Update in eigener Sache
oder
ein Rückfall nach langer Zeit
oder
die geschwindigkeitsinkongruente Annäherung.
1. Update
Viel Zeit ist vergangen. Scheidung erledigt. Finanzielles geregelt. Besuche und Beziehung mit Töchterchen sind gut. Frauen treten in mein Leben. Ich lasse dies wieder zu und bin neugierig. Mit Kumpel und unseren beiden Töchtern geht es an Pfingsten ab nach Mallorca.
2. Rückfall nach langer Zeit
Beim Gutenachtanruf des Töchterchens gestern abend mit ihrer Mutter, sagte sie ihr, dass sie noch ihr nachträgliches Geburtstagsgeschenk vom Next erhält. Das hat meine Tochter sehr gefreut, was sie mir mehrmals täglich mitgeteilt hat.
Ich beurteile diese Ankündigung durch meine Ex als zeitstrategisch falsch und hatte mit den Konsequenzen entsprechend umzugehen.
Da es mir an diesem Wochenende sowieso nicht besonders gut geht, vgl. Nr. 3, habe ich gefragt, ob sie unsere Tochter nicht bei mir abholen kann. Hintergrund ist, dass ich keinen Bock auf Shakehands mit Next hatte, während meine Tochter ihm in Erwartung des angekündigten Geschenks um den Hals fällt.
Sie kam eben vorbei, um sie abzuholen, natürlich mit Next im Schlepptau. Meine Tochter hat dann beide noch hereingebeten, weil sie stolz ein von uns gebautes Legoschloss präsentieren wollte. Das, was ich eigentlich vermeiden wollte, hatte ich jetzt ausgiebig und intensiv. Der Schuss ging nach hinten los.
3. geschwindigkeitsinkongruente Annäherung
Meine erste erwähnenswerte Bekanntschaft mit Zukunftspotential ist am Wochenende unter Umständen gegen die Wand gefahren.
Unsere Annäherungsgeschwindigkeit war hoch. Es passt sehr viel sehr gut zusammen. Sie hat sehr schnell Gefühle entwickelt und geäußert. Ich habe ihr gesagt, dass ich mit der Geschwindigkeit nicht mithalten kann, sie bitte etwas Gas wegnehmen soll, um das scheue Reh nicht zu erschrecken. Sie platzte fast, weil sie die Gefühle nicht raus lassen kann und mir war es ab einem bestimmten Zeitpunkt zu viel und zu verkrampft und jeder weitere Versuch von ihr, mehr Nähe herzustellen, trieb mich weiter weg. Von diesem Zeitpunkt an haben meine Gefühle stagniert und ich hinterfragte nur noch und habe gezweifelt.
Es kam wie es kommen musste. Es eskaliert heute morgen, wir müssen reden, ich weiß, habe es auch gespürt, komme mit dem Unterdrücken nicht zurecht, mir ist es zu nah, ich will allein sein, damit komme ich nicht zurecht, und jetzt, bla bla.
Bin ich durch die Trennung beziehungsunfähig geworden? War ich jemals beziehungsfähig im klassischen Sinne? Ich hinterfrage mich viel seit der Krise und reflektiere.
Ich bin emotional eher zurückgeblieben und habe ein nicht sehr ausgeprägtes Nähebedürfnis. Wenn Ich mich selber einschätzen müsste, anhand meiner Vergangenheit, dann ging es mir immer am Besten, wenn ich in einer Beziehung war, in der wir uns noch in der Annäherungsphase befunden haben.
Nicht zusammen gewohnt, aber entschlossen, zusammen zu kommen. Tage, Abende, Nächte zusammen. Aber auch Tage, Abende, Nächte nicht zusammen. Ein für mich ausgewogenes Maß an Nähe und Distanz. Vielleicht 50:50?
Alles darüber hinaus hat mich im Nachhinein gesehen belastet. Unter Druck gesetzt. Ich bin in der Folge ausgewichen wie ein Lendenwirbel oder wurde belastet wie eine Bandscheibe.
Fragen:
Trennung immer noch nicht verarbeitet?
Späte Erkenntnis von wegen Beziehungsfähigkeit?
Zufall?
Dumm gelaufen?
Professionelle Hilfe zur Aufarbeitung meines Nähe/Distanz-Problems?
Einfach abhaken, weitermachen und auf Mrs. Right warten?
Eine Trennung zu verarbeiten, ist das eine.
Danach weiter zu leben, als sei nichts gewesen, das andere.
Wir sind stärker nach der Krise. Aber auch klüger.
26.02.2017 19:22 •
x 3 #1137