Hi
@G.ast: Nun, ich werde das tun, wenn ich die klare Stunde finde. Ich weise nicht von der Hand, dass ich Hilfe benötige. Deshalb gehe ich ja zur Therapie. Für mich ist das dort aber mehr wie ein Coaching. Coaching für das tägliche Leben. Das mit der Kontrollsoftware bin ich mir am überlegen. Dein Hinweis hat Hand und Fuss - ich sehe es ein und lass davon ab.
@groupie: Am Anfang war ich in Therapie, weil meine Frau es als Bedingung sah, bei der ersten Trennung. Nach einem Jahr fragte mich die Therapeutin, ob wir reduzieren wollen. Ich sagte ja, und das Pensum wurde von wöchentlich auf zweiwöchentlich reduziert. Das ging genau 3 Monate so. Danach wollte ich wieder auf wöchentliche Sitzungen gehen. Zuerst war das Ziel, mein Verhalten in Bezug auf die Beziehung zu verbessern. Danach, als wir wieder zusammenlebten, die Beziehung zu festigen. Als alles eigentlich wirklich gut verlief, bat ich darum, dass sie mir auch helfen möge, mich in meiner beruflichen Arbeit zu unterstützen. Letzten Herbst war ich dann wegen Unfall 3 Monate gar nicht mehr da. Selbstverständlich weiss die Therapeutin, dass ich *beep*. Ich *beep* ja nicht wie ein Weltmeister. Auch wenn das gerade zur Zeit anders, weil täglich ist. Ich kann damit umgehen. Ich kenne genügend Leute, die damit nicht umgehen können. Exzessiver Missbrauch ist nicht mein Ding. Bis ich 24 war, habe ich weder Tbk, Alk. noch sonst was genommen. Zur Zeit bin ich froh, dass ich *beep*. Es beruhigt mich, und ich weiss, dass ich damit auch jederzeit wieder aufhören kann.
@Muzel: Nun, ich wurde bislang mit wenig Erschreckendem konfrontiert. Bei meiner Frau ist das - so glaube ich - doch ziemlich anders. Ja, ich glaube, dass sie lernt nur an sich zu denken. Aber sie macht das dann im täglichen Leben überhaupt nicht. Sie muss lernen, dass die eigene Familie absolut vorrangig ist - ja, dass sehe ich genau so. Sie sagt mir dann alle Quartale wieder, ich sei ihr viertes Kind. Eigentlich immer dann, wenn auch ich mal etwas von ihr will, und nicht nur immer der Haushalt-Hilfsarbeiter bin. Zur Zeit sagt sie nur, dass alle an ihr saugen würden. Primär die Kinder (das sind die Kinder, die wir uns gewünscht haben), die Schwester, die Eltern, und von mir sagt sie das auch. Ich sage ihr dann jeweils, dass ich das nicht tue, dass ich sie nur unterstützen will, so gut und so oft ich kann. Schwächen ausnützen: Das ist ein guter Punkt. Ihre Schwäche ist doch, dass sie nicht nein sagen kann. Dann heisst das, dass ich für sie Nein sagen soll? Habe ich auch schon gemacht. Hat nicht funktioniert. Sie hört und hört nicht auf, ihr immer noch mehr aufzubürden. Wenn ich da jeweils zusehe, dann werde ich sauer. Ich versuche dann, dass nicht nach aussen zu tragen, aber es kommt dann jeweils trotzdem hoch - z.B. sage ich dann ich muss immer nur daran denken, dass es geheissen hat, Du sollst keine Arbeit damit haben, wenn sie wieder und immer wieder noch mehr macht. Ich zeichne immer dieses Bild: Sie ist ein Fass das am überlaufen ist. Ich mach unten die Löcher, damit es nicht überläuft. Je mehr Löcher ich mache, damit das Wasser abläuft, desto mehr werden neue Zuläufe erschlossen. Diesen Kreislauf kann ich nicht durchbrechen. Es gelingt mir nicht.
@Ebenfalls Gast: Du bringst es auf den Punkt. Wenn Sie mir das sagt, dann weiss ich, dass es ernst ist. Es ist keine Taktik, kein Spiel. Sie sagt, dass es so ist. Ich glaube ihr, das sie das jetzt meint. Aber ich kann es nicht fassen, nicht akzeptieren, nicht glauben, dass es so ist. Die gemeinsame Geschichte hat so ein starkes Band genäht, dass ich die Situation mehr als Extremfall sehe. Und: Ich liebe sie. Kann nach beinahe 20 Jahren so eine Einseitigkeit aufkommen? Vor 18 Monaten hatten wir eine gemeinsames Leben, dass voller gegenseitiger Liebe war. Wie konnte es wieder soweit kommen? Ich arbeite daran. Sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Du schreibst mir, dass ich der Starke sein soll, und die Trennung akzeptieren und gehen soll. Ich habe ihr gesagt, wenn sie will, dass ich gehe, dann gehe ich. Weil ich sie liebe. Doch wenn ich gehe, dann ist es für immer. Weil der Schmerz einer erneuten Trennung, werde ich ohne emotionale Abgrenzung von ihr, nicht überwinden können. Dieser Schritt wäre für mich unbeschreiblich qualvoll. Auch würde ich womöglich nur mit Hass darauf reagieren wollen. Nur um die Qualen etwas zu lindern. Wenn ich mir das alles vorstelle, dann sage ich nach wie vor lieber Nein: Nein, ich bleibe und kämpfe für unsere Ehe. Meine Liebe ist genügend stark. Ich glaube ihr, dass nicht mehr war mit dem anderen. Ich glaube nur nicht, dass der andere tatsächlich aufgibt. Sie ist zur Zeit wirklich auch ziemlich von der Rolle - so scheint es mir jedenfalls. Jetzt Gehen und zu glauben, dass wir wieder zueinander finden, das schaff ich nicht. Jetzt für immer Gehen? Das mache ich nicht, weil ich nicht glauben kann, dass meine Liebe für diese Frau für ein Leben nicht ausreichen soll. Ich kann das nur akzeptieren, wenn sie jetzt, nach 19 Jahren feststellt, dass sie mich gar nie geliebt hat. Das wäre dann wirklich unglaublich für mich ...
@ft: Die Fakten sind klar. Aber ich will es nicht glauben. Auch das ist ein Fakt. Du kannst doch nicht nach all der Zeit jemanden ins Gesicht sagen, dass Du ihn nicht mehr liebst. Ich meine, man kann schon. Aber es ist eine reichlich undifferenzierte Aussage. Genauso, wie sie auch sagt: Nur wenn Du ausziehst haben wir eine Chance, dass ich mich nochmals in Dich neu verlieben kann. Auch das glaube ich nicht. Auch wenn es Fakt ist, dass sie das gesagt hat. Fakt ist auch, dass sie gesagt hat, dass sie nicht wisse, ob sie den anderen liebe. Fakt ist auch, dass sie mir sagt, dass sie ihm gesagt hat, dass es keinen Kontakt mehr geben darf. Es gibt viele Fakten. Für mich auch Ungereimtheiten. Fakten hin oder her: Ich liebe sie - bedingungslos.
14.06.2013 09:43 •
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