Soooo,
nun der Lagebericht, leider schon sehr viel früher als gehofft.
Das Treffen war dem entsprechend auch ziemlich ernüchternd. Wir hatten uns in einem Cafe getroffen, was wir beide noch nicht kannten. Ich wollte extra zehn Minuten eher da sein, um sie nicht warten zu lassen und zu verhindern, dass wir nicht in der gleichen Bahn hinfahren (wir wohnen sehr nahe bei einander), sie war aber noch früher da und wartete auf mich und lächelte mich an, als ich kam. Sie sah gut aus, hat sich hübsch gemacht, was ich beiläufig erwähnte. Ich hab mich auch total aufgebretzelt, hauptsächlich Sachen, die wir mal zusammen im Urlaub gekauft haben, wo es uns super gut ging.
Im Cafe saßen wir nebeneinander auf einer Couch und haben erzählt, was wir die letzten Wochen gemacht haben. Ich hatte viel zu erzählen, sehr viel, hatte mir viele Sachen auch vorher schon etwas zurecht gelegt, allerdings war sie etwas schweigsam. Sie fühlte sich sichtlich unwohl, saß nur mit verschränkten Armen, sah mich selten an und erzählte recht wenig. Als ich sie darauf angesprochen habe, dass ich finde, sie wirkt so, als würde sie sich unwohl fühlen, äußerte sie, dass sie es komisch findet und nicht weiß, was sie erzählen soll. Es wirkte auch so, als hätte sie echt wenig zu erzählen, stürzt sich im Moment in die Uni, macht viel Kreatives allein und trifft sich viel mit wenigen alten Bekannten (nach ihren Erzählungen). Aber sie betonte immer wieder sehr deutlich, wie gut es ihr geht und wie sie es genießt, so viel Zeit zu haben. Ab und an hab ich versucht ein paar Sachen einfließen zu lassen, die wir zusammen erlebt haben, die ich als schöne Erinnerungen einstufen würde, aber die hat sie nicht so positiv aufgenommen bzw. abgeschmettert. Irgendwann fragte sie mich direkt, wie es mir geht, und dass sie überrascht ist, dass ich so offen für eine Freundschaft bin und ob ich das denn wirklich wäre, mir ging es zuletzt ja noch so schlecht. Ich habe darauf etwas rumgedruckst, weil ich nicht wusste, wie ich das am besten beantworte. Ich hab ihr letztlich gesagt, dass ich die Trennung akzeptiere und verstehe, warum sie das gemacht hat und es für mich viele neue Dinge ermöglicht. Ob ich Freunde sein will mit ihr blieb relativ offen, auch wenn ich ihr das Gefühl geben will.
Ziemlich gegen Ende, fragte sie mich, wie meine Großeltern und Eltern das mit der Trennung aufgefasst haben. Sie meinte, es interessiere sie nicht so wirklich, wie es sonst mit ihnen steht, aber das hätte halt Bezug zu ihr. Ich antwortete ihr, dass sie ziemlich entsetzt waren anfangs und es nicht verstehen konnten, ich aber viel mit ihnen darüber geredet habe und ihnen dadurch deutlich machen konnte, wie es dazu kam und warum. Ansonsten habe ich eher versucht das Gefühl zu vermitteln, dass ich über Vergangenes nicht reden möchte.
Irgendwann war der Punkt erreicht, wo wir beide nicht mehr so richtig wussten, was wir erzählen sollten und sie sich offensichtlich immer unwohler gefühlt hat, wir haben bezahlt (jeder für sich) und sind zusammen gegangen. Als ich ihr den Arm hinhielt zum Einhaken, machte sie es kurz, löste sich dann aber gleich wieder, weil sie es komisch findet. Auf Anstupser und ähnliche Näherungsversuche meinerseits, hat sie nicht reagiert, aber auch nicht abgewiesen.
Abschließend waren wir noch kurz was einkaufen für sie (in einem Laden bei mir gleich um die Ecke), bevor sie zur Straßenbahn zu sich nach hause ging. Auf dem Weg dahin fragte ich sie, ob sie noch kurz mit hoch kommen würde, ich hätte von einem Freund gerade ein Fotoalbum von meinem Auslandsjahr da, die ich ihr zeigen wollte, aber sie lehnte ab, vielleicht ein anderes Mal.
Also gingen wir zu Bahn und ich meinte, ich würde sie noch nach hause bringen. Sie hat es nicht abgelehnt meinte nur, dass nach hause bringen bei uns ja etwas zweideutig sei (als wir uns kennenlernten sind wir in einer ähnlichen Situation gleich in der Kiste gelandet), woraufhin ich sie angrinste und ihr versprach, dass ich sie wirklich nur nach hause bringe. So war es dann auch. An ihrer Tür haben wir uns zweimal umarmt, ich versuchte noch ihre Hände zu nehmen, aber die gab sie mir nicht. Sie meinte, wir würden uns dann morgen sehen (morgen ist große Uniparty und ich hab etwas Bammel davor, weil es mir nicht egal sein wird, wenn sie mit anderen tanzt) und ist hineingegangen, ganz kurz hat sie sich noch zu mir gedreht und war dann weg.
Nun ja, nicht so ganz, wie ich es mir gewünscht hätte. Mir geht's jetzt zwar nicht schlecht, aber auch nicht gut. Kann das Treffen nicht so wirklich einschätzen. Hab ich was falsch gemacht?
Ich frag mich so ein wenig, warum sie sich so bereitwillig darauf einließ, wenn sie sich dann nur mit verschränten Armen in die Ecke setzt und mir nichts von sich erzählt und ich fragen kann, wie ich will.
Und ja, so voll und ganz zu spüren, dass sie mich null vermisst und so gar nicht an mich denkt, dass tut schon weh.
Morgen trifft sie sich mit einer gemeinsamen Freundin, die sich danach mit mir trifft, mal sehen, was sie ihr erzählen wird (auch wenn ich nicht direkt nachfragen will).
Schade, mir ging's echt gut die letzten Tage und fühlte mich super gut vorbereitet, jetzt ist aber mein gesamter Optimismus erstmal wieder dahin.
13.11.2013 21:12 •
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