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Sie hat zwar nie Zeit für mich - aber eifersüchtig

R
Guten Morgen,
meine Freundin ist mit ihrem Sport verheiratet. Das wusste ich zwar vorher, trotzdem fiel es mir innerhalb der Beziehung extrem schwer. Sie ist jetzt 28 Jahre alt. Sie wird zwar nie in der Profiliga mit rudern, doch ihre Eltern sind mit Leib und Seele in einem Ruderverein und sie auch. Das Hobby ist kostenintensiv und vor allem zeitintensiv. Sie trainiert 3x pro Woche je 2 Stunden und auch sonst ist sie oft im Fitness Studio, um dort trocken zu trainieren. Sie ist im Sommer komplett jedes (!) Wochenende von Freitag direkt nach der Arbeit weg, bis Sonntag Abend. Das heißt von März bis Oktober läuft überhaupt nichts mit uns. Das ist für mich im ersten Jahr extrem schwer gewesen und ich bin zum echten Nerd mutiert.

Klar ist, dass sie mir nicht ständig unterwegs schreiben kann, sie kann im Boot kein Handy dabei haben und tippen. Das verlange ich auch nicht. Aber es kam auch durchaus mal vor, dass sie online war und mir nichts geschrieben hatte, das ist dann schon etwas enttäuschend, wenn man ja sonst wirklich nichts voneinander hat.

Wir treffen uns im Sommer einmal im Monat, das ist unglaublich aber wahr. Das läuft dann so ab, dass wir Wochenlang vorher planen und ich meistens zu ihr fahre und morgens muss ich dann früh wieder fahren, weil sie dann meistens zum Wettkampf muss. Das ist fast stressig, aber ich nehme es gerne auf mich. Oft kaufe ich ein und bringe dann was mit, sonst hätten wir nicht mal Brot im Haus.

Ich habe 2013 fast nichts unternommen, ich war nur zu hause und habe gewartet, bis sie abends vom Wettkampf aus anrief. Super, das waren total frustrierende Wochenenden. Sie hatte abends meistens nach dem Wettkampf noch Partys, wo sie mit gefeiert hat. Ich war noch nie dabei.

Als sie über Weihnachten im Rudercamp im Ausland war, habe ich mir gedacht, das mache ich in dieser Form sicher nicht nochmal mit. Ich bin ja quasi fast Single in ihrem Verhalten. Auch hat sie nie Zeit, mit Freunden und mir etwas zu unternehmen.

Ich habe im Frühjahr wieder Kontakte reaktiviert, da ich mir letztes jahr wie der letzte Nerd vor kam. Es war verdammt schwer, weil man einfach den Anschluss verloren hatte, also mir ging es so. Und interessanterweise sind viele Frauen deutlich aktiver unterwegs mit meinen Interessen (spazieren, Museen anschauen und so weiter) als meine Kumpels von früher. So kam es, dass ich wirklich fast jedes Wochenende etwas unternahm, bzw. unternehme, wenn sie auf Wettkämpfen unterwegs ist.

Und seither sind unsere Gesprächsthemen nur noch meine Aktivitäten, nicht inhaltlich sondern mit welcher Frau warst du jetzt wieder weg. Sie traut mir schon, aber sie ist enorm eifersüchtig. Unsere Gespräche verwickeln sich nur noch in Streit. Am liebsten wäre es ihr, wenn ich daheim hocke, so wie vor einem Jahr und Fernsehe und mit Kumpels vielleicht mal Fussball spielen gehe.

Ich habe ihr kein Ultimatum gestellt aber ich habe ihr deutlich gemacht, dass es ja nicht so abläuft, dass ich ihr etwas absage, sondern sie ist schlichtweg nicht da. Sie ist nie da für mich. Neulich war ich krank und eine Freundin hat mir gekocht. Da war aber Diskussion vom Feinsten angesagt.

Es fällt mir schwer damit umzugehen, denn ich habe mir die Frage gestellt, was mir fehlen würde, wenn sie nicht mehr meine Freundin wäre. Das wäre faktisch ein Treffen im Monat, an dem wir total vorhersehbar mit einander S. haben, eventuell kochen und dann vor der Glotze hängen, bis sie totmüde einschläft und ich sie dann möglichst ins Bett trage, den Wecker stelle, morgens Frühstück mache und sie zum Wettkampf fährt.

Trotzdem weiß ich, ich würde sie vermissen. Ich befürchte nur fast, dass das ein Dauerzustand wird und ich der Depp bin, der am Ende vielleicht noch da steht, wenn sie sich einen schnappt, der ihr Hobby bis ins Detail teilt - wobei sie sagt, sie kann das nicht gebrauchen, wenn man ihr bei dem Hobby auf die Pelle rückt. Sie will auch nicht, dass ich mit zum Wettkampf komme, weil sie das stört.

Alles merkwürdig. Ich will mich nicht isolieren, will sie nicht verletzen, aber irgendwie scheint es keine Lösung zwischen beidem zu geben.

10.08.2014 12:14 • #1


S
Hallo Reizbar,

Willkommen hier im Forum. Hoffentlich können wir Dich hier etwas auffangen.

Der Name drückt wohl Deinen momentanen Gefühlszustand aus.

Wie Du es beschreibst, hat Deine Freundin ihre Prioritäten klar definiert und sie kennt es auch nicht anders. Mit 28 Jahren wird man davon ausgehen müssen, dass sich das auch in den nächsten Jahren nicht ändern wird, oder hast Du sie dazu schon mal gefragt?

Wäre sie denn bereit, Dir mehr Zeit zu schenken? Was sagt sie denn dazu? Wenn nicht, wird das ja erst mal so weiter gehen. Wärst Du denn glücklich, wenn es erst mal Jahre so weiter ginge und die Zeit für Dich so limitiert bliebe?

10.08.2014 12:34 • x 1 #2


A


Sie hat zwar nie Zeit für mich - aber eifersüchtig

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Z
Hallo reizbar,

du hörst dich für mich wirklich an, wie ein Mann den man gerne als Partner hätte.

Du willst Zeit mit deiner Freundin verbringen, Aktivitäten mit ihr teilen, Feste feiern usw.

Ich glaube, dass du ein wirklich tolle Kerl bist. Du hast Lust aufs Leben! Lust zu Lieben.
Nur scheinbar, hast du eine Frau getroffen, deren Liebe woanders hinfällt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine einsame Beziehung glücklich macht. Du willst ja auch nichts außergewöhnliches, sondern einfach nur eine schöne normale Beziehung.
Aber wie du schon geschrieben hast, irgendwie führst du ja keine Beziehung. Es gibt keinen oder keinen gemeinsamen Alltag.

Sowas macht auf Dauer wirklich traurig, einsam und irgendwie auch depressiv .

Vielleicht hast du dir schon Gedanken gemacht oder schon über eine endgültige Trennung nachgedacht, du suchst Hilfe hier im Forum und vielleicht erhoffst du dir Ermutigung.
Die schwere Entscheidung kann dir leider niemand abnehmen, aber du wirst wissen was du in den nächsten 5 Jahren erleben willst und mit wem.

Wenn sie deine absolute Traumfrau ist, dann musst du sie so nehmen wie sie ist.
Aber wenn du mehr leidest in einer Beziehung und du sogar das Gefühl Hast immer nur die zweite Geige zu spielen, vielleicht solltest du dich auch mit dem Worst Case auseinandersetzen.
Und die Lebensfreude die du in dir hast mit jemandem teilen, der genauso viel Spaß daran hat wie du und mit dir zusammen.

10.08.2014 12:35 • x 1 #3


R
Zitat von SusanneJ:
Hallo Reizbar,

Willkommen hier im Forum. Hoffentlich können wir Dich hier etwas auffangen.

Der Name drückt wohl Deinen momentanen Gefühlszustand aus.

Wie Du es beschreibst, hat Deine Freundin ihre Prioritäten klar definiert und sie kennt es auch nicht anders. Mit 28 Jahren wird man davon ausgehen müssen, dass sich das auch in den nächsten Jahren nicht ändern wird, oder hast Du sie dazu schon mal gefragt?

Wäre sie denn bereit, Dir mehr Zeit zu schenken? Was sagt sie denn dazu? Wenn nicht, wird das ja erst mal so weiter gehen. Wärst Du denn glücklich, wenn es erst mal Jahre so weiter ginge und die Zeit für Dich so limitiert bliebe?



Danke fürs Willkommen. Also ich gehe nicht davon aus, dass sich etwas an ihrer Zeiteinteilung verändern wird, dazu betreibt sie das Hobby bereits viel zu lange und auch die Eltern stehen da voll hinter ihr. Ich will und werde sie nie vor die Wahl stellen, diese Diskussion hatten wir mal im Ansatz und sie wurde bereits erstickt, bevor sie begann. Für mich ist ein Hobby nicht schlimm. Wenn ich denn wenigstens mal dabei sein könnte. Aber auch das nicht.

Dauerhaft werde ich so definitiv nicht glücklich. Ich habe zwar ein erfülltes Leben, aber mein Leben ist nicht so überfrachtet, als dass ich keine Zeit für Beziehung hätte. Im Gegenteil, ich mache vieles, was ich lieber zu zweit tun würde, egal was, auch Alltagsdinge. Das ist eigentlich nicht mein Ziel, irgendwo jemanden zu haben, bei dem ich mich alle fünf Wochen mal kurz erholen kann - kann ich ja bei ihr nicht mal, weil sie eigentlich immer im Stress ist immer auf dem Sprung.
Ja - ihre Prioritäten sind klar verteilt. Das Schlimmste ist, dass sie im Winter dann, wenn sie etwas mehr Zeit hat, viel mit Freunden feiern geht und auch da bin ich null integriert. Sie fragt mich auch nie, ob ich mit kommen möchte.

In meinen augen gleicht das fast einer Art Affäre. Das nervt gewaltig. Ich komme mir auch manchmal verheimlicht vor und mache mich selbst zum Deppen, wenn ich sie irgendwo anpreise und man sie nie zu Gesicht bekommt. Einige meiner Freunde haben sich schon lustig gemacht über meine imaginäre Freundin. Ich kann sie sogar verstehen, ich würde es auch lächerlich finden, wenn Freunde mir von jemandem erzählen, von dem es nichts gibt, keine Fotos, keine persönliche Begegnung und auch sonst nichts.

Das Traurige ist, dass ich einer Frau begegnet bin, der ich offen gegenüber sein könnte, in die mich mich verlieben könnte, die für mich da ist, auch wenn es mir schlecht geht. Und ich kann nicht immer all meine Sorgen für 1 Treffen im Monat aufheben, wo sie meistens geschlaucht und kaputt daher kommt und eigentlich zu nicht viel zu gebrauchen ist - da läuft dann nichts und sie legt quasi die Füße hoch. Ich habe ja kein Problem damit, sie auch mal zu verwöhnen, aber umgekehrt? Sie würde glaube ich nicht einmal mehr daran denken. Ich höre ja stellenweise tagelang an langen Feiertagswochenenden nichts von ihr, außer einer Whatsapp abends, wenn sie irgendwo unterwegs ist. Dann antworte ich abends und sehe, dass das Handy bereits aus ist. Also sie interessiert meine Antwort überhaupt nicht mehr und am Morgen ist sie wieder auf Tour.

Das ist so schade, weil ich so vieles so gerne mit ihr gemeinsam unternehmen würde. Ich dachte mir schon so oft, wenn ich unterwegs bin - wieso bist DU jetzt nicht da, wo ich DICH so gern hier hätte.

Da ich es mittlerweile leid bin, alleine die sonnigen wenigen Tage zu verbringen, frage ich eigentlich immer Freunde oder auch eine gute Freundin, ob sie nicht Lust und Zeit hätte, was zu unternehmen. Viele meiner Freunde denken bereits, dass meine mittlerweile beste Freundin meine echte richtige Freundin ist. Weil wir ständig zusammen etwas unternehmen. Wir haben eben keine Körperlichkeiten, das ist alles, käme das hinzu, hätte ich mit meiner besten Freundin eine Beziehung.

Mir käme es nie in den Sinn, meine echte Freundin zu betrügen, doch ich denke mir manchmal, S. und solche Dinge sind so sehr ersetzbar, alles andere aber nicht, tolle Unterhaltungen und vieles mehr, das habe ich nicht mit ihr, weil sie nie verfügbar ist. Wäre sie da, hätte ich mit ihr den tollsten Spaß im Leben. Aber tatsächlich erlebe und lebe ich mit anderen Menschen, auch Frauen, speziell eben meiner mittlerweile besten Freundin.

Neulich brauchte ich unbedingt mal jemanden zum Reden, das Handy meiner Freundin war aus, über den gesamten Tag. Auf Whatsapp keine Nachricht. Somit hab ich meine beste Freundin angerufen, die war den ganzen Tag für mich da und ich wäre das auch.

Je mehr ich schreibe und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr merke ich, wie fern ich meiner Freundin eigentlich im Alltag bin.

Möglicherweise ginge es mir besser, wenn ich ein Fernbeziehungsmensch wäre, doch das könnte ich nur, wenn es Perspektive gäbe, an der ich mich zeitlich lang hangeln könnte. Aber hier scheint es so bis in alle Ewigkeit zu laufen und das ist frustrierend. Mein Leben läuft JETZT und nicht in 10 Jahren, wenn sie vielleicht mal ein anderes zeitliches Verhältnis zum Hobby hat.

Schlimm ist auch, dass sie nie Zeit, nie Geld und nie Energie hat, weil das Hobby einfach alles abverlangt. Ich habe im Scherz schon häufiger gesagt, du bräuchtest einen Ruderer. Das will sie auf garkeinen Fall, ihr Hobby zieht sie alleine durch.

Sind wir dann mal zusammen, alle paar Wochen, werden meistens Probleme durch diskutiert. Sie kennt mein Leben nicht und ich im Grunde ihres ebenfalls nicht. Ich bin aber im Vergleich zu ihr nicht so eifersüchtig. Sie schon. Und jede Information, die ich ihr dann mitteile, wird so zerpflückt, dass es am Ende heißt aha, wieder mit irgend einer Frau unterwegs gewesen. Ich denke mir dann als Antwort: Ja, ich würde lieber mit DIR unterwegs sein, aber du hast ja nie Zeit. Und dann kommt wieder die Antwort das wusstest du vorher. Ich könnte nun auch kontern und sagen, du wusstest doch, dass du nie Zeit haben wirst und ich mein Ding machen werde und dass dann auch mal Frauen eine Rolle spielen könnten, musst du mit leben. Hmm, damit kommt sie noch weniger klar als ich.

10.08.2014 15:22 • #4


S
Hallo Reizbar

...irgendwie ein nicht so schöner Name

Also, die Zeit, wenn sie weg ist, ist nicht das, was Du Dir vorstellt
Die wenige Zeit, die Ihr zusammen seid, ist aber auch nicht unbedingt so, wie Du es Dir vorstellst.

Wenn Du nun so weiter machen würdest, was wisst Ihr dann vom Leben des anderen in ca 5 Jahren oder 10 Jahren?

Ich glaube, dass Du eigentlich weißt, was für Dich gut ist, nicht? Ja, man könnte sich arrangieren, aber sie verschließt Dir diese Möglichkeiten, Teil ihres Lebens zu sein, jedenfalls in dem Ausmaß, was Du gerne brauchst und gerne möchtest. Das ist eigentlich das Ausschlaggebende für Dich. Sie ist nicht erreichbar und will es eigentlich auch nicht sein, weil sie ja die Kommunkationstools alle ausschaltet, ihr Leben lebt, dabei ja nicht nur rudert und Dich aber auch draußen vorlässt (du sagtest, sie will Dich nicht bei ihrem Hobby dabei haben).

Wahrscheinlich wird Dir hier das Schreiben wirklikch helfen, klarer zu sehen, was Du innerlich ja schon weißt?!?!
Wenn sie sich so wenig um Dich sorgt bzw um Deine Bedürfnisse, meinst Du nicht, dass Du Dich dann um Dich kümmern solltest ?

10.08.2014 15:41 • x 1 #5


R
Zitat von SusanneJ:
Hallo Reizbar

...irgendwie ein nicht so schöner Name

Also, die Zeit, wenn sie weg ist, ist nicht das, was Du Dir vorstellt
Die wenige Zeit, die Ihr zusammen seid, ist aber auch nicht unbedingt so, wie Du es Dir vorstellst.

Wenn Du nun so weiter machen würdest, was wisst Ihr dann vom Leben des anderen in ca 5 Jahren oder 10 Jahren?

Ich glaube, dass Du eigentlich weißt, was für Dich gut ist, nicht? Ja, man könnte sich arrangieren, aber sie verschließt Dir diese Möglichkeiten, Teil ihres Lebens zu sein, jedenfalls in dem Ausmaß, was Du gerne brauchst und gerne möchtest. Das ist eigentlich das Ausschlaggebende für Dich. Sie ist nicht erreichbar und will es eigentlich auch nicht sein, weil sie ja die Kommunkationstools alle ausschaltet, ihr Leben lebt, dabei ja nicht nur rudert und Dich aber auch draußen vorlässt (du sagtest, sie will Dich nicht bei ihrem Hobby dabei haben).

Wahrscheinlich wird Dir hier das Schreiben wirklikch helfen, klarer zu sehen, was Du innerlich ja schon weißt?!?!
Wenn sie sich so wenig um Dich sorgt bzw um Deine Bedürfnisse, meinst Du nicht, dass Du Dich dann um Dich kümmern solltest ?



Ich denke mir fehlt der Alltag, die Spontanität. Aber es gibt auch funktionierende Fernbeziehungen. Doch da gibt es Rituale, wiederkehrendes, auf das man sich freuen kann. Ich habe einen Freund, der eine funktionierende Fernbeziehung führt, da wird dann abends telefoniert oder geskyped oder gechattet. Aber das gibt es bei uns nicht. Ich habe keine Ahnung beispielsweise, was sie heute Abend macht, ist sie bei Freunden, auf einer Party oder total platt im Bett? Ich werde es morgen bestimmt erfahren, da wird sie mir im laufe des Vormittags wieder eine Mail schreiben. Super.

Und da wir so wenig Regeln haben, staut sich unheimlich viel auf, bei ihr sogar noch mehr als bei mir. Wobei ich das irgendwie nicht gelten lassen will, weil sie eben diejenige ist, die etwas ändern könnte. Und darüber diskutieren wir ständig. Sie schiebt mir die Schuld zu, dass sie so wenig an meinem Leben teilnimmt, doch es ist ja nicht so, dass ich es ihr verbiete. Sie erwartet von mir ständig Nachrichten, auf die sie dann entweder nicht antwortet oder nicht reagiert. Umgekehrt höre ich von ihr auch nichts und ihc führe doch keinen SMS Monolog.

Die wenige Zeit, die wir gemeinsam haben, hat sie meistens keine Energie, um mal gemeinsam mit mir joggen zu gehen oder irgendwas aktives zu machen. Meistens hängt sie dann bei sich oder bei mir vor der Glotze herum und will ausspannen. Das ist ok. Aber das kann doch kein Inhalt einer Beziehung sein.

In fünf Jahren werden wir genau da sein, wo wir heute sind. Ich habe einmal ein paar Freunde von ihr gesehen und sie meine Verwandten an Ostern. Das wars. Mehr weiß keiner vom anderen. Und das ist wirklich nicht erfüllend.

Wir hatten uns während dessen sicher schon 3x getrennt und festgestellt, dass die Zeiten, in denen wir getrennt sind sich eigentlich nicht wesentlich unterscheiden von den anderen - ob man sich nun alle paar Wochen mal sieht oder nicht, ist für mich irgendwie...... naja, auch schon egal, denn auch da lief ja nicht viel.

Wenn wir uns mal einen Sonntag treffen dann wird von ihrer Seite auch aus fast nur diskutiert darüber, dass ich soviel unterwegs sei. Ohne sie. Dass die Logik jedem sagt, dass SIE diejenige ist, die keine zeit hat, ignoriert sie komplett. Das ist mir jedesmal aufs Neue unbegreiflich.

Sie stellt es so dar, als würde ich mich in der Wahl zwischen ihr und einem Kumpel oder einer Freundin gegen sie entscheiden, und lieber etwas mit anderen unternehmen. In der Realität steht sie nie zur Wahl. Doch das will sie nicht einsehen.

Für sie vergeht die Zeit wie im Flug, sie ist unterwegs, sportlich aktiv und hat ständig positiven Stress. Ich wache morgens auf, erledige meinen Kram und dann habe ich theoretisch von 10 bis 24 Uhr Samstags Zeit, was mit einer Partnerin zu unternehmen, von mir aus auch von 15 Uhr bis 24 Uhr, doch da ist sie nicht da. Und dass ich meine Zeit fülle, ist doch selbsterklärend. Dass sie daran eben nicht Anteil nimmt, daran kann ich ja nichts verändern

Manchmal denke ich, sie würde gerne raus aus ihrer Mühle, kann aber nicht, weil sie das schon seit Jahren so kennt. Übrigens war das der Grund, wieso der letzte Freund sich getrennt hat. Doch die Beziehung hielt immerhin 3 Jahre länger als meine bisher, mit dem Unterschied, dass er eben jedes Wochenende auf Party war und somit sowieso keinen Bock hatte, was mit ihr zu unternehmen, sondern mit Ausnüchtern beschäftigt war.


Ich habe Freunde, die haben stressige Jobs, sind rund um die Uhr irgendwo beruflich im Einsatz und haben immer mal Zeit, mir zu schreiben und sich zu melden. Das ist in meinen Augen eine der faulsten Ausreden in zeiten von Smartphones, Flatrates und Whatsapp, dass man sich nicht melden könnte, nicht mal wenigstens vor Wettkampf und nach Wettkampfbeginn oder abends mal 10min telefonieren kann. Das ist einfach eine faule Ausrede, die eher danach klingt, dass sie keine Lust hat. Wieso auch immer.

Dann wirft sie mir ab und an vor ich würde mich ja auch nie melden. Doch der einzige Grund dafür ist, dass sie ihr Telefon sowieso aus hat, wozu soll ich da auf die Mailbox reden.

10.08.2014 16:28 • #6


L
In einer Beziehung bezieht man sich aufeinander und ein wichtiger Punkt ist ja gerade, dass man Zeit miteinander verbringt. Da deine Freundin dieses tunlichst vermeidet, kann ich nicht sehen, inwiefern sie irgendwo ihre Zuneigung für dich zeigt. Warum begnügst du dich damit?

10.08.2014 16:42 • x 1 #7


R
Zitat von la_donna:
In einer Beziehung bezieht man sich aufeinander und ein wichtiger Punkt ist ja gerade, dass man Zeit miteinander verbringt. Da deine Freundin dieses tunlichst vermeidet, kann ich nicht sehen, inwiefern sie irgendwo ihre Zuneigung für dich zeigt. Warum begnügst du dich damit?


Das weiß ich ja selber nicht. Innerlich habe ich schon lange damit abgeschlossen, dass das eine Beziehung ist. Ich trete auch schon länger nach außen nicht mehr als vergeben auf. Das heißt nicht, dass ich sie hintergehe, aber ich bin es leid, ein Phantom zu erwähnen. So wie manche Mitarbeiter innerlich gekündigt haben und trotzdem weiter im Job arbeiten, habe ich glaube ich innerlich diese Beziehung schon besiegelt und mich damit abgefunden, dass es mehr nicht werden wird. Im Kern bräuchte ich mich einfach alle paar Wochen nicht mehr mit ihr treffen und es hätte sich alles von alleine erledigt. Ich muss mich ja nach ihren Terminen richten, höre ich damit auf, hat sich alles weitere erübrigt.

Mir ist selbst nicht klar, wieso ich da einem Phantom hinter her jage.

10.08.2014 16:50 • #8


M
Die kippt in ihrem Alter in ein paar Tagen um
Dann will sie kleine RuderInnen
und ihr könnt zusammen ans Wasser fahren

Wie ist die Bewegung mit den Museumsfrauen?

10.08.2014 17:03 • #9


R
Zitat von MannmitBekannter:
Die kippt in ihrem Alter in ein paar Tagen um
Dann will sie kleine RuderInnen
und ihr könnt zusammen ans Wasser fahren

Wie ist die Bewegung mit den Museumsfrauen?


Den ersten Teil habe ich leider nicht verstanden.

Es spricht nichts dagegen, vielleicht ist es eher dieses Unerreichbare, was den Reiz aus macht, aber ich weiß selbst, dazu kenne ich mich, dass mich der Reiz dauerhaft nicht zufrieden oder gar glücklich stellt. Ich denke es spräche nichts dagegen, absolut nichts. Derzeit bin ich aber noch zu sehr gekränkt und auch verletzt, dass ich meiner Freundin (noch Freundin) so wenig wert scheine. Ich weiß dennoch selber, dass man zu viele chancen nicht verstreichen lassen soll.

Ich habe darüber mit meiner noch Freundin gesprochen und sie hat alles andere als relaxed reagiert. Für kurze Zeit war es auch so, dass man denken könnte, es bessere sich etwas, das ganze hielt dann sogar mal 3 Wochen, da sahen wir uns dann an allen drei Wochenenden. Hinterher erfuhr ich, dass Ferien waren, der Ruderclub zu hatte, das war an Ostern. Tolle Sache, dass man dann auf einmal Zeit für den Freund hat.

Alles in allem beantworte ich mir die Frage selber. Diese Frau hat die elendige Gabe, mir immer wieder Hoffnungen zu machen, wenn der Ofen eigentlich aus ist.

10.08.2014 17:12 • #10


R
Zitat von MannmitBekannter:
Die kippt in ihrem Alter in ein paar Tagen um
Dann will sie kleine RuderInnen

Du kennst die Ruderer-Szene nicht.
Das sind Pferdehalter ein schei. dagegen.
Ruderer kippen auch nicht um, denn die sind so fit und steigen nicht mal mit 60 aus, sondern bleiben dann auf ihrem Niveau dabei. Das ist eine Glaubensgemeinschaft und kein Hobby.

10.08.2014 17:22 • #11


R
Da spricht ein Kenner. Ich dachte immer schon, Pferdebesitzerpartner jammern viel, aber bei Ruderern wird alles gemeinsam gemacht, da werden Motivationswochenenden verbracht, da wird alles zusammen gemacht, ich hab keine Ahnung, sowas noch nie erlebt. ich rudere nicht, ich mache viel Sport, aber ich verbringe keine 12 Stunden damit und erwarte dann, dass der Partner daheim hockt.

Ich bin mir derzeit nicht sicher, wer von uns mit dem jeweils anderen Lebensstil schlechter zurecht kommt, sie oder ich. Sie kommt ja nicht damit klar, dass ich eben auch mit Freunden und vor allem Freundinnen unterwegs bin, ich im Gegenzug muss damit klar kommen, dass sie Gemeinschaftsduschen haben und auch mit den Jungs (die richtig gut trainiert sind und gut aussehen) viele Wochenenden im Trainingslager sind. Ich muss eben mit allem klar kommen, weil alles bereits vor mir da war. Sie sieht das umgekehrt anders.

10.08.2014 17:25 • #12


S
Verlangt denn eine Rudergemeinschaft, dass man nicht-rudernde Partner außen vor lässt?

Sie wird ihr Hobby nie aufgeben, sucht sich ja auch noch in den Wintermonaten ruderlastige Ausweichmanöver und ist auch während nicht rudernder Tätigkeit nicht erreichbar.

DAS würde mich dazu bewegen, meinem Leiden ein Ende zu setzen!

10.08.2014 17:33 • #13


M
Reizbar, ist ein Gespräch mit ihrem Vater eine Idee? Der hat als Ruderer eventuell einen Nichtruderern unmöglichen Zugang zur Welt und zu seiner Tochter. In so unfruchtbaren und unverständlichen Verlustsituationen kann man auch die Black Swan Karte spielen, angeblich kommt unverhofft oft und neu gemischt sorgt für Bewegung.

Kinderwunsch?

Neue und gemeinsame Wohnung?

10.08.2014 17:36 • #14


R
Zitat von SusanneJ:
Verlangt denn eine Rudergemeinschaft, dass man nicht-rudernde Partner außen vor lässt?

Sie wird ihr Hobby nie aufgeben, sucht sich ja auch noch in den Wintermonaten ruderlastige Ausweichmanöver und ist auch während nicht rudernder Tätigkeit nicht erreichbar.

DAS würde mich dazu bewegen, meinem Leiden ein Ende zu setzen!


Natürlich nicht, aber es bringt keiner von ihren Mädels den jeweiligen Freund mit und sie ist sowieso kein Typ Mensch, der mich je irgendwo integriert hat. Sie ist eher so ein Einzelgänger und ich denke auch, sie kennt es nicht anders. Ihr Ex Freund wollte nicht und so hat sich das irgendwie eingebürgert. Nur hatte er die Wahl - ich nicht.

Ja, Leiden ist der richtige Ausdruck. Ich weiß, dass sie so wie es bei ihr läuft, sowieso keinen anderen finden wird, das weiß sie auch und daher bin ich als ständig verfügbarer Typ eben eine Top Wahl. Ich stresse nicht wirklich herum, bin brav und lieb und sie findet mich ja auch menschlich toll. Es ist ja nicht so, dass sie nicht verliebt ist, das merke ich schon. Aber ich muss eben auch an mich denken.

10.08.2014 17:37 • #15


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