Oh Gott! Wie ein Spiegel, den ich mir vorhalte...
Es ging mir genauso, mit der Ausnahme, dass ich nicht ins Krankenhaus musste...
Monatelang wusste ich es, ohne es zu wissen. Und als ich alle Indizien beisammen hatte, log sie weiter.
An dem Abend, an dem sie sich in dem Outfit, das mir immer so gut an ihr gefiel, aufmachte, sich mit einem Mann zu treffen, der angeblich mit ihr über ihre Freundin sprechen wollte, und sie spät in der Nacht immer noch nicht heimgekehrt war, verwies ich sie des Ehebettes.
Von da an schlief sie auf dem Sofa.
2 Tage später beendete sie unsere 23jährige Ehe. Weil es mit mir nicht mehr ginge!
Ob es da jemand anderes gäbe? Nein, es läge allein an mir!
Von wegen in guten und schlechten Tagen - und dies seien jetzt schlechte? Nein, schlechte Tage lägen schon zu Genüge hinter uns. Es ginge einfach nicht mehr weiter mit uns.
Sie hatte nicht unrecht. Denn ich hatte mich in den letzten Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckert... Ich gebe das zu.
Letztlich gestand sie dann doch...
Auf der einen Seite erleichternd - denn ich war nicht paranoid - auf der anderen Seite, verlor ich nun komplett den Halt und driftete in eine ausgemachte Depression, aus der ich allein nicht mehr herauskam...
Die Frau, die ich liebte, war plötzlich jemand, den ich nicht mehr wieder erkannte.
Ich verlor mich in Depressionsschüben, war nicht mehr arbeitsfähig, handelte unüberlegt und kurzschlussartig. Ich hätte alles für sie getan! Ich bot mich sogar an, ihre Nummer 2 zu sein, und sie über Nummer 1 hinweg zu trösten...
Oh Mann, wenn ich daran zurück denke! Ich hatte mich total verloren.
Es waren glaub ich 10 Chaoswochen.
Auch ich hatte Kontakt mit IHM (per WhatsApp), Auch ich hatte Kontakt mit IHR (per Skype). Alles ziemlich schräg. Wenngleich ich über IHN sagen muss, dass er kein A.sch ist.
Irgendwann in dieser Zeit, erkannte sie, was sie angerichtet hatte. Dann traf sie die Entscheidung, zurückzukehren. Ich ging 6 Wochen in stationäre Therapie wegen der Depression und kam gefestigt wieder, wenngleich noch nicht gesund.
Ich habe ihr verziehen. Ich habe auch mir verziehen. Wir sind beide Schuld, dass es soweit gekommen ist. Dass haben wir BEIDE verstanden.
Vieles mache ich heute anders und ich bin dankbar deswegen. Der Schock hat viel Gutes in mir bewirkt.
Trotzdem hat es zu sehr weh getan.
Das ganze ist jetzt über ein Jahr her. Die Außenbeziehung lief 7 Monate.
Wir sind immer noch zusammen. Wir wollen unsere Beziehung/unsere Ehe fortführen. Ich bin überzeugt, dass sie das mehr denn je will. Vlt. sogar mehr als ich. Sie kämpft um mich. Ihr Verhalten lässt kaum einen anderen Schluss zu. Es sind die Kleinigkeiten, z. B. die vielen kleinen Berührungen, die das belegen. Sowas macht man nicht, wenn man nur vorspielt.
Ich vertraue ihr und lasse sie ziehen, wenn sie ausgehen will - auch mit jenen Freundinnen, die Bescheid wussten. In der Regel kontrolliere ich sie nicht und wenn ich es dann doch mal tue, dann stets ohne Befund.
Trotzdem scheinen meine Gefühle für sie irgendwie zu erkalten.
Das will ich nicht! Das irritiert mich!
Liegt das in der Natur der Sache? NIE WIEDER soll mir so weh getan werden?
Ich müsste glücklich sein. Denn ich habe erreicht, was ich mir während der Chaoswochen sehnlichst erwünscht hatte. Dennoch fehlt mir irgendwas.
Ich glaube, nun bin ich es, der MEHR Partnerschaft, MEHR Nähe, MEHR Liebesbeziehung will, die aber leider der Alltag kaum zulässt.
Ich bin nicht unglücklich. Aber richtig glücklich auch nicht.
Nicht alles hinzuschmeißen, ist der schwierigere Weg. Sehr viel schwieriger! Er bedeutet mehr Mut, mehr Anstrengung, mehr Energie. Und eine Garantie gibt es nicht!
Ich wüsste gerne, wie es dem Threadersteller heute geht!