@random: Du unterstellst Absicht.
Ich unterstelle Hilflosigkeit.
Dir erscheint das unsichere Frauen - Prinzip unnötig verworren.
Mir erscheint die männliche Sichtweise nuancenlos, lauwarm und mit einer immerwährenden sollten Probleme auftauchen, duck ich mich weg-Drohung versehen.
Ich reagiere auf das männliche Wertesystem mit 6ueller Zurückhaltung (obwohl ich 6 mag und ihn gerne früher und öfter und schmutziger in einer Beziehung hätte, als ihr das Heiratsmaterial zugesteht) und mit unnötigen Forderungen, weil ich von euch gelernt habe, dass man nicht wertschätzen muss, was man mühelos geschenkt bekommt. Außerdem mit Heimlichkeit, weil euer Glas nur voll oder leer ist, eine Beziehung entweder funktioniert oder nicht, und ich euch daher die Erneuerungs- und Reparaturprozesse innerhalb einer Beziehung gar nicht erst sehen lasse, damit es für den männlichen Part immer gleichbleibend harmonisch ist.
Deine Erwartungshaltung ist, dass männlich = richtig. Und davon abweichend = anstrengend.
Ich nehme Anstrengungen für einen Mann, den ich liebe, gerne in Kauf und passe mich seinem Denksystem an. Soweit ich kann. Und am Ende meiner Kräfte beginnt die Disharmonie.
Frank passt sich jetzt für ein paar Tage dem Denksystem seiner Freundin an, um ihr aus ihrer Krise zu helfen. Nicht selbstlos, sondern weil er gerne wieder eine harmonische Beziehung zu ihr möchte.
Mal sehen, ob das klappt und er danach wieder entspannen kann und sich die Beziehung selbst trägt.
Wenn Du das nicht für eine Liebe leisten möchtest, sondern stets und überall auf Deine Grenzen der Angemessenheit bestehst, ist Franks Freundin nichts für Dich und Du brauchst eine Frau, die anders gestrickt ist oder Deine Sichtweise so verinnerlicht hat, dass sie sie übernommen hat, oder die Dich so sehr liebt, dass sie selbst bei Stress und Unsicherheit nicht vergisst, auf Dich angemessen zu reagieren und Disharmonie mit sich selbst auszumachen.
Zu Nathans letztem Post: Ich würde, wenn T überhaupt eine Rolle in eurem Gespräch findet, nicht an der Oberfläche bleiben, sondern fragen, was T. in ihr ausgelöst hat, was Deine Telefonate oder Besuche nicht vermochten. Es geht nicht um das Was hat er, was ich nicht habe., sondern um Bedürfnisse, die sie evtl. erst als offen bemerkt hat, als er vor ihr stand.
Sie müsste Dir aber schon sehr vertrauen, um dabei ehrlich sein zu können. Und Du sehr gut zuhören, um den Kern zu erwischen.
Mit ihm konnte ich gut reden. sagt noch nichts aus.
Ich konnte ihm alles erzählen. würde für mich bedeuten, dass sie manche Themen mit Dir nicht besprechen mag, weil sie sich dabei schämt oder Dich nicht belasten will oder Angst hat, bei Dir anders zu erscheinen als sie wirken möchte.
Mit ihm fühlte sich alles einfach/leicht an. deutet auf einen Alltag, der ihr (zu) anstrengend erscheint oder Zukunftsängste.
Er hatte so gute Ratschläge. deutet auf ein Bedürfnis nach Souveränität deinerseits.
Etc. Pp.
Aber da ihr beide angeschlagen seid, ist das zu emotional/schwer für euch, darüber jetzt zu sprechen. Wenn sie T nicht anspricht, lass auch Du es. Das kann später noch kommen. Wenn sie T anspricht, dann frag sie, was an ihm gut war. Sieh es nicht als Kritik an Dir, sondern als brachliegendes Feld, das jemand anderes zufällig entdeckt und vorübergehend beackert hat. Und wenn sie Dir sagt, wie das Feld heißt (Aufmerksamkeit, Freiheit, Nähe, Sicherheit, Selbstwertgefühl, Unbelastetheit, Angenommen werden, Einsamkeit), dann bist Du viel besser in der Lage, dieses Feld zu bestellen und T löst sich von selbst in Luft auf.
So verstehe ich ihre Ankündigung, mit ihm in Kontakt zu bleiben. Da ist ein Bedürfnis offen, das er decken kann. Ich mag auf Bedürfniserfüllung nicht verzichten, also bleibe ich in Kontakt mit ihm. Und wenn es nur darum ging, nicht allein zu sein, während sie zu Dir auf Distanz ging. Wäre sie verliebt und er würde ihr nur die geringste Hoffnung machen, würde sie jetzt nicht Versuche, wieder mit Dir ins Reine zu kommen, sondern in ihrer Schmolle keine sitzen bleiben. Tut sie aber nicht. Sie sucht den Kontakt und die Konfrontation mit Dir, um gerade zu biegen, was schief ist.
Bloß nicht vergessen: Deine Schmerzgrenze setzt Du. Wenn sie Dir zu viel abverlangt, dann Ansage und Rückzug.
Niemand hat gesagt, dass Du der einzige bist, der seine Perspektive auf euch verändern muss und mit dem, was ist, was bauen muss, damit das Fundament wieder stimmt.
23.12.2016 19:19 •
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