Blaue Pillen zu erwähnen ist lustig, die hat der AM auch thematisiert in Chats, dass er die ab und zu benötigt. Ist bei mir noch nicht nötig auch bei mehrfach täglich. Jeden Tag auf Dauer ist irgendwann zuviel, aber darum geht es auch gar nicht. Ich fordere keine täglichen Praktiken oder dergleichen ein.
Bei uns ist es nur so, dass wenn wir gemeinsam Spaß haben, S. gewissermaßen automatisch passiert, weil dann das gemeinsame Lachen irgendwann automatisch in gemeinsame Lust übergeht. Das sehe ich dann auch in ihren Augen, der Blick ändert sich und das Lächeln wird langsam verschwitzter, die Stimmung wird elektrisierter. Und das war die letzte Woche dann sehr oft der Fall, weshalb mehrmals täglich praktisch automatisch passiert ist ohne dass ich etwas eingefordert oder sonstigen Druck gemacht hätte. Wenn wir beide miteinander gut drauf sind, ist S. gewissermaßen Teil unserer Kommunikation und unseres Austauschs von Zuneigung.
Zitat von unbel-Leberwurst:Wovor hast Du denn Angst?
Dass wir es nicht mehr miteinander schaffen könnten, auch wie sie heute wieder gesagt hat, weil sie innerlich die Schuldgefühle auffressen und sie sich auch selbst verzeihen können muss. Aber auch dass ich nicht mehr klar kommen könnte alleine deshalb weil die Umgebung in der wir sind eben die gleiche is wie vor Herausfinden der Affäre. Und jetzt alles irgendwie befleckt ist, z.B. Bilder von uns an der Wand.
Ich habe heute eines der Bilder abgehängt und sie hat gefragt warum und ich habe dann erklärt, dass das Bild 2 Monate vor Beginn der Affäre geschossen wurde und mich das deshalb zu sehr dran erinnert und ich nicht glauben kann, dass wir da glücklich waren.
Sie betonte bei diesem aber auch bei anderen Bildern, die uns aus der Zeit der Affäre darstellen wenn wir doch mal etwas Schönes unternommen haben, dass es für sie sehr wohl glückliche Momente waren. Sie beschreibt es nach wie vor so als seien das für sie getrennte Welten gewesen die Affäre und unsere Partnerschaft. Und dass diese wenigen Momente, die wir zu dieser schwierigen Zeit noch gemeinsam hatten, auch sehr wichtig waren für sie, weil sie gerade wegen dieser kleinen Inseln doch noch an unserer Beziehung festgehalten und sich nicht schon früher getrennt hätte.
Die Sorgen von heute morgen haben sich im Gespräch aufgeklärt. Ihr Handy nimmt sie jeden Morgen mit ins Bad weil sie da auf die Uhr guckt, um pünktlich zur Arbeit zu kommen. Sie hat da ein ziemlich getaktetes Timing morgens, das stimmt schon und hab ich ihr dann auch geglaubt, klang von Herzen ehrlich. Sie bekundete erneut, dass sie keinerlei Kontakt zu ihm habe und dass sie auf Arbeit plant, wenn er sie anspricht wie es ihr ginge, Gut, Danke zu sagen und dann wieder schnellstmöglich weiter zu gehen.
Sie betonte erneut, dass er kein Thema mehr für sie sei.
Und dass sie mir nicht direkt auf Arbeit schrieb hänge vor allem damit zusammen, dass sie gerade in der Klinik geübt und gelernt hat, wie wichtig es sei, eben nicht permanent am Handy zu hängen, sie auch heute gar keine passende Hose an gehabt habe um das Handy ständig bei sich zu tragen. Und dann geht sie nur 1 oder 2 mal während eines Arbeitstages nach hinten wo das Handy liegt. Abgesehen davon hätte sie heute so viele Gespräche mit den Kollegen gehabt, die sich alle sehr gefreut hätten sie wieder zu sehen, dass der Arbeitstag heute sowieso sehr schnell vorbei ging und sie keine Zeit fürs Handy hatte.
Ich habe ihr dann erklärt, wie wichtig für mich ist, dass wir uns emotionale Signale senden regelmäßig. Dass wir nicht mehr so kommunizieren wie früher, rein funktional. Dass das auch für mein Vertrauen wichtig ist.
Sie verstand das voll und ganz und sagte, dass es nicht so sei, dass sie mir ihre Zuwendung und emotionale Signale per Handy nicht zeigen wolle, aber diese innere Belastung gepaart mit den Schuldgefühlen würden sie da auch noch oft innerlich blockieren, sie wolle so oder so nicht mehr so oft am Handy hängen und heute sei eben auch ein sehr schneller Tag gewesen. Sie brauche da etwas Zeit, vor allem um mit ihren Schuldgefühlen klar zu kommen, wolle das aber ebenso, mehr liebevolle Kommunikation zwischen uns.
Sie erklärte, dass ihre aktuelle schwere depressive Episode (wie auch im Klinikbericht steht) immer noch andauert und es deshalb für sie einfach aktuell schwierig ist, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und dass die Schuldgefühle in ihr am stärksten sind. Und diese harte Konfrontation mit sich selbst und dem Betrug in Kombination mit ihrer depr. Episode würden es extrem schwer machen und sie arbeite da innerlich auch mit den in der Klinik geübten Strategien so gut sie könne, aber es sei auch für sie sehr schwer.
Das führe momentan in ihr wieder zu einem Rückschritt in der psychischen Stabilität, der z.B. dazu führt, dass sie dann keine richtige Motivation für Sport aufbringen kann, weil sie dann selbst da sitzt und grübelt oder aber versucht, die zermürbenden Gedanken zu verdrängen.
Aber sie wolle das, sie wolle mich nicht verlieren und mit mir Schritt für Schritt den Weg gehen. Sie habe nur auch Angst, sich vielleicht selbst nicht verzeihen zu können und mir nicht mehr ohne Schuldgedanken in die Augen sehen zu können.
Wir haben dann viel miteinander geweint und uns umarmt, unsere Liebe bekundet und dass wir einander nicht verlieren wollen. Ich habe ihr gesagt, dass ihr hoffentlich bewusst ist, dass ich so etwas nicht noch einmal aushalten werde. Das sah sie genau so.
Ich habe auch das Thema du könntest mich nicht mehr männlich finden angesprochen nachdem das Begehren stark beim AM hing. Da schüttelte sie sofort sehr deutlich den Kopf mit Tränen in den Augen nahm meine Hand und drückte sie lange und sehr intensiv und sagte mir, dass das überhaupt nicht der Fall sei und auch die Nähe zwischen uns die letzten Tage für sie sehr schön war.
Dass all das Manipulation und Schauspielerei und Lüge war, glaube ich nicht. Es fühlte sich echt an, so schnell hin und her schalten zwischen Weinen und Lachen und Liebesbekundungen mit reiner Schauspielerei.....ich hoffe ich bin kein Esel, aber ich glaube es nicht.
Ich glaube ihr was sie sagt.