Laufe der Zeit fühlt sich einer der Partner damit nicht mehr wohl, weiß aber noch nicht woran es liegt ... der Aha-Effekt kommt mit einem neuen Menschen der zufällig ins Leben tritt und mit ihm dann irgendwann die Erkenntnis etwas verpasst zu haben ... mein Ex z.B. lebt heute ein völlig anderes Leben als früher und vor allem völlig anders als ich ... wir waren nicht mehr kompatibel ...

eine Trennung bedeutet in Beziehungen die über Jahrzehnte gingen einen totalen Umbruch des bisherigen Lebens ... so ein Schritt macht natürlich Angst und manchmal ist er auch nur auf Raten möglich ... du hast mittlerweile schon welche hinter dir und aus deinen postings ist auch herauszulesen dass deine Unsicherheit die Zuversicht in die Wiederaufnahme der Beziehung bei weitem übersteigt ...

ich denke dass deine beiden Kinder im Hintergrund die anstehende Entscheidung ängstlich und argwöhnisch beobachten ... in den meisten Fällen wollen Kinder logischerweise dass die Eltern sich nicht trennen, bzw. wenn, dann wieder zusammenkommen ... deswegen weigern sie sich auch in der Wohnung der Mutter zu Mittag zu essen ... ihren Hoffnungen kommt natürlich der Zustand dass deine Frau noch weiterhin im gemeisamen Haus ein- und aus geht sehr zugute ... möglicherweise wirst du hier mit (d)einer Entscheidung 'Gegner' finden ...

deswegen möchte ich dir hier nocheinmal Mut machen für dich selbst hinter der Entscheidung zu stehen die du jetzt treffen wirst ... deine Entscheidung ist in dem Moment RICHTIG wenn du dir mit ihr sicher bist und sie in die Tat umsetzt, egal was danach an gutgemeinten Ratschlägen oder Vorwürfen aus welchen Ecken auch immer kommen wird ... lass dich dadurch nicht mehr verunsichern! ... du hast dir deine Entscheidung nicht leicht gemacht, du hast abgewogen und mit dir gekämpft und du hast dir nichts vorzuwerfen ... du hast das getan was du für dich und das weitere Leben deiner Familie für richtig gehalten hast, gehe diesen Weg nun mit all seinen Konsequenzen ... wenn deine Familie merkt dass du dir selbst sicher bist und hinter deiner Entscheidung stehst bietest du weniger Angriffsfläche dieselbe wieder und wieder anzufechten ... es wird leichter für alle wenn klar ist wie es weitergeht ... deshalb setze ein deutliches Zeichen und um was du dir jetzt vornimmst ...

ich hatte vor meiner endgültigen Trennung auch 'Chancen' ... die erste habe ich für einen Neuanfang genutzt, die zweite für die Trennung, die dritte hat mich dann schon nicht mehr interessiert ... es war viel zuviel passiert als dass ich meinem Exmann noch einmal hätte vertrauen können ... außerdem war in mir der Gedanke gewachsen dass es möglicherweise irgendwann eine Zukunft mit einem Mann für mich geben könnte der mich lieben kann so wie ich bin und der auch meine Liebe annehmen kann ...

ich wünsche dir viel Kraft ...

lilac

30.01.2005 19:31 • #27


K
Hi Ingma!

OK, bisher habe ich noch nie etwas zu Deinen Beiträgen geschrieben, aber ich habe sie immer regelmäßig verfolgt. Das hat bei mir den einfachen Grund, dass mein Ex-Mann hier aufgetaucht ist, mir Dinge geschrieben hat, von denen andere nur Träumen (nachzulesen unter IceBaer: An Kiki!) und ich das Gefühl hatte, dass er hier in meine kleine neue Welt eingebrochen ist. Ich selber habe schon vor langer Zeit meine Geschichte erzählt (ca. 3 Monate her) und um meine jetzt wohl kommende Meinung für Dich klarer zu machen, solltest Du Dir vielleicht erst einmal die besagten Kommentare (vor allem den von meinem Mann) durchlesen....!

Also: Ich traue mich jetzt, etwas zu Deinem Gefühlschaos zu schreiben, weil ich ähnlich denke, fühle, erfahre.......oder besser erfahren musste!
Ich kann erst jetzt darüber reden, weil ich glaube, dass er wohl kein Interesse mehr hat, hier in diesem Forum zu lesen, denn hier sind schließlich nur diese jammernden und weinenden Personen, mit denen man sich nicht gerne beschäftigt, wenn man nicht selber solche Schmerzen empfindet.

Ja, für einen ganzen Tag ging es ihm damals anscheinend soooo schlecht, dass er den Mut aufgebracht hat, hier über seine eventuellen! Gefühle zu schreiben......und genau davor hast bestimmt auch Du Angst, lieber Ingo!
Meint sie es wirklich ehrlich, oder sind es nur ihre neuen und doch so bekannten Probleme, die sie zu Dir zurückkommen lassen? Die Angst, dass es nicht wirklich die Liebe oder auch nur die Hoffnung auf wieder aufflammende Liebe ist, sondern einfach nur und ausschließlich die Tatsache, dass es ihr bei Dir doch garnicht soooo schlecht ging.........aber genau das wollen wir nicht.
Wir wollen ein Lächeln in ihren Augen sehen, alleine wenn sie uns sehen.........das da momentan keine bedingungslosen Gefühle ohne gleichzeitigen Schmerz sein können, wissen aber anscheinend nur wir. Und das hielt wohl meinen Mann.......sorry, Ex-Mann davon ab, den nächsten Schritt auf mich und damit auf uns zu tun und wieder an die schönen Gefühle und Zeiten heranzukommen. Denn mit dem euphorischen Glück, das sie bedingungslos mit ihren neuen Beziehungen erleben durften oder auch dürfen, können wir nunmal nicht mehr konkurrieren. Dagegen haben wir nunmal schon einmal verloren, als sie den einfachen Wechsel zu einem neuen Partner vollzogen haben. Aber genau das schreckt halt auch ab............eine nochmal auflebende Liebe zu uns ist nunmal mit Altlasten behaftet........aber macht sie doch auch gleichzeitig so einzigartig. Das hat wohl auch deine Frau erkannt. Trotz der Tatsache, dass sie wohl eine zeitlang immernoch die Angst und den Schmerz in Deinen Augen sehen wird, wenn Du sie in diesem Moment sogar anlächelst, möchte sie den Schritt wagen und versuchen wieder zu lieben, zu vertrauen, zu kämpfen.........mehr kann sie momentan wohl nicht tun, oder?
Aber genau das ist das Problem: Wird sie es schaffen, genug zu kämpfen und nicht schon wieder so schnell (wie es mein Mann auch dann wieder getan hat) zu resignieren und lieber in die warmen Arme dessen zu flüchten, der ganz bestimmt keinen Kampf von ihr erwartet? Wird es ihr wieder leichter fallen, Dir wehzutun, anstatt viel Kraft zu investieren, damit es mit Euch beiden wieder wundervoll sein kann?
Aber wenn Du ganz ehrlich bist, werden wir wohl genau diese Angst bei jedem empfinden, der auch immer in unser Leben kommen wird und den wir lieben wollen. Denn gebrannte Kinder sind wir jetzt.......das wird sich nicht mehr ändern.
Also mach Dir bitte klar, ob Du vor einer ganz neuen Beziehung nicht ähnliche Angst hast, oder ob es wirklich an ihr liegt.
Die Zweifel, die Du wohl hast, sind für mich absolut nachvollziehbar, denn schließlich hatte auch ich (wenn auch nur einen Tag lang) die Möglichkeit zu einer neuen Chance. Ich weiss nicht, was ich in dem Moment falsch gemacht habe, aber ich glaube mittlerweile zu verstehen, was ihn davon abgehalten hat........die Erwartungen, die wir in unsere ex´, aber auch se in uns haben! Er hat erwartet, dass wie er schreibt: Das was ihm in unserer Beziehung gefehlt hat, vielleicht niemals bekommen wird......! Auch wenn ich glaube zu wissen, was er damit gemeint hat und ich jetzt eigentlich davon überzeugt bin, dass ich es ihm geben könnte sogar wollte, werden wir niemals die Möglichkeit haben, es zu versuchen...........denn er erwartet schließlich, dass es nicht geht!!! Seine Hoffnung scheint damit abgestorben und ohne Hoffnung funktioniert nunmal garnichts.
Aber Deine Frau hat Hoffnung und sieht einen Weg, dass ihr es schafft. Das Problem ist nur, dass Du Dich jetzt fragen mußt, ob auch Du es siehst?!? Hab´aber bitte nicht die Angst vor einer Entscheidung, egal wie sie ausfällt........kein Weg ist falsch oder richtig, es sind einfach Wege. Und jeder läßt uns erleben, erfahren, empfinden.........manches lieber als anderes........aber all dies macht uns aus! Ich bin nicht dankbar für die Erfahrungen, die ich in den letzten 3 Monaten machen durfte, aber sie haben mir auch gezeigt, dass ich über mich nachdenken muss und auch etwas ändern muss, wenn ich glücklich mit mir selber werden möchte. Denn glücklich bin ich momentan beim besten Willen nicht!
Hab´auch bitte nicht die Angst davor, die kleinen Schritte zu verraten, die Du in der letzten Zeit sooooo mühsam gemaht hast, wenn Du eurer Liebe noch eine Chance gibst.

Das soll jetzt beim besten Willen kein Plädoyer für Deine Frau werden, ich kenne sie schließlich nicht, aber ich habe aus Deinen Einträgen gelesen, dass auch sie sich in Eurer Ehe klein gefühlt hat und Du immer als Starker vor ihr standest...........deshalb ist es noch ein viel größerer Schritt, den sie sich wagt zu gehen, denn mal ganz extrem ausgedrückt kommt sie jetzt zu Dir angekrochen und bettelt um eine neue Chance.....wie klein muss sie sich jetzt fühlen......und trotzdem tut sie es! Auch wenn ich verachte, was sie Dir angetan hat, hat sie sich bei mir ein bisslein Achtung verdient, denn momantan wählt sie wenigstens mal nicht den einfachsten Weg!!!!!! Das ist doch eigentlich genau das, was Du Dir gewünscht hast, oder? Wie sagt man so schön: Umwege schaffen Raum für Erfahrungsmöglichkeiten!!! Wenn Du es auch so sehen willst und auch erfahren willst, ob Du es kannst, dann wage den einen Weg........wenn Du Dir verraten vorkommst, diese Möglichkeit Dir zuviel Kraft abverlangt und Du nicht daran glauben kannst oder möchtest, ihr jemals verzeihen zu können, dann geh´den anderen........aber ohne schlechtes Gewissen!
Ich weiss für mich, dass ich es gerne versucht hätte, vielleicht auch gescheitert wäre, aber es wenigstens versucht hätte............vielleicht gibt mir der liebe Gott auch deshalb nicht mehr die Möglichkeit, das herauszufinden, weil er weiss, dass ich es tun würde...........vielleicht ist diese Chance auch besser in Deinen Händen aufgehoben.

Versprich mir nur bitte, keine Angst vor der Liebe als solches zu haben.......lieben ist manchmal ein Fehler.......mach´ihn trotzdem!!!!

Ich habe keinen Kontakt mehr zu meinem Mann. Er ist bis zum ende meiner Diplomarbeit ausgezogen und kommt nurnoch seine Post abholen, die ich ihm in den Briefkasten stecke. Ich will ihn nicht mehr sehen, spüren oder riechen müssen, wenn er glücklich mit einer anderen ist und das wirst Du als erstes auch machen müssen! Klar, bei mir ist es einfacher, da keine Kinder da sind, aber Abstand ist das einzige, was einen das Leben schaffen läßt. Er ist gestern Abend die Post holen gekommen, als ich gerade nach Hause kam und da er erstmal das Auto gedreht hat um Zeit zu gewinnen, will er wohl auch keien Kontakt mehr zu mir.........obwohl er mir eine Freundschaft angeboten hat.....! Man lernt also jeden Tag über den geliebten Menschen dazu macht die Türe hinter sich zu........denn nur das läßt einen den Schmerz überleben.......auch wenn es extrem schwer fällt!!!!!!!

Wir sind jetzt beide an einem Punkt, an dem ein neues Buch des Lebens geschrieben wird..........and the rest is still unwritten!

Ganz liebe Grüße und ein ehrliches Lächeln!!!!

Kiki

01.02.2005 12:07 • #28


I
Liebe KIKI,

erstmal auch dir vielen Dank für die Hilfe, die ich durch deinen
ausführlichen Bericht erfahren habe.
Du bestätigst mich eigentlich in meinem Vorhaben, so langsam, nach jetzt fast 6 Monaten Kontaktsperre, einzulenken
und ihrem Wunsch nach einem Gespräch zu entsprechen.
Allzuviel zu verlieren habe ich glaube ich nicht mehr, denn ich setze keine großen Hoffnungen mehr an das Fortbestehen unserer Ehe. Ich möchte mir auch ihr Anliegen anhören, was sie wirklich möchte, was sie mit ihren diversen
SMS und Briefen vermitteln wollte.
Das gesprochene Wort hört sich doch meist ganz anders an, als man es geschrieben rüberbringen kann. Den nötigen Abstand müßten wir jetzt eigentlich haben und so werde ich sie nicht weiter bitten lassen.
Ich werde ihr unmißverständlich sagen, dass ich bis auf das Tiefste verletzt worden bin, und das es ein hartes Stück Arbeit für SIE wäre, neues Vertrauen bei mir ganz langsam wieder aufzubauen. Du hast es ja genauso ausgedrückt, will sie diesen Kampf überhaupt aufnehmen, ist ihr eine Weiterführung unserer Ehe das überhaupt Wert? Vor einem
halben Jahr war es das nämlich nicht. Ich werde nicht mehr so schnell zum Alltagsleben übergehen können, wie ich es bei ihrer ersten Rückkehr tun wollte.
Wie gesagt, ich lege nicht viel Hoffnung an den Erfolg dieses
Versuches, aber sollte es ihr diesmal wirklich Ernst sein,
so bin ich der letzte, der nicht auch die bißchen verbleibende Energie dazu beitragen will.
Ich bin sehr skeptisch, habe Angst vor dem Versuch, habe Angst, wieder verletzt zu werden.
Ich habe nur zwei Wege, herauszufinden welcher der bessere ist, kann nur durch einen letzten Versuch geschehen.

Wünsch mir Glück, ich zumindest wünsche dir alles erdenklich Gute für deine Zukunft.

Ingo

01.02.2005 13:50 • #29


K
Hi Ingo!

Ich würde gerne wissen, wann nun Euer so hart erarbeitetes Treffen stattfinden wird, denn täglich an einen unbekannten Menschen zu denken und ihm Glück zu wünschen, wenn er es wohl am nötigsten braucht (egal wie das auch immer aussehen mag), ist ziemlich anstrengend und wäre dadurch zu erleichtern, dass Du mir erzählst, wann der große Tag ist!
Dir ganz feste die Daumen drücken werde ich auf jeden Fall.

Vielleicht solltest DU Dir aber darüber im Klaren sein, dass Du versuchen musst, ihr genau bei dem Treffen oder zumindest in naher ZUkunft , genau die Fragen zu stellen, die Dir auf der Seele brennen..........aber dann nie wieder! Das hat nichts mit Verdrängung zu tun, sondern manche Dinge kann man nicht erklären und sie will sie bestimmt nicht immer und immer wieder gestellt bekommen! Wenn sie aber nicht bereit dazu ist, wenigstens manchen Fragen ins Gesicht zu schauen (so wie es mein Mann nicht konnte), dann lass sie. Man fragt ja schließlich nicht, um sie in Verlegenheit zu bringen, sondern will selbst daraus lernen und ansatzweise verstehen, denn sonst schafft man es wohl niemals, zu verzeihen. Und das mußt Du, wenn es wieder wunderschön werden soll. Aber quäle sie und vor allem Dich nicht!!!!! Ein Neuanfang kann meiner Meinung nach nicht funktionieren, wenn nicht ein ganz dicker Strich unter die Altlasten gesetzt wurde.

Auf jeden Fall wird Dir dieses Treffen etwas bringen..........was es auch immer sein mag!

Ich drück´Dich ganz feste und gib´Dir gaaaaaanz viel Mut mit rüber, damit das dabei rauskommen kann, was für Dich das Beste ist!

......and the rest is still unwritten!

Kiki

03.02.2005 13:24 • #30


A


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