16288

Sie ist verliebt und hat ihre Sachen gepackt

K
Zitat @Mira_

Zitat:
Ich habe auch den Eindruck, dass Urmel Beiträge die nicht in seine Denke passen ignoriert. Aber tun wir das nicht alle, wenn wir von etwas überzeugt sind?


das KANN so sein, muss es aber nicht. Denn - wenn @Urmel_ auf bestimmte Inhalte nicht eingeht,
heißt das nicht, dass er diese Inhalte ignoriert...er geht nur nicht (mehr) darauf ein. Wir wissen auch
nicht, ob er User selektiert, ob er deren Posts selektiert, ob er deren Inhalte selektiert. Und selbst
wenn er selektiert - das muss okay sein.

Dass wir alle mal Posts einfach nicht lesen wollen, liegt in der Natur der Sache. Niemand ist immer gleich gut drauf....und wenn dann oben links ein User austaucht, der gewohnt kritisch, gewohnt nachfragend, gewohnt ´lästig` sein kann....dann ist ein NICHT-lesen durchaus mal okay. Ja... jeder
User hat das Recht und auch die Pflicht, sich selbst zu schützen. Und nein.... niemals würde ich sagen wollen, dass gerade @Urmel_ bewusst ignoriert...selektiv vielleicht.

Dass ihm hier z. T. harter Tobak serviert wird, dass er z. T. massiv gedrängt wird, vorran zu machen, dass die Ungeduld einiger User extrem ist, dass diese User aus eigener Erfahrung heraus schnelle Lösungen sehen wollen...
...da kann ich entgegnen, dass die Qualität der Aufarbeitung entscheidend ist. Und da liegt es an jedem selbst, ob sie/er sich Zeit dafür lässt.

@LaLeLu35

nicht alles ist übertragbar und nicht alles ist bei anderen anwendbar...und nicht alles wird bei anderen
die evtl. gleichen Erfolge haben.

Aus anderen Bereichen meines Lebens weiß ich das....meinen eigenen Weg gesucht, gefunden und gegangen zu sein, erweißt sich als der Bringer. Natürlich habe ich Augen und Ohren offen gehalten - übernommen habe ich dennoch nichts.

17.09.2020 09:02 • #6076


Femira
Zitat von kuddel7591:
Dass ihm hier z. T. harter Tobak serviert wird, dass er z. T. massiv gedrängt wird, vorran zu machen, dass die Ungeduld einiger User extrem ist, dass diese User aus eigener Erfahrung heraus schnelle Lösungen sehen wollen...

Es gibt Menschen, die nicht aushalten, dass andere Menschen traurig sind. Wir haben eh eine Gesellschaft, bei der das Lächeln wichtig ist...das immer glückliche angestrebt wird, weil die Möglichkeiten, der Frieden, der Wohlstand da ist. ABer auch die traurigen und wütenden Gefühle gehören dazu.

Wenn User andere anmeckern, sie sollen voran kommen, dann liegt es m.E. daran, dass sie sich selbst nicht erlaubten, ausreichend zu trauern und diese negativen Gefühle zuzulassen.

Da springe ich normalerweise in die Bresche.

17.09.2020 09:08 • x 6 #6077


A


Sie ist verliebt und hat ihre Sachen gepackt

x 3


E
Zitat von Femira:
Wenn User andere anmeckern, sie sollen voran kommen, dann liegt es m.E. daran, dass sie sich selbst nicht erlaubten, ausreichend zu trauern und diese negativen Gefühle zuzulassen.

Hier bin ich bei Dir.
Vergessen wir nicht Kuddels lieblingswort KANN

17.09.2020 09:08 • x 2 #6078


T
Zitat von Femira:
Es gibt Menschen, die nicht aushalten, dass andere Menschen traurig sind.

Hach, du bist schon ein Goldstück. Danke dafür. Ich musste das auch lernen, dass ich Traurigkeit und Tränen bei anderen nicht abstellen muss, sondern auch mal aushalte, da beides ein Teil von Verarbeitung und auch Kompensation ist der eben seine Berechtigung hat.
Danke für diese wahren Worte, die ich hier so noch nie gelesen habe.

17.09.2020 09:19 • x 4 #6079


K
Zitat von Mira_:
Hier bin ich bei Dir.
Vergessen wir nicht Kuddels lieblingswort KANN


Liebe @Mira_

das kleine Wort kann - das hat viele Dinge in meinem Leben dermaßen abgeschwächt, was mir
mein Leben in vielen Bereichen wieder lebenswert gemacht hat.

Anderes Beispiel - ein Beipackzettel von Medikamenten ....es KANN zu diesen und jenen NW kommen. Wer also die Zettelchen liest, das Wörtchen KANN aber überliest....da kann es zu Situationen kommen, die nicht sonderlich angenehm werden könnten.

@Femira

Freude gehört zum Leben, wie auch Trauer. Andere Menschen nicht traurig sehen zu können - wessen Problemstellung ist das dann? Die meisten User haben arge Probleme, warum sie sich
hier im Forum angemeldet haben - sie wollen wieder auf die Beine kommen. Wer jetzt größere
Probleme damit hat - auch das hat Gründe. Und wie lange ein Gang durch ein solches Tal auch
andauert...Trauer abzukürzen halte ich für den falschen Weg.
Es gibt Menschen, die trauern jahrelang - und das ist dann auch okay. Diese Menschen pushen
zu wollen, dass sie die Trauer doch besser beenden sollten, damit es ihnen wieder besser geht
....ist DAS okay?

Ich kenne eine Frau, die hat binnen 2 Jahren ihren EM verloren und später einen Sohn. Der EM
war krank, was nichts heißen soll. Der Sohn....gerade mal Anfang 20. Diese Ereignisse sind jetzt
rund 25 Jahre her. Diese Frau und Mutter kommt nicht über den Tod des Sohnes hinweg. Dass
der EM zuvor verstarb, war sehr heftig...vollkommen normal. Dass der Sohn hinterher ging - das
war/ist etwas, was heftig war, heftig ist, heftig nachwirkt....und das darf so sein, so bitter sich das
allein vom Lesen her zeigt.

17.09.2020 09:31 • x 3 #6080


Urmel_
Zitat von Femira:
Nach meiner angenommenen Prämisse sind es aber Bitten endlich etwas von deiner Macht abzugeben und sie ernst zu nehmen.

Ich komme mit den Antworten nicht nach. Das Lesen und Verstehen ist machbar, jeweils hineinfühlen und ergründen kostet teils viel Kraft. Ich bitte um Nachsicht. Wertvoll ist jeder Beitrag.

Mal angenommen, Du hättest Recht, dann wäre dennoch das Problem, dass ich als Partner in der Beziehung nicht abgeholt werde, wenn sie mit Dingen nicht einverstanden ist. Das staut sich dann in ihr und dann eskaliert es. Mit dem Wissen nach der Trennung würde ich zukünftig wie ein Fuchs aufpassen und der Zweifel würde mich langsam auffressen.

Ich fühle mich da doppelt machtlos. Zum einen habe ich der Next-Situation wenig entgegen zu setzen, zum anderen wäre für einen Neustart mit Perspektive wichtig, dass sie eigene Anteile erkennt und den Umgang mit diesen verändert.

Ich sehe das so: von außen in meiner Position habe ich da auf rationaler Ebene nichts in der Hand, mit der ich da umfänglich Dinge verändern kann, die nicht in mir verankert sind. Und würde ich auf Kämpfen ala Hollywood schwenken, wäre eine Veränderung ausgeschlossen. Zumindest eine, bei der die Beziehung gewachsen wäre.

Und nun?

Bleibt die Frage, ob es eine emotionale Ebene gibt. Auf mich geschaut ist die Antwort einfach. Die Trennung hat mich aufgerüttelt und zwangsweise den Blick auf meine Fehler in der Beziehung gelenkt. War scheinbar doch nicht alles perfekt und ich habe mich hängen gelassen. Die Augen verschlossen, dass man über Probleme reden muss und keine Planung für die Zukunft angegangen. Ich habe was gelernt, durch Emotionen angefeuert.

Und Ex? Die war schon in der Beziehung für mich sehr schwer zu lesen. Offenbar. Erst kurz vor 12 sind Wut und Frust durchgebrochen, da war ich aber nicht auf der Höhe. Vielleicht auch, weil ich nicht auf der Höhe war. Alles sehr komplex. Die ist jetzt weg und es liegt nicht fern anzunehmen, dass die Wut und Frust mitgenommen hat. Ich habe den Großteil ihrer Affen, wie Debby es sagen würde, nicht angenommen. Ich habe ihr sogar Wut oder Verzweiflung verweigert und habe, so gut es geht, anständig die Sache ertragen. Ende der Geschichte? Gute Frage. Wir haben jetzt neun Wochen abgespult und was ich aus meiner Warte sagen kann ist, dass es in diesen Wochen Interaktionen mit Ex gab und sie im Umfeld verblieben ist. Es gab respektlose Handlungen, es gab Handlungen die nicht authentisch waren und es gab Ansätze, die möglicherweise darauf hindeuten, dass Informationen gewonnen werden sollten und Ansätze, die ein Melden von mir bei Ex zum Thema hatten. Was ich in der Zeit nicht hatte, war eine Ex, die vollständig aus meinem Leben verschwunden ist. Fast im Wochentakt ist sie irgendwie in meinem Leben Thema gewesen. Aber nicht besonders Fürsorglich, nicht direkt und auch nicht gleichgültig in meine Richtung. Wenn dann wären es Handlungen wie die Überweisung, die viel zu spät erfolgte, absolut nicht ihrem Buchhalter-Wesen entspricht und durch das Timing das Maximum an emotionalen Einfluss auf mich hatte.

Und damit sage ich nicht, dass sie mich liebt. Ich sage nur, dass wenn sie wirklich mit Wut und Frust aus der Sache raus ist, es angesichts der Handlungen über die Wochen vermutlich immer noch Wut ist, die mir da ab und an begegnet. Und das kann durchaus ihre gelernte Art sein, um Aufmerksamkeit zu bitten, aber es ist eben kein Weg, der eine tolle Beziehung verspricht. Und an der Stelle ist mir klar, dass ich vermutlich trotz Liebe loslassen muss, weil ich auf der Basis keine Beziehung möchte.

Loslassen trotz Liebe. Kann man aber auch so lesen: Loslassen in Liebe (zu sich selbst).

Ende der Geschichte? Keine Ahnung, ich weiß allerdings um meinen Wert als Partner und ich will keine bedingungslose Beziehung, denn dann müsste ich mich selber aufgeben.

Man kann den Ablauf bis jetzt aber auch Mal nach dem klassischen Muster lesen. Frau zweifelt an Mann, Frau will in Trennung Sicherheit, dass Mann das Spiel dennoch mitmacht, man zieht allerdings trotz Liebe Grenzen. Mann bleibt bei diesen Grenzen, obwohl er bei seinen Schwachpunkten, die man in der Beziehung erfahrene hat, angegangen wird. Und das wäre dann der emotionale Weg, in dem man die Einschätzung des Mannes revidieren muss, obwohl einem das mächtig stinkt, weil man sich in eine Prikäre Situation manövriert hat. Ist das wahrscheinlich? Und genau da improvisiere ich, denn der Ablauf der ganzen Trennung deutet darauf hin, aber so haarscharf an der Grenze, dass immer etwas Unwägbarkeit bestehen bleibt.

17.09.2020 11:54 • x 3 #6081


K
Zitat @Urmel_

Zitat:
Loslassen trotz Liebe. Kann man aber auch so lesen: Loslassen in Liebe (zu sich selbst).

Ende der Geschichte? Keine Ahnung, ich weiß allerdings um meinen Wert als Partner und ich will keine bedingungslose Beziehung, denn dann müsste ich mich selber aufgeben.


Der 1. Satz ist sehr wichtig....und ist auch beidseitig zu sehen. Nämlich - aus Liebe zu sich selbst
zu auszuarbeiten, zu verarbeiten, zu vergeben (auch sich selbst), um dann loszulassen.
Gleichzeitig der Ex den Freiraum für IHRE Entscheidungen zu geben, dass diese ihr eigenes Leben
ab jetzt so gestaltet, dass SIE zufrieden und glücklich leben soll/kann/dar.... ja auch muss. Darauf
hat sie ein Anrecht....wie du ein Recht darauf hast, glücklich und zufrieden zu leben - ohne die Ex.

Dass du dich nicht verbiegen wirst - davon gehe ich aus. Dass du dich nicht aufgeben willst/wirst - auch davon gehe ich mal aus. Dass du etwas verändern wirst - auch das sehe ich bei dir gegeben.
Denn - du wirst deine Anteile sehen, die du bereits beschrieben hast, die sicher AUCH in dir als Mensch/als Mann begründet liegen. Es reicht eben NICHT aus, sich der evolutionären Schiene zu besinnen, ohne die persönliche Entwicklung außen vor zu lassen. Wie alle Menschen, so hast auch
du einem Weg genommen, der dich zu DEM gemacht hat, wie du bist - nicht was du bist. Dazu haben viele Faktoren beigetragen...inkl. das gesamte persönliche Umfeld.
Und ja.... das gleiche hat deine Ex auch zu dem gemacht, wie sie ist...und das ist legitim. Auch sie hat Prozesse durchlaufen, wie sie jeder Mensch durchläuft. Dass sich ihre Prozesse ggf. in eine andere Richtung entwickelten - mal abgesehen von dem Neuen - das darf sein. Dass die jeweilige Wahrnehmung sehr konträr war - so fern ab der Realität ist das nicht, oder? Und dass Wahrnehmung nun mal nicht synchron verläuft - du hattest deine persönlichen Probleme, sie die ihren, wurde sich anscheinend darauf verlassen, dass sich das wieder einrenkt. Das war aber nicht der Fall - das Gegenteil trat ein. Sie hat ihre Anteile daran - du auch.

Daher... ein weiter so - niemals möglich! Auch nicht bei dir, egal mit wem an deiner Seite!

17.09.2020 12:21 • x 2 #6082


E
Lieber Urmel,

ich finde, du bist wieder einen großen Schritt weiter gekommen!

Ich will kurz auf das eingehen:

Zitat von Urmel_:

Ich fühle mich da doppelt machtlos. Zum einen habe ich der Next-Situation wenig entgegen zu setzen, zum anderen wäre für einen Neustart mit Perspektive wichtig, dass sie eigene Anteile erkennt und den Umgang mit diesen verändert.


Genau darüber habe ich mit meiner Ex in den zwei Abschlussgesprächen gesprochen. Sie sah nicht mehr, dass ich meine Anteile sehr wohl anging. Immerhin sah sie ihre eigenen Anteile, u.a., dass sie die toxische Beziehung zwischen ihren Eltern auf uns projiziert/überträgt. Sie wollte das aber nicht angehen. Hat sie echt so gesagt. Ich hab da iwas in ihr getriggert. Das ist aber nicht meine Schuld!

Für solche Menschen ist es dann einfacher, die Beziehung zu beenden u gleich in die nächste zu starten.... Das wird auch immer so weiter gehen.

Bei deiner Ex vermute ich ähnliches. Und das ist nicht deine Schuld.

Und mich regt es auch auf, ausgerechnet dann jemanden zu verlassen, wenn er/sie gerade schwach ist. So jemanden kannste echt knicken. Hatte ich hier, glaube ich, schon mal geschrieben.

17.09.2020 12:23 • x 4 #6083


T
Zitat von Urmel_:
Ich fühle mich da doppelt machtlos.

Zitat von Urmel_:
von außen in meiner Position habe ich da auf rationaler Ebene nichts in der Hand, mit der ich da umfänglich Dinge verändern kann, die nicht in mir verankert sind.


DAS lieber Urmel, nennt man Vertrauen. Abgeben von Kontrolle, auch wenn es nur ein Teil ist - in die Hände eines Menschen, für den man Gefühle hegt. Ich wiederhole gerne mal, was ich vor einer Weile schrieb: Wenn man glaubt, alles unter Kontrolle haben zu wollen, dann ist das Größenwahn. Wir geben tagtäglich Kontrolle ab - dem Taxifahrer, der Kassiererin im Supermarkt, dem Typen neben uns im Bus, der Messerset gekauft hat und damit jeden schlitzen könnten aber es nicht macht.
Wir haben nicht auf alles Einfluss und ja, in diesen Dingen ist man einfach machtlos. Das Zauberwort heisst Vertrauen.

Zitat von Urmel_:
Ich habe was gelernt, durch Emotionen angefeuert.


Wie so oft. Ich glaube wirklich (war bei mir so), dass man innerhalb von emotionalen Ausnahmesituationen am meisten über sich selbst lernt, da man sich genau dann selbst ehrlich und schonungslos infrage stellt.

17.09.2020 13:11 • x 4 #6084


Femira
Zitat von Urmel_:
Ich sage nur, dass wenn sie wirklich mit Wut und Frust aus der Sache raus ist, es angesichts der Handlungen über die Wochen vermutlich immer noch Wut ist, die mir da ab und an begegnet. Und das kann durchaus ihre gelernte Art sein, um Aufmerksamkeit zu bitten, aber es ist eben kein Weg, der eine tolle Beziehung verspricht. Und an der Stelle ist mir klar, dass ich vermutlich trotz Liebe loslassen muss, weil ich auf der Basis keine Beziehung möchte.

Loslassen trotz Liebe. Kann man aber auch so lesen: Loslassen in Liebe (zu sich selbst).

Ich kenne diese Erkenntnis. SIe ist bitter (für mich). Sie lässt Spielraum für Hoffnung, aber hat nun auch die Möglichkeit darin, innerlich loszulassen.

Ja, Next und die Struktur, vor die sie dich stellt, macht ein Handeln unmöglich, das Wachstum verspricht, wie es das vielleicht bräuchte. Sie bräuchte Leidensdruck für diese ENtwicklung und dieser ist wegen Next wahrscheinlich nicht da.

Andererseits...wenn sie zurückkäme...würdest du sie dann mehr ernst nehmen?

17.09.2020 14:15 • x 1 #6085


S
Zitat von Femira:
Und an der Stelle ist mir klar, dass ich vermutlich trotz Liebe loslassen muss, weil ich auf der Basis keine Beziehung möchte.


.....und das dauert.
War bei mir eins zu eins die gleiche Situation.
Nach 25 Jahren mit drei Kids.

17.09.2020 14:17 • #6086


LaLeLu_
Liebe Mira, alles gut Aber es bringt glaube ich nicht so viel, alte Zitate hervorzuholen, da diese ja immer auch in einem Kontext entstanden sind und eine Reaktion waren.

Dass es manchmal nicht ganz klar ist, wie ich es meine, das kann ich verstehen, weil ich weiß, dass mein direkter Schreibstil da auch falsch aufgefasst werden kann.

Was ich meinte, ist: Solch eine Trennung ist schmerzhaft und kostet viel Kraft. Die Kraft für sich am sinnvollsten zu nutzen, ist das, was man dann in der Hand hat.

Für mein Empfinden hat Urmel zu viel Kraft damals darauf verwandt, sich darüber Gedanken zu machen, wie das Handeln oder Nichthandeln seiner Ex zu bewerten ist und auch (für mein Empfinden) mit dem Hintergedanken, dass sie eines Tages wiederkommen wird. Das Rebound, die Spiele, das, was mit seinen alten Exen immer passiert ist, das war das große Thema.

Was ist, wenn nicht? Wenn das so in die Trennung einkalkuliert ist, wie es damals schien, dann wird es nochmal richtig hart. Dann hat er aber schon viele Ressourcen verbraucht. Es kommt ja nur zeitverzögert.

Der Trennungsschmerz, der Liebeskummer, all das ist ja dadurch nicht aufgehoben oder verschwindet. Da es in seiner Außenwirkung ja nichts verändert, er ja für sie weiterhin passiv ist, hat es ja auch keinen Einfluss darauf, was er für eine Ex-Back-Strategie richtig findet. Vollkommen unabhängig davon, kann sie wieder an seine Tür klopfen. Nur ist er dann vielleicht schon einen Schritt weiter und hat dann nicht das Aha-Erlebnis, ich wusste dass es passiert und fragt sich DANN, ob er das überhaupt noch will? Sondern weiß dann schon, ob er die Tür überhaupt noch aufmachen will. Und wenn es wirklich nicht mehr klingelt, hat er das für sich auch schon einkalkuliert, weil er in seinem Kopf damit nicht mehr gerechnet hat. Weil er die Trennung als endgültig erst einmal angenommen hat.

Das ändert ja nichts daran, die Trennung zu verarbeiten? Und spricht ihm nicht den Schmerz ab? Das war gemeint damals, dass er sich selbst das Leiden verlängert.

Zitat:
Bleibt die Frage, ob es eine emotionale Ebene gibt. Auf mich geschaut ist die Antwort einfach. Die Trennung hat mich aufgerüttelt und zwangsweise den Blick auf meine Fehler in der Beziehung gelenkt. War scheinbar doch nicht alles perfekt und ich habe mich hängen gelassen. Die Augen verschlossen, dass man über Probleme reden muss und keine Planung für die Zukunft angegangen. Ich habe was gelernt, durch Emotionen angefeuert.

vollkommen richtig, aber sie hat dich der Möglichkeit beraubt, deine Fehler zu erkennen und etwas zu tun! Sie hat Dir nicht die Möglichkeit gegeben, dich wachzurütteln, mit einer Chance, etwas zu verändern? Erst als es zu spät war. Diese Hilflosigkeit, diese Machtlosigkeit, diese Verzweiflung. Einfach keine Chance gehabt zu haben... Das ist sehr schmerzhaft. Aber es ist da. Und es vollkommen normal, dasss man sich nichts mehr wünscht, als dass es nochmal eine Chance gibt, etwas anders zu machen. ABER: Das hat sie angerichtet. Dieses GEfühl. Dass du jetzt da stehst, wo Du stehst. Quasi handlungsunfähig. In einer Beziehung. Weil sie es nicht geschafft hat, ihre Probleme zu kommunizieren, dir die Chance zu geben, gemeinsam mit ihr daran zu arbeiten.

Diese Trennung war nicht ihre Form der Kommunikation, ihr Weg, Dir mitzuteilen, dass etwas schiefläuft, sondern ihre LÖSUNG!!

Sich das klarzumachen, ist hart, aber das bringt einen schon manchmal zu etwas Wut und auch zur Abgrenzung.

Das ist ein No Go, das ist ein Vertrauensbruch. Und das ist ihr AFFE! Das ist ihr Weg.

Und es darf nicht soweit kommen, dass Du Dich fertig machst, dass Du das nicht vorhergesehen hast.. dass du... dass du... dass du.

Es ist schlichtweg nicht möglich, eine glückliche, ausgewogene Beziehung mit einem Menschen zu führen, der nicht kommunizieren kann. Du kannst nicht diesen Part für sie übernehmen oder die Verantwortung dafür, in dem Du sagst, Du kennst sie ja und ihre Baustellen. Sowas funktioniert vielleicht in seichten Wassern, aber nicht in schwierigen Zeiten und nicht in Lebenskrisen. Dann zeigt es sich, wie stabil die Beziehung wert ist.

Auch ist es absolut okay, mal schwierigere Zeiten zu haben und eine gute Beziehung zeigt sich dadurch, dass der Partner einem dann zur Seite steht. Nicht Du warst die Wurst, weil Du eine Zeit lang etwas mehr mit Dir selbst beschäftigt hast, sondern sie war die Wurst, weil sie dann, als Du sie mal gebraucht hättest, sich zu jemand anderen verpisst hat, ohne Dir zu sagen, was los ist, ohne der Beziehung eine Chance zu geben...

Dass diese Beziehung überhaupt 5 Jahre lang funktioniert hat, spricht für Dich und dafür, dass Du viele ihrer Defizite erahnt oder aufgefangen hast. Aber das geht nicht auf Dauer. Und dass ist anstrengend, aufwühlend und einer allein kann nicht alles immer ins Gleichgewicht bringen.

Nach alledem, was Du von ihr schilderst, ihre Warmwechsel in der Vergangenheit, ist sie einfach nicht in der lage, eine gesunde und stabile Beziehung zu führen, weil sie nicht vernünftig ihre Bedürfnisse kommunizieren kann. Vielleicht kennt sie sie selbst nicht? Vielleicht hat sie keinen guten Zugang zu sich selbst? Wer weiß, auch das ist IHR Problem. Sie wird immer wieder an diesem Punkt scheitern und es wird nciht möglich sein, eine langfristig krisensichere Beziehung mit ihr zu führen, ohne sich selbst zu verbiegen oder im Übermaß mehr investieren zu müssen, um Schieflagen zu vermeiden. Und das kann keiner auf Dauer.

Umso klarer Du Dir diese Dinge vor Augen führst, Dich abgrenzt und ihre Anteile siehst und nicht nur Deine eigenen und deine Fehler oder Defizite, umso besser kannst Du Dich allmählich von ihr lösen und die Loyalität für ihre Schwächen und Befindlichkeiten schwindet auch mehr und mehr.

Ja, Du kanntest ihre Defizite. Aber - und das ist menschlich - im Alltag kann man damit leben, den anderen halt so annehmen wie er ist - und dennoch glaubt man immer daran, wenn es wirklcih hart auf hart kommt, wird sie einen Weg finden. Tut sie nicht. Hat sie nicht. Es ist schlichtweg nicht möglich und daran wird sich auch nichts mehr ändern. DAs ist das, was Du aus der Trennung mitnehmen kannst. Es geht einfach nicht.

Nichtdestotrotz steht es ihr ja frei, wieder an deine Tür zu klopfen. Aber dann weißt Du, was sich ändern muss, damit es evlt. eine Zukunft gibt. Ob es dir zu wünschen ist? Ich glaube nicht. Aber das muss jeder für sich selbst entscheidne.

das hier

Zitat:
Und das kann durchaus ihre gelernte Art sein, um Aufmerksamkeit zu bitten, aber es ist eben kein Weg, der eine tolle Beziehung verspricht. Und an der Stelle ist mir klar, dass ich vermutlich trotz Liebe loslassen muss, weil ich auf der Basis keine Beziehung möchte.

Loslassen trotz Liebe. Kann man aber auch so lesen: Loslassen in Liebe (zu sich selbst).

Ende der Geschichte? Keine Ahnung, ich weiß allerdings um meinen Wert als Partner und ich will keine bedingungslose Beziehung, denn dann müsste ich mich selber aufgeben.


finde ich wirklich schön zu lesen.

17.09.2020 14:29 • x 5 #6087


F
Zitat von Urmel_:
Und an der Stelle ist mir klar, dass ich vermutlich trotz Liebe loslassen muss, weil ich auf der Basis keine Beziehung möchte.


Und das ist sooo schwer finde ich
Ich glaube, genau um diese Erkenntnis nicht haben zu wollen, bleiben viele Menschen lieber in der Hoffnung.

17.09.2020 14:33 • x 7 #6088


Urmel_
Zitat von LaLeLu35:
Diese Trennung war nicht ihre Form der Kommunikation, ihr Weg, Dir mitzuteilen, dass etwas schiefläuft, sondern ihre LÖSUNG!!

Eine Trennung an sich ist ja für jeden Menschen keine leichte Aufgabe. Die Wochen, in denen die Gefühle sich die Hand geben im Wechsel. Kennt jeder.

Wirklich einfacher ist es nicht geworden, dass ich ja schon vor der Trennung angestubst worden bin, in der Phase aber noch als letzter Hinweis, dass ich mich ändern soll. Kein schönes Mittel.

Ich weiß, das Leben ist kein Ponyhof, aber irgendwie hätte ich nach 5 Jahren mehr Fairness erwartet. Im Kontext der Projekte hätte ich sogar darauf gewettet, dass sie da umsichtiger handelt. Ist aber alles ganz anders gekommen. Ich sagte ja, ich habe nicht alle Handlungen im Thread genannt, eine war erst kürzlich und die hat mich sehr verletzt. Rational erklärbar, aber im Kontext nicht nachvollziehbar.

Das erklärt vielleicht, dass ich nach neun Wochen immer noch aus dem Tritt komme. Einfach ausgedrückt: die blöde Kuh findet auch nach Wochen Wege, wie sie mich sehr verletzen und provozieren kann. Und das trotz Next und ihrem Abgang. Und in solchen Momenten bin ich immer kurz davor ihr zu schreiben, ob sie noch alle Tassen im Schrank hat, mich vorher so zu triggern, mich abzusägen und nach neun Wochen mit Next noch die Krallen auszufahren.

Und ich finde, dass ich mich für neun Wochen super halte. Da war ich früher viel viel schlimmer.

17.09.2020 16:47 • x 4 #6089


S
Urmel, wenn beim Ex Partner keine Liebe mehr da ist, passiert das verletzen fast automatisch.
Nix mehr mit Empathie oder Rücksicht.
Mit der Liebe sind diese Hirnwindungen nun weg.

Da denkst du echt da sitzt ein Alien

17.09.2020 16:56 • x 5 #6090


A


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