Hallo Andreas,
ich kann Dir erklären, warum es jetzt um die Kinder geht. Bis 14 ist der betreuende Teil wirtschaftlich fein raus, kann sich auf der faulen Haut ausruhen - natürlich immer nur zum Wohle der Kinder.
Da wird dann auch die egoistischste Mutter sehr schnell wach.
Ihr könnt eure Kinder fragen, nachdem ihr das Grundsätzliche geklärt habt, bei wem sie sein wollen. Ihr könntet es aber auch als Eltern gemeinsam tragen und aus tiefer Liebe euren Kindern gegenüber diese Entscheidung abnehmen. Es zerreißt Kinder innerlich, sich ständig zwischen Eltern entscheiden zu müssen. Das ist so als ob man sagen muss: Dich habe ich lieb (und Dich weniger).
Tut ihnen das nicht an, weder jetzt noch irgendwann.
An Deinen Zeilen lese ich den Klassiker. Jetzt geht es in vielen Dingen nur um's Prinzip: Soll sie doch..., ich werde nicht..., ich mache nicht... . Wenn ihr das nicht lasst, stellt ihr euch selbst mit euren Verletzungen, eurer Wut, in den Mittelpunkt. Ihr geht dabei höchstwahrscheinlich baden - eure Kinder aber sicherlich.
JungeRoemer hat es durchblicken lassen, hört anderen Betroffenen Kindern und Eltern zu. Ihr habt nicht mal eine grobe Vorstellung, was euch da in Summe erwartet. In der Praxis ist es nämlich ein völliger Widerspruch, denn ihr müsstet euch bei einer Trennung zum echten Wohle der Kinder (und euch) viel stärker auf das konzentrieren - eure beider Egos außen vorlassen. Das habt ihr bisher nicht geschafft, egal wer jetzt stärker Egomane war/ist, ihr werdet es deshalb unter erschwerten Bedingungen, wo durch Verletzungen Worte sehr viel schneller auf die Goldwaage gelegt werden, noch schwerer haben.
Renten-/Versorgungsausgleich... viel Spass dann später für eure Rente, mit halbem Anspruch und zwei getrennten Haushalten. Seht euch die Konsequenzen mal in Ruhe an und fragt euch selbst, ob es tatsächlich nur diesen einen Weg geben kann.
Dann fängt das Geeiere an, Sorgerecht weg, nur mir, er/sie verhält sich so, dass es den Kindern schadet... . Da werden sehr schnell neue Spielwiesen geschaffen, hier ein unbedachtes Wort bei den Kindern, da wieder eins vermeintlich gegen den Anderen und schon ist die Ka...cke am Dampfen!
Hier darf mich gerne jemand Lügen strafen - mir sind solche, wenn überhaupt wirklich durchgängig (!) positiven Fälle nur bekannt, wenn beide Eltern sich von Beginn an zurücknahmen und wirklich eine gemeinsame Betrachtung zum Kinderwohl lebten - mit allen Nachteilen für sich selbst. Alle anderen Fälle, und das macht mehr als 75% aus, redet man sich selbst schön.
Es geht bei euch nicht um den Fall, dass ein Elternteil durchdrehte und deshalb die Reißleine gezogen werden muss - bevor jetzt solche extremen Grenzfälle genannt werden, warum die Scheidung das einzig Mögliche war.
Den hier genannten Ansatz einer guten Beratung finde ich klasse, ebenso fragt Anwälte genau nach deren Erfahrungen und Vorschlägen.