Tja, wie ist die Geschichte ausgegangen... Ich muss leider meinen ganzen Vorrednern nach dem letzten Lagebericht Recht geben, dass es nur ein trügerischer Spuk war.
Nach dem schönen Vorsilvester verebbte alles wieder schlagartig. Eine Antwort auf die Neujahrsgrüße kam erst seeehr spät und weitere Vorschläge meinerseits, etwas zu unternehmen wurden abgeblockt. Etwa Mitte Januar habe ich sie dann das letzte Mal kontaktiert und um Aussprache gebeten, mit der Absicht, für mich einen Schlussstrich ziehen zu können. Ich hatte ihr damals geschrieben und sie um ein erneutes Treffen gebeten, weil ich mich in der Luft hängen gelassen fühlte und nicht wusste, was das jetzt zwischen uns ist. Bis dato hat sie ja nie offiziell Schluss gemacht sondern immer nur gemeint, sie brauche eine Pause. Sofort darauf rief sie an und war sehr gereizt und verägert. Ich bat sie, dass wir uns treffen und sie mir alles, was wir besprechen würden ins Gesicht sagen soll. Sie weigerte sich und wollte alles ein für alle Mal am Telefon klären. Ich wurde für bescheuert und selbstsüchtig erklärt, weil es ja wieder nur um mich ginge und generell war sie unwahrscheinlich feindseelig. Auch wenn das Telefonat mehr als beschissen war, half es mir doch, mir zu sagen, dass es endgültig vorbei ist. Ich war zu tiefst verletzt, aber doch brauchte ich das. Daraufhin hab ich sie aus Facebook entfreundet und ihre Telefonnummern gelöscht, versuche alles zu vergessen und mich auf mich und meine Zukunft zu konzentrieren. Soweit gelingt mir das ganz gut, im Moment geht es mir doch überwiegend gut und ich bin zufrieden mit meinem Leben. Ich genieße die Vorzüge, wieder Single zu sein, unternehme ständig was und treff mich mit Freunden non stop, was mir alles unwahrscheinlich gut tut. Seit zwei Monaten bin ich auch mit einer neuen Frau zusammen... ABER ... ich merke, wie ich mich darauf überhaupt nicht einlassen kann und spüre, wie diese Beziehung schon zum Scheitern verurteilt ist.
An meine Ex denke ich täglich, auch wenn es mich nicht mehr so schmerzt wie früher, so ist sie dennoch irgendwie konstant in meinen Gedanken und mir gelingt es nicht, sie da rauszuschmeißen. Zu meinem großen Glück sehe ich sie in der Uni und außerhalb so gut wie nie, was an ein großes Wunder grenzt, wenn man bedenkt, dass wir das Gleiche studieren und in der gleichen Straße wohnen. Dennoch, die wenigen Male, die ich sie gesehen habe, ließen mir das Blut in den Adern gefrieren (gleiches, wenn ich ihren Namen zufällig in FB lese). Die Male die wir uns gesehen haben reichten von eiskalten Ignorieren bis zu Mal-kurz-ansehen-und-verhalten-lächeln. Innerlich ist es mir ein wenig gelungen, sie von dem hohen Podest zu stoßen, auf dem sie immer saß, und auch Dinge zu sehen, die mir an ihr nicht gefallen, die mir zumindest helfen, mit der Situation besser umzugehen und nicht nur Schuld in mir zu suchen. Wie sinnvoll das ist? Ich weiß es nicht, vielleicht ist es nur ein Selbstschutz und Methode, Gefühle in Ärger zu kanalisieren. Leider gibt es noch immer verdammt viele Dinge, die mich an sie erinnern, sei es die Tatsache, dass ich zwangsweise häufig an ihrem Haus vorbei muss, Lieder aus gemeinsamen Zeiten, oder einfach nur die Tatsache, dass ich beim Zähneputzen immer wieder an eine Unterhaltung mit ihr darüber denken muss. Ja, das belastet mich schon enorm. Ab und an schaffen diese Umstände sogar noch Tränen in meine Augen zu treiben. Und das nach nun schon 8 Monaten. Ist das normal?
Über ungünstige Zufälle und Umwege habe ich erfahren, dass sie nun mit einem gemeinsamen Freund zusammen ist. Ich habe keine Ahnung, wie ernst das ist und wie es Ihnen geht und irgendwie will ich das auch gar nicht wissen. Das zu erfahren war natürlich auch ein Schock für mich und ich weiß nach wie vor nicht, wie ich mit diesem Freund umgehen soll. Seither ist zwischen uns jedenfalls ein angespanntes Verhältnis, was wir beide überspielen.
Okay, das klingt alles ziemlich negativ gerade, so schlimm ist es eigentlich nicht mehr. Aber im Moment ist gerade ziemlich viel wieder hochgekommen, da viele Erinnerungen in kurzer Zeit auf einmal auf mich einbrachen. Ich weiß nicht, die ganze Geschichte hat vieles in mir verändert und ich sehe die Welt mit anderen Augen. Es rüttelt viel zurecht in mir und zerrt an mir. Noch kann ich nicht sagen, was davon positiv ist, was eher hinderlich.
Ich glaub ich bin in der quarter life crisis