Sie ist verliebt und hat ihre Sachen gepackt

Ich kann nur für mich sprechen: ich möchte Trost und Zuversicht schenken. Die Analysen kriegt man wunderbar hin, wenn der Kopf auch mal wieder Hallo sagt und der Körper nicht diese Achterbahn der Gefühle durchläuft. Ich war seit ... ähm... 2012 hier, dann im Akutschmerz vor genau 3 Jahren. Urmel war einer der Ersten, die mir geantwortet haben. Damals, wie auch heute fand ich seine Reaktion nicht so prickelnd, aber ich weiss auch, dass ich heute aus seiner damaligen Perspektive schreibe und es besser machen möchte.
Grundlegend hatte er aber damals recht, wenn auch etwas salopp-drastisch ausgedrückt - aber eben mit wenig Empathie für meinen damaligen Zustand. Ich bin fest der davon überzeugt, dass ich Urmel sehr gut einschätzen kann und auch sein Bedürfnis der Kontrolle über Situationen und Gegebenheiten. Das ist ihm derzeit einfach entglitten, beruflich sie privat und das macht Angst. Angst, weil der vermeintliche Schutz ausgehebelt wurde, Angst, weil der sichere Hafen jetzt sagt: hier legst du nicht mehr an.

All das Wissen, all die Vorkehrungen und die Werkzeuge der Kontrolle über sich und sein Umfeld sind derzeit eben zweifelhaft. Das kann ich alles sehr gut nachvollziehen. Allerdings ist es ok, sein eigenes Tempo zu gehen, die Souveränität außen vor zu lassen und einfach mal sein.
Wenn Urmel den Weg der Rationalisierung für sich gewählt hat, dann ist das auch ok. Daraus aber eine gewisse Gefühlskälte oder gar Leidenschaftslosigkeit im Bezug auf die Partnerschaft abzuleiten, halte ich für fragwürdig.

Gruß
Tin

Zitat von Ben67:

Das ist nichts, was nach meiner Meinung Deine Verletzbarkeit zeigt, sondern das, was Dich stört in der Beziehung, allenfalls die Sorgen könnten es sein. Aber vielleicht verbergen sich hinter den von Dir verwendeten Oberbegriffen , wie Dinge, die bewegen und Kraft kosten, Enttäuschung, Wut, Sorge auch die Dinge, die Dich verletzbar machen.

Also die Abläufe hinter den Oberbegriffen habe ich natürlich meiner Ex gegenüber ausgeführt.

Und auch, dass sie sich alles aus der Nase ziehen lässt oder das wir zu lange und zu viel arbeiten und da mal gegensteuern müssen, habe ich zum Thema gemacht.

Zitat von H-Moll:

Du tust es selbst, Wurst vs Leber:) , Status, ich die Wurst, er der Topfang etc. Deine Ex wird das besser wissen als wir hier.

Du hast aber auch gelesen, dass ich gesagt habe, dass sich das in schlimmen Minuten so anfühlt, ich aber an sich weiß, dass ich durchaus viel Wert als Mann biete, oder?

Zitat:

Souveränität aber rules:) Dazu gehört für mich, dass ich alles sagen kann, ohne dass mir etwas passiert, keine fliegenden Steine, Aschenbecher oder silent treatment als Strafe. Das gilt in beide Richtungen. Menschen zeigen sich verletzlich, wenn sie wissen, dass das Gegenüber sie nicht bestrafen wird, wenn sie ehrlich sind. Dann ist auch echte, freie Kommunikation möglich.

Ich habe mich wieder zu ihr gesetzt und ohne Vorwürfe, ohne Wut oder was auch immer gelauscht. Gewartet, dass sie irgendwas dazu sagt. Mag sein, dass sie es nicht konnte, aber in dem Moment lag der Ball bei ihr. Und selbst wenn sie es nicht konnte muss jedem Menschen klar sein, dass der Gegenüber unter Schock steht. Du sagst, es ist Silent Treatment. Oder auch jetzt, wo ich mich zurückziehe. Meine Wunden behandle. Mein Telefon ist an. Mein Smartphone auch. Meine Mailbox auch. Aber da kommt nichts.

Zitat von Mira_:

Echt? Das sehe ich jetzt nicht unbedingt.

Eher einen Urmel der ganz tief lieben kann und momentan einfach durch die Gegend stolpert. Bindungsängstlich würde ich dann eher seiner Freundin zuordnen.

@Urmel_

was brauchst Du heute?

In den Arm nehmen wäre schön.

Zitat von Urmel_:

In den Arm nehmen wäre schön.

Ach Urmel,

ich kann es nicht real, aber digital
Ich weiß, es ist schrecklich, wenn einem das Leben so wegbricht. Es macht so ohnmächtig, dass ein anderer eine Lebensentscheidung für einen trifft. Es fühlt sich so ungerecht und fies an und ist es irgendwo auch. Natürlich hat der andere ein Recht zu gehen, aber es ist trotzdem unfair, denn die Lebensentscheidungen des anderen beeifnlussen den Partner mit und manchmal wird der einfach nicht gefragt, was der will.

Ich bin mit meinen Gedanken bei dir und schicke dir Kraft.

Von mir gibt's einen Schulterknuffer und den Satz: auch wenn es sich nicht danach anfühlt, glaube mir, es wird alle wieder gut.

Denk an dich in einem Jahr. Es wird dir besser gehen und die Wunden werden nicht mehr so weh tun.

Mir hat es immer geholfen auf ein Ziel hinzuarbeiten. Auf eine Zeit in der ich weiss, dass es mir besser gehen wird. Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie hilft dabei ein tieferer Mensch mit immer mehr Erfahrungen zu werden.

Zitat von Femira:

Kannst du sehen, dass das Forum dich spiegelt? Brauchst du Gefühl, gib Gefühl; brauchst du Analysen, schreib Analysen.

Meine emotionale Seite hätte gerne Hoffnung. Hoffnung, dass meine Aussage, Trennung ist nur ein Wort, auch von anderen Menschen so erfahren worden ist.

Zitat von Urmel_:

Trennung ist nur ein Wort, auch von anderen Menschen so erfahren worden ist.

Kannst du mir das erklären?

Zitat von Urmel_:

Ich glaube, da bist Du auf dem Holzweg.

Urmel erklärt, welche intimen Gedanken er offen mit seiner Ex geteilt hat. Katze sagt, dass er sich nie verletzlich gemacht hat.

Alleine der Umstand, dass ich immer offen gezeigt habe, wie viel sie mir bedeutet, ist ein Indiz dafür, wie verletzlich ich war. Ich denke, Du hast da ein völlig falsches Bild von mir im Kopf.

Nein, nicht von Dir. Aber das was Du gerade geschrieben hast war neu
Davon war bisher nicht die Rede

Davon abgesehen ist es eine andere Form von Verletzlichkeit, die ich meine. Es geht dabei nicht um normale Schwächen oder Schwachpunkte im Leben, sondern um die Verletzlichkeit innerhalb der Beziehung. Die emotionale Verletzlichkeit. Im Grunde bedeutet Ich liebe Dich ja - ich vertraue Dir. Ich vertraue mich Dir an, weil ich sicher bin, dass Du mich nicht verletzen wirst.

Man wird aber verletzt in Beziehungen, immer. Je intimer eine Beziehung ist, desto mehr Verletzungen gibt es. Kleine wie große. Du hast zB gesagt, Ihr habt nie gestritten. Das ist für mich ein Zeichen von fehlender Intimität. Ich habe Angst, verletzt zu werden oder Dich zu verletzen, deshalb vermeide ich Streit.

Verstehst Du, was ich meine? Du hast Beobachtungen angeführt - aber was hast Du mit denen gemacht? Haben sie Dich verletzt? War es Dir egal? Hast Du ihr das gesagt?

PS: Ich bin gleich eh weg, wollte Dich auch absolut nicht ärgern. ich drücke Dich aber mal virtuell ganz fest Du weißt, dass ich Dich und auch Deine manchmal etwas kruden Ansichten mag. Auch (oder gerade, weil!) wir uns schon das eine oder andere Mal gefetzt haben hier
Und lasse Dir für die nächsten Tage hier - Du bist in einer komfortablen Situation (nein, das ist nicht ironisch gemeint). Denn Du kannst, musst, sollst und darfst einfach GAR nichts machen. Und versuch bitte auch, nicht zu WARTEN. Das ist ein ganz blöder Zustand. Lenk Dich ab, das ist erlaubt. Du musst Dich aber nicht fragen, was Du jetzt tun könntest, solltest, müsstest - die Antwort ist: NICHTS. Wenn, dann ist sie am Zug. Ob sie zu Dir zurückkommt oder nicht, ob Du sie dann noch willst oder nicht, weiß niemand. Das wird die Zeit zeigen, und Du kannst es nicht beeinflussen. Das klingt erst mal shice, aber wenn man sich dran gewöhnt hat, klingt es eigentlich auch sehr entspannt

Ärzte sind auch nicht vor Krankheiten geschützt, warum sollten Alte Liebeskummer Hasen vor Liebeskummer geschützt sein? Ist ja schön wenn man sich manches erklären kann... nur, kann man das wirklich?
Wie oft lese ich in den Threads die gleichen Leiern, man sollte meinen mit diesem Wissen sollten die Menschen im perfekten Glück leben. Und tun sie das, tut Ihr das, tun wir das?

Im Gegenteil, ich denke je mehr man sich mit sowas beschäftigt, es zerlegt und zerdenkt, desto unfähiger wird man das Glück einfach nur mal zuzulassen. Das erschreckt mich gerade ein wenig, ich bin ja auch schon so lange hier

Zitat von Urmel_:

In den Arm nehmen wäre schön.

Komm her ich hab soviel Liebe übrig, ich schenke dir ganz viel

Zitat von Kaetzchen:

Man wird aber verletzt in Beziehungen, immer. Je intimer eine Beziehung ist, desto mehr Verletzungen gibt es. Kleine wie große. Du hast zB gesagt, Ihr habt nie gestritten. Das ist für mich ein Zeichen von fehlender Intimität. Ich habe Angst, verletzt zu werden oder Dich zu verletzen, deshalb vermeide ich Streit.

Verstehst Du, was ich meine? Du hast Beobachtungen angeführt - aber was hast Du mit denen gemacht? Haben sie Dich verletzt? War es Dir egal? Hast Du ihr das gesagt?

Das sind Binsenweisheiten und darüber hinaus keine Ausschlusskriterien, dass sowas nicht vorhanden war.

Wenn ich Dinge zum Thema gemacht habe, dann bin ich ins Leere gelaufen. Ja, da hast Du Recht, ok. Aber da war auch nie etwas, weswegen ich mich hätte richtig streiten können. Die Beziehung war richtig schön und herzlich. Zumindest für mich.

Meine Beobachtungen sind ja erst zwei Wochen her. Ich war aber so angeschlagen, dass ich darauf nicht reagiert habe. Und exakt so war es bei der Ex davor. genau das gleiche Timing. Ich war nervlich am Ende (in dieser Beziehung dennoch ein guter Partner, in der anderen Beziehung ein echt mieser Partner) und als Reaktion auf meine Schwäche, die zugenommen hat, als Reaktion auf meine offen gezeigt Verletzlichkeit, habe ich mehr Provokationen geerntet. Ich wurde, wie sagen manche Menschen, auf meine Fitness getestet, wie ich auf mehr Druck reagiere, weil an mir gezweifelt wurde.

So siehts nämlich aus.

Und alle Ex-Damen kamen wieder angetrabt, nachdem ich mich wieder im Griff hatte. Haben an der Tür gekratzt, Freunde vorgeschickt, Briefe, Mails gesendet. Zettel an meine Tür geheftet. Kamen wieder an, als ich meine Schwäche im Griff hatte.

Und meine jetzige Ex? Aus Gründen die Flucht ergriffen, in dem alter alles auf ne neue Karte setzen, extrem eingespannt sein. Das Ding wird so hart vor die Wand fahren, dass ich es hier im Hochsitz noch hören werde.

Und, bringt mir der ganze sch. irgendwas? Flickt es das verletzte Vertrauen? Helfen mir Zettel an der Tür, den Krug wieder zusammenzubauen? Bringt es mir irgendwas, dass ich weiß, dass ich Wert besitze? Dass andere Frauen mich wollen? Hat das im Kontext zum Krug Relevanz? Nein.

Wenn ich mir Taktieren unterschwellig vorhalten lasse, dann aber bitte im richtigen Licht. Nicht fadenscheinige Behauptungen, ich sei nie wirklich verletzbar gewesen. Sondern als das, was es ist. Nämlich mein Versuch, den aller wichtigsten Bestandteil, den eine Zukunft mit der Dame beinhaltet, wieder zu flicken. Für mich. Vertrauen. Und zwar mit dem einzigen Weg, den es gibt - der Dame Raum geben, es von selber zu wollen.

Zitat von Tin_:

Stolz!

Stolz und Angst vor weiterer Verletzung auf der einen Seite und Raum geben auf der anderen Seite, damit sie auf mich zugehen kann, wenn sie es will.

Zitat von Urmel_:

Ihr gebt da ganz grundsätzlich meiner Reaktion bei der Trennung zu viel Gewicht. Das mag zwar in dem Moment Dinge herbeigeführt haben, aber es ändert nichts an langfristigen Dingen.

Manche Männer sitzen versteinert da, weil sie nur Schock haben und das ist gut so. Urmel saß auch versteinert da, auch mit Schock, aber auch mit Notprogramm. Das Außenbild, Männer mit wenig glücklichen gesichtsausdrücken, ist identisch.

Die Reaktion.
Da reagiert jeder individuell.
Aber zwei Sachen gelten doch für alle in so einer Situation:
- man ist darauf Null vorbereitet
- man ist vollkommen überfordert
Das ist ja nicht so, als würde eine Tasse verschüttet werden und man weiß automatisch was zu tun ist...
Das ist ein Schock. Und es gehen einem in Sekundenbruchteilen tausend Gedanken durch den Kopf.

Also...da gibt es einfach kein richtig oder falsch.
Auch der Überbringer der Nachricht' kann in dem Moment eigentlich nichts richtig machen.

Also...die Diskussion darum ist glaub ich müßig.

Zitat von Urmel_:

Bringt es mir irgendwas, dass ich weiß, dass ich Wert besitze?

Ich denke schon, dass es Dir eines Tages wieder etwas bringen wird . Jetzt in der aufgewühlten Verfassung, in der Du bist und in der Ent-täuschung natürlich nicht. Aber es wird sicher der Tag kommen, an dem Du Dich wieder über Dich selbst freuen kannst. Ich lese Dich als sehr stabilen und gebenden Menschen (da lag ich wohl mit der Bindungsangst völlig daneben, entschuldige), dessen Stabiltät Frauen/Menschen gebrauchen konnten, aber selber wenig eingebracht haben, diese gute Situation zu stützen und zu schützen. Im Gegenteil, es wurde quasi eingefordert.