Wich,
ich schreib Dir jetzt Mal, was ich nach Deinem Eingangspost gedacht habe - und nach 5 Seiten immer noch für plausibel halte:
Deine Freundin hat den Spanier vor längerem kennen gelernt, fand ihn da schon interessant oder hat gar geflirtet, und entweder die ganze Zeit Kontakt gehalten oder er hat sich vor einiger Zeit (3-4 Monate) gemeldet und ihr geschrieben, dass er demnächst in ihrer Nähe ist.
Sie hat ihm ab Minute 1 gesagt, dass sie zwar einen Freund hat, aber es nicht so toll läuft. Er hat sie ebenso gelockt mit dem üblichen bin verheiratet und meiner Frau treu, aber....
Dann hat sie sich passend zu seiner Ankunft von Dir mit der Selbstfindungs-Stress-Geschichte getrennt (schließlich wollte sie Dich ja nicht betrügen, also Beziehungspause musste her) und ist zu ihm mit dem Hach, bin gerade frisch getrennt, muss reden-Entree und durch die offene Tür gefallen. Für ihn ein netter Auslandsflirt. Für sie ein Mal sehen, ob ich bei so einem interessanten Mann landen kann-Testballon. Und bei solchen Aktionen sind beiderseits nur selten Kond. im Spiel. Schließlich müssen beide ja auch voreinander so tun, als sei der Ausgang des Abends völlig überraschend über sie gekommen.
Er blieb seiner Linie treu und machte sich vom Acker und zurück in Ehefraus Arme. Deine Freundin konnte ihn nicht mal als Schwangere halten und hat nun den Salat. Und Dir gibt sie die Chance, Dich jetzt durch maximale Selbsterniedrigung als Partner zu beweisen...
Und solltest Du irgendwann mit irgendwas in eurem gemeinsamen Leben nicht zufrieden sein, erwarte von ihr bitte keine Zugeständnisse, denn SIE hat euch ja genug Zeit zum Überlegen gegeben und DU wolltest es ja so.
Das stinkt drei Meilen gegen den Wind nach einer Frau, die sich ausprobieren wollte, und einem Mann, der sich nicht zu schade ist, das aufzuheben, was andere wegwerfen, um am Ende der Bessere zu sein.
Klingt hart, wäre aber, gerade in jungen Jahren, sehr menschlich.
Wäre da nicht das Ungeborene, könnte man es unter schlechte Erfahrungen dienen dem Reifungsprozess abbuchen.
Jetzt geht aber um wirklich lebensverändernde Entscheidungen. Daher:
1. Bist Du wirklich sicher, dass DU JETZT ein Kind WILLST? (Unabhängig von der bestehenden Schwangerschaft)
2. Und dann auch noch eins von einem anderen?
(Denn wenn die Chancen hoch gewesen wären, dass Du wirklich der Vater bist, hätte Dir Deine Ex gar nicht erst von dem ungeschützten GV mit dem anderen erzählt, nehme ich an. Wozu Zweifel wecken, wenn keine massiven Zweifel bestehen.)
3. Willst Du mit DIESER Frau zusammen sein?
(Unabhängig von der bestehenden Schwangerschaft)
4. Und dann auch noch mit Verpflichtung auf Gedeih und Verderb für die nächsten 18-25 Jahre?
Oder erhoffst Du Dir nicht in Wahrheit eine Form von Dankbarkeit oder Beziehungssicherheit von ihr, wenn Du Dich jetzt als ich liebe Dich trotz Kind vom Anderen im Bauch-Ritter präsentierst?
Das kannst Du dann aber wirklich knicken. Denn ewige Dankbarkeit für einen Akt der Selbstaufgabe gibt es weder in die eine noch in die andere Richtung. Zugeständnisse wecken keine Loyalität - nie!
Mein Rat: Wenn Du nicht seit 3 Jahren schon von einem Kind mit ihr geträumt hast, dann sag ihr erstmal, dass Du eigentlich gar kein Kind so früh mit ihr möchtest und jetzt erstmal auf Abstand gehst, um wirklich genau zu überlegen, ob ihr jetzt noch ein Paar sein solltet.
Dann schau, ob sie das Kind selbst (auch unter der Bedingung, dann ggf. alleinerziehend zu sein) wirklich haben möchte.
Wenn ja, dann nach Geburt den Vaterschaftstest und dann seht ihr weiter, ob und wie ihr gemeinsam Eltern sein könnt.
Wenn ihr etwas an Dir als Person liegt, wird sie es in dieser Zeit massiv anders zeigen als sie es jetzt gerade tut. Das kannst Du erstmal abwarten.
Und wenn sie das Kind unter diesen Umständen doch nicht haben möchte, wäre es auch für ein Kind von euch als Paar für sie noch zu früh gewesen. Dann hättet ihr als Paar mit Kind vom Dritten erst Recht keine Chance.
Aber nimm ihr bloß nicht die Entscheidung pro oder contra Kind ab! Nur was man selbst entscheidet, kann man später auch selbst verantworten und durchhalten.
Sowohl ein wir schaffen das als auch ein ich nehme Dich nur ohne Kind zurück nähme ihr die Verantwortung für IHR eigenes Leben ab.
Und ihre letzte Ansage, dass sie euch genug Zeit gibt, damit DU dann die Verantwortung für euer aller Schicksal (mit-)tragen kannst, zeigt, dass sie die Verantwortung für eine Situation, die sie ganz allein so gestaltet hat (von einem Vergebenen schwanger werden und dann bei Dir wieder auftauchen) sehr gerne abgeben möchte. Leiste dabei bitte keine Schützenhilfe! Denn bei Verantwortungsabgabe stehen die Chancen extrem hoch, dass ihr alle nur unglücklich werden könnt.
Deine letzten Posts klangen so, als hätte sie Dich gar nicht gebeten, sie schwanger zurück zu nehmen, sondern als hätte sie nur gebeichtet und damit bei Dir soviel Mitleid erregt, dass Du ihr von Dir aus angeboten hast, das Kind gemeinsam großzuziehen. War es so?
Wenn ja, dann hast Du ihr damit genau diese fatale Verantwortungsabladestelle geboten, die euch jetzt beide nicht weiter bringt.
Ich wünsche Dir ganz viel Klarheit, das zu erkennen, was wirklich DU willst und Dich keinen Illusionen hinzugeben.
Alles Gute
Bekannte
29.09.2016 22:30 •
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