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Sie hat sich getrennt: Ich will mich verabschieden

Z
Hey unfähig,
schaust du hier noch gelegentlich vorbei? Wie geht es dir? Ich hoffe den Umständen entsprechend gut?

04.09.2014 10:14 • #121


U
Huhu zukunft,

lieb, dass du fragst wies mir geht. Es geht mir eigentlich ganz gut. Ich lese hier jeden Tag, das hilft beim verarbeiten finde ich. Ich kam aber erst jetzt dazu dir zu antworten, da das vom Handy irgendwie nicht ging. Wie geht es dir denn?

Bei mir sieht es so aus, dass er ja letztes WE überhaupt nicht mit mir geredet hat. Mittlerweile sprechen wir wieder zusammen, haben uns auch getroffen. Er sagt, es wird nichts mehr. Ich habe trotzdem noch Hoffnung. Doof, nicht?

Es ist ja so, dass die Streitereien meist von mir ausgehen. Also denke ich mir, wenn ich endlich so sein könnte wie früher, dann wird er auch wieder auf mich zugehen. Deshalb die Hoffnung. Und ich meine, er bräuchte sich ja auch gar nicht mit mir treffen oder mir telefonieren oder texten, wenn er nicht vielleicht auch noch ein kleines Fünckchen Hoffnung hat, dass ich mein Wort halte. Und das schlimme ist, er glaubt, dass er mir nichts wert wäre. Ansonsten hätte ich doch eine von den hundert Chancen genutzt, sagt er. Tja, und deswegen kann ich irgendwie nicht abschließen. Aber im Griff habe ich mich auch nicht richtig. Bin eifersüchtig, weil ich merke, er entfernt sich immer weiter. Logisch, dadurch entfernt er sich ja noch mehr. Weiss im MOment nicht recht, was ich tun soll.

Naja, so siehts bei mir also aus. Ich hoffe, dir bzw. euch geht es ein wenig besser

06.09.2014 13:57 • #122


A


Sie hat sich getrennt: Ich will mich verabschieden

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U
Ach, und noch was. Ich bin irgendwie durch irgendeinen Beitrag hier im Forum auf the secret gestossen. Sagt euch das was? Also ich habe mich jetzt die letzten Tage intensiver damit befasst und irgendwie hilft es mir, alles positiver zu sehen. Ich denke da ist was dran. Hat jemand hier sich auch schonmal damit beschäftigt?

06.09.2014 14:03 • #123


H
@Unfähig:
Davon halte ich persönlich gar nichts. Es ist Esoterik-Quatsch, der einem vorgaukelt, jemand hätte den Stein der Weisen gefunden. Positives Denken kann man auch anders lernen.

Ich empfehle Dir eher Erich Fromm's Klassiker Die Kunst des Liebens, der als Hörbuch bei YouTube zu finden ist. Allerdings muss man sich durch vier Stunden quälen. Aber es lohnt sich! (Die theologischen Ansätze muss man ein wenig überhören.) Habe mir das Büchlein sofort bestellt. Von populär-wissenschaftlichen Ratgebern habe ich nämlich langsam die Schnauze voll. Sorry.

Liebe Grüße an alle!

06.09.2014 17:53 • #124


A
Zitat von Unfähig:
Ach, und noch was. Ich bin irgendwie durch irgendeinen Beitrag hier im Forum auf the secret gestossen. Sagt euch das was? Also ich habe mich jetzt die letzten Tage intensiver damit befasst und irgendwie hilft es mir, alles positiver zu sehen. Ich denke da ist was dran. Hat jemand hier sich auch schonmal damit beschäftigt?
ja, der glaube daran kann berge versetzen.
im wirklichen glauben sind glaube und gefühl eins - es kommt also nicht auf den positiven gedanken an, sondern am allerwichtigsten ist das positive GEFÜHL dazu. damit soll jesus geheilt haben.
das ist auch kein eso-gequatsche, wie immer noch gern behauptet wird, sondern es sind erfahrungen, die heute von der quantenpysik wissenschaftlich nachweisbar sind. der quantensprung - andere nennen ihn auch das gesetz der anziehung, welches auch vom heart-maat institut, usa - wissenschaftlich nachgewiesen wurde.
das Gefühl ist dabei das wichtigste denn unser herz sendet elektro-magnetische wellen aus, die 5000 mal stärker als die unseres hirns, unsere gedanken sind und das strahlen wir auch aus. bewegst du die saiten eines instruments, fangen auch die seiten eines anderen instruments, sogar wenn es in einem anderen zimmer ist, an mitzuschwingen.
es gibt schon länger viele untersuchungen, die das wissenschaftlich bestätigen.
alles ist schwingung, nichts steht still.

eine garantie bekommst du nirgends - aber die wahrscheinlichkeit erhöht sich dadurch, dass deine wünsche sich erfüllen können.
unser leben gibt uns oft nicht was wir uns wünschen, sondern eher das, was wir brauchen um eines tages auch zur wunscherfüllung zu kommen. dazu sind meistens änderungen alter glaubenssätze notwendig, denn solange dein unterbewusstsein aufgrund tiefer innerer überzeugungen, abgespeichtert z.b. hat : ich bin nichts wert, ich verdiene nicht das beste - ist das ein hindernis auf energetischer ebene, welches erstmals aufgelöst werden muss.
unser herz muss mit dem verstand und den emotionen beim wünschen im gleichklang sein, dass verstärkt die wunsch-wirkung.
das waren jedenfalls meine erfahrungen damit.

allerdings wünsche ich mir nichts mehr, denn wenn ich lerne so gut wie möglich bei mir selbst zu sein und mich mit mir gut fühlen kann, kommt alles, was ich dafür brauche auf mich zu - weil ich eine andere energie ausstrahle.


@hinrich
erich fromm sagt eigentlich nichts anderes er benennt es nur anders. annehmen was ist - ist liebe - es so sein lassen können wie es ist - ist liebe.

06.09.2014 19:16 • #125


H
Bei Fromm ist mir folgender Satz hängen geblieben:

Jemanden zu lieben, ist nicht nur ein starkes Gefühl, es ist auch eine Entscheidung, ein Urteil, ein Versprechen. Wäre die Liebe nur ein Gefühl, so könnte sie nicht die Grundlage für das Versprechen sein, sich für immer zu lieben. Ein Gefühl kommt und kann auch wieder verschwinden.

Damit ist alles gesagt und all das verschwindet, was viele für Liebe halten.

Zitat:
[...] denn wenn ich lerne so gut wie möglich bei mir selbst zu sein und mich mit mir gut fühlen kann, kommt alles, was ich dafür brauche auf mich zu - weil ich eine andere energie ausstrahle.

Das kann ich so bestätigen.

06.09.2014 19:33 • x 1 #126


A
Zitat von Hinrich:
Bei Fromm ist mir folgender Satz hängen geblieben:

Jemanden zu lieben, ist nicht nur ein starkes Gefühl, es ist auch eine Entscheidung, ein Urteil, ein Versprechen. Wäre die Liebe nur ein Gefühl, so könnte sie nicht die Grundlage für das Versprechen sein, sich für immer zu lieben. Ein Gefühl kommt und kann auch wieder verschwinden.

Damit ist alles gesagt und all das verschwindet, was viele für Liebe halten.
stimmt Hinrich, für mich ist zu lieben auch eine entscheidung, die ich treffe, ich entscheide mich bewusst für die liebe, nicht für die angst, auch wenn mein unterbewusstsein das manchmal noch anders sieht
ich entscheide mich auch glücklich, froh und dankbar zu sein, täglich - auch das sind facetten der liebe. und wenn ich mich so entschiede und es mit meinem innenleben übereinstimmt, brauche ich mir nichts mehr wünschen, weil ich dann schon alles habe.

06.09.2014 19:40 • x 1 #127


U
Hallo zusammen,

dankeschön für eure Antworten.

Hinrich, ich habe mich ein wenig mit dem von dir genannten Buch auseinandergesetzt. Angehört habe ich es mir noch nicht, werde ich aber tun, da es für mich sehr spannend klingt. Und an dieser Stelle denke ich, Alena hat recht. Im Grunde genommen ist das gleiche gemeint, nur anders umschrieben.

Es gibt wohl viele Ausdrücke für das, was ich meine und was in the secret -natürlich filmreif und überzogen- beschrieben wird. Ich denke, im Grunde meinen alles das Gleiche. Es gibt Zitate von Einstein, Buddha, Luther usw. über die Kraft der Gedanken. Das waren weise Menschen, die im Grunde nur das beschreiben, was wir unter Gott oder Universum oder wie auch immer verstehen. Ich finde es sehr spannend, mein Bewusstsein hat es auf jeden Fall erweitert.

Kritiker sagen natürlich, wenn das gehen würde, wäre ja jeder Millionär. Das sehe ich z.B. überhaupt nicht so. Ich habe mir bis jetzt noch keine Million gewünscht - und werde es auch nicht tun. Ich denke es geht darum, positiv zu leben und zu verstehen, dass Gedanken Energie freisetzen. Und meine Gefühle aus meinen Gedanken resultieren. D.h. ich kann selber zum großen Teil mitbestimmen, wie ich mich fühle. Und das strahle ich dann auch aus. Somit setze ich positive Energie frei. Und ziehe natürlich auch positive Energie an. Oder versuche von meiner positiven Energie etwas an Menschen, die den Glauben verloren haben, abzugeben. So, wie viele hier im Forum. Ich glaube, das ist die Grundaussage, um die es geht. Nicht umsomst steht bereits in der Bibel, der Glaube versetzt Berge. Und da ist was wahres dran.

Jetzt muss ich nur noch meine Eifersucht in den Griff kriegen durch positive Gedanken...

Viele Grüsse an alle

07.09.2014 18:56 • #128


H
Viele Wege führ'n nach Rom...
Es stimmt in jedem Falle, dass man die innere Verfassung nach außen spiegelt. Eigentlich eine Binsenweisheit.
Wenn ich mal mit dem falschen Bein aufgestanden bin und unzufrieden bin, gebe ich das ja auch an meine Umwelt ab, indem ich z.B. emotional etwas unausgeglichen bin und das zum Teil an meinen Mitmenschen auslasse. Man muss das mal auf ein ganzes Leben ausweiten. Es gibt ja Menschen, die jeden Tag so fühlen und sich dementsprechend benehmen. Jeder von uns kennt solche muffligen Menschen, die zynisch werden, andere angiften oder sich emotional nicht im Griff haben. Und er ein oder andere hier hatte es ja mit einem Partner oder einer Partnerin zu tun, der ein Gefühl der Unzufriedenheit mit sich herum trägt. Oder ist/war sogar selber so. Da kommt dann eben nur negative Energie aus ihr/ihm heraus.

Ich habe mir in den letzten Jahren angewöhnt, mir eine gewisse Art der Medienhygiene zukommen zu lassen, um positiv denken und fühlen zu können. Lasse ganz bewusst nur gewisse Dosen an Leid der Welt an mich heran, indem ich zum Beispiel nicht dauernd Nachrichten schaue oder mir das Krimi-Einerlei mit Mord und Totschlag antue. Und es hilft tatsächlich! Ich denke nämlich, dass der Mensch unterbewusst all das absorbiert, was er so den Tag über aufnimmt. Und das ist heute sehr viel und es bleibt immer weniger Zeit für die Verarbeitung dieser Eindrücke. Es wundert mich nicht, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen so in die Höhe geschnellt ist. Unsere emotionalen Filter können viel, aber eben nicht alles.

Früher habe ich das positive thinking immer als Quatsch abgetan, aber mittlerweile verstehe ich, was damit gemeint ist. Und ja, eigentlich ist es das, was die Weisen der Welt schon vor sehr langer Zeit erkannt haben. Vielleicht sollten wir wieder mehr auf sie hören, um wieder zu offenen, fröhlichen und entspannten Menschen in Balance zu werden. Wäre doch schön!

Und dann gibt es auch keine Eifersucht mehr...

Liebe Grüße!

07.09.2014 19:29 • #129


A
Zitat:
Jetzt muss ich nur noch meine Eifersucht in den Griff kriegen durch positive Gedanken...
was unsere wunden heilen kann ist liebe - nichts anderes.
und liebe ist für mich ein seinszustand, der viele gefühlsfasetten beinhaltet. freude, glück, leichtigkeit, vertrauen, zuneigung u.a.
ego-liebe kratzt nur die oberfläche dessen an.
weil der schmerz mit seinen ängsten davor sitzt.

wer meditationserfahrungen hat weiss das, er spürt seinen inneren kern, der nie verloren geht, immer da ist - oft nur verschüttet wegen unwahrer gedanken, die angst erzeugt haben und die oft immer noch im unbewussten weiter ihre wirkung zeigt.

ohne unsere gedanken sind wir frei - denn sie verursachen unser glück oder unglück, bestimmen wie wir uns fühlen - automatisch - weil alle erfahrungen abgespeichert sind und diese software ständig weiter läuft im unbewussten, bis wir diese alte software ersetzen, durch positivere - gedanken. es kommt nicht auf die erfahrungen an, die wir mal machten, sondern darauf wie wir mal darüber gedacht haben.

wenn mein partner nach haus kommt und wegen einer kleinigkeit wütend reagiert - kann ich auf diese wut reagieren, denken er liebt mich nicht und will mich verletzen und mich schlecht damit fühlen oder ich kann denken *beep*, der hat stress mit nach haus gebracht, der aber in wirklichkeit nichts mit mir zu tun hat - damit geht es mir besser.
wir haben immer die wahl wofür wir uns entscheiden wollen in dem augenblick - auch was die eifersucht betrifft.

07.09.2014 20:02 • #130


H
Zitat von Alena-52:
wenn mein partner nach haus kommt und wegen einer kleinigkeit wütend reagiert - kann ich auf diese wut reagieren, denken er liebt mich nicht und will mich verletzen und mich schlecht damit fühlen oder ich kann denken *beep*, der hat stress mit nach haus gebracht, der aber in wirklichkeit nichts mit mir zu tun hat - damit geht es mir besser.


So ganz einfach ist es eben dann doch wieder nicht. Der Partner darf bitte nicht vergessen, dass das Gegenüber nichts für seine schlechte Laune kann, die er da gerade auslässt. Ein wenig bewusster Umgang mit den eigenen Gefühlen will schon gelernt sein, wenn man mit einem anderen Menschen zusammenleben will. Wir können uns nicht wie Kleinkinder benehmen, die im Affekt alles an die Umwelt weitergeben. Das hält keine Beziehung lange aus, denke ich.
Man muss die eigenen Gedanken und Gefühle eben kennen, damit man sie bewusst steuern kann.

07.09.2014 20:15 • #131


A
Zitat von Hinrich:
Der Partner darf bitte nicht vergessen, dass das Gegenüber nichts für seine schlechte Laune kann, die er da gerade auslässt.

Ein wenig bewusster Umgang mit den eigenen Gefühlen will schon gelernt sein, wenn man mit einem anderen Menschen zusammenleben will. Wir können uns nicht wie Kleinkinder benehmen, die im Affekt alles an die Umwelt weitergeben. Das hält keine Beziehung lange aus, denke ich.
Man muss die eigenen Gedanken und Gefühle eben kennen, damit man sie bewusst steuern kann.
hallo hinrich

ich habe nur den ersten schritt beschrieben, den ich mache. damit verhindere ich, dass ich mit meinem partner/freund in die verstrickung gehe, wenn ich auf seine wut reagieren würde, weil meine gedanken mich dazu bringen könnten.
natürlich sage ich auch etwas dazu und frage ich ihn -wenn er wieder beruhigter ist- welche laus ihm über die leber gelaufen ist und das ich sein verhalten nicht in ordnung finde.
so habe ich gelernt situationen die spannung rauszunehmen und kann dann nach konstuktiven lösungen suchen helfen anstatt den kampf mitzufechten.

das verhalten meines partners zeigte unbeherrschtheit und lieblosigkeit, ich versuche in der liebe zu bleiben um aus diesen zustand objektiver agieren zu können, statt darauf zu reagieren.

und wenn ich entspannter und gelassener sein kann, kann es mein partner auch bald wieder. ich kann so den wind aus den segeln nehmen. auch hier kann dann das gesetz der resonanz wirken.

07.09.2014 20:57 • #132


H
Hallo Alena,

okay, dann hatte ich das falsch verstanden. Entschuldigung!
Ich sehe, auch bei Dir ist die Kommunikation das A und O einer funktionierenden Partnerschaft. Das setzt natürlich voraus, dass Dein Partner auch weiß, woher seine Laune kommt. Ist das gegeben, kann man ihr auch konstruktiv entgegenwirken. Da ist schon viel gewonnen. Wenn man aber auf das Was ist denn los? keine Antwort bekommt bzw. das Gegenüber selbst nicht weiß, warum es schlecht drauf ist, wird es schwierig. So habe ich das zumindest erlebt.

Danke für Deine Antwort.

07.09.2014 21:03 • x 1 #133


U
Hallo ihr Lieben,

Zitat:
ohne unsere gedanken sind wir frei - denn sie verursachen unser glück oder unglück, bestimmen wie wir uns fühlen - automatisch - weil alle erfahrungen abgespeichert sind und diese software ständig weiter läuft im unbewussten, bis wir diese alte software ersetzen, durch positivere - gedanken. es kommt nicht auf die erfahrungen an, die wir mal machten, sondern darauf wie wir mal darüber gedacht haben.


Ja, das habe ich mittlerweile verstanden. Ein und die selbe Situation wird von verschiedenen Menschen immer anders wahrgenommen. Es ist unsere Entscheidung, wie wir damit umgehen. Unsere GEdanken bestimmen unsere Gefühle.

Zitat:
ich versuche in der liebe zu bleiben


Solche Sätze habe ich voher nie verstanden, ehrlich gesagt. Aber so langsam erweitert sich mein Bewusstsein und der Sinn dahinter wird mir klar. Auch, dass alles in uns bereits vorhanden ist, verstehe ich nun immer besser. Wie aufgewacht schon einmal angemerkt hat, wenn man noch nicht so weit ist, in bestimmten Situationen fest sitzt, dann versteht man diese Sätze nicht. Aber so langsam weiss ich, was damit gemeint ist. Ich komme mir immer näher und es geht mir wirklich gut damit. Ich finde es toll im Moment.

Zitat:
wir haben immer die wahl wofür wir uns entscheiden wollen in dem augenblick - auch was die eifersucht betrifft.


Nur da hakts bei mir noch. Ich weiss auch nicht genau, wo ich da ansetzen soll. Ich weiss, dass ich vertrauen muss, um Vertrauen zurückzubekommen. Und wenn ich Liebe, erhalte ich Liebe zurück. Ich habe mich gefragt, was will mir das GEfühl der Eifersucht sagen. Mein Partner (Ex) hat immer zu mir gesagt, warum holst du denn jetzt wieder Dritte mit herein, die mit uns doch gar nichts zu tun haben. Das war letztens wieder der Fall. Vielleicht tue ich das, um von meinen Fehlern abzulenken bzw. will ich vielleicht nicht wahrhaben, dass es an mir liegt, dass wir dort sind, wo wir sind? Es ist ja leichter, die Schuld auf andere zu schieben. Obwohl ich eigentlich zu meinen Fehlern stehe, wie ich finde und mich auch reflektiere. Könnte da was dran sein? Außerdem bekomme ich diese Angst nicht weg, dass ich mich völlig hingebe und vertraue und am Ende es doch stimmt, was ich immer gedacht habe.

08.09.2014 10:15 • #134


A
Hallo ihr :)

Hinrich
Zitat:
Ich habe mir in den letzten Jahren angewöhnt, mir eine gewisse Art der Medienhygiene zukommen zu lassen, um positiv denken und fühlen zu können. Lasse ganz bewusst nur gewisse Dosen an Leid der Welt an mich heran, indem ich zum Beispiel nicht dauernd Nachrichten schaue oder mir das Krimi-Einerlei mit Mord und Totschlag antue. Und es hilft tatsächlich! Ich denke nämlich, dass der Mensch unterbewusst all das absorbiert, was er so den Tag über aufnimmt. Und das ist heute sehr viel und es bleibt immer weniger Zeit für die Verarbeitung dieser Eindrücke. Es wundert mich nicht, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen so in die Höhe geschnellt ist. Unsere emotionalen Filter können viel, aber eben nicht alles.


Diese Gedanken haben es mir angetan :) Und auch ich versuche mich weitesgehend vor dem Medienstrom zu schützen. Wenn man bedenkt, wie viele Informationen, wie viele Bilder heutzutage täglich auf uns einrieseln...Das ist doch Wahnsinn! Was wir heute alles aufnehmen: der Star hat einen Skandal verursacht, jener ist dick geworden, Tipps zum x, Tipps zum y, Krieg hier, Krieg dort, neuste Erkenntnisse aus der Forschung! Neueste Ernährungstipps usw. Ich empfinde das als reinste Zumutung!

Und ich habe es mir immer so vorgestellt, dass jede kleine Information tatsächlich in meinem Unterbewusstsein gespeichert wird- auch wenn ich sie nicht unmittelbar erinnere...Wenn man sich vorstellt, dass alle Bilder, Eindrücke irgendwo in uns bleiben und ihre Wirkung tun...Dann sollte man soch ein wenig vorsichtiger sein. Und bin bemüht, meine Seele ein wenig zu schonen :) Dazu gehört für mich auch das Lesen im Forum. Es ist eine Verführung, sich mit hier erzählten Geschichten auseinander zu setzen, zu identifizieren...und ich habe hier wirklich schon sehr interessante Dinge gelernt...Trotzdem...ich halte es für viel gesünder, in besinnlicher Stimmung, mit sich alleine ein Buch zu lesen, einen Spaziergang zu machen...Telefon aus, Handy aus...Mal nur mit sich allein sein...und ähnliches. Immer in Kommunikation zu sein, halte ich für ungesund.

Auch ich habe früher mehrmals Erich Fromms Kunst des Liebens gelesen :) Ein wirklich schönes Buch, sowie übrigens auch Fritz Riemanns Die Fähigkeit zu lieben Ein kleines Büchlein, das einen wieder auf den Boden zurückbringen kann, wenn die Gedanken in 1000 Richtungen zertreuen :) Mir scheint es manchmal so, als ob man- auch durch den Einfluss der Medien- die Liebesbeziehungen quasi otimieren will. Man ist Mutter/Vater, versucht seiner Elternrolle so gut als möglich nachzukommen, man will beruflich vorankommen, man will jung und dynamisch bleiben, man will die Liebes,- und ero. Beziehung zum Ehepartner wieder entflammen, man will sich selbst finden, man will jung bleiben usw. usf.
Aber Beziehung ist doch auch irgendwo eigentlich etwas ganz einfaches. Wann spürt man das noch bei diesem Leistungsgedanken? Wann verbringt eine Familie einen besinlichen Sonntag im Grünen und nimmt sich gegenseitig einfach nur wahr? Wann gibt es ein ruhiges Abendbrot ohne tausende von Gedanken, ohne Iphone? Ohne Informationsberieselung? Ich glaube manch einmal, dass das, was Beziehung, Nähe ausmacht, unter diesem Optimierungsgedanken völlig verloren geht. Man jagt diesen ganzen Ideen nach und das Wesentliche verliert man aus dem Blick. Der Konsumgedanke ist in die Beziehungen eingezogen. Ich habe davon auch nicht selten im Forum gelesen: ein Partner erfüllt nicht alle Bedürfnisse und nicht sofort und schnell wird sich die Befriedigung, von der man annimmt das sie einem zusteht und das sie Glück verspricht, andreswo geholt oder die Beziehung beendet. Dabei wird oft vergessen, das eine Beziehung aus innen heraus wächst, das eine Beziehung kein Abenteuerspielplatz ist...Es ist wie beim Shoppen: ständig Ersatzbefriedigungen, statt wirkliche Zufriedenheit.

Und zum positiven Denken ist mir auch etwas eingefallen. Ich habe zwar auch einige Bücher darüber gelesen und finde den Ansatz sehr gut...Aber ich sehe es eher so, dass zwei Dinge nebeneinander laufen sollten, sich zwar auch gegenseitig beeinflussen, aber sie nicht durcheinander ersetzbar sind. Damit meine ich, dass positives Denken (und wie Alena richtig sagt- positives Fühlen :) ) die tiefen inneren Konflikte, wie ich sie hatte und oft noch habe, nicht durch positives Denken gelöst werden können.

Unfähig, wir hatten hier kürzlich z.B. die Frage danach, was will ich (ganz unabhängig von meinem Partner) von meinem Leben? Was sind meine Wünsche, Ziele, Bedürfnisse? Wenn man aus Gründen x,y nie gelernt hat, sich selbst zu spüren, sich und sein Leben ernst zu nehmen, dann kann das positive Denken m.E. allenfalls ein guter Ausgangspunkt sein. Das ersetzt aber nicht die Arbeit an sich selbst, die tiefen Glaubensmuster oder Ausrichtungen (wie z.B. die Fokussierung auf den Partner) wirken da stärker und gerade weil sie oft unbewusst sind, kommt man da nicht mit positivem Deken gegenan.

Liebe Unfähig, Du schreibst z.B., Du müsstest jetzt Deine Eifersucht in den Griff bekommen. Ich kenne diese Gedanken, habe es damals durch (positives) Umdenken dann auch geschafft, mich anders in der Beziehung zu verhalten. Aber langfristig stolperte ich immer wieder in alte Muster. Erst als ich began, mich zu spüren, zu erleben, wie es ist, bei mir Zuhause zu sein und neben der Beziehung eine Erfüllung durch mein eigenes Leben zu empfinden, hörte auch diese Art Eifersucht auf. Ich denke aber übrigens, dass ein wenig Eifersucht okay ist; darf halt nicht in Verlustängsten und ängstlicher Überwachung des Liebesobjekts ausarten. Das ist nur ein Beispiel, das erklären soll, warum ich annehme, dass das positive Denken nur ein Ausgangspunkt sein kann.

Ich hatte am Wochenende ein Gespräch mit einer Bekannten, die- so könnte man sagen- der Inbegriff des positiven Denkens ist :) Eine sehr lebensbejahende Frau, die voller Tatendrang steckt, die ihren Mitmenschen stets so offenherzig begegnet und viel erreicht hat im Leben. Ich sah sie immer nur strahlen...Nun knickte sie ein und leidet gerade sehr. Als Grund nannte sie, dass sie bei allem Aktivismus ganz vergessen hatte, sich selbst zu spüren. Nun könnte sie sich in positivem Denken üben...aber das tut sie schon...Sie selbst sagt, sie muss sich einfach mal wieder fühlen, auch die Trauer, die in ihr ist. Manchmal gehts also auch darum, einmal negative Gefühle zuzulassen.

Ich selbst war ja früher nach Außen hin der Strahlemann :) Alles paletti bei mir! war mein Lebensmotto. Und erst in der Therapie kam ich dahin, zu fühlen, wie wenig paletti ist und wie traurig, wütend etc. ich eigentlich bin. Ich habe gefühlte 100 Regentonnen voll geweint.

Schön übrigens dass es Dich motiviert, dass ich in Vergangenheitsform schreibe :) Und ich spüre es tatsächlich sogar in sehr schweren Situationen- es hat sich etwas bei mir verändert aber dennoch tauchen auch bei mir immer wieder Ängste, alte Muster auf...Dann muss ich mir Ruhe gönnen, ziehe mich zurück, und gehe wieder ins mich selbst Fühlen. Das ist sowieso das beste Rezept gegen viele menschliche Konflikte. Ist man wieder mit sich selbst im Reinen, dann begegnet man dem Menschen, mit dem man gerade im Konflikt ist, auf viel ruhigere, vernünftigere Art und Weise. So entsteht das Gefühl der Nachsicht und Güte- bei mir jedenfalls :)

Wie geht es euch denn gerade? Zukunft, wie ist der Stand der Herzensdinge? Was geht Hinrich? bzw. wie geht es Dir? :wink: Unfähig, hast Du inzwischen mal Bekanntschaft mit Fähig gemacht? :) Ach dabei fällt mir noch etwas ein, was mir fast bei jedem Deiner Beiträge auffällt: es ist schön, dass Du so selbstkritisch denkst aber es hat ein wenig den Tenor: wenn ich nur endlich ein liebes, braves Mädchen bin, dann wäre alles in Butter. Auch wenn Du Deine Schwachstellen erkennst und daran arbeiten möchtest, so klingt es so, als würdest Du zu viel Verantwortung übernehmen. Ich habe eine Zeitlang genauso gedacht. Habe meinen Exfreund maßlos idealisiert und habe mich allein für das Scheitern unserer Beziehung gemacht. Ich habe mir monatelang die Augen ausgeheult und gedacht oder auch gesagt Wenn ich nur gesünder gewesen wäre, dann hätten wir miteinander Alt werden können. Das ist aber aus heutiger Sicht nur ein Teil der Wahrheit und mein Exfreund sieht es genauso. Wir hatten neulich ein langes Gespräch und er erzählte mir, dass er mit seiner Partnerin sehr ähnliche Probleme hat, wie damals mit mir. Das fanden wir beide erstaunlich weil sie ein ganz anderer Mensch ist als ich. Als er sie damals kennenlernte, sagte er einmal, dass er sich bewusst eine Frau aussuchte, die völlig andere Lebensprioritäten hat als ich, die lebt und hat, was ich nicht habe (klingt vielleicht unsensibel aber er hat so etwas immer auf liebevolle Weise ausgedrückt). Nun, das zeigt doch ganz deutlich, dass auch er ein Thema wieder und wieder erschafft, das gelöst werden will. Ich war jedenfalls mehr als überrascht, als ich das erfuhr. Das entbindet mich selbstverständlich nicht von meiner Verantwortung :D Soll nur zeigen: jeder hat seine Baustelle und sollte sie für sich und weniger durch den Partner lösen wollen.

herzliche Grüße,

aufgewacht

08.09.2014 12:25 • #135


A


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