Das war dann wohl nichts?
Liebes Forum, heute schreibe ich mal wieder mit einem schlechten Bauchgefühl. Meine neue Beziehung hat sich gut entwickelt, steht aber wohl vor dem Aus.
Kurzfassung: Gestern war meine Partnerin bei mir. Wir hatten nachmittags lange über unsere Beziehung geredet. Es gibt einige Konflikte. Die Kinder hatten parallel im Zimmer meiner Tochter gespielt. Als die Frage aufkam, wie es nun weitergehe (wo übernachten etc.), sagte ich, dass ich das Gespräch gerne in Ruhe an einem kinderfreien Tag fortsetzen würde und es wohl besser wäre, wenn sie ginge. Für sie hat sich das natürlich wie ein Rauswurf angefühlt und sie ist wütend und weinend mit ihrem Sohn abgedampft. Ich habe ein wahnsinnig schlechtes Gewissen!
Hintergrund: wir hatten unser Zussmmenziehen in ihre bisherige Wohnung besprochen. Die ist groß genug für uns alle. Ein neues Bett haben wir schon aufgebaut und eingeweiht. In den letzten Wochen häuften sich jedoch Streitigkeiten. Oft wegen Kleinigkeiten. Im Kern ging es immer darum, dass sie nicht meine Priorität sein könne. Mal was mit der Ex geklärt wegen meiner Tochter. Und das zur falschen Zeit. Boom. Mal versehentlich meine Wohnung gesagt, statt irgendeine andere Formulierung für die vier Wände. Boom. Gelegentlich auch Streit wegen der Kids. Meine Tochter sei forderner, ihr Sohn müsse zurückstecken. Boom. Ich habe gute Freundinnen, die hunderte Kilometer entfernt leben und spreche mal darüber. Boom. Sie will die einzige Frau in meinem Leben sein. Einzeln für sich genommen alles nachvollziehbar. In Summe war ich in letzte Zeit aber zunehmend kontrolliert und sehr vorsichtig. Dabei will man doch so geliebt werden wir man ist.
Dazu die Situation mit ihrer Wohnung. Diese wäre in der Villa ihrer Eltern. Ich habe einfach Schiss davor, dass wir es verbocken und ich dann auf der Straße sitze. Aus Angst sie zu verletzen oder gar zu verlieren, habe ich das wohl nie so offen gesagt, wie ich es jetzt fühle. Ich möchte mit ihr zusammen sein. Ich denke aber, dass uns eine gemeinsame Wohnung eher trennen wird, weil dann die typischen Patchworkkonflikte kommen können. Rolle rückwärts, jeder hat sein Refugium, ist auch schwierig. Sie hasst meine derzeitige Wohnung, weil ich darin mit meiner Ex gelebt habe. Mittendrin meine Tochter, die natürlich auch manchmal traurig ist, weil es zu viert eben weniger Aufmerksamkeit gibt als zu zweit.
Ausblick: wir haben vorhin noch lange telefoniert. Für sie fühlt es sich wie eine Trennung an, die nicht ausgesprochen wurde. Ich fürchte, dass es dazu kommen wird. Ich würde mir gerne ein Zurück auf Los wünschen. Zusammensein, gemeinsame Zeit verbringen, aber jeder mit seinem Rückzugsort. Ich glaube, das wird sie nicht wollen, weil es sich dann wie ein Rückschritt anfühlt und so als ob ich nicht an unsere Beziehung glauben würde. Dabei will ich sie so eigentlich verbessern und letztlich retten. Wir sind für morgen so halb zum Telefonieren verabredet. Mit den Kindern wollen wir uns in dieser Situation nicht treffen. Kinderfrei bin ich erst wieder ab Dienstag. Das findet sie zu spät für ein Gespräch. Wegen Arbeit, Corona und entfernten Verwandten kriege ich meine Maus aber nicht anders unter. Die Ex fragen um meine neue Beziehung zu retten, wäre wohl das Allerletzte.
Tja, schwierige Situation. Ich fühle mich mies, weil ich mein Bauchgefühl vorhin nicht runtergeschluckt habe. Ich hätte das mit der Gewissheit, dass wir alle Zeit der Welt haben und nur zu zweit sind, ansprechen sollen.