Hallo,
ein Freund hat mir angeraten mich in meiner Not an dieses Forum zu wenden und jetzt bin ich hier. Der Text, den ich geschrieben habe, ist sehr lang, ich finde es daher ok, wenn ihr keine Lust habt ihn zu lesen... ich hoffe dennoch, dass sich vielleicht der/die eine oder andere zum lesen überreden lässt
Der Titel verrät es ja bereits: meine Freundin hat mir gestern mitgeteilt, dass sie mich nicht mehr liebt, dass sie unsere Beziehung nur noch als Freundschaft empfindet, dass ein weiterer Neuanfang keinen Sinn mache, da ich mir nur Hoffnungen machen würde, die am Ende enttäuscht würden.
Ich bin am Boden zerstört und weiß nicht, wie ich diese Schmerzen überwinden soll.
So ist es passiert:
Es war 3 Uhr Nachts und wir lagen im Bett. Hatten gerade eine Folge einer Serie vorm einschlafen geschaut und ich war am einschlafen, als sie damit anfing. Als mir die Bedeutung ihrer Worte bewusst wurde, spürte ich zum ersten Mal das Gefühl in der Brust, das jetzt so unglaublich stark geworden ist. Es schnürt mir alles ab.
Ich bat sie um einen Neuanfang, um eine Chance, bat sie, mich sie in den Arm nehmen zu lassen, zu halten... irgendwie hatte ich die kindlich naive Vorstellung, ihr auf diese Weise neue Liebe zu schenken. Doch mir war schnell klar, wie bitter ernst es ihr war.
Ich bin erstmal in mein Arbeitszimmer gegangen und hab mir die Seele aus dem Leib geweint. Mich hat es nicht mehr gehalten und so bin ich in die Nacht hinausgelaufen, hab mich am Fluss herumgetrieben und versucht mich zu beruhigen. Zum Glück war mein Bruder erreichbar. Bin noch in der Nacht zu Ihm gefahren und bin seitdem bei ihm.
So war es am Anfang
Wir sind uns vor etwas mehr als 8 Jahren zusammengekommen. Damals war ich 15 Jahre alt, sie war 17. Ich verliebte mich sofort in sie. Sie ist meine erste große Liebe und als ich sie dann ins Kino einlud, war ich so überglücklich als Antwort ein Ja zu bekommen... es kam ein Picknick im Sommer, der erste Kuss, die erste Übernachtung, es waren wunderschöne erste-Mal-Momente. Oh man, wie das weh tut darüber zu schreiben...
Das Problem mit dem S.
Seit dieser Zeit hat sich sehr viel verändert. Die ersten 4 Jahre waren super. Es gab bloß einen Haken: Wir konnten nicht miteinander schlafen. Wir haben es nach ca. 3 Monaten probiert, doch sie hatte große Schmerzen dabei. Wir haben bis zum heutigen Tag keinen echten Geschlechtsverkehr gehabt.
Natürlich waren wir bei Ärzten, es gab kleine Therapien, verschiedene Medikamente... alles Mittel und Wege um ihren Vaginismus zu besiegen.
Doch wir waren nicht immer konsequent bei der Sache, nicht regelmäßig genug dabei. Mit der Zeit wuchs der Frust in mir. Immer nur auf Petting beschränkt zu sein, während meine Kumpels mir von irgendwelchen tollen Stellungen mit ihren Freundinnen berichteten lies in mir das Gefühl wachsen, etwas zu verpassen.
Wenn ich auf die ganzen Jahre zurückblicke, kann ich es mir kaum vorstellen, wie wir nur diese ganze Zeit so verstreichen lassen konnten. Es ist mir ein Rätsel und ich gebe mir die Schuld daran, die Übungen nicht nachdrücklicher mit ihr gemacht zu haben.
Die Verlobung
Im 5. Jahr verlobte ich mich mit ihr. Und ohne lange Umschweife: die Verlobung war ein Fehler. Es gab negative Reaktionen aus meiner Familie darüber, wie ich mich mit nur 20 Jahren schon zu einer Hochzeit bereit erklären würde... ich hätte noch das ganze Leben vor mir...
Die paar kleinen Zweifel in mir, wuchsen schließlich zu großen Elefanten an, die in mir wüteten. Ein paar Monate nach der Verlobung verging kein Tag, an dem ich nicht vor Kummer über die bevorstehende Bindung Magenschmerzen bekam.
Ich liebte sie, wollte aber auch nicht meine Freiheit gegenüber dem Leben so früh weggeben. Manch einer mag in diesem Punkt vielleicht anders denken... doch für mich persönlich bedeutet Hochzeit nicht nur Liebesversprechen, sondern auch Verantwortung und Hingabe, die (unter Umständen vor Gott) geschworen wird. Ich gebe zu, dass das für mich eine Nummer zu groß war.
Die Umstände unter denen ich um ihre Hand anhielt, spielen nur eine Untergeordnete Rolle, doch ich hätte mich nicht von der Euphorie und den Glückgefühlen über unser Vertragen nach einem großen Streit so ohnmächtig leiten lassen sollen.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und sagte ihr schließlich, dass ich es nicht über mich bringen könne sie zu Heiraten. Ich glaube das war der erste große Knacks in unserer Beziehung. Von da ab war irgendwie alles ein bisschen anders.
Haben uns auseinander gelebt
In den letzten Monaten haben wir kaum noch etwas zusammen gemacht. Sie spielt viel und lange Computer, spricht mit den Leuten, mit denen Sie spielt Stundenlang über Skype, kommt erst um 4 Uhr morgens ins Bett.
Ich beschäftige mich auch irgendwie anders. Wir unternehmen fast nichts mehr zusammen. Im Bett läuft auch kaum etwas...
Das sind alles Anzeichen dafür, dass unsere Beziehung den Bach runtergegangen ist... ich habe einstweilen die Augen davor verschlossen, wollte es nicht wahrhaben... und jetzt trifft es mich wie ein Vorschlaghammer.
Ich versuche mich irgendwie abzulenken... doch immer wieder schweifen meine Gedanken zu dem, was passiert ist, zu den Worten, die sie mir gesagt hat, und zu der Tatsache, dass die gemeinsame Zeit mit dem Menschen, an den ich mich die letzten 8 Jahren so sehr gewöhnt habe, jetzt zu Ende sein soll.
Ich bin am Ende.
traurigen Gruß
keltis
11.08.2013 20:14 •
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