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Sie macht nichts im Haushalt

S
Hi!
Keine Ahnung, ob ich hier genau richtig bin, oder es zu einem anderem Themengebiet besser passt. Ich habe ein Problem, und würde mich freuen, wenn ich hier die eine oder andere Meinung dazu bekommen könnte.
Also.
Ich bin 39 Jahre und lebe mit meiner Frau nun 10 Jahre zusammen, 3 davon verheiratet. Zu Anfang war ich typisch single, mehr auf mich fixiert und das hat meine Frau damals fast in den Wahnsinn getrieben. Aber mit viel Geduld kann ich nun von mir sagen, dass ich doch recht partnerschaftsfähig bin. Ich habe mich dann auch bereit erklärt, neben meiner Arbeit auch den Haushalt zu führen und zu kochen. So, aber seid ungefähr 1 Jahr schaffe ich das alles nicht mehr. Ich komme nicht mehr hinterher und das kochen ist nur noch Stress. Ich fragte sie auch, ob sie mir nicht helfen wolle, auch wenn sie fertig von der Arbeit kommt. Sie meinte nur, ich brauche in der Woche nicht alles machen, mach es am Wochenende. Aber auch da hilft sie mir nicht wirklich. Bitte ich sie um Hilfe, so bekomme ich Antworten wie, Das brauchst du doch oder Es ist aber deine Aufgabe oder der absolute Brüller Wenn es dir nicht passt, kannst ja gehen. Ich merkte schnell, Diskussionen sind überflüssig und so fügte ich mich erstmal, weil ich der Meinung bin, sie würde sich noch ändern. Na ja, zur Zeit nicht wirklich. Und mir kommen immer öfter Fragen, wie, will ich das wirklich noch weitere Monate oder gar Jahre?
Vor 2 Monaten habe ich in meiner knappen Freizeit einfach mal angefangen zu chatten. Das Netz bietet ja viele Möglichkeiten und es machte auch Spaß. Da mal sich ne Stunde mit dem unterhalten oder sich mal da reinklinken. Und so geschah es, dass ich da eine Frau kennenlernte, die nicht nur aus meiner alten Heimat kam, sondern mit der ich mich auf Anhieb verstand. Wir unterhielten uns über soviele Dinge, dass da bald eine gewisse Vertrautheit entstand. Als sie mir auch noch erzählte, dass wir beide sogar die gleiche Berufsschule absolviert hätten, ich aber keine Erinnerung mehr daran habe, noch ihren Name erkenne, vielleicht eine andere Klasse, war ich voll auf begeistert. Es gab keine Lügen zwischen uns und wir konnten uns alles erzählen. Ich rechnete nur nicht damit, dass ihre Worte mich dermaßen aufleben ließen. Und zuerst dachte ich, es wäre eine Schwärmerei aber meine Gefühlslage geriet völlig in Schräglage. Ich wurde immer genervter von meiner Frau und mir war alles egal. Ich wollte der Frau auch schon schreiben, was ich meiner Meinung nach für sie empfinde, will sie aber nicht wie ein verschrecktes Reh verscheuchen.
Ich bin nun etwas ratlos. Einerseits halte ich nicht viel davon, ein gegebenes Versprechen zu brechen, anderseits bin ich wie ausgebrannt und will auf diese Weise nicht mehr weitermachen.

03.03.2011 01:32 • #1


C
Hallo Simplicissimus,

erst mal willkommen hier im Forum. Das ist ja schon der erste Schritt. Manchmal sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.

Zunächst einmal scheint es mir normal zu sein, dass du in welcher Weise auch immer aus deinem momentanen Alltag fliehen möchtest und dich deswegen in einen Chat verirrt hast. Das ist generell nicht schlimm und man kann gut dabei abschalten, aber es löst leider keine Probleme sondern baut vielmehr neue auf.

Die Frau, von der du gerade so schwärmst, kennst du nur vom Schreiben, richtig? Im wahren Leben gesehen habt ihr euch nie und wahrscheinlich auch noch kein Wort gesprochen. Auch richtig? In meinen Augen überträgst du gerade deine ganze Sehnsucht auf diese andere unbekannte Person, weil mit ihr alles so leicht scheint und sie dich scheinbar versteht. Allerdings musst du wissen, dass das virtuelle Leben in den meisten Fällen reine Illusion ist und nur eine Fläche auf die du deine Wünsche projezierst.

Mein Rat an dich. Gib deine Beziehung nicht auf und entferne dich nicht weiter von deiner Frau. Wichtig ist, dass ihr über diese Alltagsprobleme sprecht, und zwar nicht zwischen tür und Angel. Nehmt euch beide am Wochenende Zeit. Vereinbart eine Uhrzeit und geht gemeinsam Essen oder einen Kaffee trinken und dann macht eine Liste, was man wie verbessern könnte. Es geht nicht darum, jemandem Schuld zu geben, sondern gemeinsam ein problem zu lösen. Sachlich und ruhig, denn es scheint mir durchaus Happy-End Postential zu haben. Eigentlich sind das alles ja Kleinigkeiten. Ihr seid beide fertig nach der Arbeit und habt keine Kraft mehr. Dann gibt es eben abends 3 Mal die Woche Brot und Käse und fertig. Und am Wochenende putzt ihr gemeinsam die Wohnung. Wenn ihr beide wirklich wollt und euch an der Beziehung etwas liegt, bekommt ihr das auch hin.

Ist allerdings erst mal die Chatbekanntschaft im Spiel, wird es nicht mehr so einfach sein. Ein Chat ist oft nur eine Flucht aus dem alltag und hält im wahren Leben nicht stand. Denn auch bei einer anderen Frau wird nur mit Wasser gekocht, im wahrsten Sinne.

Daher, Kopf hoch, Probleme an- und aussprechen und eine Lösung finden.

Liebe Grüße
Carla

03.03.2011 09:07 • x 3 #2


A


Sie macht nichts im Haushalt

x 3


S
Erst einmal danke für die Antwort.
Es ist richtig, ich habe diese Chatbekanntschaft noch nicht gesehen, außer einem Foto und auch noch nicht mit ihr gesprochen.

Es klingt ja eigentlich so, wie ich es mir auch gedacht habe, nur gibt es da noch ein kleines Problem bei deiner Aufzählung. Die Sache mit dem Kochen ist nicht verhandelbar. Ich koche immer eine Portion mehr, damit sie sie am nächsten Tag mit zur Arbeit nehmen kann. Und wenn sie am Abend hungig nach hause kommt, will sie etwas vernünftiges zu essen und kein trockewn Brot. Da ist sie etwas von ihrer Kindheit her geprägt, dass sie kein Brot mehr will. Und soo stehe ich auch, wenn ich Spätschicht habe, früh um 10 Uhr am Herd und koche das Essen, damit sie abends warm essen kann. Es kommt mir manchmal so vor, als sei sie nur Gast bei uns und lässt sich von vorn bis hinten bedienen. Durst....ich kann springen....Hunger...was willst du haben....weiß nicht....du bist der Koch, mach dir einen Kopf....nee, das nicht....bäähh....was ist damit....na ja, wenn du nichts besseres hast...

*seufz*

03.03.2011 11:43 • #3


MonaLisa
Hi Simpli,

ja wunderbar bequem eingerichtet hat sie es sich da Deine Frau mit Dir als Koch und Haushaltssklaven, mach oder geh ist Ihr Originalton und ganz ehrlich was hat das denn noch mit Liebe zu tun?
In meinen objektiven Augen NIX, ganz normal dann Deine Reaktion mit der Flucht in den Chat und jetzt musst Du aufpassen dass diese Chatbekanntschaft nicht das Sprungbrett raus aus dieser Ehe wird.

Viel wichtiger ist JETZT das DU Dir klar darüber wirst, was willst Du und was willst Du nicht mehr, natürlich hat Carla Recht die andere kocht auch nur mit Wasser und auch in einer anderen neuen Beziehung gibts mal gewisse Probleme - aber allein die Aussage von Deiner Frau dann geh doch beinhaltet für mich das da nicht mehr viel an Liebe da sein kann und sie Dich nur noch ausnutzt.

Du bist doch auch ein Mensch, der geliebt werden möchte, den man zu achten hat und den man nicht behandelt wie einen dressierten Hund oder?

Denk in Ruhe über alles nach und stürze Dich nicht Hals über Kopf auf / in eine Beziehung mit der Chatbekannten.

03.03.2011 12:39 • #4


B
Hallo Simpli....

also ich stimme carla da ganz zu.. und auch der monalisa...

diese virtuellen plattformen sind ganz nett, aber weit wech von der realität.. und du solltest wirklich erstmal mit deiner frau reden..unbedingt!

finde eure probleme wirklich lösbar wenn beide das wollen..

respekt u rücksicht ist das zauberwort... und ehrlichkeit.... also besser ran an die probleme...

ihr schafft das schon..

lg

03.03.2011 13:12 • #5


S
Hallo!

Ich bin es mal wieder und diesmal haben sich meine Probleme noch erschwert. Und langsam glaube ich, dass ich reif fürs Irrenhaus bin. Aber zuerst einmal, das E-Mail schreiben mit der Chatbekanntschaft habe ich beendet.
Aber zu meinem Problem.
Die ganzen Probleme, die ich da oben schon aufgeschrieben habe, haben wir diskutiert. Bei einigen fanden wir Kompromisse, bei anderen gab es keine Verhandlungsbasis, dass sollte nicht geändert werden. Auch war sie der Meinung, dass ich auch mal Aufgaben liegen lassen soll, oder sie aufs Wochenende verschieben, damit ich mehr Freizeit habe. Oder ich soll effizienter werden, dann würde ich schneller werden und würde nicht den halben Tag mit der Hausarbeit beschäftigt sein. Wenn ich sie frage, warum sie das dann nicht selber macht, dann kommt nur Ne, ne, ich muss es ja auch mal lernen. Und so kamen mir in den nächsten Tagen echte Zweifel ob ich diese Beziehung wirklich so weiter führen wollte. Allmählig ging mir meine Frau auf die Nerven. Selbst in Sachen S. wollte sie nicht verstehen, dass sich bloß hinlegen und nu mach mal nicht reicht, damit es Spaß macht. Ich sagte ihr auch, dass es so nicht weiter gehen kann. Ich fing dann auch so Spitzen zu äußern, was sich alles ändern würde, wenn ich ausziehe oder sowas wie, würdest du die Coach oder die Möbel behallten, wenn ich gehe. Die Gespräche in dieser Richtung waren zwar nicht wirklich ernst, aber langsam freundete ich mich mit diesen Gedanken an. Ich merkte, dass sich meine Gefühle für mir meine Frau langsam verschoben, dass mir immer unwichtiger wurde, welche Termine sie hat oder wie ihr Tag war. Klar merkte sie das, sprach mich darauf an und ich meinte, ich bin immer mehr unzufrieden mit dem Leben zwischen uns. Ich bin unruhig und lustlos, ich habe den Drang einfach zu gehen. Sie meinte, ich solle mich zusammen reißen und mir ein Hobby suchen. Aber es ging mir nicht besser, ich wurde immer abweisender, ging ihr aus dem Weg und um nur nicht mit ihr reden zu müssen, stürzte ich mich in die Hausarbeit. Es wurde dann so schlimm, dass ich Stimmungsschwankungen hatte, dass ich eine Stunde wieder der liebende Ehemann war, in der nächsten Stunde meine Frau am liebsten an die Wand geklatscht hätte, so sehr ging sie mir auf die Nerven. Es war nicht mehr auszuhalten, sie war nur genervt und wir stritten uns immer wieder. Es kam dann soweit, dass sie mich zu Entscheidung zwängte, ob ich nun ausziehen will oder bleibe. Ich nahm mir darauf hin ein Wochenende frei und fuhr allein in meiner alte Heimat. Ich sprach mit meinen Eltern, ich ging lange spazieren und besuchte meine beste Freundin und ihren Mann und zusammen zu grillen, zu quatschen und abzuschalten. Am Sonntag fuhr ich dann wieder nach Hause und da hatte ich mich dann entschieden. Ich wollte ausziehen. Ich erzählte meiner Frau von meiner Entscheidung. Sie brach darauf hin in Tränen aus, hatte regelrechte Weinkrämpfe, beschimpfte mich als egoistisches Ar.. Mir hingegen war es nach meiner Verkündung, als ob mir eine zentnerschwere Last abgefallen ist, ein innerer Jubelschrei ausbrach und ich mich irgendwie erleichtert fühlte. Und selbst die Tränen meiner Frau berührten mich nicht. Nach einer dreiviertel Stunde hatte sie sich dann soweit beruhigt um mir weiter Vorwürfe an den Kopf zu knallen. Sie hätte schon 2, 3 mal in den Jahren davor die Beziehung beenden können und hat es nicht getan. Weiter meinte sie, ich hätte ihr Leben zerstört, denn sie hätte endlich das Leben, was sie sich immer gewünscht hätte und ich könne mir gratulieren, sie habe am Morgen einen Test gemacht, sie sei schwanger. Auch diese Worte und ANkündigung ließ mich kalt. Keine Reaktion, ich fühlte weder Freude, noch Schock oder sonst irgendwas. Einfach nichts. Ich ließ nur den Kommentar, ob sie das Kind dann behalten oder abbrechen will, von mir. Sie redete weiter auf mich ein, doch in mir regte sich nichts. Ich habe nur noch den Nachhall des Jubelschreis gehört. Am nächsten Morgen redete sie weiter. Ich hörte nichts, ich war nur genervt und unruhig und kaum einen klaren Gedanken fassen. Und von da an ging es mt mir stetig bergab. Ich verschloss mich, wollte nicht mehr mit meiner Frau reden. Sie legte meine Hand auf ihren Bauch und meinte, dass ist dein Kind. Ich fühlte und horchte in mich hinein und da war nichts. Auch nahm ich 2 kg an Gewicht ab und auf Arbeit und im Haushalt lief nichts mehr zusammen. Meine Frau bekam die Krise, wollte ständig wissen, was mit mir los sei und ich konnte ihr keine Antwort geben. Ich wusste es nicht. Und jedes mal wurde sie frustrierter und bedrängte mich weiter, endlich zu sagen was los sei. Manchmal lief ich im Zimmer umher, murmelte vor mich hin und konnte einfach nicht still sitzen. Am letzten Wochenende wollte ich mich zusammen reißen, damit es nicht in Stress und Streit ausartet. Wir waren dann Eis essen, etwas shoppen und liehen uns DVD´s aus. Meine Frau wollte da mit mir kuscheln, aber ich entwand mich ihr mit irgendwelchen Gründen. Berühungen ihrerseits empfand ich als nervig und ich war froh, dass die Filme liefen und ich nicht mit meiner Frau reden musste. Als sie mich am Sonntag fragte, wie ich das Wochenende empfunden habe, sagte ich ihr widerwillig, dass es für mich wie ein Kampf war. Ich musste mich zusammen reißen und jedes Wort, jede Geste und jede Handlung geanu überlegen um nichts falsch zu machen und somit ihr Wochenende zu versauen. Es war anstrengend und ich bin froh, dass das Wochenende zu Ende ist.

Tja, so sieht es zur Zeit bei mir aus. Ich weiß nicht weiter, ich weiß nicht, was mit mir los.

13.04.2011 00:58 • #6


wolfsherz
Guten Morgen Simplizissimus,

habe einen riesen Respekt davor, mit wieviel Kraft Du Dich der Lösung der Probleme grstellt hast. Das zeugt in meinen Augen von großer Reife, Mut und Erkenntnis.

Wie hast Du Dich gefühlt als Du die Internet-Bekanntschaft beendet hast? Was war der Auslöser? Hatte sie was mitbekommen? Habt ihr darüber geredet?

Das mit der Schwangerschaft ist ein verschlungener Pfad des Schicksals.

LG wolfsherz

13.04.2011 06:03 • #7


S
Die Chatbekanntschaft wusste über meine Probleme bescheid. Sie sagte einmal, betrachte das wie ein Tagebuch, wo du dir alle Sorgen von der Seele schreiben kannst. Sie tat es im Gegenzug auch. Dadurch entstand ein gewisses Vertrauen und ich fühlte mich auch etwas stolz, weil sie in ihrem Leben schon einige Tief - und Tiefstschläge erlitten hat und nicht gern über sich selbst schreibt. Es gäbe wohl nur 3 Menschen in ihrem Leben, die das wissen, was sie mir geschrieben hat.
Als ich ihr dann berichtete, dass ich erstmal Zeit für brauche um bei mir einiges zu kitten, war sie einverstanden. Sie meinte zwar, sie würde die Post von mir vermissen und es bedauern, gar nichts mehr von mir zu hören, aber ich muss erstmal mein Leben in Ordung bringen. Ich hätte ja ihre E-Mail und könne jederzeit ihr wieder schreiben. Der Abschied war so, als würde man sich von einer sehr guten Freundin für längere Zeit verabschieden. Und bis heute habe ich ihr und sie mir nicht mehr geschrieben...ok...einmal habe ich ihr über stayfriends zum Geburtstag gratuliert.

13.04.2011 14:05 • #8


wolfsherz
Hey Simplizissimus,
das war auch sehr verantwortungsbewußt, dass Du geschrieben hast, Du bräuchtest Zeit, weil bei Dir Einiges zu kitten wäre. Weil auch Deine Internet-Bekanntschaft hat Gefühle. Nach meiner Einschätzung weiß Deine Göttergattin sehr genau was sie an Dir hat. Die Methode der Wahl sich Dich in der Vergangenheit zu sichern war eben die, Dich irgendwie klein zu halten. Ihre Faulheit scheint ihr auch sehr wichtig. Sie hat jetzt gemerkt, dass sie ihre Methode ändern muss. In wieweit sie dazu in der Lage sein wird ist schwer einzuschätzen. Eins ist sicher, einfach gehen wird sie Dich nicht lassen. Das wird ein Kräftemessen geben. Kräftemessen und Liebe passt eigentlich nicht zusammen. Gehe ich recht in der Annahme mit Deiner Gattin hast Du nicht über das Internet gesprochen?
Kann Simplizissimus über sich hinauswachsen? Wie weit ein Mensch die Grenzen zur Seite drücken kann, weiß nur der liebe Gott. Irgendwas gibt sie Dir, sonst wärd ihr nich so lange zusammen. Finde heraus, was es ist. Erst dann kannst Du entscheiden, ob Du das auch in einer anderen, respektvolleren Beziehung finden kannst und ob Du das versuchen möchtest.

LG wolfsherz

13.04.2011 19:17 • #9


S
Meine Frau weiß nicht, dass ich mit ihr so vertraut geschrieben habe. Als ich vor 5-6 Tagen meine stayfriends-Kontakte mal aktualisiert habe saß sie neben mir und fragte mich zu fast jedem Kontakt, wer das sei. Natürlich war da auch meine Chatbekanntschaft darunter, ich sagte ihr, das ich mit ihr geschrieben habe, aber halt nur um zu hören wie es ihr so in den letzten 20 Jahren ergangen ist. Ist halt eine Bekannte aus der Berufsschule. Meine Frau hatte nivhts dagegen, ich sagte ihr aber nicht, wie vertraut wir sind. Ich weiß, es ist nicht ehrlich.
Heute war meine Frau beim Frauenarzt um sich die Schwangerschaft bestätigen zu lassen. Sie zeigte mir auch das Ultraschallbild und in mir regte sich nichts. Obwohl ich da jetzt irgendwie was handfestes hatte, ich empfand nichts. Ich bekam nur zu hören, ich sei gefühlskalt. Der einzige Gedanke war, ja meine Eltern wären stolz auf mich. Ansonsten nichts.
Was mich bei meiner Frau gehalten hat, hätte ich vor 2 Jahren noch damit beantwortet, dass ich sie liebe, sie mich so genommen hat, wie ich war. Heute würde ich sagen, sie hat mich so hingebogen, wie sie es braucht, liebt mich aber immer noch. Aber sie hat sich auch ein Nest geschaffen, was sie nicht mehr aufgeben will.

13.04.2011 20:41 • #10


wolfsherz
Wenn Dir das irgendwie hilft kann ich noch sagen, dass ich glaube, dass Du mit dem was Du erlebst NICHT allein bist.

Gute Nacht, wolfsherz

13.04.2011 21:17 • #11


S
Na ja, ich weiß nicht, ob das helfen tut. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es soetwas irgendwo noch gibt. Die Situation ist so verfahren, dass ich mir heute einen Termin für eine professionelle Beratung geholt. Ich muss was machen, allein schon um den Stress für meine schwangere Frau abzubauen.

13.04.2011 23:32 • #12


C
Hallo Simplicissimus,

da haben sich seit meinem letzten Schrieb ja starke Veränderungen ergeben.

Erst mal finde ich es ganz toll, dass du nicht alles hinwirfst, sondern dir jetzt professionelle Hilfe suchst. Ich denke, ein unabhängiger Dritter kann euch beiden sehr gut weiterhelfen. Die Situation ist nämlich recht verheddert, wie in einem Wollknäuel. Und das muss man jetzt erst mal entwirren um dann festzustellen, ob es entweder gerissen ist oder ob man daraus noch nen schönen Pulli stricken kann. Hoffe, die Metapher ist verständlich.

Ich kann verstehen, dass du dich aufgrund aller Dinge, die vorgefallen sind, von deiner Frau entfernt und zurückgezogen hast und gerade unsicher bist, wie es weitergehen soll und ob das wirklich das Leben und die Frau ist, die du haben möchtest.

Es ist gut, alle Probleme im Beisein eines Dritten, eines Schlichters, anzusprechen, denn oftmals schlägt er ganz andere Lösungsansätze vor, als man erwartet.

Natürlich kann es auch sein, dass alle Versuche nichts helfen, aber dann hat man es wenigstens probiert und quält sich hinterher nicht mit Gedanken, was man hätte anders machen müssen.

Ich drücke euch jedoch fest die Daumen, dass ihr eure Krise überwindet. Besinnt euch zurück, wie war es, als ihr euch kennengelernt habt, was fandet ihr aneinander faszinierend. Gibt es da noch einen kleinen Funken, den man wieder anfachen kann?

Alles Liebe und viel, viel Glück.

Carla

14.04.2011 08:11 • #13


S
Hi!

Ich hatte gestern meinen Termin beim Therapeuten. Da ich nicht mehr weiter wusste, nicht mehr reden wollte und seid 2-3 Monaten völlig neben der Spur laufe, musste etwas passieren. Also habe ich diesen Weg gewählt. Die gute Frau hörte sich geduldig meine Sichtweise der Dinge an und kam dann zu dem Schluss, dass, wenn ich so weiter mache in 4-5 Monaten in der Psychatrie lade. Ich habe wohl alle Anzeichen für eine Depression und auch eine Art von Beziehungs burn out. Tolle Aussichten. Es muss also was passieren, wenn nicht alles den Bach runter gehen soll. Ich frage mich nur was, da meine Frau in gewissen Punkten unnachgiebig ist. Und ich bin an einem Punkt, wo reden nur nervt, ich Tage habe, wo mit mir überhaupt nichts anzufangen ist und dennoch meine Leistung bringen muss.

19.04.2011 17:38 • #14


T
hallo, ich habe den eindruck, das du momentan nur funktioniertst und nicht wirklich lebst.
das du momentan nichts für deinen nachwuchs empfindest kann mit einer depression zusammenliegen, weil man abgekapselt von seinem gefühl ist.
wenn du wie du sagst schon einen längeren zeitraum unter deiner ehe leidest kann dieses zu depressionen führen.
rede mit deiner frau darüber und wenn möglich nimm sie mit zu einem gespräch bei deinem therapeuten.
das wichtigste ist jetzt das du wieder an dem punkt in deinem leben ankommst, wo du zufrieden bist.
sie möchte nicht das du gehst, also muss sie kompromisse eingehen und auch auf deine bedürfnisse eingehen, sonst funktioniert es nicht.

grüsse
tanja

19.04.2011 18:21 • #15


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