Hallo liebe User
ich (m, 24) habe sehr große Probleme die Trennung meiner Freundin von mir zu verarbeiten. Ich lese schon seit langer Zeit in diesem Forum mit, was mir zumindest zeitweise sehr geholfen hat. Man sieht, dass man nicht ganz alleine dasteht solch einer Situation.
Da ich die Nerven von Freunden und Bekannten schon sehr lange strapaziert habe und merke, dass einige schon eine eher abwehrende Haltung einnehmen, schreibe ich nun hier.
Erstmal die Kurzfassung: Momentan geht es mir sehr schlecht. Ich habe eigentlich enorm viel geschafft dieses Jahr. Meine Ausbildung abgeschlossen, damit die volle Fachhochschulreife erlangt, ein Fitnessstudio aufgemacht und mich grad für ein Studium eingeschrieben. Man meint, dass ich stolz auf mich sein könnte. War ich auch. Bis sich meine Freundin vor einem Monat endgültig von mir trennte. Es gab über mehrals 3 Monate ein hin und her, in dem sie nicht sagen konnte, ob sie mit mir zusammenbleiben will oder nicht. Zwischendurch hatte ich sogar schon wieder Urlaub für uns gebucht und wir hatten viel geplant und letztendlich wollte sie nicht mehr. In den 3 Monaten hat sie mich belogen und sich über meine Gefühle lustig gemacht, war nur lieb, wenn es ihr schlecht ging. Da ich sie vorher ganz anders kannte und sowas nie erwartet hätte, bin ich nach über einem Monat Kontaktabbruch immernoch fertig mit den Nerven und fühle mich minderwertig. Ich habe sogar manchmal Albträume von dieser Trennungszeit. Ich versuche weiter meinen Weg zu gehen, aber es fällt mir enorm schwer morgens aus dem Bett zu kommen und paradoxerweise fällt es mir immernoch schwer meine Exfreundin nicht zu kontaktieren. Obwohl sie mich extrem verletzt hat, denke ich 90 % des Tages an sie. Obwohl ich weiß, dass es absolut keinen Sinn mehr hat, wünsche ich sie mir zurück. An manchen Tagen machen mich die Erinnerungen halb verrückt.
Wer die ganze Geschichte lesen will (selbst die kommt mir noch zu kurz vor, will aber auch keinen roman schreiben), kann unten weiterlesen. Im Grunde mache ich das zu einem Großteil, um mir das von der Seele zu schreiben. Wer Lust hat, kann aber gerne lesen und kommentieren.
Ich war 3,5 Jahre lang mit meiner Freundin zusammen. Sie war erst 16, als wir uns kennengelernt haben, ich 20. Damals hatte ich erst eine kurze andere Beziehung hinter mir und wollte eigentlich nichts Neues, doch dann kam sie. Sie war immer ein extrem emotionaler Mensch im Gegensatz zu mir und legte viel Wert auf Nähe, Liebesbeteuerungen, kleine Aufmerksamkeiten. Zugegebenermaßen musste ich mich erstmal total daran gewöhnen. Aber letztendlich war ihre liebevolle und mitfühlende Art und die große Zuneigung, die sie brauchte genau das, was mir an ihr gefiel. Leider hatte Sie immer große Probleme mit ihrem Körper, war eher zurückhaltend... Ich versuchte immer Sie aufzubauen und ihr das Gefühl zu geben, dass Sie wunderschön ist. Leider hatte ich wenig Erfolg, sodass Sie irgendwann eine Therapie anfing. Dass diese einen Teil zum Dilemma beigetragen hat, ist nur eine Vermutung, da ich weiß, was für einen Egoisten eine solche Therapie aus meinem Vater gemacht hat.
Natürlich gab es immer mal Streit in der Beziehung, allerdings waren wir immer füreinander da und verbrachten auch viel Zeit zusammen.
Letztendlich begann die ganze Misere als ich zusammen mit meiner Familier ein Fitnessstudio eröffnete. Als im November 2014 der Umbau losging arbeitete ich ca. 16 Stunden am Tag. Dazu kam, dass ich noch meine kaufmännischen Abschlussprüfungen vor mir hatte. Ich hatte also kaum Zeit für meine Freundin. Sie half anfangs noch mit im Studio, das ließ aber immer weiter nach.
Mitte Januar gab es dann einen Streit, weil ihr Vater (Metallbauer) ein paar Kleinigkeiten für uns gebaut hat und meiner Freundin der Preis, den er mir gemacht hatte, zu niedrig war (habe die Welt nicht mehr verstanden). Wir trennten uns einvernehmlich, weil wir beide stinksauer waren (hatte bis zu diesem Zeitpunkt auch noch nie Beleidigungen von ihr zu hören bekommen).
Nach einer Woche versöhnten wir uns wieder, was von mir aus ging, da ich nicht wollte, dass wir wegen dem blöden Geld eine so lange Beziehung wegwerfen. Wenn wir uns sahen, war alles gut. Toller S. usw. Das ging bis ca. Ende Februar. Da versetzte sie mich mehrmals für ihre Freundinnen und das 2 Wochen bevor Sie für 3 Monate nach Neuseeland gehen würde. Sie wurde sehr ausfallend, verstand alles falsch. Wir stritten wieder.
Eine Woche vor dem Abflug eröffnete Sie mir dann, dass ihre Gefühle komisch wären wegen des Streits und ich bekam ungefähr alles an den Kopf geknallt, was sie mir in der Beziehung schonmal vorgeworfen hatte und, dass ich sie total vernachlässigt hätte.
Normal ging ich immer eher cool mit Gezicke um, aber da sie ja bald für 3 Monate weg sein würde, bekam ich etwas Angst. Schenkte ihr Blumen, schrieb Briefe, versuchte sie in ihrem Vorhaben der Reise zu bestärken, weil sie Angst hatte. Ihre Reaktionen, kalt, keine Zeit für mich... kein Abschiedsgeschenk, aber für ihre beste Freundin schon. Auf Komplimente, die ich ihr über ihr Aussehen machte erwiderte sie plötlich ja, finde ich auch (sie war sonst eher immer schwer zu überzeugen, dass sie für mich das perfekte Aussehen hat).
Ich hatte dann einen Tag vor ihrem Flug alle Sachen, die ich bei ihr hatte, vor der Haustür liegen. Ich konnte Sie nochmal überreden, dass sie vor dem Flug zu mir kommt und sich wenigstens verabschiedet. Sie war ganze 15 Minuten da. Ich kann mich nicht daran erinnern mal geweint zu haben, seitdem ich ein kleines Kind war. Es kam einfach. Sie weinte auch, meinte Sie könne nichts dafür und würde sich ja so gerne ihrer Gefühle sicher sein. Abschiedskuss bekam ich nicht. Nur den Rat, dass ich mich erstmal ablenken solle.
Ich war fertig und konnte mir als Selbständiger nichtmal ne Auszeit gönnen, was die Arbeit angeht. Ich beschloss ihr nicht mehr zu schreiben, bekam aber sofort nach ihrer Landung Herzchen in whatsapp geschickt. Allerdings schrieb sie dann äußerst ungewöhnlich und meinte auf meine Frage, ob wir zusammen wären: ja und nein Ich wollte, dass sie sich entscheidet. Es ging eine Woche hin und her. Schließlich blockierte ich sie, weil es mir enorm schlecht ging. Konnte nicht schlafen, musste jede Mahlzeit erbrechen...
Der Kontaktabbruch musste sie wohl sehr getroffen haben. Sie hat wohl sehr geweint wie ich von ihrer neuseeländischen Freundin hörte und, weil mir das sehr Leid tat, da ich mir denken konnte wie viel Heimweh sie haben würde, hob ich die Blockierung auf.
Plötzlich liebte sie mich über alles.
2 Wochen später wusste sie es wieder nicht. Ich redete ihr gut zu. Unterstützte sie, wenn sie sich schlecht fühlte. Sie schrieb meist nur dann und fragte nie wie es mir ging. Mir ging es schlecht. Musste im Studio oft auf Toilette gehen und den Tränen nachgeben.
So in Woche 6 ihrer Reise war Sie auf einer Farm, wo es ihr wohl extrem schlecht ging. Sie wollte telefonieren. Ich sah das als enormen Erfolg und wir verstanden uns gut. Wir telefonierten fast täglich. Sie sagte mir am Telefon, dass sie mich liebt, wir planten Urlaub und, was wir alles machen, wenn sie zurück ist, hatten Telefons. (hatten wir vorher noch nie). Alles war wieder top.
Dachte ich... In Woche 8 wollte sie, dass ich am Monatstag anrufe. Ich habe allerdings noch geschlafen (man beachte die Zeitverschiebung). Als ich im Halbschlaf schrieb, dass wir das machen können, war sie plötzlich beleidigt. Sie meinte was davon, dass sie kein wlan hätte, war aber ständig in whatsapp und facebook online (hatte schon vorher immer mal 10 ausreden, weshalb sie nicht antworten/telefonieren kann)
Die folgenden Wochen schrieb sie immer weniger. Antwortete nur knapp, war aber sehr oft und lang online. Ich habe mich darüber beschwert, woraufhin sie total sauer wurde und den Urlaub und jede Planung mit mir umwarf. Nachdem ich mich fast 3 Monate enorm gequält hatte, sie untérstützt hatte, obwohl sie nie gefragt hat wie es mir geht, über ihre Lügen hinweggesehen habe, brach alles aus mir heraus und sie bekam ne menge von mir zu hören, woraufhin sie nicht mehr schrieb. Als ich sie anrief, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte, war sie enorm kalt, sagte mir nur, dass es ihr sehr gut gehen würde und sie eigentlich nicht mehr wirklich an der Beziehung interessiert sei, wir uns aber nochmal sehen könnten. Ich sagte, dass sie ja dann schluss machen kann. Das wollte sie auch partout nicht. Ich blockierte sie.
In der letzten Woche ihrer Reise hob ich die Blockierung auf, versuchte nochmal alles zu richten. Sie machte sich total lustig über meine Gefühle und erzählte nur wie gut es ihr geht.
Als sie zurück in Deutschland war, bemühte ich mich um ein Treffen. Sie stimmte zu, sagte aber, dass ich mir keine Hoffnungen mache sollte. Als ich bei ihr war, redete sie 3 Stunden lang nur über ihre Reise, guckte mich kaum an. Ich war sehr cool und selbstbewusst, was mich selber erstaunte. Irgendwann fing ich an sie zu berühren und in den Arm zu nehmen, weil ich sie immer noch sehr liebte. Sie schlief in meinen Armen ein. Als ich sie wach machte, drückte sie mich extrem fest an sich. Ich versuchte sie zu küssen, sie wollte nicht. Sie meinte, dass sie mir nur weh tun würde, sie habe nur freundschaftliche Gefühle und weinte sogar. Letztendlich küsste ich sie dennoch und wir hatten S., dass die Wände wackelten. Danach war sie wieder kalt, schaute mich kaum an. Ich ging.
Vergeblich wartete ich Tage darauf, dass sie mir schreibt. Schließlich schrieb ich, dass ich sie noch liebe und keine Freundschaft haben wolle. Ihre Antwort hat mich umgehauen... Gefühle wären ganz normal nach der langen Beziehung. Ich solle mir Zeit lassen. Sie hätte bei meiner Berührung Schmetterlinge im Bauch gehabt, aber sie könne grad keine Beziehung führen und sehe mich nur als Freund. Sie werde es wahrscheinlich bereuen sich von mir getrennt zu haben, aber könne grad keine Beziehung mehr führen und vielleicht in 6 Monaten wieder (lustig, dass sie nen Zeitraum nannte). Es würde aber keinen anderen Mann geben. Sie sagte was von Selbstfindungsphase und, dass sie mich immer lieben würde und wahrschinlich immer S. mit mir haben würde (was sie aber dann irgendwie doch nicht mehr wollte^^), aber ihre Gefühle nicht mehr reichen momentan. Ich wäre ihre erste große Liebe und sie würde mich nie vergessen und sowas halt. Irgendwie kam ich mir vor als hätte sie alle Trennungssprüche, die sie mal bei gzsz gehört hat, auf einmal auf mich losgelassen.
Ich sagte ihr dass ich keinen Kontakt mehr will und wir vielleicht irgendwann mal über Freundschaft reden können. Lustigerweise blockierte sie mich drarauf. 2 Wochen später gab sie mich wieder frei, schrieb irgendwas davon in ihren Status, dass man seine Freiheit nicht für Sicherheit afgeben sollte. Ich schrieb ihr nicht. Eine Woche später war ich wieder blockiert.
Ich glaube das war/ist die schlimmste Zeit meines Lebens, obwol ich schon viel erlebt habe (Suizidversuch eines nahen Verwandten, prügelnden Vater...) Ich gebe mein bestes, damit es weitergeht, gehe weg, mache sowieso immer viel Sport, lese, versuche mich zu bilden, neue Friur, neue Klamotten... Aber dieses schreckliche Gefühl, dass irgendwann währen der Trennungszeit aufkam, dass irgendwas mit mir nicht stimmt, will einfach nicht verschwinden.
12.07.2015 22:07 •
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