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Sie liebt mich nicht mehr und ich soll gehen

Kiretty
Zitat von nuinui:
Ich weiß echt nicht mehr weiter, selber ausziehen will sie nicht .... warum sollte ich dann?


Entschuldige, dass ich mich einmische, aber mir stellt sich die Frage, wie das enden soll. Wollt Ihr in 5 Jahren immernoch in so einer WG wohnen? Eure Kinder bekommen das zerrüttete Verhältnis doch mit und es ist bestimmt nicht gut für sie. (Sie lernen übrigens von ihren Eltern, wie Beziehung geht. Du schreibst ja selbst, dass Deine Frau Dir gegenüber immer kälter wird. Vielleicht sollte man mal über seinen Schatten springen und eben doch ausziehen, dann hätte Deine Frau Zeit, um sich über ihre Gefühle klarzuwerden und Du könntest auch zur Ruhe kommen, denn Du leidest ja wie ein Hund wie Du oben schreibst.

Kinder kommen übrigens sehr gut mit einer Trennung der Eltern zurecht, wenn man es richtig angeht.

Alles Gute für Dich.

07.03.2016 14:59 • #391


N
Und wo soll ich bitteschön hin? Meine Frau will sich doch von mir trennen, nicht ich von ihr.
Finanziell ist selbst eine 1-Zimmer-Wohnung gar nicht drin bei uns. So schnell verklaufst Du kein Haus.

Ich verstehe ja die Problematik, aber ich hatte eben die letzte Zeit immer gehofft, es wendet sich zum Guten.

Und du mischt Dich nicht ein, ich suche ja nach Hilfe / Lösungen.

07.03.2016 15:18 • #392


A


Sie liebt mich nicht mehr und ich soll gehen

x 3


Kiretty
Ich meine es doch auch nicht böse, mir tun immer die Kinder leid, wenn welche involviert sind. Weißt Du, ich sehe in meiner täglichen Arbeit, was Eltern in so Trennungssituationen alles mit ihren Kindern anstellen und wie diese dann drunter leiden bzw auch seelischen Schaden nehmen und das passiert auch schon, wenn Mama und Papa nicht mehr harmonisch miteinander umgehen, denn sie haben ganz feine Antennen - in jedem Alter. Aber irgendwie muss es ja für Euch jetzt weitergehen. Es sieht ja (erstmal) so aus, als wenn es für Euch keine gemeinsame Zukunft gibt. Dass Ihr das Haus verkaufen wollt/müsst hattest Du ja nicht geschrieben. Ich habe einen Bekannten, der hat Frau und Kinder erstmal in der Wohnung gelassen, um sie solange es sein muss, nicht aus ihrer gewohnten Umgebung zu reißen und ist dann erstmal in eine WG gezogen, weil es finanziell auch bei ihm schwierig war.

Ich hoffe, Ihr findet eine Lösung.

07.03.2016 15:26 • #393


N
Zitat von Kiretty:
Ich habe einen Bekannten, der hat Frau und Kinder erstmal in der Wohnung gelassen, um sie solange es sein muss, nicht aus ihrer gewohnten Umgebung zu reißen und ist dann erstmal in eine WG gezogen, weil es finanziell auch bei ihm schwierig war.


Immer sind es die Männer, die gehen sollen, wenn die Frauen sich trennen wollen. Und immer der Vorwand die gewohnte Umgebung - die ist auch für mich gewohnt. Klar spricht jetzt aus mir der enttäuschte, traurige, wütende Mann, aber das ist doch echt mies. Aber ewig so weiter wird es nicht gehen,stimmt schon. Aber ich sehe echt keine Lösung.

07.03.2016 15:34 • #394


Ricky
Zitat von nuinui:
Zitat von Kiretty:
Ich habe einen Bekannten, der hat Frau und Kinder erstmal in der Wohnung gelassen, um sie solange es sein muss, nicht aus ihrer gewohnten Umgebung zu reißen und ist dann erstmal in eine WG gezogen, weil es finanziell auch bei ihm schwierig war.


Immer sind es die Männer, die gehen sollen, wenn die Frauen sich trennen wollen. Und immer der Vorwand die gewohnte Umgebung - die ist auch für mich gewohnt. Klar spricht jetzt aus mir der enttäuschte, traurige, wütende Mann, aber das ist doch echt mies. Aber ewig so weiter wird es nicht gehen,stimmt schon. Aber ich sehe echt keine Lösung.


Nein, das ist nicht immer so.Gibt auch genügend Frauen, die gehen...

07.03.2016 15:35 • #395


Kiretty
Zitat von nuinui:
Immer sind es die Männer, die gehen sollen, wenn die Frauen sich trennen wollen. Und immer der Vorwand die gewohnte Umgebung - die ist auch für mich gewohnt. Klar spricht jetzt aus mir der enttäuschte, traurige, wütende Mann, aber das ist doch echt mies.


Du bist verbittert, das verstehe ich, aber es war nur mein niedergeschriebener Gedanke, der Dich nicht zwingt, danach zu handeln. Letztlich wirst DU Dich mit Deiner Frau einigen müssen.

07.03.2016 15:42 • #396


Andreas_66
Zitat von Mucki40:
Ich weiß nicht, wie du mit deiner Exfreundin noch Kontakt hast oder den Brief geschrieben hast, aber darf ich dich fragen, ob Mann das alles so vergessen kann? Würde mich nur mal interessieren aufgrund meiner eigenen Situation. Danke


Hallo Mucki40,
Ob ich das mit meiner Exfreundin einfach so vergessen kann? NEIN. Als meine Partnerin überraschend auf mich zu kam und es wieder mit mir versuchen wollte, war ich völlig durcheinander. Ich habe monatelang auf eine solche Chance gehofft, dann nicht mehr. Und als die Chance doch noch kam, war ich völlig durcheinander, aber der Wunsch, es für mich und die Kids nochmal zu versuchen, war unendlich groß.

Ich habe meiner Exfreundin sehr sehr weh getan, das weiß ich. Auch wenn wir tatsächlich nur vier Wochen zusammen waren. Wir hatten uns beide aufeinander eingelassen. Und ich habe sie vor den Kopf gestoßen und enttäuscht. Und sie empfindet das als ungerecht und gemein und verletzend. Und ich empfinde das auch so. Aber ich habe das nicht aus Bosheit gemacht. Und es fällt mir nicht leicht. Ich vermisse sie und die Zeit, die wir miteinander hatten. Es ist schon über vier Wochen her und ich denke immernoch sehr oft an sie, überlege, was sie wohl gerade tut. Ich würde mich so gerne bei ihr melden und fragen, wie es ihr geht. Aber ich weiß, dass jeder Kontakt sie nur wieder verletzen würde. Deshalb melde ich mich nicht bei ihr, bzw. nur noch sehr selten.

07.03.2016 22:52 • x 2 #397


Andreas_66
Zitat von nuinui:
Wie schafft man es denn, im gemeinsamen Haus zu leben, ohne sich fertig zu machen? Ich (auf Wunsch meiner Frau) bin aus dem Schlafzimmer ausgezogen. Nur, wenn wir uns immer sehen, dann kann sie ja gar nicht merken, ob sie noch etwas für mich emfindet


Hallo nuinui, im gemeinsmanen Haus zu wohnen, das ist tatsächlich schwer. Bei uns ging es deshalb noch ganz gut, weil wir relativ viel Platz bzw. die Räume auf zwei Stockwerke verteilt sind.

Und meine Partnerin hat erst wieder Interesse an mir gehabt, als ich sie innerlich losgelassen hatte, nach vorne schaute und mich um mich selber zu kümmern begann. Und dieses Loslassen ist einfach die Hölle, aber irgendwann konnte ich einfach nicht mehr. Sonst wäre ich noch eingegangen. Es dauert und man kann sich nciht vorstellen, wie es gehen soll. Aber irgendwann geht es.

Wünsche Dir viel Kraft und alles Gute1

07.03.2016 23:02 • x 1 #398


N
Zitat von Andreas_66:
Hallo nuinui, im gemeinsmanen Haus zu wohnen, das ist tatsächlich schwer. Bei uns ging es deshalb noch ganz gut, weil wir relativ viel Platz bzw. die Räume auf zwei Stockwerke verteilt sind.
Und meine Partnerin hat erst wieder Interesse an mir gehabt, als ich sie innerlich losgelassen hatte, nach vorne schaute und mich um mich selber zu kümmern begann. Und dieses Loslassen ist einfach die Hölle, aber irgendwann konnte ich einfach nicht mehr. Sonst wäre ich noch eingegangen. Es dauert und man kann sich nciht vorstellen, wie es gehen soll. Aber irgendwann geht es.
Wünsche Dir viel Kraft und alles Gute1


Danke für die Wünsche. Der Verstand sagt Loslassen, aber das Herz eben nicht.

Und meine Frau ist so kalt, weil sie selbst mit der Situation überfordert ist, schätze ich.
Warum nur merkt man nicht viel früher, dass etwas nicht stimmt, bzw. warum nur haben wir nicht offen darüber gesprochen, BEIDE.

Die Sache ist die: Meine Frau will nun so schnell wie möglich Fakten schaffen (ich sollte natürlich ausziehen, weigere mich aber) - und nun schätze ich, nimmt sie mir das übel, dass ich sie zwinge, mit mir weiterhin zusammen zu wohnen. Und das nach 23 Jahren Beziehung!

08.03.2016 13:24 • #399


M
Lieber Andreas,
ich danke dir für deine Antwort. Ich weiß leider, wie sie sich fühlt und wie schwer das ist, mit der Situation umzugehen. Man kann als Neue eben nicht mithalten, wenn es um gemeinsame Erinnerungen, gute Zeiten und Kinder geht.

Aber bitte erlaube mir, dir etwas zu schreiben, was mir vielleicht überhaupt nicht zusteht - dennoch ist es ehrlich und kommt von Herzen.

Als mir mein Exfreund seine Entscheidung mitgeteilt hat, war ich wirklich am Boden zerstört. Damit habe ich nicht gerechnet, aber ich verstand sofort, das Gefühlschaos, in das er auf einmal geraten war. Vielleicht verstehe ich dich deshalb auch so gut. Ihm ging es um die Kinder und darum, dass er und seine Partnerin auch gute Zeiten hatten. Mehr wie das akzeptieren konnte ich nicht. Man lässt das los, was man liebt, denn man wünscht sich doch nur, dass dieser Mensch glücklich wird.
Ich fühle, was deine Exfreundin wahrscheinlich auch fühlt, und daher bitte ich dich, wenn du wissen möchtest, wie es ihr geht, frag mal nach. Es tut mehr weh, so ignoriert zu werden. Ja, Kontakt tut weh, aber man hat dann trotzdem nicht das Gefühl, komplett unwichtig geworden zu sein.
Keine Ahnung, ob du das für dich kannst. Bei meinem Exfreund glaube ich, dass sein komplettes Schweigen darin liegt, dass er sich nur so auch von mir lösen kann.

Einen zweiten Punkt habe ich aber auch noch. Tut mir leid. Ich finde es toll, dass Ihr dem Ganzen noch eine Chance geben möchtet und wünsche Euch von Herzen alles Glück dafür. Mein Versuch, das Gleiche zu tun vor Jahren, ging leider schief. Es gab einen entscheidenden Fehler: Der Grund, warum es zu der Ausgangsituation kam, war nie ganz weg. Man kann viel verzeihen und man kann an noch mehr arbeiten, will es besser machen, aber die Vergangenheit sollte ganz gründlich aufgearbeitet werden. Ihr werdet Beide nämlich nicht auf einmal andere Menschen und es wäre traurig, wenn Ihr auf einmal wieder da landen würdet, wo Ihr nicht wieder hin wolltet.

Meinen Exfreund liebe ich und dich kann ich deshalb so gut verstehen - daher wünsche ich Euch alles Glück der Welt und dass Ihr irgendwann in den Spiegel schauen könnt und aus tiefster Seele sagen könnt: Ja, ich bin glücklich!

Ich würde mich freuen, wenn wir hier ab und zu mal lesen könnten, wie es läuft.

09.03.2016 11:05 • x 1 #400


M
Zitat von Mucki40:
Aber bitte erlaube mir, dir etwas zu schreiben, was mir vielleicht überhaupt nicht zusteht - dennoch ist es ehrlich und kommt von Herzen.
[...]
Einen zweiten Punkt habe ich aber auch noch. Tut mir leid.


Ich glaube nicht, dass Du Dich rechtfertigen oder entschuldigen musst, wenn Du in Deiner Rolle als vom vielleicht bald nicht mehr Verlassenen Verlassene etwas schreibst. Andreas_66 hat sich da schon ganz andere Kritik angehört als Deine Denkanstöße und ich glaube, damit kommt er gut klar.

Zitat von Mucki40:
Ich finde es toll, dass Ihr dem Ganzen noch eine Chance geben möchtet und wünsche Euch von Herzen alles Glück dafür. Mein Versuch, das Gleiche zu tun vor Jahren, ging leider schief. Es gab einen entscheidenden Fehler: Der Grund, warum es zu der Ausgangsituation kam, war nie ganz weg. Man kann viel verzeihen und man kann an noch mehr arbeiten, will es besser machen, aber die Vergangenheit sollte ganz gründlich aufgearbeitet werden. Ihr werdet Beide nämlich nicht auf einmal andere Menschen und es wäre traurig, wenn Ihr auf einmal wieder da landen würdet, wo Ihr nicht wieder hin wolltet.


Ich höre das so oft, in der Stufe davor noch: Warum willst Du mit jemandem zusammensein, der Dir sagt, dass er Dich nicht liebt. Mich bringt das in meiner Situation immer ein bisschen innerlich in Rage. Nicht weil ich finde, dass das grundsätzlich nicht stimmt, sondern weil ich es gerade so erlebe, dass zum ersten Mal Dinge ausgesprochen sind, so dass man das daran arbeiten beginnen kann. Natürlich kann man immer auch sagen, na, da hättste aber schonmal eher Deine Fehler bemerken können, aber wenn der trennende Partner bei anderen zwar deutlich seine Unzufriedenheit in der Beziehung formuliert, aber in der Auseinandersetzung mit dem Partner keine klaren Worte findet, auch nicht auf die ausdrückliche Bitte: Was erwartest Du von mir? Bitte denk darüber nach und rede mit mir!...
...dann fühle ich mich der Chance beraubt, die da war, die sich jetzt in der Trennung gewissermaßen noch einmal zeigt, natürlich viel mehr mit dem Schild zu spät um den Hals, aber eben - wenn man es zulässt - auch nicht mit dem Zusatz endgültig.
Was ich sagen will ist: Ich hab doch jetzt gar keine Chance mehr, sehenden Auges zu erfahren, ob wir, würden wir weiter zusammenbleiben, auf denselben Punkt zusteuern würden. Keine Chance mehr darauf, gemeinsam die Situation zu bewerten und gemeinsam zu dem Schluss zu kommen: Unsere Probleme sind so oder so groß, dass eine Trennung das Beste ist.

09.03.2016 18:20 • x 4 #401


M
Letzten Endes ist das doch alles Blödsinn. Diese ganzen Fragen was für Probleme da waren, sind, was für Chancen und Potential. Es würde alles vielleicht eine Rolle spielen. Aber nicht, wenn man sich bereits neu verliebt hat. Meine Frau und ich sind beide schwer verliebt. Nur leider nicht gegenseitig in einander. Für mich fühlt es sich an wie zu Teenagerzeiten. So weit ich es mitbekomme, die beiden aber auch. Sie lassen es geschickt angehen. Kennen sich lange und gut, großes Vertrauen und Vertrautheit, er hat ein tolles Verhältnis zu unseren Kindern. Stressigen Alltag können sie sich sparen, es ist beruflich bedingt mehr eine Wochenendbeziehung. Aber der Kontakt durch whatsapp ist quasi rund um die Uhr da. Gemeinsame Unternehmungen sind auch kein Ding: sie teilen ein Hobby für das sie sterben würden.
Das geht ab wie Schmidts Katze

09.03.2016 19:16 • x 1 #402


Andreas_66
@Mischa67
@Mucki40

Vielen Dank für Eure Kommentare.
Und ja. Ich musste mir hier schon ganz andere Dinge anhören.

Mucki, ich bin dankbar für Deine Kommentare und Beschreibung Deiner Seite / Sicht als Exfreundin. Und ich nehme Deine Hinweise an und schreibe meiner neuen Exfreundin wieder. Mir wird langsam immer klarer, was ich ihr angetan habe bzw. antue und zumute.

Insofern vielen Dank.



@Mischa67

Du machst mich neugierig. Was ist das denn für ein gemeinsames Hobby, bei dem es so abgeht? Wenn ich das einfach mal so fragen darf.

LG

09.03.2016 22:10 • #403


M
Nach über einem halben Jahr (und dem nahenden ersten Jahrestag meiner Trennung) wollte ich doch einmal nachsehen, was aus Deiner Geschichte, Andreas, geworden ist. An Deinem Profil ist zu sehen, dass Du noch vor kurzen hier unterwegs warst und der Beziehungsstatus steht auf getrennt. Die Wiederannäherung ist also nicht mal eben geglückt. Ich weiß, es gibt 1000 andere Fälle hier im Forum, die ich mir durchlesen könnte und trotzdem interessiert mich wie es bei Dir weiterging. Vielleicht magst Du ja ein paar Zeilen schreiben.

Übrigens, die Frage nach dem Hobby aus Andreas' letztem Beitrag habe ich in einer persönlichen Nachricht damals beantwortet, weil ich das hier nicht so gern im Detail ausbreiten möchte.

10.10.2016 17:58 • x 1 #404


Andreas_66
Lieber @mischa67,
ich bin beeindruckt und berührt, dass Du Dich nach meiner Situation erkundigst!

Ja, ich habe ab und zu noch in das Forum reingeschaut. Ich habe aber bald festgestellt: Wenn man wie ich die Chance hat, die Beziehung wieder aufzunehmen und aus dem Trennungsmodus rauszugehen, dann fällt es schwer, weiter darüber zu schreiben. Es ist eben etwas anderes, ob man getrennt ist und alle Kräfte für einen Neuanfang sammelt oder ob man wieder zusammen kommt und alle Kräfte zur Wiederbelebung sammelt. Und dies weiter mit den Menschen (hier im Forum und auch im echten Leben mit Freunden) auszutauschen, die mich in den vergangenen Wochen und Monaten durch die schwere Trennungszeit begleitet haben. So, das ist mal der Versuch zu erklären, warum ich mich hier so rar gemacht habe.

Nun zu meiner/unserer Situation. Meine Partnerin und ich haben nach wie vor den festen Willen und Wunsch, unsere Beziehung wiederzubeleben und weiterzuführen. Und das gelingt uns phasenweise auch sehr gut. Ich liebe sie. Manchmal spüre ich, dass sie mich auch liebt. Es ist in der Trennungsphase einiges kaputt gegangen, das kommt immer mal wieder hoch. Und es gibt natürlich einige Dinge, die waren vorher und sind auch jetzt noch so, dass sie nicht passen und unsere Beziehung belasten. Der Umgang mit diesen Dingen hat sich bei uns beiden deutlich verbessert. Wir sind in der Lage, Themen auch mal zu vertagen - gemeinsam - und später wieder aufzugreifen. Der Schlüssel ist zu reden, immer wieder zu reden und zu sagen, wie ich mich fühle, was mich verletzt und was mir hilft, was ich gerade brauche.

Vor ungefähr einem Jahr steckten wir mitten in der Trennung, sie hatte sich abgewendet und ich war am Boden zerstört und ich wusste nicht weiter. Auch dank dieses Forums kam ich da raus und fand ein Stück zu mir selbst. Heute bin ich viel gelassener, habe das Bewusstsein, dass ein Beziehungsende mich nicht nochmal so kaputt machen würde. Ich sehe mit Freude, dass meine Einstellung auch einen positiven Einfluss auf sie und ihr Verhalten hat, wir profitieren beide.

Der Alltag frisst viel Energie, ich versuche sehr darauf zu achten, dass wir nicht in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Und wenn ich merke, dass es doch passiert, spreche ich es an. Wir gehen beide meistens achtsam miteinander um. Und wir wissen, dass es zwischendurch auch Stress gibt, der uns aber nicht umhaut. Wir sind auf dem Weg. Wie lang der noch ist, ob die Beziehung am Ende hält, ich weiß es nicht.

Und meine Zwischenbeziehung? Ich habe noch einige Male Kontakt zu ihr aufgenommen. Sie hat lange darunter gelitten, dass ich sie wieder fallen gelassen habe. Damals war ich völlig überfordert und sie war für mich da - meine Rettung sozusagen. Aus heutiger Sicht muss ich sagen, das war kein Glanzstück. Ich habe sie sehr verletzt. Der Webfehler der Zwischenbeziehung war, dass ich noch gar nicht frei war und offen für eine neue Beziehung. Heute ist es mir klar. Ich denke oft an sie und bin traurig, dass ich ihr so weh getan habe. Und schließlich: Ein Neuanfang hat doch immer einen Zauber! Den vermisse ich.

Ich bin glücklich. Ich habe so viele tolle Momente mit meiner Partnerin, ich genieße die Zeit mit ihr und den Kindern. Und ich genieße auch die Zeit mit den Kindern. Ich habe so viel gelernt. Es geht ja nicht darum, alles so zu lassen, wie es mal war und keine Veränderungen zuzulassen. Es geht doch darum, Veränderungen anzunehmen, mitzugestalten.

LG, Andreas

06.11.2016 12:25 • x 4 #405


A


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