Hallo.
Es ist nicht meine Art Foren zu nutzen oder dergleichen. Aber ich liege nun schon wieder wach und bin am Boden zerstört. Außerdem bin ich schreibfaul und muss nun auch noch mit einem Smartphone diesen Text verfassen, von dem ich nicht Mal weiß, ob ich ihn zu Ende schreibe und abschicke.
Nun begleitet mich in meine Hölle:
Ich liebe meine Frau! Das weiss ich seit den letzten 4 Tagen besser als denn je (und schon wieder fließen die Tränen). Leute Leute.
Nun gut. Vor 4 Tagen bat mich meine Frau auf ein Gespräch. Ich war überrascht, da es zur Zeit eigentlich keinen akuten Anlass für ein solches Gespräch gab. Wir hatten gerade keinen der üblichen Streitigkeiten, die man in einer Beziehung eben so hat (herumliegende Sachen, Finanzen, Terminplanungen etc.). Also setzte ich mich natürlich zu ihr.
Ich versuche mich gerade an die genauen Worte zu erinnern, die sie sagte, aber schaffe es einfach nicht. Scheine es bereits total verdrängt zu haben. Kurz um sagte sie:
Ich kann so nicht weitermachen.
Sie sieht eine Trennung.
.
Diese Worte sind leider in den letzten Jahren öfter gefallen. So wie es zur Zeit sei, sei Sie nicht glücklich.
Und ich war es Streckenweise auch nicht. Auch mir kam in den vergangenen 2 Jahren mehr als einmal der Gedanke, ob eine Trennung sinnig sei. aber das war eben nur ein Gedanke, den ich vermutlich nie war gemacht hätte und heute weiß ich dass zu 100%.
Ich merke gerade, dass ich absolut unfähig bin einen solchen Text hier zu strukturieren. Es gibt so viele Punkte zu erzählen und in meinem Kopf überschlägt sich gerade alles.
Also. Wir waren so verliebt und haben so vieles gemeinsam erreicht. Wir haben einen 4 Jahre alten Sohn, der unser beider ganzer Stolz ist und ich will mir gar nicht ausmalen, wie es nach einer möglichen Trennung weitergehen wird (Alter, ich heule wie ein Schlosshund/ fühle mich erbärmlich). nur habe ich das leider schon und das macht mich fertig. Wir haben uns vor 2 Jahren ein Haus gekauft und leben somit von aussen betrachtet ein Vorzeigeleben wie man es sich wünscht. Es fehlt nur noch ein kleines Töchterchen und eine Hundehütte im Vorgarten und die Bilderbuchfamilie wäre komplett.
Doch wie es oft so ist, der Schein trügt.
Naja. Kind und Haus bringen natürlich auch Probleme mit sich. Man hat weniger Zeit für sich bzw. für Zweisamkeiten und natürlich sind die Finanzen dann doch knapper bemessen als zuvor durchgerechnet. Bevor wir schwanger wurden (Wunschkind, dass lange auf sich hat warten lassen) haben wir im Bekanntenkreis Probleme gesehen, die wir nicht machen wollten. Nämlich nicht nur Eltern zu sein, sondern trotzdem noch ein Liebespaar. Und nun kommen die Vorwürfe die ich meiner Frau mache. Ich für meinen Teil habe dieses Versprechen nie vergessen (mir ist klar, dass das eine sehr subjektive Wahrnehmung ist, aber ich würde mich als sehr reflektiert und objektiv bezeichnen). Meine Frau jedoch war durch und durch Mama, was natürlich keine schlechte Eigenschaft ist.
Und auch noch wichtig zu erwähnen ist, dass meine Frau familiäre Probleme mit sich gebracht hatte, wegen denen sie unter anderem auch heute noch seit Jahren in Gesprächstherapie ist. Ich wusste von Anfang an davon und stand ihr in all den Jahren bei. Mit der Geburt unseres Sohnes wurde meine Frau melancholischer. Ihre eigene Kindheit wurde ging ihr nochmals durch den Kopf. Und sie fragte sich was wohl aus ihr geworden wäre, wenn sie in einem Elternhaus groß geworden wäre, wie wir es unserem Sohn bieten.
Zärtlichkeiten mit mir wurden abgeblockt, Küsse nur noch trocken auf den Mund, bei denen sie teils sogar den Blick abwendet. S. ist lange kein Thema. Aber ich machte ihr deswegen keine Vorwürfe. Hab's ertragen und wollte sie nicht bedrängen. Natürlich machte ich Versuche, aber wenn ich auf Ablehnung traf, dann akzeptierte ich das. Immer und immer wieder. Mein Gedanke war immer. Wenn die Therapie fertig ist, dann wird es wieder wie früher. Und dann ließ ich nach. Und daraus wird mir nun ein Strick gedreht. Als unser Sohn mit ca 2(einhalb) Jahre war und das Gitter seines Bettchens abgemacht bekommen hat, da fing es dann schleichend an, dass er nachts abundzu aus seinem Zimmer in unser Schlafzimmer getippelt kam, beziehungsweise sich durch weinen/rufen in der Nacht, hat herübertragen lassen. Mir war das im Bett zu eng und ich muss mich oft herumdrehen und neu justieren. Und mit Kind in der Mitte ist das kontraproduktiv. Also ging ich in solchen Nächten ins Gästezimmer.
Ich machs kurz.
Nach gewisser Zeit wurde aus dem Gästezimmer Papas Schlafzimmer. Ich bereue es sieht nicht konsequenter gewesen zu sein. Ich habe es mir gemütlich gemacht mit dieser Situation. So musste ich das Kind nicht zu Bett bringen (er will von Mama hingelegt werden) und im Bett lag man eh nur nebeneinander und schaute bis zum einschlafen auf sein Smartphone. Wie konnte das alles geschehen. Meiner Frau gefiel aber auch die Nähe zum Kind, dass er sich geborgen bei ihr fühlt und nicht von ihrer Seite wollte. Das sagte sie mehrfach so.
Mein Umzug ins Gästezimmer interpretierte sie so, dass ich damit kein Problem hätte. Was ihr nicht zu Vorwurf machen kann. Ich hätte einschreiten müssen. Ich will hier auch nicht meinen Sohn irgendeine Schuld zuweisen. Es war unser beider Umgang mit der Situation. Ich hätte die Verantwortung nicht abgeben sollen. Ihn weiterhin versuchen sollen, in sein Zimmer zu legen. Später haben wir das auch gemacht (als wir vor Monaten bzw einen Jahr ein ähnliches Gespräch führten). Und es klappte. für ein paar Nächte. Bis ich nachts wieder umziehen musste. Und irgendwann blieb ich dann wieder im Gästezimmer obwohl es geklappt hatte ihn ins Kinderbett zu legen, weil davon auszugehen war, dass er ja eh wieder wach wird und rüber kommen wollte.
Jetzt genug vom Prequel wie alles kommen könnte.
Die letzten drei Tage waren davon geprägt, dass mir meine Frau sehr klar und gefasst (und sie ist eher der emotionale Typ) gesagt hat, dass sie eine Trennung für unumgänglich hält. BAM!
Sorry muss nochmal in die Vergangenheit abschweifen.
Sowas wie oben hatten wir in den letzten Jahren schon Mal. Und sie war der Meinung, ob wir nicht eine Paartherapie machen sollten. Ich war der Meinung, wenn man es alleine nicht schafft und gemeinsam zur Beratung gehen muss, dann wäre eh nichts mehr zu retten. Es ist so krass wie sich eine Meinung so um 180 Grad wenden kann. Paradoxerweise kann ich heute gar nicht schnell genug abwarten, wann dieser Termin endlich ist. Bemühen uns bzw. Wieder bemüht sie sich (weil sie die Adressen halt schon kennt) um einen schnellen Termin bei der Familienberatung zu bekommen.
Tatsächlich hatte ich bis heute Abend (also gestern Abend) den Eindruck, dass sie diesen Termin nicht wahrnehmen will, um die Beziehung zu retten, sondern um einen vernünftige Trennung zu machen. Und eine Trauerbewältigung für mich? Das sind meine Spekulationen. Denn während ich ekelhaft emotional bin und flenne wie ein Kind, was mir unangenehm bis zum geht nicht mehr ist, ist sie total ruhig und vergiest keine Träne. Bis heute Abend eben. Was mir wieder Hoffnung macht.
Zuvor allerdings noch ein paar wichtige Dinge die in den drei vergangenen Tagen herausgekommen sind. Und ich mach es jetzt kurz, weil ich vor Kälte und Müdigkeit zittere und schlapp bin.
An Karneval 11.11. war sie mit Freundinnen feiern. Ich war Zuhause mit dem Sohn. Ich traute ihr stets, hätte niemals erwartet, dass sie irgendeinen Unsinn machen würde. Aber ich habe mich geirrt. Sie hatte einen spaßigen Abend und hätte den typischen Karnevalsflirt. Sie haben sich wohl einmal kurz geküsst. Und sie habe sich dabei gefühlt wie lange schon nicht mehr. Sie bekäme diesen Abend nicht aus dem Kopf. Sie bezeichnet sich als Riesenarsch. Hat aber seine Nummer und auch noch Schriftverkehr. Und an dieser Stelle war ich platt. Ich dachte immer IMMER das es ihr auf Grund ihrer Hintergründe (mit flashbacks und allem) schier unmöglich sei Zärtlichkeiten mit einem Mann auszutauschen. Aber hier offenbarte sie mir etwas total konträres.
Ich hab es ohr verziehen. Konnte nicht wütend sein? Sollte ich das besser? Hab sie in den Arm genommen. Verständnis gezeigt, dass ich verstehen könne, dass wenn man Spass an Karneval hat, Alk. in Massen getrunken hat und privat unglücklich ist, sowas täte. War es falsch? Hätte ich schreien sollen.
Themenwechsel. die letzten 3/4 Tage waren wir natürlich beide arbeiten. Und sie ging mir aus dem Weg. War bei Sitzungen und anderen Terminen (was ich ihr glaube. Denke nicht das sie IHN getroffen hat). Eine Freundin (die sich vor kurzem von ihrem Mann getrennt hatte, da dieser ihr über längeren Zeitraum fremdging) war bei uns zu Besuch. Der Besuch war schon lange zuvor geplant gewesen. Sie haben den gesamten Abend verbracht. Es war quasi ein Abschied, da sie mit der Trennung weiter weggezogen ist. Naja. Die beiden haben an dem Abend selbstverständlich über unsere Situation gesprochen. Ich befragte die Freundin am nächsten Tag per Messenger kurz und knapp, ob sie noch Hoffnung sehe. Ich wollte ein ja oder nein und kein vielleicht. Sie sagte in einem netter Text verfasst, nein. Während ich die Tage zuvor der Trennung noch den Kampf angesagt hatte und mir Kleinigkeiten überlegt hatte, reichte mir diese Aussage um zu realisieren, dass es chancenlos war. ich suchte meine Frau auf. Und offenbarte ihr meine Spekulationen, warum ich denke, dass sie trotz wohl festem endgültigen Entschluss eine Familienberatung machen würde.
Ich offenbarte alle meine Sorgen, Ängste und Schmerzen, die eine Trennung für mich bedeuten und ich heute erneut. So wie jetzt gerade wieder beim Verfassen dieses Textes. Ich sagte ihr, dass ich mir wünsche, dass sie sich nicht mit IHM in unseren Haus träfe und das sie nicht mich als Babysitter ausnutzen solle, wenn siesich mit IHM treffen würde (sie sagte halt im Vorfeld auch, dass sie nicht wüsste was ES wär und sie es herausfinden wolle. Oder so ähnlich. Meine Ohren sausten zu dem Zeitpunkt und ich war eh in der Leere versackt). Leute. Das ist so hart. Ich war immer TREU. VERSTÄNDNISVOLL BIS ZUM ALLER ALLER LETZTEN. ICH HAB SOVIEL AUSGEHALTEN UND DURCHGEMACHT. ICH MÜSSTE SO WÜTEND SEIN, ABER ES GEHT NICHT.
Und dann kurze Zeit darauf kam meine Frau aus dem Wohnzimmer die Treppe rauf und weinte (was sie die ganzen letzten Tage nicht gemacht hätte, was mich eben so fertig gemacht hatte). Sagte sie wolle nicht das ich gehe. Und ich nahm das auf und hatte Hoffnung, die ich nicht direkt wieder verlieren wollte. Ich sagte ihr, das mich ihre jetztige Reaktion ein wenig glücklich mache (was eine saudumme Formulierung!). Aber so war es halt. Plötzlich hatte ich doch noch Hoffnung, wo ich eine Minute zuvor meinen Namen bereits aus allem Herausgestrichen, durch einen neuen gesehen habe. Ihre Reaktion daraufhin brachte mich wieder zum zweifeln. Sie schlug sich mit der Handfläche an den Kopf und sagte sch., sch., sch... Ich bin mir nicht sicher, ob es auf die Gesamtsituation bezogen war oder darauf dass sie mir nochmals Hoffnung gab. Wollte es auch nicht erfragen, sondern erwiderte dass ihr das gesagte nicht leid tun soll. Das ich das auch alles nicht will. Und meine Entscheidung klar sei. Ich wolle auch nicht gehen. Wir umarmten uns sehr lange und sie sagte:so nah sind wir uns schon lange nicht mehr gewesen. Und da geb ich ihr Recht und es geht nicht um die körperliche Nähe.
Leute, gibt es Hoffnung?
Wir haben beschlossen, dann mal einen Tag abstand zu nehmen bzw. das Wochenende. Habe dann die Sporttasche zusammengepackt, um zu meinen Bruder zu fahren. Und da Sitz ich jetzt seid 4 Std an diesen Text und friere und bin müde. Gehe jetzt joggen. Hätte nicht gedacht das ich das hier durchziehe. Erwähnte ich, dass ich schreibfaul bin? Ok. Gehe jetzt joggen. Und vielleicht gibt es ja bis zu meiner Rückkehr ne Antwort. Falls überhaupt jemand diese ewig langen Text liest.
23.11.2018 05:13 •
#1