Hi,
ich weiß momentan echt nicht mehr weiter. Es wird mir einfach zu viel, ich bin echt am zusammenbrechen... Ich weiß, dass es nicht viel hilft, hier meine Situation zu schildern und zu sagen Würde ich doch nur.... Ich weiß, dass ich dieses Problem nur lösen kann wenn ich mich aus meiner bequemen Zone raus scheuche und aktiv werde. So sagt das die Theorie, die ganz einfach sagt Mach!, ist doch nicht schwer.. Aber ich denke, viele werden mir zustimmen, dass es nicht so einfach ist. Für mich ist es momentan vollkommen unmöglich. Und das macht mir zu schaffen. Seit 6 Jahren schon, aber in den letzten Monaten ist es immer schlimmer geworden, ich bin unglaublich oft nahe dem Nervenzusammenbruch. Jeden Tag will ich mich einfach in die Ecke legen und da versauern. Und da ich niemanden habe, mit dem ich darüber reden kann, wollte ich es mal hier versuchen. Ich bin jemand, der viel zu viel über jeden schei. nachdenkt, das nervt manchmal.
Ich bin 18 Jahre alt und gehe in die 12. Klasse. Ich bin in der 6. Klasse auf meine jetzige Schule gekommen und habe sie kennengelernt. Wobei kennengelernt heißt, dass wir einfach in einer Klasse waren. Ich war noch nie gut im sozialen Umgang, und habe mich deshalb auch nicht getraut, irgendwie näher mit ihr in Kontakt zu kommen. In solchen Sachen bin ich wie Sheldon aus The Big Bang Theory (ohne einen IQ von 180). Klingt komisch, aber ich weiß schlicht nicht, wie man sich in bestimmten Situationen verhält, also was die Konventionen sind. Bis heute nicht. Und deswegen versuche ich ständig nachzudenken, was ich tun soll. Selbst wenn es nur darum geht, wie ich jemanden begrüße. Und so weiß ich halt nicht, wann es okay ist, auf jemanden zuzugehen und anzusprechen. Vielleicht ist es zu aufdringlich. Vielleicht bin ich zu nervig oder unerwünscht. Dazu kommt, dass ich extrem schüchtern bin und mich absolut nichts traue.
Es ist halt so, als ich sie damals gesehen habe, war ich sofort in sie verliebt. Ich weiß, wissenschaftlich gesehen gibt es Liebe auf den ersten Blick nicht. Aber irgendwie schaue ich sie an, und weiß, dass sie die richtige ist. Selbst jetzt, nach 6 Jahren, kriege ich weiche Knie wenn ich sie sehe und die Schmetterlinge im Bauch flattern wie wild. Es ist paradox. So aufgeregt und nervös ich bin, wenn sie in der Nähe ist, ich fühle mich an keinem anderen Ort auf der Welt wohler. Wenn sie in der Nähe ist, habe ich alles andere vergessen, alle Sorgen und Probleme, die mich sonst beschäftigen. Wenn ich wütend bin, muss ich nur an sie denken, und sofort ist die ganze Wut einfach weg. Ich weiß einfach, dass sie die Eine für mich ist.
Und das ist Toll, aber macht mir mein Leben schwer. Seit 6 Jahren traue ich mich nicht, ihr das zu sagen. Weil, ich mein, man kann sowieso nicht einfach hingehen und sagen Hey, ich liebe dich. Man muss sich erst mal näher kommen, sich unterhalten etc. Aber genau sowas kann ich einfach nicht. Mir fällt es unglaublich schwer, einen Dialog zu halten. Ich weiß nicht, was ich sagen kann, soll und darf. Was darf ich fragen? Was ist vielleicht zu persönlich, was ist zu sachlich? Ist meine Frage für den anderen interessant? Fange ich an, den anderen zu nerven, will er vielleicht gar nicht mit mir reden? Vor jedem Satz, schießen mir diese Fragen durch den Kopf. Und das führt dann zu einer peinlichen Stille. Deswegen habe ich auch nicht viele Freunde. Ich trau mich auch einfach nichts. Ich schaff es z.B. nicht, jemanden zu fragen, ob wir mal was trinken gehen wollen, ins Kino oder was weiß ich. Zum einen, weil ich nicht weiß, ob derjenige vielleicht gar kein Bock hat mir mir was zu machen und einfach nur nett ist und sich erbarmt, und zum anderen, weil ich einfach nicht weiß, was man heutzutage macht, wenn man rumhängt. Ich glaube, viele gehen in Diskos oder auf Feiern oder so. Bei sowas war ich noch nie in meinem Leben. Ich bin nicht der Typ, der Party machen kann. Leider :/ Ich habe wirklich Lust, so jemand zu sein. Ich habe richtig Lust, einfach mal richtig feiern zu gehen. Aber ich trau es mich nicht. Ich würde da stehen, mich nicht bewegen, einen neutralen Gesichtsausdruck haben und allen Leuten die Stimmung vermiesen . Weil ich mich nicht traue, weil ich Angst habe, etwas falsches zu machen und mich zu blamieren.
So habe ich nie die Chance, sie besser kennen zu lernen. Und jetzt ist es bald zu spät, bald ist die Schule vorbei und ich werde sie nie wieder sehen. Ich werde sie ein letztes Mal auf dem Abiball sehen und dann nie wieder. Und davor habe ich panische Angst. Ich weiß nicht, was ich ohne sie machen soll. Momentan habe ich einfach keinen Sinn in meinem Leben, wenn ich sie nicht habe. Was bringt es mir, wenn ich studiere, arbeiten gehe und Geld verdiene? Ich weiß einfach nicht, warum ich das tun sollte. Ich habe kein Ziel, ohne sie. Alles was ich mache, hat den Hintergedanken, ihr zu helfen oder sie zu beeindrucken. Sei es mit Hausaufgaben, die sie ja eventuell mal von mir abschreiben wollen könnte (ist nie passiert...) oder indem ich bei allen schulischen Veranstaltungen für unsere Abifinanzierung helfe. Alles, was nichts mit ihr zu tun hat, interessiert mich irgendwie wenig. Ich weiß, das sollte nicht so sein.
Je mehr wir uns dem Abiball nähern, desto mehr realisiere ich, dass es bald vorbei ist, dass meine Chancen dahinschwinden. Aber ich schaffe es trotzdem nicht, sie anzusprechen. Ich mein, es wäre doch ziemlich komisch, wenn ein Klassenkamerad, mit dem du 6 Jahre lang in derselben Klasse warst ganz plötzlich zu dir kommt und mit dir Zeit verbringen will. Jeder Mensch weiß doch, was das bedeutet. Da kann ich gleich sagen ich liebe dich. Ich habe einfach keinen plausiblen Grund, sie anzusprechen. Für alle Gründe ist es von außen betrachtet wahrscheinlicher, dass ich jemand anderen anspreche, den ich eher kenne. Weil ich verstehe mich mit allen ziemlich gut. Also mit allen Jungs, bei den Mädchen bin ich generell zu schüchtern. Und darum wäre es ziemlich unwahrscheinlich, dass ich gerade sie etwas frage oder so. Und ich will auf keinen Fall, dass sie denkt, ich wäre aufdringlich oder nervig.
Ich bin halt nicht so der Player-Typ, auf den alle Frauen stehen. Im Grunde genommen habe ich nichts, was Frauen gefallen könnte. Ich glaube kaum, dass Frauen auf mathebegabte Nerds stehen, die ständig still und leise in der Ecke hocken und passiv sind. Dazu kommt noch, dass sie sehr beliebt ist und auch wirklich attraktiv und schön. Sie spielt also in einer viel höheren Liga als ich. :/
Das Problem ist auch, dass ich niemanden habe, mit dem ich darüber reden könnte. Mein gesamter Bekanntenkreis ist die meine Stufe in der Schule. Mehr Leute kenne ich nicht. Und wirkliche Freunde habe ich auch nicht. Ich verstehe mich mit einigen richtig gut, aber eher auf eine schulische Art. Würde ich denen sagen, dass ich in sie verliebt bin, würden sie mich nur damit aufziehen, ärgern und es in der Schule rumerzählen. Und würde halt rauskommen, dass ich in sie verliebt bin, dann müsste ich mir gleich eine neue Schule suchen :/
Der Fakt, dass sie beliebt ist, macht mir das Leben schwer, weil sie auch viel mit anderen Jungs macht, zumindest in der Schule, mehr weiß ich halt nicht. Meist gehen zwar die Jungs auf sie zu statt umgekehrt, aber sie macht dann halt viel mit ihnen und unterhält sich etc. Und seit ein paar Tagen ist einer von denen, mit denen ich mich ziemlich gut verstehe, ständig bei ihr, erzählt ihr alles mögliche, sie erzählt ihm alles mögliche, sie WhatsAppen miteinander, sie sind sich richtig nahe irgendwie, ganz plötzlich. Das mit anzusehen tut richtig weh. Ich steh' dann daneben und will einfach weinen und mich in eine Ecke verkriechen und nie wieder rauskommen.
Ich bin gerade an einem Tiefpunkt angekommen, den ganzen Tag denke ich über sie nach, wie wohl die Chancen stehen, dass sie etwas für mich empfindet. Und dann kommt der Schmerz, weil es einfach zu unwahrscheinlich ist, dass sie mich mag. Wir kennen uns seit 6 Jahren, wenn sie wirklich was für mich empfinden würde, hätte sie doch schon längst versucht, mich näher kennenzulernen sozusagen. Hat sie aber nicht, das ist leider ein Todesargument, denke ich. Aber wenn das so ist, weiß ich einfach nicht, wie es weitergehen soll :/
Ich merk grad, dass der Text ziemlich lang und chaotisch geworden ist, tut mir Leid. Ich hab so vieles an Gedanken in meinem Kopf und das Verlangen, das alles zu loszuwerden. Es ist einfach zu viel, ich könnte umübertrieben Romane schreiben, über das was ich denke. Das zerbricht mir meinen Kopf. Ich kann mich gar nicht mehr auf irgendwas konzentrieren, ständig schießen mir diese Gedanken durch den Kopf, egal wo ich bin, egal was ich mache. Das ist so ein enormer Druck in mir :/
Lg
Ben
05.11.2014 23:10 •
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