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Sie fehlt mir, obwohl Sie mich nicht verdient hat

G
Zitat von Matscho:
Mehr als das, was ich für Sie alles getan habe, konnte ich auch nicht machen.
Ich bin mit mir im reinen.

Trotzdem kannst Du Dir bei Gelegenheit, wenn mal etwas Gras über die Sache gewachsen ist, Gedanken machen, welche besondere Saite die junge Dame bei Dir zum schwingen gebracht hat und warum Du so empfänglich für diese Geschichte warst. Für mich klingt das so ein bisschen nach Helfer-Syndrom ...

25.11.2022 15:50 • x 4 #46


E-Claire
Zitat von Matscho:
Du siehst den glanz in Ihren Augen. So etwas kann man nicht vorspielen.


Doch kann man, bzw verändern sich Bewertungen von Dingen und vor allem es können zwei Dinge auch immer gleichzeitig wahr sein.

Wenn ich sage, meine Mutter hat mich sehr geliebt und ihr Bestes gegeben und sage meine Mutter ist die Person, die mir bisher in meinem Leben am meisten geschadet hat, dann sind beide Dinge wahr.

Es gibt mehrere Entwicklungsphasen im Leben von erwachsenen Menschen, da ist zunächst die Pubertät also das, was wir allgemein als Erwachsenen werden ansehen und dann gibt es da Mitte bis Ende 20 noch mal eine Phase (später natürlich auch da sprechen wir dann von der berühmten Midlife Crisis). Das Problem ist, daß Du zunächst eine Kindheit als glücklich empfinden kannst, später aber feststellst, daß diese Dir eben auch nachhaltig geschadet hat.

Das liegt zum einen daran, daß man als Kind keine Vergleiche hat und weil man als Kind Schäden oder besser Defizite nicht in dem Ausmaß spürt.

Es kann daher natürlich ganz tolle Fotos mit glänzenden Kinderaugen geben und trotzdem in dieser Zeit die Grundlage für spätere Persönlichkeitsstörungen gelegt werden.

25.11.2022 15:50 • x 8 #47


A


Sie fehlt mir, obwohl Sie mich nicht verdient hat

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G
Zitat von E-Claire:
Wenn ich sage, meine Mutter hat mich sehr geliebt und ihr Bestes gegeben

Weil ich früher einfach von ihr abhängig war.

Zitat von E-Claire:
und sage meine Mutter ist die Person, die mir bisher in meinem Leben am meisten geschadet hat

Weil ich vielleicht - nachdem ich 40 Jahre lang gegen immer die gleichen Wände gefahren bin und Alice Miller gelesen habe - zu der Erkenntnis komme, das gut gemeint eben längst nicht gut macht bedeutet und dass Eltern zu sein eben kein gottgegebenes Naturtalent ist, sondern das meine Erzeugerfraktion es dabei auf meine Kosten gründlich verkackt hat.

25.11.2022 15:56 • x 4 #48


M
@Matscho
Ja, mein erster Beitrag bzw. mein eigener Thread beschäftigte sich auch mit der Frage, ob Sie sich nochmal meldet.

Das macht es m.E. so grausam, da man irgendwie immer damit rechnet und damit etwas in der Luft hängt.

Ja den Glanz sieht man tatsächlich. Sie hat es dir auch nicht vorgespielt. Sie hält es nur nicht aus. Und der nächste wird auch das Glänzen in den Augen sehen. Du warst ihre sog. favorite Person und sie hat in dir auch den Retter und besten Typen gesehen - so wie im nächsten und dem danach auch. Du warst perfekt.
Leider bist du faktisch ein Mensch und nicht perfekt. Das wird dir zum Verhängnis.

Aber insoweit hat @Dark_Cloud vollkommen recht: Was sie tatsächlich erlebt hat, wie ihre Eltern ihr gegenüber sind, wenn sie alleine sind - wie es früher war, was zwischen den Eltern wirklich ist usw weißt du alels nicht. Du hast nur einen Ausschnitt erlebt. Fakt ist nunmal, dass die meisten Menschen nicht mit so einem Verhalten geboren werden und es Auslöser gibt. Diese liegen meist in der Kindheit begründet.

Ich habe auch ein sehr gutes Elternhaus, hoher Status, gesellscahftlich sehr etabliert - alles super. Aber inzwischen habe auch ich erkannt, dass nicht alles Gold war, was geglänzt hat und ich daher eigene Probleme mitgenommen habe (natürlich nicht so gravierend.). Daher denke ich, dass der Gedanke naiv ist, wenn man nur einen Ausschnitt kennt, zu glauben, dass man alles weiß. Die Maske, die Menschen tragen, kannst du nicht als Gast erkennen.


Ich kann dir hier ganz viele Vermutungen auf Basis meiner Erfahrung zeigen. Am Ende ist meine größte Erkenntnis:
Ich werde sie niemals mit Vernunft verstehen können, wie ich oben schon sagte.

25.11.2022 15:58 • #49


Matscho
Zitat von gabehcuod:
Trotzdem kannst Du Dir bei Gelegenheit, wenn mal etwas Gras über die Sache gewachsen ist, Gedanken machen, welche besondere Saite die junge Dame bei Dir zum schwingen gebracht hat und warum Du so empfänglich für diese Geschichte warst. Für mich klingt das so ein bisschen nach Helfer-Syndrom ...


Ich hatte während unserer Freundschaft auch ein Auge auf Sie geworfen. Und das war, bevor ich von all dem erfahren habe.

Das war meine erste Beziehung, wo es wirklich auch um eine andere Austausch von Liebe ging. Es ging nicht um viel S.. Sondern das was ich vorher so in dieser Form nicht kannte. Ich kann es nicht erklären.
Jeden Abend gekuschelt, zusammen gebadet, viele Ausflüge und zusammen ins Ausland. Das war anders. Ich habe natürlich noch nicht die Erfahrung wie die ihr, da ich halt erst Anfang 20 bin. Ohne ihrer mentalen Ausfälle würde ich wirklich von einer liebevollen, harmonischen und glücklichen Beziehung sprechen.
Dadurch, dass wir halt vorher befreundet waren und wir uns gegenseitig gut kannten, gab es in dieser Hinsicht halt keine Streitigkeiten.

25.11.2022 15:59 • #50


E-Claire
Zitat von gabehcuod:
Weil ich vielleicht - nachdem ich 40 Jahre lang gegen immer die gleichen Wände gefahren bin - zu der Erkenntnisse komme, das gut gemeint eben längst nicht gut macht bedeutet und dass Eltern zu sein eben kein gottgegebenes Naturtalent ist, sondern das meine Erzeugerfraktion es dabei auf meine Kosten gründlich verkackt hat.


Oder weil die Erkenntnisse zu Persönlichkeitsstörungen vor 30 Jahren noch nicht so anerkannt und verbreitet waren, wie sie es heute sind und man daher vieles eben mit ein bissl Autorität noch unter besonders vergraben konnte.

Oder, oder, oder. Ich glaube wir wissen beide, sicher mit unterschiedlichem Blick, wie es sich anfühlt, Systemerkenntnis zu erlangen.

Was mich bis heute immer wieder fasziniert (und Joh natürlich auch schmerzhaft ärgert), wie tief und weit verzweigt Sachen gehen können.

25.11.2022 16:01 • x 2 #51


M
Und was das perfekte Elternhaus anbelangt:

Ich bin mit einem Freund aufgewachsen zusammen. Er hatte immer finanziell alles, Eltern sehr reich. Kinder waren zum Vorzeigen. Mein sandkasten Freund hatte das beste Abi ihres Jahrgangs. Ging in die gleiche Schiene wie sein Vater. Sein Vater und Mutter waren alle gerngesehen Gäste, da sie ein so tolles, spannendes Paar waren.

Ich fand das auch immer beneidenswert, obgleich ich wirklich auch davon viel hatte von meinen Eltern - aber eben nicht so toll.

sein Vater hat sich vor ein paar Jahren umgebracht, war manisch depressiv und ... den Rest erspare ich mal.
Nicht mal ich hab davon was mitbekommen. Da ist mein langjähriger Sandkastenfreund das erste Mal vor mir zusammengebrochen und ich habe die tatsächlichen Insights bekommen. Mit über 30.

25.11.2022 16:03 • x 6 #52


E-Claire
Zitat von gabehcuod:
und Alice Miller gelesen habe


In diesem Zusammenhang noch besonders erwähnenswert, man kann einen großen Klassiker, vielleicht den Klassiker, zum Kindheitstrauma schreiben und dennoch (oder gerade deshalb) beim eigenen Sohn große Fehler machen. https://www.deutschlandfunkkultur.de/es...n-100.html

25.11.2022 16:12 • x 3 #53


E-Claire
Zitat von Matscho:
Jeden Abend gekuschelt, zusammen gebadet, viele Ausflüge und zusammen ins Ausland. Das war anders. Ich habe natürlich noch nicht die Erfahrung wie die ihr, da ich halt erst Anfang 20 bin. Ohne ihrer mentalen Ausfälle würde ich wirklich von einer liebevollen, harmonischen und glücklichen Beziehung sprechen.
Dadurch, dass wir halt vorher befreundet waren und wir uns gegenseitig gut kannten, gab es in dieser Hinsicht halt keine Streitigkeiten.


Nimm das, was Du als schön empfunden hast, als Erfahrung, wie Du Dir eine Beziehung vorstellst, mit und die mentalen Ausfälle verbuchst Du unter wir alle erleben in unserer 20ern schöne und weniger schöne Beziehungen.

Im Moment machst Du ganz viel richtig und keinen Kontakt ist das absolut beste und wenn es mal wieder besonders weh tut, dann schreib hier.

Erst, wenn Du bei der nächsten oder übernächsten Beziehung, dir wieder ne Frau mit mentalen Ausfällen an Land ziehst, reden wir mal über Auswahlverschulden, eigene Anteile und warum Du besonders auf solche Frauen fliegst.

Bis dahin halt dich an das, was Du ohnehin spürst, es ist traurig, daß es vorbei ist, aber man kann Menschen immer nur anbieten, sie gut zu behandeln, die Entscheidung dafür oder dagegen wird von der Gegenseite getroffen.

25.11.2022 16:20 • x 4 #54


Matscho
Zitat von E-Claire:
Nimm das, was Du als schön empfunden hast, als Erfahrung, wie Du Dir eine Beziehung vorstellst, mit und die mentalen Ausfälle verbuchst ...


Ich werde eher hier drauf zurückgreifen als ihr zuschreiben.
falls ich mich wiederhole tut es mir leid. Ich bin halt noch alles andere als drüber hinweg. Ich habe halt tausend Gedanken. Noch vor nicht allzulanger Zeit wollten wir nach einer gemeinsamen Wohnung suchen (ihre Eltern ziehen im kommenden Sommer zurück nach Spanien).
Mir hatte sie sehr viel. Soll sie jemanden finden, der nur so im Ansatz mit ihr umgeht, wie ich es getan habe. Ich bin mit mir absolut im reinen.

und wie gesagt. Ich hatte vorher schon ein Auge auf sie geworfen, bevor ich von dem All wusste. Ich glaube das mit ihr wahr halt „Pech“ und kein gezieltes Auswahlverfahren

25.11.2022 17:03 • x 2 #55


Matscho
Habe mich übers Wochenende mit dem Thema Borderlin auseinanderinander gesetzt und die Zeit mit ihr Revue passieren lassen.

Mit dem Borderline, das passt schon. Da stimmt vieles überein. Auch ihre Andeutungen während unserer Freundschaft (Ich brauche Hilfe, mir kann man eigentlich nicht mehr helfen, ich will nicht mehr, vielleicht ist es besser wenn ich auch alleine bin,....)
Unsere Beziehung war vornherein zum Scheitern verurteilt. Egal was ich gemacht hätte.

Ich bin erst Anfang 20. Ich rechne nicht mit so etwas. Ganz ehrlich, bis vor kurzem dachte ich Borderline wäre eine Hunderasse.

Wenn Sie keine Hilfe nimmt, wird Sie bis zum Ende ihres Lebens keine vernünftige Langfristige Beziehung aufbauen. Sie hat mir (sicherlich ungewollt) wehgetan. Ich weiß halt nicht, ob ich Ihre Feigheit und die Art wie sie es beendet auf ihr Borderlin schieben soll, oder ob Sie charakterlich wirklich eine Niete ist.

28.11.2022 15:37 • x 1 #56


M
@Matscho das geht jedem so, der sich das erste Mal damit auseinander setzt. Ich dachte bis zu der Situation auch eher, dass Borderline in Richtung Autismus ginge.

Du kannst so gesehen Stolz auf dich sein, es so schnell durchschaut zu haben. Ich hab meine vor 5 Jahren kennen gelernt und geglaubt, dass alles mein Fehler war. Von Borderline oä hatte ich keine Ahnung. Nun habe ich nach 5 Jahren noch eine Ehrenrunde gedreht, weil ich ihr ja geglaubt habe, dass alles mein Fehler war. Als wir uns dieses Jahr erneut näher kamen, war es der Himmel auf Erden; nach 5 Jahren kommt zusammen, was zusammen gehört. Was ein Irrglaube. Und ich verstand nicht, dass es genauso ablief wie vor 5 Jahren, obgleich ich doch dies Mal alles richtiger gemacht hatte... Es hat gedauert (und professionelle Psychologische Hilfe), bis ich verstanden habe, dass ich rein gar nichts hätte machen können, damit es langfristig klappt; ich werde als Mensch und eben nicht als Maschine immer wieder Fehler haben, die zu einem Abbruch führen.

Ich hoffe, du bleibst daher eisern und drehst nicht auch eine Ehrenrunde!

29.11.2022 08:43 • x 2 #57


Matscho
In ihrer Familie sind einige neurologische Krankheiten vorgekommen. Ihre Schwester ist Autistin und sowohl ihr Vater, als auch Sie selbst schlafwandeln noch.

Ich weiß nicht, ob das alles damit zu tun hat. Ist jetzt auch nur eine Vermutung. Ich weiß es alles nicht. Wie gesagt, ich kenne ihre vorherige Beziehungen und ich weiß, dass ich alles getan habe, damit es ihr gut geht.

Ich war gestern Abend auf ein Date. Nach dem Date vermisste ich meine Ex umso mehr...Ich glaube das ich noch einen langen Weg vor mir habe.

Ich habe Angst, dass Sie wieder den Kontakt zu mir suchen wird. Ich hoffe, dass ich für mich mein Wort halte und stark bleibe.
Aber ich habe Angst, dass ich bei ihr wieder schwach werde, da Sie, außer ihre mentale Probleme, mir eigentlich eine schöne Zeit gegeben hat.

Mein Herz hofft, dass Sie eine Therapie macht und merkt, was Sie verloren hat und sich meldet.

Aber mein Kopf sagt nein und ich bin gewillt auf mein Kopf zu hören. Aber man weiß nie was passiert...

29.11.2022 09:19 • #58


M
@Matscho
Ich hab mir bei meiner vergegenwärtigt: Sie hat nicht mich geliebt. Sie hat nur die Aufmerksamkeit und all das geliebt, was ich ihr gegeben habe. Ich war austauschbar (klingt hart, aber so ist es faktisch. Ich hab das gleiche Programm bekommen wie unzählige vor mir und vermutlich bereits minimum 1 bis 2 nach mir). Auch hat mir geholfen, dass ich es akzeptiere, dass sie schlicht anders denkt als ich. Ich werde sie niemals nachvollziehen können, da wir unterschiedliche Definition von Vernunft haben.

Am Ende darfst du nicht vergessen, dass deine Liebe zu ihr vergleichbar mit einer Sucht nach Dro. ist. Dein Gehirn hat eine Abhängigkeit zu ihr entwickelt.
Wenn du ehrlich bist und die Pro- und Contras auflisten müsstest: Ist es rational, ihr so zu verfallen? Ist es rational, sämtliche Red Flags zu übersehen? Würdest du die gleiche Auffassung haben, wenn ein Freund mit einer solchen Situation zu dir käme und dich um deinen Rat für ihn bitten würde?

29.11.2022 09:30 • x 3 #59


E-Claire
Zitat von Matscho:
Ich war gestern Abend auf ein Date. Nach dem Date vermisste ich meine Ex umso mehr...Ich glaube das ich noch einen langen Weg vor mir habe.


Matscho, wenn Du mich fragst, dann empfehle ich Dir, daß mit dem Daten mal noch ne Runde zu lassen. Ich kann Dich natürlich verstehen, weil man sich ja auch so insgeheim vorstellt, daß, wenn man ne neue Beziehung hat, die alte noch weniger Zeit zum Andocken hat, aber im Moment wird das eher schief gehen und Du sitzt dann in einer noch größeren Tinte.

Hast Du keine Kumpels, Hobbies oder Sachen, die Du schon immer mal machen wolltest? Etwas neues anzufangen ist eigentlich keine schlechte Idee, nur sollte es eben kein neuer Mensch sein.

Dann mal noch etwas: ich verstehe, daß es hilft, gerade wenn man aus einer Beziehung kommt, die für einen so unverständlich war, sich ein bissl mit psychologischen Hintergründen und allgemein schwierigen menschlichen Verhaltensweisen auseinanderzusetzen. Wichtig ist aber auch, sich immer wieder klar zu machen, daß keiner von uns die Ausbildung hat, solche Diagnosen wirklich zu stellen und die Behauptung meine Ex ist/war/hat immer auch mit einem Stigma einher geht.

Darüber hinaus bringt es auch nichts sich mit dem anderen zu beschäftigen, es ist eine Art Ausweichmanöver Deines Verstands aber vor allem Deines Herzens, weil die dauerhafte Beschäftigung mit Schmerz natürlich sehr ermüdend ist.

Schau mal, Du hast die echt gemocht, das Ganze ist absolut gemein auseinandergegangen und es wird einfach noch eine Runde weh tun. Und das ist auch völlig ok so. Orientiere Dich ein bissl an den Jahreszeiten, jetzt ist erst einmal ein bißchen Winterschlaf für Dein Herz angesagt und Du wirst sehen im Frühling fühlt sich das alles schon ganz anders an.

Und bitte blockier Deine Ex auf allen Kanälen.

29.11.2022 09:31 • x 1 #60


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