241

Sie, der neue, ich und zwei kleine Kinder

A
Zitat:
Ja ich bin auf Karriere aus.
Ja mein Tages- und Wochenplan ist bis ins kleinste Detail organisiert und strukturiert um das Pensum zu schaffen.
Ja ich treibe gerne Sport weil es a. absoluter ausgleich ist/ b. gesund ist/ c. man auch noch ganz nett aussieht damit.
Ja ich habe hohe erwartungen an MICH.

Deine Frau war halt keine gute Co-Narzisstin .
Aber ich habe größten Respekt vor ihr . Denn Sie war diejenige die erkannt hat, dass das sinnlose streben nach einem perfekten gesellschaftlichen Norm-Bild energiezerrender Unsinn ist.

Sie hat den größten Mut bewiesen den man überhaupt haben kann. Sie ist Ihrer menschlichen Seele gefolgt und hat dieses scheinbar perfekte Normleben hingeschmissen. Dazu gehört wirklich Rückgrat. Denn mit dieser Einstellung steht Sie im Zweifel gegen einen Großteil der gesellschaftlichen Ansichten. Es wirkt schwach aber es ist konsequent und mutig.
Wenn Sie sich daraus wieder erholt, wird Sie mehr vom Leben begriffen haben als du jemals erahnen kannst.
Ein Stück mehr Mensch zu sein, ist vielleicht ein gutes weiteres Lebensziel für deinen nächsten 5-Jahres Plan...


Ps. ich treibe auch seit 25 Jahren Sport und habe eine Firma aufgebaut (allerdings nicht aus Karriere-Motiven).... und ? Einen schei. würde ich mir darauf einbilden.

Ich mag Menschen die menschlich sind, mit Fehlern, schlechter Laune und Schwächen, denn das ist wirklich authentisch und menschlich.

Die perfekten Spießer sind nur Fassaden-Schauspieler die einen gesellschaftlichen Normbild hinterher jagen. Die Motive dahinter sind meist erbärmlicher Art: , Komplexe, Narzissmuss, Egoismus, Frauen gefallen wollen.. usw....

Deine Frau hat das erkannt... das ist alles.
Man muss ja nicht gleich zum Aussteiger werden aber manchen Menschen tut es gut ein bisschen mehr dem Schicksal zu überlassen als alles steuern zu wollen. Das Recht sich fallen zu lassen und Mensch zu sein...

30.07.2015 16:08 • x 2 #541


J
Da geht es einem aber ganz schlecht.

30.07.2015 16:36 • x 1 #542


A


Sie, der neue, ich und zwei kleine Kinder

x 3


J
Hallo pfadfinder,

deine Story und du polarisieren ja scheinbar ordentlich
Ich finde auch, dass du das alles ziemlich gut meisterst und mir haben deine Posts für meine eigene Trennungsgeschichte durchaus ein bisschen Aufwind gegeben und mich motiviert, meine eigenen Dinge wieder ein bisschen mehr anzupacken. Denn das tust du definitiv und es scheint gut zu funktionieren. Dafür also schonmal danke!

Auf der anderen Seite hat mich deine Geschichte aber nicht nur neu motiviert, was das regeln von Alltagsdingen betifft sondern mir auch gezeigt, dass die eigene Trauerarbeit und das Fühlen des Trennungsschmerzes und des Verlustes einer (ehemals) geliebten Person immens wichtig ist, auch, um sich selbst zu reflektieren und in einer neuen Beziehung nicht mehr die gleichen Fehler zu machen.

Ich will mir kein zu großes Urteil über deinen persönlichen Verarbeitungsprozes erlauben, denn vielleicht reflektierst du auch und trauerst auch und trittst es hier einfach nur nicht breit. Aber ich glaube du musst schon aufpassen, dass du durch deinen ganzen Aktionismus nicht dich selbst und die Verarbeitung dieser Beziehung vergisst.
Für mich kommt es, so wie man dich hier kennenlernt, zwar so rüber, als würdest du an der Oberfläche alles perfekt meistern. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass da nicht irgendwann nochmal der große Knall kommt, wenn du vielleicht mal ein bisschen mehr Ruhe hast.

Es ist nur als Tip gedacht: aber vielleicht solltest du dir zwischendurch Pausen ohne (!) jegliche Aktivität, Stress, Arbeit und Bespassung auch mal gönnen und bewusst darüber nachdenken, was da passiert ist. Allein die Info der Fehlgeburt steckst du erstaunlich souverän weg. Wie gesagt, ich kann nur beurteilen, was ich hier lese, vielleicht täusche ich mich auch.
Auffällig war für mich allerdings, dass du für jeden, der hier Kritik übt und Verständnis für die Ex aufbringt, immer eine mustergültige Erklärung hattest. Vielleicht ist es auch das, was manche hier (inklusive mich) zu Teilen stutzig macht. Denn wozu brauchst du ein Forum, wenn du eh schon alles weißt, immer eine Antwort hast und auf jegliche Kritik perfekt vorbereitet bist? In der Regel schreibt man ja in so ein Forum, um sich wirklich Anregungen zu holen, weil man nicht mehr weiter weiß, weil man traurig ist, weil man sich so einsam fühlt. Das scheint bei dir alles nicht zuzutreffen. Oder sagst du es uns nur nicht?
Setzt du dich wirklich intensiv mit den Gedanken, mit eventuell verletztem Stolz, mit Schuldgefühlen, mit Trauer auseinander oder überwiegt (noch) die Angst, tief reinzugehen und genau hinzuschauen?
Das war bei mir anfangs z.B. so. Ich hab mich auch in alles mögliche gestürzt und dachte, mir gehts super. Bis dann der große Absturz kam. Und das geht ja vielen hier so.

Es wäre nur wirklich schade und auch ziemlich ungut für eure Kinder, wenn du irgendwann auch mit einem Burnout zusammenklappst und sich all die unverarbeiteten Gedanken dann in einer großen Explosion entladen.
Deine Ex hat zwar schei. gebaut aber fehlerfrei hast du dich sicher auch nicht verhalten- denn das ist sowieso und generell unmöglich

Das nur als Denkanstoss, nicht als Kritik an deiner Person.
Dennoch auch mal schön, einen Thread zu lesen, in dem nicht ausschließlich geheult wird


@grace:

Zitat:
Kein Therapeut der Welt kann mit Kindern bzgl. der Fragen die PF hat antworten. Spielerisch kann etwas gemacht werden - mehr aber nicht.

And by the way: Wikipedia gibt zwar auf alles antworten - aber stimmt nicht immer was da steht Und ganz sicher arbeitet kein Kinderpsychologe mit Kindern die motorische Entwicklungsstörungen haben oder Sprachentwicklungsstörungen; dass machen Ergotherapeuten und Logopäden.

Wenn man sich mit der Materie befasst: Kinder- und Jugendpsychologen befragen (weil da bekommt man die Antworten) und nicht einfach irgendwas aus Wikipedia hier reinzitieren


Und woher nimmst du deine Weisheit? Ich finds wirklich schwierig, wenn man Dingen, von denen man keine Ahnung haben kann, wenn man nicht wirklich vom Fach ist (und ich denke, das bist du eher nicht), aus dem Brustton der Überzeugung so kommentiert.
Du meinst es mit Sicherheit nur gut aber sei vielleicht mit deinen Aussagen zu so etwas ein bisschen vorsichtiger. Wie mit wem und wann Psychotherapeuten arbeiten, wirst du nicht abschließend beurteilen können. Gott sei Dank ist der TE scheinbar nicht auf den Kopf gefallen und hat überdies eine sehr gefestigte und eigene Meinung zu diesem Thema.

Gruß
Jenni

30.07.2015 18:35 • x 2 #543


M
Deine Frau war halt keine gute Co-Narzisstin .
Aber ich habe größten Respekt vor ihr . Denn Sie war diejenige die erkannt hat, dass das sinnlose streben nach einem perfekten gesellschaftlichen Norm-Bild energiezerrender Unsinn ist.

Sie hat den größten Mut bewiesen den man überhaupt haben kann. Sie ist Ihrer menschlichen Seele gefolgt und hat dieses scheinbar perfekte Normleben hingeschmissen. Dazu gehört wirklich Rückgrat. Denn mit dieser Einstellung steht Sie im Zweifel gegen einen Großteil der gesellschaftlichen Ansichten. Es wirkt schwach aber es ist konsequent und mutig.


sie wurde doch nicht gezwungen zu heiraten und kinder zu bekommen,
das darf man sich hierzulande nämlich aussuchen.
sie wurde auch in keinem käfig gehalten oder gehirngewaschen,
sie hat sich alles höchst selbst ausgesucht.

dieses angeblich perfekte gesellschaftlich normbild und in welchem rahmen in dem man lebt,
darf man sich auch aussuchen,

man kann auch einfach alles weglassen....
keine kinder bekommen,
andere partner wählen,
ein lockeres leben leben

alles möglich.....

seltsam finde ich eher,
wenn menschen plötzlich anfangen
das selbstausgesuchte leben und selbstgewählte nest,

als unerträgliches gefängnis ansehen
als wären sie von der spießigen gesellschaft dazu gezwungen worden...
und hätten selbst niemals eine wahl gehabt....

wir sind alle verantwortlich für unser eigenes leben und glück,
wir suchen aus, mit wem wir leben möchten
ob wir kinder bekommen oder keine...
und auch umentscheiden ist erlaubt....

wenn man kinder in die welt gesetzt hat,
bleibt man halt verantwortlich.....

die gesellschaft für unsere eigenen fehlentscheidungen verantwortlich zu machen,
halt ich doch für ziemlich merkwürdig.....

30.07.2015 18:50 • #544


P
Zitat von Außenstehender:
Zitat:
Ja ich bin auf Karriere aus.
Ja mein Tages- und Wochenplan ist bis ins kleinste Detail organisiert und strukturiert um das Pensum zu schaffen.
Ja ich treibe gerne Sport weil es a. absoluter ausgleich ist/ b. gesund ist/ c. man auch noch ganz nett aussieht damit.
Ja ich habe hohe erwartungen an MICH.

Deine Frau war halt keine gute Co-Narzisstin .

Womit du mir ja eindeutig Narzissmus unterstellen willst - hier, mein Lieber, gehst du entschieden zu weit!

Aber ich habe größten Respekt vor ihr . Denn Sie war diejenige die erkannt hat, dass das sinnlose streben nach einem perfekten gesellschaftlichen Norm-Bild energiezerrender Unsinn ist.

Sie hat den größten Mut bewiesen den man überhaupt haben kann. Sie ist Ihrer menschlichen Seele gefolgt und hat dieses scheinbar perfekte Normleben hingeschmissen. Dazu gehört wirklich Rückgrat. Denn mit dieser Einstellung steht Sie im Zweifel gegen einen Großteil der gesellschaftlichen Ansichten. Es wirkt schwach aber es ist konsequent und mutig.
Wenn Sie sich daraus wieder erholt, wird Sie mehr vom Leben begriffen haben als du jemals erahnen kannst.
Ein Stück mehr Mensch zu sein, ist vielleicht ein gutes weiteres Lebensziel für deinen nächsten 5-Jahres Plan...

Rückgrat bedeutet für mich Konsequenz. Konsequenz hatte sie nicht, sonst wäre sie nicht wieder zurück gekommen, aber das nur nebenbei. Ich hatte oft verständnis für sie, hab sie angehört als sich erkläre und und und aber ach wem erzähl ich das - diese Passagen wurden scheinbar mit stolzer Konsequenz überlesen.


Ps. ich treibe auch seit 25 Jahren Sport und habe eine Firma aufgebaut (allerdings nicht aus Karriere-Motiven).... und ? Einen schei. würde ich mir darauf einbilden.

Was bilde ich mir denn drauf ein? Nur weil ich auf Karriere aus bin tret ich hier nicht ständig und immer wieder breit was ich arbeite, was ich verdiene o. Ä.? Komischerweise stören sich immer die anderen daran...


Ich mag Menschen die menschlich sind, mit Fehlern, schlechter Laune und Schwächen, denn das ist wirklich authentisch und menschlich.

Da haben wir tatsächlich eine Gemeinsamkeit, diese Menschen mag ich nämlich auch!

Die perfekten Spießer sind nur Fassaden-Schauspieler die einen gesellschaftlichen Normbild hinterher jagen. Die Motive dahinter sind meist erbärmlicher Art: , Komplexe, Narzissmuss, Egoismus, Frauen gefallen wollen.. usw....

Deine Frau hat das erkannt... das ist alles.

Man muss ja nicht gleich zum Aussteiger werden aber manchen Menschen tut es gut ein bisschen mehr dem Schicksal zu überlassen als alles steuern zu wollen. Das Recht sich fallen zu lassen und Mensch zu sein...


Zitat von Spiderfly:
Ja Pfadfinder, du bist verletzt, villt auch ein Stück am Ego angekratzt worden. Aber so wie man dich menschlich verstehen soll, muss man auch deine Ex verstehen.
Da wir hier nur deine Seite der Medaille zu Gesicht bekommen, stellt man sich zwangsläufig Fragen, wie die andere Seite aussehen könnte und da darauf Antworten fehlen beginnt man eben das ganze auf sich zu beziehen, um annähernd reflektieren zu können.

Natürlich darf man auch für meine Nochfrau symphatie haben, wieso denn auch nicht? Es ist nunmal so gewesen, sie war unzufrieden, brach aus, wollte zurück, kämpfe gegen ihre Probleme, kämpfte mit sich. Vollkommen menschliche Verhaltensweisen bis hierhin bin ich absolut da core! Aber, jetzt mal Hand auf´s Herzi, wenn man ein Problem hat, ganz gleich welcher Art ob Magersucht, Alk., Kaufsucht, Arbeitslosigkeit, Depressionen, Glutenunverträglichkeit usw. dann ist doch der nächste Schritt sich Hilfe zu suchen. Oftmals werden Hinweise oder Bedenken aus dem nahen Umfeld geäußert und konkrete Hilfestellung oder zumindest Weichenstellung angeboten. Natürlich nicht ohne Grund, einem liegt ja etwas an dem betroffenen Mensch. Wieso wird es hier problematisiert, wenn ich genau das versucht habe? Na gut, erst nach der Trennung - weil ich dann erst davon erfuhr oder es meinetwegen dann erst merkte.

Erst Karrierefrau mit festem Lebensplan, dann Mutter von Zwillingen, deren Geburt nicht einfach war, das Zusammenspiel Mutter-Kind auch nicht reibungslos klappte. Aber es muss doch klappen, hat doch vorher immer alles geklappt. Will ich als Frau meinem Karrieremann wirklich die Ohren voll heulen, dass nichts funktioniert? Immerhin beschafft er das Geld, um unseren Standart zu gewährleisten. Flucht in die Arbeit, aber der Stress wird nicht weniger. Alles wird zuviel, der Kopf macht dicht, ich die Powerfrau werfe plötzlich Milchbeutel in den Restmüll anstatt in den Gelben Sack und ohweh- es wird nicht nur registriert, auch noch kommentiert. Das Gefühl nichts mehr gebacken zu bekommen, dadurch nichts mehr wert zu sein.
Ausbruch aus dem Alltag, Flucht in die Arme eines anderen. Alles weit wegschieben, durchatmen. Und trotzdem wissen, dass das der falsche Weg ist. Aber einfach nicht anders können.

Habe ja schon öfter geschrieben, dass ich das emphatisch voll nachvollziehen kann und für mich selbst daraus gelernt. Klar war es teuer Lehrgeld was ich bezahlte - nämlich meine Ehe. Ich kam aber relativ schnell auch dahinter, dass es zwischen uns nicht so gepasst hat. Wir kamen relativ zu Beginn des Studiums zusammen, damals hatte ich eine ganz andere Weltvorstellung. Vieles war getrieben von der Leidenschaft, der Trieb stand im Vordergrund, wir standen im Vordergrund. Uns stand die ganze Welt offen - so fühlten wir zumindest. Wir waren so zart und naiv, schon fast dümmlich haben wir unsere Zukunft geplant. Aber dann kam der Schritt ins erwachsenen Leben und plötzlich änderte sich so einiges, obgleich es anfangs nicht so gravierend war. Ich fürchte wir wollten den Schein einer Familie zu sehr, ohne zu bemerken dass die Leidenschaft längst erloschen ist. Man könnte sagen, wir als Paar haben die Transformation ins erwachsenen Leben nicht geschafft und als Eltern sind wir schließlich gescheitert. Aber all das ist nun mal jetzt so, es lässt sich nicht mehr Rückgängig machen. Das was jetzt passiert ist entscheidend.


Zitat von Jennifer_81:
Ich will mir kein zu großes Urteil über deinen persönlichen Verarbeitungsprozes erlauben, denn vielleicht reflektierst du auch und trauerst auch und trittst es hier einfach nur nicht breit. Aber ich glaube du musst schon aufpassen, dass du durch deinen ganzen Aktionismus nicht dich selbst und die Verarbeitung dieser Beziehung vergisst.
Für mich kommt es, so wie man dich hier kennenlernt, zwar so rüber, als würdest du an der Oberfläche alles perfekt meistern. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass da nicht irgendwann nochmal der große Knall kommt, wenn du vielleicht mal ein bisschen mehr Ruhe hast.

Diese Phase hatte ich auch. Man darf auch nicht vergessen, dass das alles inzwischen knapp 8 Monate her ist. Die ersten drei Monate, wo ich gar nicht wusste was überhaupt los ist, hab ich nur versucht alles auf die Reihe zu bekommen. Nachdem ich mich dann zum einen hier, zum anderen beim Anwalt informiert hatte zog ich meine Grenze und begann das alles zu verarbeiten.

Es ist nur als Tip gedacht: aber vielleicht solltest du dir zwischendurch Pausen ohne (!) jegliche Aktivität, Stress, Arbeit und Bespassung auch mal gönnen und bewusst darüber nachdenken, was da passiert ist. Allein die Info der Fehlgeburt steckst du erstaunlich souverän weg. Wie gesagt, ich kann nur beurteilen, was ich hier lese, vielleicht täusche ich mich auch.

Meinst du, wo man wirklich gar nichts gar nichts tut oder was ruhiges macht, wie ein Buch liest?

Denn wozu brauchst du ein Forum, wenn du eh schon alles weißt, immer eine Antwort hast und auf jegliche Kritik perfekt vorbereitet bist? In der Regel schreibt man ja in so ein Forum, um sich wirklich Anregungen zu holen, weil man nicht mehr weiter weiß, weil man traurig ist, weil man sich so einsam fühlt. Das scheint bei dir alles nicht zuzutreffen. Oder sagst du es uns nur nicht?

Das Problem ist irgendwie, dass ich oft den Eindruck hab, dass ziellos kritisiert wird. Die Dynamik, die ich mir hier erhoffte oder aktuell erhoffe schlägt in eine falsche Richtung über. Zu Anfang fühlte ich mich hier sehr aufgehoben und aufgefangen, ich bekam viele Ratschläge von Erfahrenen die ich Dankbar annahm. Aber wenn dann mit gefährlichem Halbwissen stark gefaucht wird, dann versuche ich erstmal die Wogen zu glätten um dann noch konkrete Vorschläge, Hinweise und Tipps rauszuziehen. War beispielsweise vor gar nicht allzulanger Zeit der Fall, als meine Frau aus der Kur kam. Da kamen hier wirklich gute Beiträge zustande. Es ist nämlich nicht so, dass ich alles weiß. Aus der Familie kommt zu viel normativ gefärbtes, was für mich also auch unbrauchbar ist. Ein gutes Beispiel ist die Sache mit dem Therapeuten. Grace schlug mir zwar vor mich eher mit dem Jugendamt in Verbindung zu setzen, was ich nicht möchte aber durch ihre Anregung kam ich drauf, dass es vielleicht mehr Erziehungsberatung als Therapie im klassischen Sinne sein soll da es zum einen darum geht, dass die Kinder nicht unter der Situation leiden. Zum anderen aber darum, dass ich das Thema mit dem meine Nochfrau zu schaffen hat besser verstehe und Hilfestellung bekomme, wie wir alle zusammen damit umgehen können.



Liebe Grüße
Pfadfinder

30.07.2015 19:36 • #545


P
Zitat von minna:
Deine Frau war halt keine gute Co-Narzisstin .
Aber ich habe größten Respekt vor ihr . Denn Sie war diejenige die erkannt hat, dass das sinnlose streben nach einem perfekten gesellschaftlichen Norm-Bild energiezerrender Unsinn ist.

Sie hat den größten Mut bewiesen den man überhaupt haben kann. Sie ist Ihrer menschlichen Seele gefolgt und hat dieses scheinbar perfekte Normleben hingeschmissen. Dazu gehört wirklich Rückgrat. Denn mit dieser Einstellung steht Sie im Zweifel gegen einen Großteil der gesellschaftlichen Ansichten. Es wirkt schwach aber es ist konsequent und mutig.


sie wurde doch nicht gezwungen zu heiraten und kinder zu bekommen,
das darf man sich hierzulande nämlich aussuchen.
sie wurde auch in keinem käfig gehalten oder gehirngewaschen,
sie hat sich alles höchst selbst ausgesucht.

dieses angeblich perfekte gesellschaftlich normbild und in welchem rahmen in dem man lebt,
darf man sich auch aussuchen,

man kann auch einfach alles weglassen....
keine kinder bekommen,
andere partner wählen,
ein lockeres leben leben

alles möglich.....

seltsam finde ich eher,
wenn menschen plötzlich anfangen
das selbstausgesuchte leben und selbstgewählte nest,

als unerträgliches gefängnis ansehen
als wären sie von der spießigen gesellschaft dazu gezwungen worden...
und hätten selbst niemals eine wahl gehabt....

wir sind alle verantwortlich für unser eigenes leben und glück,
wir suchen aus, mit wem wir leben möchten
ob wir kinder bekommen oder keine...
und auch umentscheiden ist erlaubt....

wenn man kinder in die welt gesetzt hat,
bleibt man halt verantwortlich.....

die gesellschaft für unsere eigenen fehlentscheidungen verantwortlich zu machen,
halt ich doch für ziemlich merkwürdig.....


Liebe Minna,

da geb ich dir Recht, wenn ich so manchen Beitrag hier lese neige ich sehr dazu mir wie W. Priklopil vorzukommen...

30.07.2015 19:39 • #546


P
Ach und Jay, dich grüße ich natülich ganz herzlich - kann mir vorstellen, wo du dieses Wochenende steckst

30.07.2015 20:19 • #547


J
Hi pfadfinder,

Zitat:
Diese Phase hatte ich auch. Man darf auch nicht vergessen, dass das alles inzwischen knapp 8 Monate her ist.

Ok, das hatte ich irgendwie nicht so auf dem Schirm. Die meisten hier schreiben ja quasi in der Akutphase, du hast die ja schon durch. Bei mir ist es jetzt auch schon einige Monate her und ich kann vieles auch sehr viel distanzierter betrachten als noch kurz nach der Trennung, von demher kann ich dich vor dem Hintergrund, dass das schon einige Zeit her ist, besser verstehen.
Ich glaub, was viele hier verwundert (oder worauf manche vielleicht auch neidisch sein mögen) ist, dass bei dir von Anfang an wenn ich mich richtig erinnere, nie so wirklich nach dem Warum gefragt wurde und man nie den Eindruck hatte, dass dein Ego total leidet. Das ist bei den meisten das, was erstmal passiert und hier auch thematisiert wird. Eigentlich machst dus ja richtig, was das angeht. Man sollte einfach auf sich selbst schauen, was man will, was man braucht, welche Ziele man hat. Nur darüber nachzudenken, was der andere macht und warum und weshalb, bringt einen faktisch keinen Schritt voran. Ist nur leider verdammt schwer

Zitat:
Meinst du, wo man wirklich gar nichts gar nichts tut oder was ruhiges macht, wie ein Buch liest?

Das wär eine Möglichkeit. Scheint mir dann aber doch etwas zu gezwungen. Und wenn man liest, lenkt man sich auch wieder nur ab. Mir hilft es, sich einfach mal zwischendrin zu besinnen und so einiges Revue passieren zu lassen. Was mir gut tut, ist zwischendrin mal in die Natur zu gehen. Da reicht manchmal ein 30-minütiger Spaziergang. Ohne Ablenkung, ohne jemand anderen, ohne Smartphone. Ich denke dann auch nicht immer an die Trennung oder so. Aber ich finde irgendwie zu mir und lasse die Gedanken schweifen, hab neue Erkenntnisse, komme einfach ein bisschen runter und beschäftige mich mal nur mit mir.
Vielleicht wirst du auch feststellen, dass gar keine Gedanken zur Trennung kommen und du wirklich mit allem komplett d'accord bist. Dann Glückwunsch Man muss auch nix erzwingen. Nur ab und zu vielleicht ein bisschen das Tempo rausnehmen. Und wenns nur 15 min sind.
Wenn ich deine Post so gelesen habe, kamst du mir schon immer ein bisschen getrieben und gehetzt vor. Ich könnte mir vorstellen, dass du ein Mensch bist, der das auch braucht und der sehr stressresistent ist. Aber so ein durchgetaktetes Pensum hält niemand jahrelang durch. Vielleicht 1 Jahr, vll 2. Aber zu einem organisierten Leben gehört m.E. auch, dass man sich Zeiten gönnt, in denen man runterkommt, um den Kopf frei zu kriegen.
Das hilft mir zumindest. Und dein Pensum ist ja nun wirklich nicht zu verachten

Zitat:
Das Problem ist irgendwie, dass ich oft den Eindruck hab, dass ziellos kritisiert wird. Die Dynamik, die ich mir hier erhoffte oder aktuell erhoffe schlägt in eine falsche Richtung über. Zu Anfang fühlte ich mich hier sehr aufgehoben und aufgefangen, ich bekam viele Ratschläge von Erfahrenen die ich Dankbar annahm. Aber wenn dann mit gefährlichem Halbwissen stark gefaucht wird, dann versuche ich erstmal die Wogen zu glätten um dann noch konkrete Vorschläge, Hinweise und Tipps rauszuziehen. War beispielsweise vor gar nicht allzulanger Zeit der Fall, als meine Frau aus der Kur kam. Da kamen hier wirklich gute Beiträge zustande. Es ist nämlich nicht so, dass ich alles weiß.

Ich glaube dass es viele Menschen gibt, denen es unheimlich ist, wie straight du bist. Im Grunde will doch keiner, der noch in der ganz akuten Trauerphase ist lesen, dass es Menschen gibt, die es konsequent durchziehen und jegliche Option auf Wiedervereinigung mit dem Partner ganz klar ausschließen.
Denn jeder, der hier schreibt und gerade frisch getrennt ist, der will lieber Happy-End-Geschichten lesen. Und in dieser Phase nach der Trennung ist es nur dann ein Happy-End, wenn sich alle wieder versöhnen und das Traumpaar wieder zusammenkommt, jetzt mal etwas überspitzt formuliert. Weil sich das die meisten ja in ihrer schlimmen Phase auch wünschen, dass der Partner sich nochmal um-entscheidet, dass es noch eine Chance gibt. Und man nimmt sich immer die anderen Geschichten als Beispiel und zieht sich daraus das, was man selbst brauchen kann.
Je länger die eigene Trennung dann her ist, desto mehr kapiert man, dass es vielleicht gut so war, auch wenns weh tut. Und desto eher verkraftet man dann auch, wenn man Geschichten liest, in denen es dem Verlassenen wieder gut geht oder derjenige zumindest keine Option auf eine Reunion sieht. Schlicht: man kommt besser auf die Realität klar
Deswegen kann so jmd wie minna, die (glaube ich herausgelesen zu haben), ihre Trennung schon verarbeitet hat, auch eher zustimmend sein.
Das mal als Erklärungsversuch für die Kritik.

Dass der Beitrag von Grace dir geholfen hat, nochmal drüber nachzudenken finde ich gut. Das meinte ich auch damit, dass du das glaube ich ganz gut einordnen kannst und für dich rausziehen kannst was gut für dich ist. Kann aber nicht jeder. Weshalb ich vorsichtig wäre, solche Aussagen zu absolut zu formulieren, wenn man Laie auf dem Gebiet ist. Und das ist jeder, der keine entsprechende Ausbildung in dem Bereich genossen hat.

Liebe Grüße
Jenni

30.07.2015 20:19 • #548


Hey
Mit Halbwissen bezüglich des Kernproblems hast eigentlich ja DU uns abgespeist @Pfadfinder:
Zitat:
Ich kam aber relativ schnell auch dahinter, dass es zwischen uns nicht so gepasst hat. Wir kamen relativ zu Beginn des Studiums zusammen, damals hatte ich eine ganz andere Weltvorstellung. Vieles war getrieben von der Leidenschaft, der Trieb stand im Vordergrund, wir standen im Vordergrund. Uns stand die ganze Welt offen - so fühlten wir zumindest. Wir waren so zart und naiv, schon fast dümmlich haben wir unsere Zukunft geplant. Aber dann kam der Schritt ins erwachsenen Leben und plötzlich änderte sich so einiges, obgleich es anfangs nicht so gravierend war. Ich fürchte wir wollten den Schein einer Familie zu sehr, ohne zu bemerken dass die Leidenschaft längst erloschen ist. Man könnte sagen, wir als Paar haben die Transformation ins erwachsenen Leben nicht geschafft und als Eltern sind wir schließlich gescheitert. Aber all das ist nun mal jetzt so, es lässt sich nicht mehr Rückgängig machen.
Auf mich wirktest du regelrecht erleichtert und befreit, daher habe ich mir schon gedacht, dass sich eure Beziehung längst so oder so ähnlich entwickelt hatte. Kenn' mich aus^^

Wärst du schon mal eher mit der Sprache rausgerückt, hätte man dich besser verstanden und niemand hätte geglaubt, dich erwecken zu müssen für eine empathischere Sichtweise gegenüber deiner Frau und ggf. deinen eigenen verschütteten Gefühlen

Also Entwarnung. Alles gut. Nun ja ... alles menschlich.

Alles Gute dir weiterhin

30.07.2015 20:29 • x 1 #549


J
Pfado Du Exel-Man,

Zitat:
Ich kam aber relativ schnell auch dahinter, dass es zwischen uns nicht so gepasst hat. Wir kamen relativ zu Beginn des Studiums zusammen, damals hatte ich eine ganz andere Weltvorstellung. Vieles war getrieben von der Leidenschaft, der Trieb stand im Vordergrund, wir standen im Vordergrund. Uns stand die ganze Welt offen - so fühlten wir zumindest. Wir waren so zart und naiv, schon fast dümmlich haben wir unsere Zukunft geplant. Aber dann kam der Schritt ins erwachsenen Leben und plötzlich änderte sich so einiges, obgleich es anfangs nicht so gravierend war. Ich fürchte wir wollten den Schein einer Familie zu sehr, ohne zu bemerken dass die Leidenschaft längst erloschen ist. Man könnte sagen, wir als Paar haben die Transformation ins erwachsenen Leben nicht geschafft und als Eltern sind wir schließlich gescheitert. Aber all das ist nun mal jetzt so, es lässt sich nicht mehr Rückgängig machen.


Ihr habt das beide verbockt und Du bist Gefühlen gegenüber weit weniger ausgeliefert, wie Deine Frau.
(Wems damit nun besser geht von Euch beiden sei dahin gestellt).
Also könntest Du ruhig zu dem Ergebnis kommen, ihr so weit wie möglich zur Seite zu stehen.

Bestimmt lässt Du Sie nun nicht hängen. So ein feiner Kerl

Jay

30.07.2015 22:25 • x 2 #550


T
@ Pfadfinder:

Ich finde, dass es eine andere Mitleserin hier gut beschrieben hat mit Aktionismus. Den hatte ich nach meiner Trennung auch:-) Es hilft einem, das Gefühl des Ausgeliefertseins zu ertragen.

Grundsätzlich finde ich es lobenswert, dass Du ein Beratungsgespräch bzgl. Erziehung und/oder die Konsultation eines Kindertherapeuten in Erwägung ziehst. Das zeigt, dass Du nach Hilfe suchst und aufmerksam bist. Jedoch würde ich Dir fast raten (sofern mir das als Laie zusteht), diese Gespräche vielleicht erstmal alleine zu führen. Deine Kinder haben viel mitgemacht und es kamen jede Menge neue Personen bzw. Konstellationen in ihr kleines Universum.

Aus ihrer Sicht könnte es so aussehen: Mama weg, Papa öfter mit uns zusammen, aber gestresst. Omas und Opas irgendwie auch öfter da und dann gibt es auch noch eine K., die plötzlich bei Papa ist und so was ähnliches ist wie eine Mutter? Deren kleiner Sohn ist auch manchmal da....
So liebevoll dieses Personen auch sein mögen, sie sind sicherlich erstmal verwirrend. Deshalb weiß ich nicht, ob ein Therapeut -also noch eine Person mehr, die sie nicht kennen- nun nicht noch mehr Verwirrung stiftet. Deine Idee mit dem Gap Year oder zumindest einem Gap Month finde ich hingegen super. Die Kinder wollen Dich und ganz viel Zeit mit Dir und einfach sein dürfen. Mit ihrer Trauer und Verwirrtheit... Bitte versuche nichts zu reparieren, denn sie reagieren -wie ich finde- sehr normal und gesund auf diese schwierige Situation. Klar weinen sie nachts und kneifen andere Kinder. Dann ist das halt jetzt eben mal so. Weiterhin beobachten, klar. Aber einfach mal so stehen lassen. Manche Wunde heilt wahrscheinlich nur die Zeit. Setz Dich doch mal bei schönem Wetter nächste Woche einfach nur mit ihnen in den Garten. Kein Programm, kein Ziel, keine Analyse. Nur sein. Da kann die Seele mal frisch durchatmen.

Du schreibst, Du weisst nicht, was im Kopf Deiner Kleinen vorgeht. Aber was fühlst Du denn? Höre darauf, denn im zwischenmenschlichen Bereich sind Gefühle, die in einem selbst auftauchen, oft ganz richtig und enthalten die relevanten Informationen.

Wenn die Kinder phasenweise aufgrund des Trennungs-Stresses von ihrer Mama wieder ein paar Entwicklungsstufen zurückfallen - so what? Eventuell schlagen sie dann zwar nicht die Benchmark der idealen Kindsentwicklung bis zum 18. Lebensjahr, aber müssen sie das in dieser Situation? Wovor hast Du Angst? Dass sie nicht mithalten können oder dass sie in der Entwicklungsphase stecken bleiben? Dann besprich Deine Ängste mit einem Profi/Therapeuten.

Weißt Du, manchmal braucht man bloß inne halten und warten und einfach nur sein. Gestatte es der Trauer, der Verwirrung und der Angst einfach da zu sein. Auch und gerade der Deiner Kinder. Kannst Du das aushalten? Das bringt der Seele meist mehr als Lösungskonzepte zu erarbeiten und konstruktiv an dessen Umsetzung zu arbeiten. Letzteres ist 1. Wahl für den Umgang mit dinglichen Situationen, für Eskalations-Meetings, Projektmanagement und Konflikte zwischen 2 Erwachsenen - im Umgang mit Kindern, Gefühlen oder kranken Menschen halte ich das nicht für den erfolgsversprechenden Weg.

Du hast Dich in einem Deiner früheren Einträge ratlos gefragt, warum sich ein Mensch mit einer derartigen Krise wie Deiner Ex-Frau nicht Hilfe sucht. Auch ich weiß das nicht genau, aber oft ist das unvernünftige Verhalten Teil der Erkrankung. Wenn sie überhaupt noch in der Lage wären, einen Ausweg zu finden, würden sie das auch tun. Da bin ich mir sicher. Wenn ein Depressiver überhaupt noch wählen könnte und für sich irgendeinen Ausweg sähe, würde er ihn auch wählen. Nur es gibt aus seiner Sicht nichts mehr. Dass uns Gesunde das wundert, ist gut. Es zeigt, dass wir seelisch gesund sind.



Alles Gute weiterhin!

30.07.2015 22:43 • x 1 #551


MegGyver
Ich schließe mich ein wenig Trine an.
Als alte Mutter finde ich, Deinen Zwillingen fehlt es seit einiger Zeit etwas an Ruhe und Konstanz. Fast die Hälfte ihrer jungen Leben verbringen sie in einem Durcheinander aus dieser Oma, Opas, der anderen Oma, dann aber doch nicht mehr, Vater da, Mutter weg, Mutter da, Vater weg, eine K., die plötzlich aus dem Nichts auftaucht, ein anderes Kind, das manchmal auf einmal anwesend ist, dann wieder nicht, hierhin, dorthin, USA, ein Urlaub, ein anderer Urlaub usw.
Das alles würde selbst einen Erwachsenen nicht unerheblich stressen.
Wie sollen 2-jährige damit zurechtkommen?

Es ist nicht verwunderlich, dass sich erste Verhaltensauffälligkeiten breit machen.
Und ja, diese würde ich genauso ernst nehmen wie Du.

Ich bemühe ebenfalls einmal Wikipedia
Zitat:
Nach psychoanalytischer Auffassung sei Pavor nocturnus eine Angstreaktion bei aktuellen Konflikten oder aufregenden Erlebnissen.


(Ich stehe zudem auf dem Standpunkt, dass Kita-Betreuung in dem Alter sowieso viel zu früh ist, aber das tut hier nichts zur Sache. Das ist ein anderes Thema.)

Eine Erziehungsberatung finde ich gut.
Dann hast Du Wegweiser und kannst besser entscheiden.

Ich persönlich wäre für Ockhams Rasiermesser.
a) K. zieht bei Dir ein und wird eine Konstante in Deinem Leben und dem Leben Deiner Söhne oder
b) eine fest angestellte Nanny, die die Kinder von der Kita abholt, nachmittags mit ihnen etwas unternimmt, die mit ihnen isst und sie ins Bett bringt und da ist, wenn sie krank sind oder Du weg bist und die auch am Urlaubsort anwesend ist.

Jemand, der DA ist. Konstant und verlässlich DA ist.

Keine Irrfahrten mehr durch die Verwandtschaft.

Dein Gap Year gut und schön. Aber es ist nur 1 Jahr. Je eher eine stabile Bezugsperson für das Tagesgeschäft da ist, umso besser.

Dann können sie auch wieder schlafen und essen und zur Ruhe kommen.

Das Umgangsrecht, das für beide Elternteile, alle Großeltern und selbst später für eine nachträgliche Lebenspartnerschaft gilt, gibt zwar rechtliche Sicherheit für alle Beteiligten, aber für die Kinder ist es schon ziemlich stressig, wenn sie diesem ständig und zu häufig nachkommen müssen, so lange sie noch so klein sind.

Viel Glück,
Meg

31.07.2015 00:57 • x 2 #552


P
Zitat von Jennifer_81:

Hi Jennifer_81

Zitat:
Meinst du, wo man wirklich gar nichts gar nichts tut oder was ruhiges macht, wie ein Buch liest?

Das wär eine Möglichkeit. Scheint mir dann aber doch etwas zu gezwungen. Und wenn man liest, lenkt man sich auch wieder nur ab. Mir hilft es, sich einfach mal zwischendrin zu besinnen und so einiges Revue passieren zu lassen. Was mir gut tut, ist zwischendrin mal in die Natur zu gehen. Da reicht manchmal ein 30-minütiger Spaziergang. Ohne Ablenkung, ohne jemand anderen, ohne Smartphone. Ich denke dann auch nicht immer an die Trennung oder so. Aber ich finde irgendwie zu mir und lasse die Gedanken schweifen, hab neue Erkenntnisse, komme einfach ein bisschen runter und beschäftige mich mal nur mit mir.
Vielleicht wirst du auch feststellen, dass gar keine Gedanken zur Trennung kommen und du wirklich mit allem komplett d'accord bist. Dann Glückwunsch Man muss auch nix erzwingen. Nur ab und zu vielleicht ein bisschen das Tempo rausnehmen. Und wenns nur 15 min sind.
Wenn ich deine Post so gelesen habe, kamst du mir schon immer ein bisschen getrieben und gehetzt vor. Ich könnte mir vorstellen, dass du ein Mensch bist, der das auch braucht und der sehr stressresistent ist. Aber so ein durchgetaktetes Pensum hält niemand jahrelang durch. Vielleicht 1 Jahr, vll 2. Aber zu einem organisierten Leben gehört m.E. auch, dass man sich Zeiten gönnt, in denen man runterkommt, um den Kopf frei zu kriegen.
Das hilft mir zumindest. Und dein Pensum ist ja nun wirklich nicht zu verachten

Gedankenabschweifend bin ich oft wenn ich jogge oder Radfahre. Oder Abends, wenn die Zwerge im Bett sind auf der Terrasse liege und ins Nichts starre. In diesen Momenten bin ich ganz bei mir. Glücklicherweise kann ich mich aber auf alles zu 100 Prozent konzentrieren. Wenn ich also fertig bin und was anderes mache hänge ich nichts mehr nach sondern bin mit dem Kopf wieder bei der anderen Sache. Das halte ich vor allem für frisch getrennte für wichtig, dass man sich Zeit einräumt wo man alles zulässt aber wenn man danach etwas anderes macht, dann auch mit voller Aufmerksamkeit. Mir kommt es nämlich oft so vor, als würden sich einige in ihrem schmerz suhlen.


Zitat:
Das Problem ist irgendwie, dass ich oft den Eindruck hab, dass ziellos kritisiert wird. Die Dynamik, die ich mir hier erhoffte oder aktuell erhoffe schlägt in eine falsche Richtung über. Zu Anfang fühlte ich mich hier sehr aufgehoben und aufgefangen, ich bekam viele Ratschläge von Erfahrenen die ich Dankbar annahm. Aber wenn dann mit gefährlichem Halbwissen stark gefaucht wird, dann versuche ich erstmal die Wogen zu glätten um dann noch konkrete Vorschläge, Hinweise und Tipps rauszuziehen. War beispielsweise vor gar nicht allzulanger Zeit der Fall, als meine Frau aus der Kur kam. Da kamen hier wirklich gute Beiträge zustande. Es ist nämlich nicht so, dass ich alles weiß.

Ich glaube dass es viele Menschen gibt, denen es unheimlich ist, wie straight du bist. Im Grunde will doch keiner, der noch in der ganz akuten Trauerphase ist lesen, dass es Menschen gibt, die es konsequent durchziehen und jegliche Option auf Wiedervereinigung mit dem Partner ganz klar ausschließen.
Denn jeder, der hier schreibt und gerade frisch getrennt ist, der will lieber Happy-End-Geschichten lesen. Und in dieser Phase nach der Trennung ist es nur dann ein Happy-End, wenn sich alle wieder versöhnen und das Traumpaar wieder zusammenkommt, jetzt mal etwas überspitzt formuliert. Weil sich das die meisten ja in ihrer schlimmen Phase auch wünschen, dass der Partner sich nochmal um-entscheidet, dass es noch eine Chance gibt. Und man nimmt sich immer die anderen Geschichten als Beispiel und zieht sich daraus das, was man selbst brauchen kann.
Je länger die eigene Trennung dann her ist, desto mehr kapiert man, dass es vielleicht gut so war, auch wenns weh tut. Und desto eher verkraftet man dann auch, wenn man Geschichten liest, in denen es dem Verlassenen wieder gut geht oder derjenige zumindest keine Option auf eine Reunion sieht. Schlicht: man kommt besser auf die Realität klar
Deswegen kann so jmd wie minna, die (glaube ich herausgelesen zu haben), ihre Trennung schon verarbeitet hat, auch eher zustimmend sein.
Das mal als Erklärungsversuch für die Kritik.

Mag sein, dass die Kritik daher rührt. Mein Verständnis hält sich für, wohlbemerkt die ein oder andere, Kritik dennoch in Grenzen. Da wird sich an Kleinigkeiten aufgegeilt, die fern jeglichen Kontextes separat dramatisiert werden. Aber jeder soll selbst entscheiden, was er mit seiner Zeit anfängt.

Herzliche Grüße
Pfadfinder



Zitat von Jay da B:
Ihr habt das beide verbockt und Du bist Gefühlen gegenüber weit weniger ausgeliefert, wie Deine Frau.
(Wems damit nun besser geht von Euch beiden sei dahin gestellt).
Also könntest Du ruhig zu dem Ergebnis kommen, ihr so weit wie möglich zur Seite zu stehen.

Bestimmt lässt Du Sie nun nicht hängen. So ein feiner Kerl freunde

Jay

Hängen lassen... Sie hat sich in den vergangenen Wochen Dinger erlaubt, wo bei mir auch Mal der Geduldsfaden voll Verständnis gerissen ist. Jetzt ist sie am Zug oder sie lässt es - aber irgendwann muss auch Mal gut sein. Ich lass sie insofern nicht hängen, als dass ich ihr keine zusätzlichen Steine in den Weg legen werde.


Zitat von Trine:
@ Pfadfinder:

Ich finde, dass es eine andere Mitleserin hier gut beschrieben hat mit Aktionismus. Den hatte ich nach meiner Trennung auch:-) Es hilft einem, das Gefühl des Ausgeliefertseins zu ertragen.

Grundsätzlich finde ich es lobenswert, dass Du ein Beratungsgespräch bzgl. Erziehung und/oder die Konsultation eines Kindertherapeuten in Erwägung ziehst. Das zeigt, dass Du nach Hilfe suchst und aufmerksam bist. Jedoch würde ich Dir fast raten (sofern mir das als Laie zusteht), diese Gespräche vielleicht erstmal alleine zu führen. Deine Kinder haben viel mitgemacht und es kamen jede Menge neue Personen bzw. Konstellationen in ihr kleines Universum.

Aus ihrer Sicht könnte es so aussehen: Mama weg, Papa öfter mit uns zusammen, aber gestresst. Omas und Opas irgendwie auch öfter da und dann gibt es auch noch eine K., die plötzlich bei Papa ist und so was ähnliches ist wie eine Mutter? Deren kleiner Sohn ist auch manchmal da....
So liebevoll dieses Personen auch sein mögen, sie sind sicherlich erstmal verwirrend. Deshalb weiß ich nicht, ob ein Therapeut -also noch eine Person mehr, die sie nicht kennen- nun nicht noch mehr Verwirrung stiftet. Deine Idee mit dem Gap Year oder zumindest einem Gap Month finde ich hingegen super. Die Kinder wollen Dich und ganz viel Zeit mit Dir und einfach sein dürfen. Mit ihrer Trauer und Verwirrtheit... Bitte versuche nichts zu reparieren, denn sie reagieren -wie ich finde- sehr normal und gesund auf diese schwierige Situation. Klar weinen sie nachts und kneifen andere Kinder. Dann ist das halt jetzt eben mal so. Weiterhin beobachten, klar. Aber einfach mal so stehen lassen. Manche Wunde heilt wahrscheinlich nur die Zeit. Setz Dich doch mal bei schönem Wetter nächste Woche einfach nur mit ihnen in den Garten. Kein Programm, kein Ziel, keine Analyse. Nur sein. Da kann die Seele mal frisch durchatmen.

Danke die für diesen Ratschlag. Vielleicht ist es wirklich heilsamer einfach mehr zu sein, mehr zu spielen ohne das als Genesungsprogramm zu sehen und quasi in den Zeitplan einzubauen. Ich weiß noch, als meine Ex schwanger war und ständig neue Ratgeber nach Hause brauchte und beschloss Wir gehen dann in die Gruppe und hier ins Schwimmen und da und dies da dachte ich mir im Prinzip Lass uns doch einfach abwarten, schauen wie sich das entwickelt, wie sie sich entwickeln und die Zeit genießen. Versteh nicht, warum ich jetzt das Gefühl hab, das alles was wir machen einen Sinn haben muss nach dem Motto Das ist für die Motorik gut, das für dies. Vermutlich, weil ich mich so unter Argusaugen fühle seit der Trennung. Dabei können die Kleinen stundenlang z.B. im Plantschbecken spielen und das schöne: ich könnte ihnen dabei stundenlang zuschauen.

Du schreibst, Du weisst nicht, was im Kopf Deiner Kleinen vorgeht. Aber was fühlst Du denn? Höre darauf, denn im zwischenmenschlichen Bereich sind Gefühle, die in einem selbst auftauchen, oft ganz richtig und enthalten die relevanten Informationen.

Wenn die Kinder phasenweise aufgrund des Trennungs-Stresses von ihrer Mama wieder ein paar Entwicklungsstufen zurückfallen - so what? Eventuell schlagen sie dann zwar nicht die Benchmark der idealen Kindsentwicklung bis zum 18. Lebensjahr, aber müssen sie das in dieser Situation? Wovor hast Du Angst? Dass sie nicht mithalten können oder dass sie in der Entwicklungsphase stecken bleiben? Dann besprich Deine Ängste mit einem Profi/Therapeuten.

Gute Frage: wovor hab ich eigentlich Angst. Im Prinzip nur davor, dass sie einen Knacks bekommen und ihre Seelchen nicht individuell entfalten können. Konkret möchte ich, dass sie gesund und glücklich sind.

Weißt Du, manchmal braucht man bloß inne halten und warten und einfach nur sein. Gestatte es der Trauer, der Verwirrung und der Angst einfach da zu sein. Auch und gerade der Deiner Kinder. Kannst Du das aushalten? Das bringt der Seele meist mehr als Lösungskonzepte zu erarbeiten und konstruktiv an dessen Umsetzung zu arbeiten. Letzteres ist 1. Wahl für den Umgang mit dinglichen Situationen, für Eskalations-Meetings, Projektmanagement und Konflikte zwischen 2 Erwachsenen - im Umgang mit Kindern, Gefühlen oder kranken Menschen halte ich das nicht für den erfolgsversprechenden Weg.

Es ist schwer auszuhalten, wenn Kinder leiden... Andererseits, wenn ich mir beispielsweise Vorstelle, das jemand gestorben wäre der ihnen Nahe steht, ihre Mutter for example. Dann müssten sie die Trauer, Verwirrung und Angst ja auch aushalten. Insofern kann man sie wohl nicht vor allem bewahren. Andererseits haben Kinder ihre ganz eigene Art solche Dinge zu verarbeiten, weit aus instinktiver als Menschen, die bereits mit dem Gesellschaftsvertrag kontraktiert haben.


Zitat von MegGyver:
Ich schließe mich ein wenig Trine an.
Als alte Mutter finde ich, Deinen Zwillingen fehlt es seit einiger Zeit etwas an Ruhe und Konstanz. Fast die Hälfte ihrer jungen Leben verbringen sie in einem Durcheinander aus dieser Oma, Opas, der anderen Oma, dann aber doch nicht mehr, Vater da, Mutter weg, Mutter da, Vater weg, eine K., die plötzlich aus dem Nichts auftaucht, ein anderes Kind, das manchmal auf einmal anwesend ist, dann wieder nicht, hierhin, dorthin, USA, ein Urlaub, ein anderer Urlaub usw.
Das alles würde selbst einen Erwachsenen nicht unerheblich stressen.
Wie sollen 2-jährige damit zurechtkommen?

Ja, das hin und her ist mir auch mehr als unrecht. Zu viele Wege eingeschlagen, zu viel hin und her und durcheinander. Wegen K. überlegte ich auch lange, andererseits dacht ich mir, dass es vielleicht in dem Leben der Jungs als nicht mehr aussieht wie es anfangs war: hin und wieder Mal was gemeinsam machen. Bin ja selbst kein Freund von dem Durcheinander und vermutlich war USA zu egoistisch gedacht. Im ersten Moment dachte ich mir, hauptsache sie sind in meiner Nähe. Aber die Strapazen des Fluges usw. Du hast vollkommen recht es ist mehr als aufreibend gewesen.

Es ist nicht verwunderlich, dass sich erste Verhaltensauffälligkeiten breit machen.
Und ja, diese würde ich genauso ernst nehmen wie Du.

Ich bemühe ebenfalls einmal Wikipedia Cool
Zitat:
Nach psychoanalytischer Auffassung sei Pavor nocturnus eine Angstreaktion bei aktuellen Konflikten oder aufregenden Erlebnissen.


(Ich stehe zudem auf dem Standpunkt, dass Kita-Betreuung in dem Alter sowieso viel zu früh ist, aber das tut hier nichts zur Sache. Das ist ein anderes Thema.)

Eine Erziehungsberatung finde ich gut.
Dann hast Du Wegweiser und kannst besser entscheiden.

Ich persönlich wäre für Ockhams Rasiermesser.
a) K. zieht bei Dir ein und wird eine Konstante in Deinem Leben und dem Leben Deiner Söhne oder
b) eine fest angestellte Nanny, die die Kinder von der Kita abholt, nachmittags mit ihnen etwas unternimmt, die mit ihnen isst und sie ins Bett bringt und da ist, wenn sie krank sind oder Du weg bist und die auch am Urlaubsort anwesend ist.

Jemand, der DA ist. Konstant und verlässlich DA ist.

Darüber haben wir auch schon gesprochen, wollten aber noch warten bis nach der Scheidung aus Rücksicht auf C. andererseits ist das längst nur noch eine Formalität, der status quo ist jetzt und nachher derselbe.
Nanny habe ich auch schon erwogen, ich weiß, es wäre eine feste Konstante und somit eigentlich gut für die Jungs. Andererseits käme ich mir vor als würde ich sie tagtäglich abschieben. Schwer zu erklären, aber wenn ich eine Nanny einstellen würde und ihr diese Aufgaben festzuteilen würde, dann könnte ich das Nachmittagsprogramm mit essen und zu Bett bringen ja nicht mehr selbst übernehmen weil es dann wieder unkonstant wäre. Also denn es ist ja so, dass ich das im Moment mache es aber immer Mal vorkommt, dass ich nicht rechtzeitig aus dem Büro komm. Gebe ich das alles von vornherein in fremde Hände mit der Intention somit eine Konstante für die Kinder zu schaffen, dann könnte ich es - meinen Gedanken zu folge - nie mehr selbst machen. Oder seh ich das falsch?


Keine Irrfahrten mehr durch die Verwandtschaft.

Dein Gap Year gut und schön. Aber es ist nur 1 Jahr. Je eher eine stabile Bezugsperson für das Tagesgeschäft da ist, umso besser.

Dann können sie auch wieder schlafen und essen und zur Ruhe kommen.

Das Umgangsrecht, das für beide Elternteile, alle Großeltern und selbst später für eine nachträgliche Lebenspartnerschaft gilt, gibt zwar rechtliche Sicherheit für alle Beteiligten, aber für die Kinder ist es schon ziemlich stressig, wenn sie diesem ständig und zu häufig nachkommen müssen, so lange sie noch so klein sind.

Das ist zum Beispiel meine Kritik am Wechselmodell für zu kleine Kinder. Der Lebensmittelpunkt wechselt wöchentlich - klar zwischen Mama und Papa - aber welcher Erwachsene möchte die eine Woche hier und die andere Woche dort leben? Das ist zwar vom Prinzip her gut gemeint, dass die Kinder sowohl Mama als auch Papa nach einer Trennung gleichermaßen haben aber taugt letztendlich mehr den Eltern als den Kindern fürchte ich fast. Man sieht das ja öfter bei älteren Kindern, die sich dazu äußern können wo sie Leben möchten. Nicht allzu selten fällt die Wahl auf die Umgebung, in der sie immer lebten einfach weil es weniger Veränderung für sie bedeutet.


Viel Glück,
Meg
[/quote]

31.07.2015 07:28 • #553


MegGyver
Zitat von Pfadfinder84:
Nanny habe ich auch schon erwogen, ich weiß, es wäre eine feste Konstante und somit eigentlich gut für die Jungs. Andererseits käme ich mir vor als würde ich sie tagtäglich abschieben. Schwer zu erklären, aber wenn ich eine Nanny einstellen würde und ihr diese Aufgaben festzuteilen würde, dann könnte ich das Nachmittagsprogramm mit essen und zu Bett bringen ja nicht mehr selbst übernehmen weil es dann wieder unkonstant wäre. Also denn es ist ja so, dass ich das im Moment mache es aber immer Mal vorkommt, dass ich nicht rechtzeitig aus dem Büro komm. Gebe ich das alles von vornherein in fremde Hände mit der Intention somit eine Konstante für die Kinder zu schaffen, dann könnte ich es - meinen Gedanken zu folge - nie mehr selbst machen. Oder seh ich das falsch?

Ich sehe es nicht als abschieben. Sie ist halt da bis Du kommst. Wenn Du früh zu Hause bist, kannst Du es übernehmen oder die Jungs können sich aussuchen, wer das Abendritual Fall für Fall übernehmen soll. Ist beim Vater-Mutter-Kind-Haushalt ja auch so. Mal macht's der eine, mal der andere. Das ist auch Konstanz. Hauptsache etwas Verlässliches.
Wäre doch auch für Dich weniger Stress. Kein Termindruck mehr, unbedingt um ... Uhr zu Hause sein zu müssen oder die Kinder noch nach dem Spielen und vor dem Abendessen von hier nach dort zu karren.
Eine Bekannte von mir ist Nanny in D'dorf, ebenfalls bei Zwillingen. Das klappt alles prima. Sie fährt auch manchmal mit in den Urlaub, weil die Kinder sie gewohnt sind. Außerdem macht sie die Wäsche.


Zitat von Pfadfinder84:
Das ist zum Beispiel meine Kritik am Wechselmodell für zu kleine Kinder. Der Lebensmittelpunkt wechselt wöchentlich - klar zwischen Mama und Papa - aber welcher Erwachsene möchte die eine Woche hier und die andere Woche dort leben? Das ist zwar vom Prinzip her gut gemeint, dass die Kinder sowohl Mama als auch Papa nach einer Trennung gleichermaßen haben aber taugt letztendlich mehr den Eltern als den Kindern fürchte ich fast.

Finde ich auch. Ich bin da eher für die weniger rigiden Lösungen, um sie von keinem Elternteil zu entfremden. Ein Lebensmittelpunkt und der andere unternimmt außer an den berühmten zwei Wochenenden auch mal außer der Reihe einen Nachmittag oder nimmt sie mit in Urlaub oder lässt sie mal einen Tag bei sich übernachten nach einem ausgiebigen Nachmittag.
Je weniger Drama umso besser.
Wenn sie älter sind, wird das sowieso alles lockerer.

31.07.2015 08:44 • #554


P
Zitat von MegGyver:
Zitat von Pfadfinder84:
Nanny habe ich auch schon erwogen, ich weiß, es wäre eine feste Konstante und somit eigentlich gut für die Jungs. Andererseits käme ich mir vor als würde ich sie tagtäglich abschieben. Schwer zu erklären, aber wenn ich eine Nanny einstellen würde und ihr diese Aufgaben festzuteilen würde, dann könnte ich das Nachmittagsprogramm mit essen und zu Bett bringen ja nicht mehr selbst übernehmen weil es dann wieder unkonstant wäre. Also denn es ist ja so, dass ich das im Moment mache es aber immer Mal vorkommt, dass ich nicht rechtzeitig aus dem Büro komm. Gebe ich das alles von vornherein in fremde Hände mit der Intention somit eine Konstante für die Kinder zu schaffen, dann könnte ich es - meinen Gedanken zu folge - nie mehr selbst machen. Oder seh ich das falsch?

Ich sehe es nicht als abschieben. Sie ist halt da bis Du kommst. Wenn Du früh zu Hause bist, kannst Du es übernehmen oder die Jungs können sich aussuchen, wer das Abendritual Fall für Fall übernehmen soll. Ist beim Vater-Mutter-Kind-Haushalt ja auch so. Mal macht's der eine, mal der andere. Das ist auch Konstanz. Hauptsache etwas Verlässliches.
Wäre doch auch für Dich weniger Stress. Kein Termindruck mehr, unbedingt um ... Uhr zu Hause sein zu müssen oder die Kinder noch nach dem Spielen und vor dem Abendessen von hier nach dort zu karren.
Eine Bekannte von mir ist Nanny in D'dorf, ebenfalls bei Zwillingen. Das klappt alles prima. Sie fährt auch manchmal mit in den Urlaub, weil die Kinder sie gewohnt sind. Außerdem macht sie die Wäsche.


Zitat von Pfadfinder84:
Das ist zum Beispiel meine Kritik am Wechselmodell für zu kleine Kinder. Der Lebensmittelpunkt wechselt wöchentlich - klar zwischen Mama und Papa - aber welcher Erwachsene möchte die eine Woche hier und die andere Woche dort leben? Das ist zwar vom Prinzip her gut gemeint, dass die Kinder sowohl Mama als auch Papa nach einer Trennung gleichermaßen haben aber taugt letztendlich mehr den Eltern als den Kindern fürchte ich fast.

Finde ich auch. Ich bin da eher für die weniger rigiden Lösungen, um sie von keinem Elternteil zu entfremden. Ein Lebensmittelpunkt und der andere unternimmt außer an den berühmten zwei Wochenenden auch mal außer der Reihe einen Nachmittag oder nimmt sie mit in Urlaub oder lässt sie mal einen Tag bei sich übernachten nach einem ausgiebigen Nachmittag.
Je weniger Drama umso besser.
Wenn sie älter sind, wird das sowieso alles lockerer.


Das wäre wirklich eine Option Bin grade echt aus dem Häuschen
Ich hab das wohl zu schwarz und weiß gesehen aber du hast wirklich recht, Eltern teilen sich das Abendritual schließlich auch auf.

Hab gerade etwas recherchiert, unsere Stadt bietet eine Infobörse für die Kindertagespflege an. Dort ruf ich direkt an, um mir einen Beratungstermin geben zu lassen.

Vielen lieben Dank

31.07.2015 08:59 • #555


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag