Hallo Scoutie,
nein, um Gottes Willen, ich wollte nicht sagen, dass du sie weggetrieben hast, du hörst dich nach einem sehr sozialkompetenten psychisch stabilen Zeitgenossen an, der plötzlich mit einem absoluten Alptraum konfrontiert ist. Das tut mir sehr leid für dich und ich finde, dass du die Sache den Umständen entsprechend wirklich toll handhabst und den Kopf trotz allem über Wasser hälst. Respekt mal dafür!
Ich frage mich nur, was eine bisher vernünftige Frau dazu bringt, so zu reagieren und habe in meinem bisherigen Leben die Erfahrung gemacht, wenn es gelingt, mit den scheinbar so Durchgeknallten über ihre wirklichen Beweggründe zu sprechen, man plötzlich eine ganz andere Sicht auf die Dinge erhält.
Ganz klar ist erste Priorität, die Kleinen abzusichern, und da führt wohl kein Weg an rechtlicher Sicherheit, Jugendamt etc. vorbei.
Aber ich versuche auch, mich in die Situation deiner Frau hineinzuversetzen. Was hat sie dazu gebracht (nicht Du, das wollte ich damit nicht sagen!)? Eine Mutter, die Ihre Kinder im Stich läßt, die rangiert in der Öffentlichen Meinung knapp oberhalb von einem KZ-Aufseher (tja, tatsächlich, Väter haben es da etwas besser), was treibt eine Frau, sich in diese Lage zu begeben? Vor allem eine, die bisher wohl ganz und gar in der Gesellschaft integriert war? Es gibt tatsächlich viele psychische Sötrungen, die nach einer Geburt auftreten können, dass Frauen es nicht schaffen, eine Beziehung/Liebe zu ihren Kindern aufzubauen, schwere Depressionen, Psychosen etc. und die Frauen leiden höllisch darunter und geben manchmal dann einfach auf. Der Hass, der Ihnen von der Gesellschaft dann entgegenschlägt, ist da nicht hilfreich.
Vielleicht solltest du zusätzlich mal eine Familienberatungsstelle aufsuchen, vielleicht können die helfen, etwas Licht in das Dunkel zu bringen, was da passiert ist?
22.02.2015 15:26 •
#31