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Sie fehlt mir so sehr - schwer die Distanz zu ertragen

Andy Defrain
Hallo liebes Forum,

ich bin sehr froh darüber dass es ein Forum wie dieses gibt,
denn es ist gut zu wissen nicht der einzige Mensch auf der Welt zu sein, der sich in diesem Gefühlschaos zurechtfinden muss.

Zu Meiner Geschichte:

Wir waren 7 Jahre zusammen und sind jetzt 8 Wochen voneinander getrennt.
Der Schlussstrich ihrerseits kam nicht überraschend aber er trifft mich sehr. Als ich sie damals kennenlernte war ich ein Mensch der im Grunde genommen stets mit Erfolg vor seinem Leben davon gelaufen ist. Auslöser dieser Reaktion ist wohl eine sehr schwierige Kindheit mit einem sehr unschönen Elternhaus. Durch sie kam ich zur Ruhe und fühlte mich das erste Mal in meinem Leben geliebt und verstanden.

Ich faste auch durch sie ermutigt damals den Entschluss, mir Hilfe bei einem Therapeuten zu suchen und stellte mich dieser Verantwortung mit Erfolg. Ich zog damals den Schlussstrich zu meinem Vater und beendete den Kontakt zu ihm und schloss mit meiner Vergangenheit ab.
Doch habe ich mich während dieser Zeit irgendwie in mir selbst verloren, Depressionen und ein Wehwehchen nach dem anderen wurden zu Alltag für mich.
Doch ich kämpfte mich aus dieser Nummer wieder raus, besuchte weiter meine Therapeutin und tat eben alles was in meiner Macht stand um wieder auf die Beine zu kommen.

Sie sprach mich schon vor einigen Wochen darauf an und meinte, dass sie nicht mehr sicher sei was sie für mich noch empfindet und dass wir uns auseinander gelebt hätten.
Damals im ersten Moment dachte ich noch super, da wird man ermutigt sich seiner Vergangenheit zu stellen, bekommt Probleme, fällt in ein Loch und niemand ist da der einen auffängt. Was natürlich Unsinnig war, denn mir ist schon klar dass man schnell überfordert sein kann in einer solchen Situation und es für sie alles andere als einfach war mich so zu sehen.

Nur das Problem wurde damit leider nicht besser, und ich fühlte mich damals noch isolierter als ich es eh schon tat, denn jetzt versuchte ich es mir nicht anmerken zu lassen, was natürlich auch nach hinten losging.

Und so kam es wie es kommen musste, sie beendete an einem Freitagabend die Beziehung und sagte dass sie mich noch liebt, aber nicht so wie ich es verdienen würde. Dass es ihr unendlich leid tut für mich, aber sie nicht anders könne. Ich verließ unter Tränen die Wohnung und lief die ganze Nacht durch meine Stadt und dachte über alles nach. Ich bin ungelogen 8 Stunden nur rumgelaufen, hab geweint und über mich und meine Welt nachgedacht.
Ich habe keine Ahnung wie ich die ersten 3-4 Tage geschafft habe, aber mir wurde eins klar, ich lebte in meinem größten Albtraum, das schlimmste was ich mir hätte vorstellen können traf ein, aber ich hatte bei diesem Gedanken ein Lächeln im Gesicht, denn ich dachte mir in diesem Moment „ Aber ich lebe doch noch“ etwas passierte in diesem Moment mit mir, ich nahm mich das erste Mal in meinem Leben wirklich war als das was ich bin. Ich war wach wie noch nie zuvor in meinem Leben und fasste den Endschluss um mich zu kämpfen, und an dieser Situation nicht zu zerbrechen.
Ich kam nachhause und ging gegen Abend mit ihr Essen um zu besprechen wie es weiter geht.

Eines unserer Probleme ist, dass wir beide nicht von heute auf Morgen hier ausziehen können, da wir momentan das Geld nicht übrig haben. Dazu kommt dazu, dass wir einen sehr sensiblen und auf sie fixierten Hund haben, der schon nicht fressen will wenn sie nicht pünktlich von der Arbeit nachhause kommt. Es ist wirklich sehr schwierig mit ihm, denn ich denke dass er bei einer Trennung von ihr kaputt geht, dazu kommt das er nicht mehr der Jüngste ist und sich bei Psychischen Stress die Pfoten mitunter zu tiefen Fleischwunden Leckt. Wir einigten uns darauf, dass wir jetzt erst einmal getrennte Wege gehen, und am Ende schauen ob wir wieder zusammen finden oder nicht. Ich konnte damit Leben denn ich will sie nicht verlieren und kämpfe natürlich mit allem was ich habe um sie.

Wir hatten dann noch die ein oder andere völlig unnötige Diskussion in denen ich mich immer wieder erwischt habe, wie ich von ihr hören wollte, dass noch nicht alles zu spät ist und wir beide um uns kämpfen.
Aber irgendetwas ist im Laufe der Zeit mit mir passiert, denn als ich zu meiner Therapeutin ging und wir sprachen sagte sie zu mir, dass sie von nun an für mich nichts mehr tun könne, den entschiedenen schritt hätte ich selbst gemacht indem ich mich angenommen hätte und meine Vergangenheit losgelassen hätte. Sie sagte zu mir, dass ich wohl über diesen Schockzustand wach geworden sei und von nun an es in meiner Hand liegt was ich aus mir mache.

Das ist natürlich ein knaller so etwas zu hören und gerade in einer solchen Situation.
Plötzlich lebte in mir der Optimismus alles zum Guten zu wenden, und ich meine damit nicht unbedingt sie zurück zu bekommen, sondern dass ich egal was passiert, einen Weg zu finden der für mich das Beste ist. Ich hatte keine Angst mehr vor der Zukunft, dem alleine sein, und habe mit meiner Vergangenheit endgültig abgeschlossen. Was ich auch nicht erklären kann ist, dass ich keine Wehwehchen mehr habe und auch keine Tabletten mehr nehme!


Ich ging wieder mit meinen Leuten raus, aktivierte alte Freundschaften die alle Abstinenz überstanden haben, da ich und jetzt kommt’s, seit 5 Jahren nichts mehr ohne sie zusammen gemacht habe. Ich gehe wieder zum Fitness-Training und versuche einfach Abstand von ihr zu bekommen, was aber nicht ganz so einfach ist. Wir schauen öfter noch zusammen Fernsehen, halten dabei sogar noch Händchen, gehen zusammen aus usw. Räumlich habe ich mich insofern von ihr getrennt, dass ich ins Büro gezogen bin und in unser kleines Gäste Bad benutze.
Ich habe oft darüber nachgedacht wie man wohl einen Partner zurückbekommt den man noch liebt und nicht verlieren will. Ich denke es funktioniert nur über das Loslassen und sich mit der Situation zu arrangieren. Loslassen bedeutet zu akzeptieren was passiert ist, und ein an sich selbst arbeiten, in der Hoffnung sie bekommt es mit und fühlt sich davon angezogen.
Ich liebe sie über alles und es ist sehr schwer das richtige zu tun und Abstand zu halten, aber ich denke bzw. bin davon überzeugt, dass wir noch einmal zueinander finden werden, aber nur wenn ich cool bleibe. Nur für den Moment die Füße still zu halten ist wirklich eine Katastrophe, sie fehlt mir so unendlich und es tut weh diese Distanz zu ertragen. Manchmal geht es und dann wiederum ist es kaum zu ertragen.

Ich hoffe dass alles gut wird…

10.10.2012 12:17 • #1


C
Ich drücke dir die Daumen.
Versuch dich nicht zu sehr auf den Wunsch zu fixieren. Da tut es nicht ganz so weh, wenn es zum letzte Schritt kommen sollte.

Deine Gedankenansätze sind aber gut. Du wirst, selbst wenn es nicht gut läuft, wieder auf die Beine kommen! Glaub mir!

10.10.2012 12:41 • x 1 #2


Andy Defrain
Aber genau der Wunsch hält mich momentan am Leben.
Gerade heute fühlt es sich an, als wäre es gerade mal einen Tag her.
Ich hab auch keine Antwort darauf warum es heute so wehtut. Hab das Gefühl das es mich von innen zerreißt.

10.10.2012 15:44 • #3




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