Sie weiß nicht, was sie will und ich habe es beendet

Zitat von LehrerLempel:

Wie kommst du zu so einem Urteil über mich?

Ich bezog mich nicht auf dich. Ich bezog mich auf die Worte von Aline und damit auf sie.

Mein Urteil über dich - ich nenne es lieber Einschätzung - ging in die Richtung, dass ich es völlig richtig finde, wie du gehandelt hast.

Zitat von LehrerLempel:

habe ich die Beziehung beendet

Sie hatte Zweifel. -Aber DU hast die Trennung ausgesprochen,
und das ist das Entscheidende!
DU hast die Verbindung durchtrennt, die Schnur durchgeschnitten.
Verstehst Du ?

Zitat von Aline_8:

Weil ich scheinbar dachte, dass wir kompatibel sind.

Dann sind wir uns doch aber einig, dass der wahre Grund nicht in einer diffusen stressigen Zeit liegt, sondern in der Wahl des Partners, der eben doch nicht kompatibel ist, oder?

Zitat von Aline_8:

Damit für Sie der Druck rausgenommen wird und sich beide sortieren können.

Aber er muss sich doch gar nicht sortieren. Das muss offenbar nur sie.
Und wohin soll das führen?
Jedesmal die Beziehung auf Eis zu legen, bis sie sich wieder sortiert hat?

Ich würd es nicht mitmachen.
Und ja, ich finde schon, dass man so ein Verhalten unreif finden kann. Was ja jetzt auch keine wirklich schlimme Verurteilung ist. Ein unreifer Mensch ist ja nicht gleich ein Massenmörder oder Psychopath oder etwas ähnlich Schlimmes. Er ist halt unreif.
Kann er sein.
Aber auch ich würde dann verlangen, dass er allein für sich nachreift. Und nicht in einer On-Off-Beziehung mit mir, so dass ich seine Ambivalenzen mittragen muss.

Im Grunde argumentierst du übrigens ja in genau die gleiche Richtung, wenn du sagst, die Frau sei zu früh (mit 19) in ihre letzte Beziehung gegangen und habe nach der Trennung von ihrem Ex nicht einmal einen einzigen Tag allein gelebt.
So etwas kann man schon mit anderen Worten eine Form von Unreife nennen, meinst du nicht?

Zitat von LehrerLempel:

Unsere gesamte Beziehung war ich es, der immer wieder gesagt hat, dass

Möchtest du diese Aussage vielleicht einmal näher erläutern?
Ich hab da nämlich so ein gefühl/Vorahnung

Zitat von Ema:

Und ja, ich finde schon, dass man so ein Verhalten unreif finden kann. Was ja jetzt auch keine wirklich schlimme Verurteilung ist. Ein unreifer Mensch ist ja nicht gleich

na, der TE zeichnet sich aus durch konsequentes, forderndes Verhalten. Ist das jetzt gleichzeitig auch reif?

Zitat von LehrerLempel:

Genauso sagte sie dass sie dass sie immer noch Gefühle für mich hat und ihr grade einfach so generell alles zu viel wird (Job, Freund, Freunde,…). Mit anderen Worten: Sie weiß, dass sie nicht weiß, was sie will. Als ich es beendet habe wirkte sie auch nicht erleichtert, sondern hat weinend fluchtartig meine Wohnung verlassen.

sie hat sich dem TE anvertraut und er hat nicht mit der Ambivalenz umgehen können. Ist das jetzt reif?

So wie ich das sehe sind beide noch nicht reif, so what.

Konsequentes, hartes Handeln ist nicht zwingend die beste Lösung für emotionale Unsicherheit.
Ich würd mir in der Beziehung, sollte sie zustande kommen, eher Sorgen um sie machen.

Zitat von Ema:

Dann sind wir uns doch aber einig, dass der wahre Grund nicht in einer diffusen stressigen Zeit liegt, sondern in der Wahl des Partners, der eben doch nicht kompatibel ist, oder?

Ich für mich Und meine damalige Situation gesprochen, ja!
Mir ging es auch nur um die vorherige Pauschalisierung, dass sich ja kein Partner trennen würde, wenn ihm irgendwas zu viel wird.
In meinem Fall war es der Partner (den ich dahingehend dann tatsächlich nicht richtig ausgesucht habe).
Aber vielleicht geht es der Freundin des TE ja ähnlich?
Wie gesagt, es gibt- für mich gesprochen - kein goldenes Buch der Beziehungen, in dem steht, dass man Meinungen und Entscheidungen nicht nochmal überdenken und ändern darf.

Zitat von Ema:

Aber er muss sich doch gar nicht sortieren. Das muss offenbar nur sie.
Und wohin soll das führen?
Jedesmal die Beziehung auf Eis zu legen, bis sie sich wieder sortiert hat?

Vielleicht ist es auch eine einmalige krise?
Vielleicht eine Art test, inwieweit die beiden tatsächlich kompatibel sind bzw mit problemsituationen umgehen können. Ohne es richtig oder falsch zu bewerten.

Zitat von Ema:

Im Grunde argumentierst du übrigens ja in genau die gleiche Richtung, wenn du sagst, die Frau sei zu früh (mit 19) in ihre letzte Beziehung gegangen und habe nach der Trennung von ihrem Ex nicht einmal einen einzigen Tag allein gelebt.
So etwas kann man schon mit anderen Worten eine Form von Unreife nennen, meinst du nicht?

Ist jetzt vielleicht etwas Goldwaage von mir, aber ich würde es tatsächlich nicht unreif nennen.
Manchmal ändern sich Dinge.
Bedürfnisse und manchmal ist man überfordert, obwohl man sich bis dato sicher war.
Dass sie mit 19 in eine 10 jährige Beziehung ging, das ist (aus meiner Sicht) ungewöhnlich.
Dass sie nicht zwischendurch mal eine Weile für sich und Single war, würde ich jetzt eher kontraproduktiv bezeichnen.
Aber da gehören ja auch zwei dazu.
Er hätte auch seine Zweifel haben können, ob die Idee so klug ist

Zitat von moose5:

na, der TE zeichnet sich aus durch konsequentes, forderndes Verhalten. Ist das jetzt gleichzeitig auch reif?

Mit dem Attribut konsequent bin ich einverstanden. Mit dem anderen nicht.
Was hat er denn gefordert? Er hat sich lediglich abgegrenzt. Und das halte ich für mehr als legitim.

Zitat von moose5:

sie hat sich dem TE anvertraut und er hat nicht mit der Ambivalenz umgehen können. Ist das jetzt reif?

Oder er hat mit der Ambivalenz nicht umgehen wollen. Würde ich auch nicht wollen.
Wenn jemand ambivalent ist, das heißt mit anderen Worten, wenn er nicht weiß, was er will, ist das nicht meine Sache und deshalb auch meiner Ansicht nach nicht Sache des Lehrer Lempel.
Wenn jemand nicht weiß, was er will, ist es meiner Meinung nach völlig richtig, sich da abzugrenzen und sich nicht hineinziehen zu lassen.
Ich sagte schon, worauf das hinausläuft: Auf ein asymmetrisches Verhältnis, in dem der eine ständig Verständnis für die Launen des anderen haben soll und letztlich in eine ungute On-Off-Beziehung.

Insofern ja: Sich da konsequent abzugrenzen finde ich sogar sehr reif.

Zitat von moose5:

Konsequentes, hartes Handeln ist nicht zwingend die beste Lösung für emotionale Unsicherheit.
Ich würd mir in der Beziehung, sollte sie zustande kommen, eher Sorgen um sie machen.

Er will aber nicht ihr verständnisvoller Papi, sondern ihr Partner sein.
Und als Partner ist er nicht verantwortlich für ihre emotionale Unsicherheit und ist auch nicht in der Position, das ausbügeln zu wollen oder zu müssen.

Zitat von Aline_8:

Möchtest du diese Aussage vielleicht einmal näher erläutern? Ich hab da nämlich so ein gefühl/Vorahnung

Ich weiß schon, worauf du hinaus willst, aber trotzdem die Erklärung: Ich habe ihr ganz oft gesagt, wie glücklich sie mich macht und dass ich so ein Gefühl wie mit ihr noch nie hatte und ich sie für die berühmte Eine halte, auf die ich gewartet habe. Klar hab ich sie damit ungewollt unter Druck gesetzt, das weiß ich jetzt auch. Aber es aus Angst oder so nicht zu sagen, fand ich irgendwie blöd.
Mindestens genauso oft habe ich ihr aber auch gesagt, dass ich es respektiere und dahinter stehe, wenn sie noch Zeit braucht und langsamer machen möchte und ich keine große Liebeserklärung von ihr erwarte, wenn sie sich nicht bereit dazu fühlt. Mittlerweile waren wir dann aber an einem Punkt, an dem ich es für den Moment für gesünder empfunden habe, es erstmal zu beenden, weil ich Angst habe, ein Risiko einzugehen, mich noch mehr auf sie einzulassen und dann evtl. Ganz böse auf die Nase zu fallen.

Zitat von moose5:

na, der TE zeichnet sich aus durch konsequentes, forderndes Verhalten. Ist das jetzt gleichzeitig auch reif?

Was genau ist an der Forderung, dass ich eine Beziehung nur führen möchte, wenn meine Partnerin, diese auch tatsächlich will, falsch.

Und da ich neu bin: was heißt TE?

Zitat von Aline_8:

In meinem Fall war es der Partner (den ich dahingehend dann tatsächlich nicht richtig ausgesucht habe).
Aber vielleicht geht es der Freundin des TE ja ähnlich?

Ja, aber wenn es so ist, wäre das doch noch ein Grund mehr, dass Lempel völlig recht hat, sich abzugrenzen.
Oder?

Zitat von Aline_8:

Vielleicht eine Art test, inwieweit die beiden tatsächlich kompatibel sind bzw mit problemsituationen umgehen können.

Oh, ja, kann sein.
Man nennt so etwas auch Shittest.
So etwas testen Leute gerne auch mal ganz unbewusst.
Wenn das so ist, ist es wieder ein Grund mehr, dass es für ihn richtig ist, sich abzugrenzen. Denn wenn sie testen möchte, ob er für ihre Ambivalenzen zugänglich ist und sich da reinziehen lassen will (was echt nicht unüblich wäre), dann tut er sehr gut daran, sofort klarzustellen, dass sie für ihre Stimmungsschwankungen allein verantwortlich ist.
Damit hätte er - wenn er es glaubhaft rüber bringt - den Shittest bestanden.

Also zusammengefasst: Er scheint alles richtig zu machen.

Ich sage ja auch, dass er das Richtige tut, indem er sich abgrenzt. Für ihn und für sie. Absolut.

Mit test meinte ich nicht seine Freundin, sondern ja, wenn ich jetzt sage Universum klingt es beknackter, als ich es wollte
Beziehungsdynamik Wird getestet. Unbewusst. Von beiden
Nicht ohne Grund trennen sich so viele Paare nach 100 bzw 200 Tagen, weil dann das Eigentliche nicht rosa leben beginnt

Zitat von LehrerLempel:

TE

Themaersteller.
(Threadstarter)

Zitat von LehrerLempel:

Was genau ist an der Forderung, dass ich eine Beziehung nur führen möchte, wenn meine Partnerin, diese auch tatsächlich will, falsch.

ich hab nicht gesagt falsch. da ist nichts falsch dabei. aber angesichts der Situation in der ihr euch befindet, gäb's vielleicht auch andere Optionen?
ich hab den Eindruck dass du enorm Druck aufgebaut hast, wie du das selbst beschrieben hast, und sie dem nicht standhalten kann oder will.
auch verständlich dass du Klarheit brauchst um dich nicht selbst zu verlieren. und genau da ist zwischen euch der Konflikt. Gefühle füreinander sagst du habt ihr beide. die Voraussetzungen für eine weitere Beziehung wären also gegeben.

muss es gleich DIE Beziehung für's Leben sein? wie wär's mit einer Stufe tiefer ?

übrigens, Eltern kennenlernen war schon vor über 30 Jahren kein unverrückbarer Pfosten, auch da vielleicht eine Stufe tiefer ansetzen