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Sie, der neue, ich und zwei kleine Kinder

B
Sieh es doch mal andersrum:
Pfadfinder hat seine Kinder doch auch allein gelassen. 12(?) Monate lang. 60-80 Wochenstunden. Er wustte ja seine Kinder gut bei seiner Frau aufgehoben. Mit dem Unterschied, dass er zum Schlafen nach Hause kam.

Und erst nach dem drastischen Ausbruch war er bereit, für 3 Monate seine beruflichen Pläne der Familie unterzuordnen und sich so um die Kinder zu kümmern, wie es seine Frau die Monate zuvor getan hat. Nämlich indem er seine eigenen Pläne ihren Notwendigkeiten unterordnet.

Und siehe da: Es geht. Er wird sogar vorzeitig befördert. Seine Frau hat also ganz umsonst ein Jahr lang bis zur Belastungsbruchgrenze zurückgesteckt.

Und allen Frauen, die anderen Frauen sagen, wann sie wie Mutter zu sein haben (Kinder nachts früher weggeben, dafür niemals nur ihrem Vater über lassen): Es gibt aus meiner Sicht keinen allgemeingültigen Maßstab, wann jemand eine gute Mutter ist und was diese Frau dann tun muss oder auf gar keinen Fall tun darf. Der einzige Maßstab sind die eigenen Kinder. Kein Partner, keine andere Frau, kein anderer Mensch bestimmt durch seinen eigenen Horizont, wie weit sich ein anderer Mensch bewegen und Lösungen für SICH (trotz der Kinder) finden darf.

09.03.2015 13:52 • #226


G
Zitat von Bekannte:
Sieh es doch mal andersrum:
Pfadfinder hat seine Kinder doch auch allein gelassen. 12(?) Monate lang. 60-80 Wochenstunden. Er wustte ja seine Kinder gut bei seiner Frau aufgehoben. Mit dem Unterschied, dass er zum Schlafen nach Hause kam.

War ja ihr Leben respektive war so abgesprochen zwischen den beiden, gibt nicht nur schwarz und weiß sondern mehrere Farben, dies gilt auch bei der Erziehungszeit der Kinder. Ich habe auch wieder angefangen zu arbeiten als mein 1. Kind 6 Monate alt war - ich hatte eine Tagesmutter. Es gibt halt mehrere Ansichten und Aufteilungen im Leben.

Und erst nach dem drastischen Ausbruch war er bereit, für 3 Monate seine beruflichen Pläne der Familie unterzuordnen und sich so um die Kinder zu kümmern, wie es seine Frau die Monate zuvor getan hat. Nämlich indem er seine eigenen Pläne ihren Notwendigkeiten unterordnet.

Tun wir doch alle, ob Mutter oder Vater. Kinder verändern. Und wenn etwas abgesprochen ist - umso besser wenn man in einer echten Krise (ausgelöst durch was auch immer) es so legen kann, dass man die Arbeitszeiten verändert. Klappt nicht bei jedem.

Und siehe da: Es geht. Er wird sogar vorzeitig befördert. Seine Frau hat also ganz umsonst ein Jahr lang bis zur Belastungsbruchgrenze zurückgesteckt.

Ich habe es nicht so gelesen das nur sie arbeiten war / Kinder betreut hat; ich lese vom Vater, von den Großeltern etc.

Und allen Frauen, die anderen Frauen sagen, wann sie wie Mutter zu sein haben (Kinder nachts früher weggeben, dafür niemals nur ihrem Vater über lassen): Es gibt aus meiner Sicht keinen allgemeingültigen Maßstab, wann jemand eine gute Mutter ist und was diese Frau dann tun muss oder auf gar keinen Fall tun darf. Der einzige Maßstab sind die eigenen Kinder. Kein Partner, keine andere Frau, kein anderer Mensch bestimmt durch seinen eigenen Horizont, wie weit sich ein anderer Mensch bewegen und Lösungen für SICH (trotz der Kinder) finden darf.

Aber genau das forderst du doch von Pfadfinder, dass er was anders machen sollte/soll. Er ist Vater, hat er kein Recht zu sagen was ihm gefällt/nicht gefällt etc.? Immerhin sind es auch seine Kinder / seine Ehe, da hat man doch das recht darüber zu reden, Kompromisse zu finden? Und ich war, als meine Kinder klein war, sehr froh über Lösungsvorschläge seitens Freunde, die diese Themen schon hatten (da Kinder bereits älter) und mir viele Tipps gegeben haben.

09.03.2015 14:15 • #227


A


Sie, der neue, ich und zwei kleine Kinder

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K
und gerde jetzt fehlt auch noch Holzer um zu verkünden, wer recht hat und wer irrt und wie es weiter geht

09.03.2015 14:25 • #228


H
@ ...

Die jetzige Situation ist ganz schwierig zu bewerten, denn diesbezüglich wäre es tatsächlich erforderlich, Pfadfinder84 und seine Frau persönlich zu kennen. Alles andere sind Spekulationen, aber in jedem Beitrag der vorweggeschrieben wurde, steckt natürlich dennoch ein bissel Wahrheit.

@ Grace99

Du hast es richtig erkannt, was die Kommunikation betrifft.

Ich habe zufällig mal einen Bericht gesehen, wo es um das Geheimnis der ewigen Liebe ging und die Antwort war ganz einfach (!). Es ist die ehrliche und ständige Kommunikation in jeder Lebenssituation.

VG Holzer

09.03.2015 14:27 • #229


H
@ Krass...

Auch wenn du es vermutlich kritisch und spitzfindig gemeint hast, ich habe deine Gedanken gelesen und zeitgleich geschrieben.


VG Holzer

09.03.2015 14:31 • #230


N
Ach Pfadfinder, bei deiner Geschichte habe ich wirklich einen dicken Kloss im Hals bekommen, und musste schlucken, das passiert mir nur echt selten

Die Reaktion deiner Frau, als sie dir die Abortgeschichte erzählt hat, war ja sehr emotional. Kann man so etwas wirklich spielen? Das musst du am ehesten doch selber gefühlt haben, ob es echt war, du warst ja dabei!

Bitte bedenke auch bei den vielen Reaktionen hier, dass wir als Menschen schreiben, die selber in emotionalen Krisen stecken, da wird auch viel eigene Wut und Enttäuschung auf andere Geschichten projiziert.....

09.03.2015 14:32 • #231


K
Wenn Du kurz danach körperliche Erregung gespürt hast, dann stimmt das mit dem Gedankenlesen wohl.
Ich hab nämlich an heut Nacht gedacht

09.03.2015 14:35 • #232


N

09.03.2015 14:51 • #233


N
Oh sorry, da war wohl Holzer gemeint. Ich kann mich heute Nacht nämlich an keine besonderen Vorkommnisse erinnern.....

09.03.2015 15:04 • #234


B
Zitat von Grace_99:
Zitat von Bekannte:
Sieh es doch mal andersrum:
Pfadfinder hat seine Kinder doch auch allein gelassen. 12(?) Monate lang. 60-80 Wochenstunden. Er wustte ja seine Kinder gut bei seiner Frau aufgehoben. Mit dem Unterschied, dass er zum Schlafen nach Hause kam.

War ja ihr Leben respektive war so abgesprochen zwischen den beiden, gibt nicht nur schwarz und weiß sondern mehrere Farben, dies gilt auch bei der Erziehungszeit der Kinder. Ich habe auch wieder angefangen zu arbeiten als mein 1. Kind 6 Monate alt war - ich hatte eine Tagesmutter. Es gibt halt mehrere Ansichten und Aufteilungen im Leben.

Ich kenne die Paardynamik zwischen Pfadfinder und seiner Frau nicht. Ich weiß nicht, was zwischen ihnen abgesprochen war, was gegenseitige oder auch gesellschaftliche Erwartung war, was der Anspruch an den anderen war, wie sehr sie sich jeweils selbst unter Druck setzen. Ich sehe nur, dass Pfadfinder das gemacht hat, was die meisten werdenden, modernen Väter tun: Mehr arbeiten, um der Familie ein gutes Leben zu sichern. Und sich abends und am WE um die Kinder zu kümmern. Sie hat eines der Standardmodelle moderner Mütter: Sich erst voll und ganz den Kindern gewidmet und dann so schnell wie möglich in den Job zurück und beides wuppen.

Und diese Modelle und die sich dadurch verändernde Paardynamik haben ihn offenbar weiterhin bestätigt und befriedigt, müde aber glücklich. Sie war das aber ganz offensichtlich nicht. Mehr wollte ich gar nicht feststellen.

Mein persönliches Lebens-, Familien- und Arbeitsmodell ist ein ganz anderes als ihres und Deines. Für mich funktioniert meins. Ob es für meinen Mann auch funktioniert, werden wir feststellen, wenn wir nach 10 oder 20 Jahren sagen können, dass er sich auch entfalten konnte oder es bereut. Oder eben vorher ausbricht. Dass das Modell für Pfadfinders Frau nicht funktioniert hat, würde ich nach den von ihm berichteten Erlebnissen der letzten 3 Monate mal als sicher ansehen.

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Und erst nach dem drastischen Ausbruch war er bereit, für 3 Monate seine beruflichen Pläne der Familie unterzuordnen und sich so um die Kinder zu kümmern, wie es seine Frau die Monate zuvor getan hat. Nämlich indem er seine eigenen Pläne ihren Notwendigkeiten unterordnet.

Tun wir doch alle, ob Mutter oder Vater. Kinder verändern. Und wenn etwas abgesprochen ist - umso besser wenn man in einer echten Krise (ausgelöst durch was auch immer) es so legen kann, dass man die Arbeitszeiten verändert. Klappt nicht bei jedem.

Genau das sage ich ja: Für ihn war es erst eine echte Krise und Grund genug für Veränderung, als die Frau weg war und die Kinder allein bei ihm zurückgelassen hat. Glaubst Du, er hätte sein Arbeitspensum reduziert, seine Beförderung gefährdet, wenn sie die Kinder mitgenommen hätte? Aus dem, was Pfadfinder schreibt, glaube ich lesen zu können, dass die echte Krise seiner Frau schon viel früher da war und sich damals nichts geändert, nichts angepasst hat. Ob sie ihm ihre Krise verheimlicht hat oder er sie nicht wahrgenommen hat, wissen wir nicht.
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Und siehe da: Es geht. Er wird sogar vorzeitig befördert. Seine Frau hat also ganz umsonst ein Jahr lang bis zur Belastungsbruchgrenze zurückgesteckt.

Ich habe es nicht so gelesen das nur sie arbeiten war / Kinder betreut hat; ich lese vom Vater, von den Großeltern etc.

Das meine ich mit: Keiner kann einer Frau erzählen, wie sie Muttersein und Menschsein auszuleben hat und was das FÜR SIE richtige Maß ist. Die einen (z.B. ich) empfinden Großeltern als tolle Entlastung. Andere empfinden Großeltern als Mahnmal der eigenen Unzulänglichkeit. Ich bin nach 8 Wochen wieder voll arbeiten gegangen und genieße das sehr. Andere würden es als Belastung empfinden. Andere als Überlastung. Manche würden sich dieser Überlastung aussetzen, wenn sie der Überzeugung sind, dass jemand anderes (oder sie selbst) diese Last von sich erwarten (dürfen).

Viele Väter glauben, mit 2 Stunden abends, ab und zu nachts aufstehen, an den Wochenenden was gemeinsam als Familie machen und im Haushalt mithelfen wären sie für die Kinder genauso da. Ich halte meinen Mann für einen 100%-Vater, weil er mich an die Impftermine unseres Kleinen erinnern kann.

Ich frage mich die ganze Zeit, ob Pfadfinders Frau wählen konnte zwischen Kinder und Arbeiten oder nur Kinder oder ob sie z.B. auch die weiteren Auswahlmöglichkeiten nur Arbeiten oder genausoviel wie Pfadfinder arbeiten und sich auf gleicher Augenhöhe um die Kinder kümmern hatte. Das soll kein Vorwurf an Pfadfinder sein, der vermutlich auch nie die Auswahl zwischen Arbeiten und abends die Kinder oder nur Kinder hatte. Aber er war mit dem Arrangement eben zufrieden. Sie offensichtlich nicht.

Ich bin nicht Pfadfinders Frau. Was sie als Belastung empfunden hat, hat sie Pfandfinder ja offenbar überhaupt nicht mitgeteilt (oder nicht so, dass er es wahrgenommen hat), bis bei ihr gar nichts mehr ging und sie völlig mit allem brechen musste bzw. gebrochen hat.

Ich frage mich, wie hoch die Belastung sein muss, dass ich gehe, ohne meine Kinder mitzunehmen oder sie zumindest im Haus des Nochmanns besuchen zu wollen/können. Die Kluft zwischen meinem Mann und mir müsste unüberwindbar groß sein, damit ich diesen Schritt gehe. Oder ich müsste ein von Klein auf emotional entwicklungsgestörter Mensch sein. Dass Pfadfinders Frau letzteres ist, wird hier zwar häufig unterstellt (Wie kann sie nur als Mutter...!), ich lese aus Pfadfinders Beschreibung aber nichts dergleichen. Also vermute ich enorm hohen Leidendruck. Ob gerechtfertigt oder nicht, entscheiden doch nur Pfadfinder und seine Frau.

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Und allen Frauen, die anderen Frauen sagen, wann sie wie Mutter zu sein haben (Kinder nachts früher weggeben, dafür niemals nur ihrem Vater über lassen): Es gibt aus meiner Sicht keinen allgemeingültigen Maßstab, wann jemand eine gute Mutter ist und was diese Frau dann tun muss oder auf gar keinen Fall tun darf. Der einzige Maßstab sind die eigenen Kinder. Kein Partner, keine andere Frau, kein anderer Mensch bestimmt durch seinen eigenen Horizont, wie weit sich ein anderer Mensch bewegen und Lösungen für SICH (trotz der Kinder) finden darf.

Aber genau das forderst du doch von Pfadfinder, dass er was anders machen sollte/soll. Er ist Vater, hat er kein Recht zu sagen was ihm gefällt/nicht gefällt etc.? Immerhin sind es auch seine Kinder / seine Ehe, da hat man doch das recht darüber zu reden, Kompromisse zu finden? Und ich war, als meine Kinder klein war, sehr froh über Lösungsvorschläge seitens Freunde, die diese Themen schon hatten (da Kinder bereits älter) und mir viele Tipps gegeben haben.

Ich fordere von Pfadfinder überhaupt nichts. Er trifft seine Entscheidungen wie jeder andere auch ganz alleine. Und trägt dann auch die Konsequenzen. Seine Frau ja auch.

Er hat sowohl das Recht seine Frau zu ignorieren als auch sie zu hören als auch sie zu verlassen, rauszuwerfen, wieder in seinem Haus wohnen zu lassen, etc. Dieses Recht sieht er und zieht das ja auch konsequent durch. Auf einer ungewöhnlichen Ebene war übrigens auch seine Frau konsequent in ihrem Ausbruch. Sie hat offenbar nicht monatelang gezetert und ihren Mann aufgefordert, doch mal ein bisschen weniger zu arbeiten und ein bisschen mehr im Haushalt zu machen, sondern ist aus dem vollen Lauf zur Seite weggebrochen. So wie er aus dem vollen Karrierelauf zum (vorübergehend?) alleinerziehenden Vater wurde. So radikal wie beide bislang ihre (gemeinsamen) Pläne verfolgt haben, reagieren beide in Zeiten einer Krise. Wenn beide auch gleichermaßen auf eine Ehetherapie reagieren, dann sehe ich gute Chancen, wie sie den gemeinsamen Weg wiederfinden. Aber ich glaube, dass dann die Paardynamik zwischen Pfadfinder und seiner Frau eine ganz andere als in der Vergangenheit sein wird.

Ich persönlich denke z.B., dass es seiner Frau gut tun könnte, erstmal zu sich zu kommen und sich von Pfadfinder und der kompletten Familie frei zu halten, um herauszufinden, was ihre eigenen Ansprüche an sich und an ihn sind.

Alles was ich fordere ist, dass Frau (und Männer) wie Du (und andere) dann nicht diese Frau abstempeln als komplett durchgedreht, unmöglich und nicht nachvollziehbar, weil sie ihre Kinder für eine Zeit wohlversorgt ihrem Mann überlässt. Dieses Definieren von Pfadfinders Frau allein unter dem Aspekt, was eine Mutter jetzt zu tun oder zu lassen hat. Das Unverständnis, wie sie als Mutter jetzt so sein und handeln kann, ist doch genau das, was zu dem Ausbruch geführt hat. Könnt ihr alle denn diese Frau überhaupt nicht als Menschen sehen? Ja, sie hätte den Mund weiter aufmachen und -wenn nötig- Pfadfinder anschreien müssen, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Ja, sie hätte nicht hinter seinem Rücken mit einem anderen Mann 6 haben dürfen. Aber zum Wohle der Kinder hat Pfadfinder ja nun Abstriche in seinen (ihren gemeinsamen?) Plänen gemacht. Hätte er das in gleichem Maße auch für seine Frau gemacht, wenn sie ihn nicht so schockiert hätte? Oder hatte Pfadfinders Frau einfach nicht genug Vertrauen in seine Liebe und Sorge um sie, aber umso mehr Vertrauen in seine Liebe und Sorge für seine Kinder? Hätte Pfadfinder von ihr ein weiteres Aushalten verlangt und an ihre Vernunft und Pflicht als Mutter appeliert? Oder hätte er auf einen verbalen Hinweis von ihr aus dem vollen Lauf eine 180 Grad-Wende hinbekommen?


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09.03.2015 16:16 • x 1 #235


G
Liebe Bekannte,

ich zitiere folgendes:

Alles was ich fordere ist, dass Frau (und Männer) wie Du (und andere) dann nicht diese Frau abstempeln als komplett durchgedreht, unmöglich und nicht nachvollziehbar, weil sie ihre Kinder für eine Zeit wohlversorgt ihrem Mann überlässt. Dieses Definieren von Pfadfinders Frau allein unter dem Aspekt, was eine Mutter jetzt zu tun oder zu lassen hat. Das Unverständnis, wie sie als Mutter jetzt so sein und handeln kann, ist doch genau das, was zu dem Ausbruch geführt hat. Könnt ihr alle denn diese Frau überhaupt nicht als Menschen sehen? Ja, sie hätte den Mund weiter aufmachen und -wenn nötig- Pfadfinder anschreien müssen, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Ja, sie hätte nicht hinter seinem Rücken mit einem anderen Mann 6 haben dürfen. Aber zum Wohle der Kinder hat Pfadfinder ja nun Abstriche in seinen (ihren gemeinsamen?) Plänen gemacht. Hätte er das in gleichem Maße auch für seine Frau gemacht, wenn sie ihn nicht so schockiert hätte? Oder hatte Pfadfinders Frau einfach nicht genug Vertrauen in seine Liebe und Sorge um sie, aber umso mehr Vertrauen in seine Liebe und Sorge für seine Kinder? Hätte Pfadfinder von ihr ein weiteres Aushalten verlangt und an ihre Vernunft und Pflicht als Mutter appeliert? Oder hätte er auf einen verbalen Hinweis von ihr aus dem vollen Lauf eine 180 Grad-Wende hinbekommen?

Wenn ich mich dazu entscheide, Mutter zu werden, dann bin ich Mutter. Emanzipation hin, Emanzipation her, wenn Kinder da sind, haben sie immer (!) 1. Priorität. Ich kann mich als Frau noch so unglücklich fühlen, die Kinder können am wenigsten was dafür und müssen in jeder (!) Entwicklung, Handlung meinerseits berücksichtigt werden.

ich bin seit fast 10 Jahren allein erziehend, die Kinder haben keinen Kontakt zum Vater (weil er meinte, diesen abbrechen zu müssen), ich arbeite 40 Std./Woche und glaube mal, auch ich habe Phasen, wo ich mich erschöpft, allein, krank, einsam, depressiv fühle. Aber (!) egal wie bescheiden es mir als Mensch geht - die Kinder sind die, die das nicht auszubaden haben.

Das entscheidet deine Sichtweise von meiner (und auch von vielen anderen), dass es nicht zählt wie ich mich als Mensch fühle, sondern dass ich Mutter bin und damit Verantwortung ein Leben lang für andere Lebewesen übernommen habe. Meine Selbstfindung kann ich auch nebenher betreiben, sei es durch regelmässige Auszeiten, Sauna, Therapie, Kur, weiß der Geier was. Aber niemals nie verlasse ich meine Kinder! Was richtet das in ihnen an? Sie entwickeln kein Urvertrauen, werden immer denken, auf meine Mutter ist kein Verlaß, dass ist das schlimmste was man einem Kind antun kann.

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Lieber Pfadfinder,
wie geht es dir heute morgen?

LG
Grace

10.03.2015 08:48 • x 1 #236


P
Liebe Bekannte,

Zitat:
Als Frau ist sie komplett abgemeldet, wird nicht mehr als s.y und begehrenswert wahrgenommen, sondern anderthalb Jahre(!) abgelehnt und zum '6uellen Problembär' erklärt.
Und das in einer Phase, in der man als Frau ohnehin erst zum eigenen Körper und zur eigenen Rolle als Mutter UND Frau wieder (zurück)finden muss.

Zitat:
„Pfadfinder hat ihr das Frausein genommen“

Zitat:
Es sieht so aus, als hätte sie sich an diesem Spagat zwischen Muttersein - Nichtmehrfrausein und Ernährersein so abgearbeitet, dass sie den Job schmiss, sich mit der Demütigung als Frau abgefunden hat und sich aufs Muttersein konzentriert hat.


Das finde ich ehrlich gesagt mehr als überspitzt, unpassend und unverfroren zugleich.

Nur weil es selten zum S. kam nahm ich ihr wohl nicht das Frau sein. Um mal eine Gegenfrage zu formulieren: gibt ein Mann seiner Frau also nur das Gefühl eine Frau zu sein, wenn er sein Boot in den Hafen fährt und sie ordentlich durchnimmt? Ich denke da fehlt es dann auf anderen Ebenen! Eine Frau die ihr weibliches Selbstbewusstsein nur über s.uelle Frequentiertheit generiert hat meiner Ansicht nach massive Probleme.

Das liest sich ja gerade so, als hätte ich sie angewidert angeguckt, ihr gesagt, dass sie häßlich sei und dass ich so nicht mehr anfasse. Das Gegenteil war im Übrigen der Fall ich hab meiner Frau immer viele Komplimente gemacht und nicht immer dieselben und nicht immer in den gleichen Momenten.
Ich habe ihr sehr wohl durch Worte und Taten das Gefühl gegeben eine tolle und begehrenswerte Frau zu sein!

Hab ihr auch andersartig versucht eine Freude zu machen, sie zu überraschen, sie zu ehren und aufmerksam zu sein. Ob das Liebesbotschaften auf der Küchenwand (mit Tafellack gestrichen) waren oder ich ihr einen Wunsch erfüllte, den sie mal beiläufig erwähnte. Ich habe zugehört und ihr die Freude gemacht. Wir haben uns beispielsweise auch eher selbst gemachte Geschenke geschenkt, einfach weil es persönlicher ist und man sich das was man möchte ja eh selbst kaufen kann. Darunter bastelte ich ihr ein Kirschkernkissen selbst und benähte das (sieht halt schei. aus aber kam von Herzen) mit „Ich liebe dich“ oder ein Tablett mit Fotos von uns und Plexiglas zum Geburtstag, Schmuckständer selbst gebastelt und und und. Ich halte mich, ohne überheblich wirken zu wollen, trotz der wenigen Zeit für einen aufmerksamen und liebevollen Partner.

An Selbstwertgefühl mangelte es ihr sonst auch nie, sie wusste, wo ihre Qualitäten und Stärken liegen und vertrat das auch nach außen, ebenso wusste sie ganz genau, dass sie gut aus sieht. Damit will ich sagen, dass sie keine Frau war, die sich ihr Selbstbewusstsein durch Kontakt mit Männern aufpolieren musste. Wir haben uns genau über diese Themen sehr oft unterhalten, da wir im Freundeskreis zwei Fälle haben, die uns Kopfschmerzen bereiteten.

Ich schätze eher, dass sie, wie wir beide, zu hohe Erwartungen an uns selbst hatten – wie immer! Diesmal lief es aber nicht wie immer und mit Misserfolg kann sie scheinbar nicht umgehen.


Zitat:
Wahnsinn, vor welche Wahl Pfadfinder sie gestellt hat: Entweder bist Du eine gute Mutter und schiebst Deine Kinder nicht ab. Dann 'funktionierst' Du als Frau für mich aber nicht mehr. Oder Du erlebst Dich nach anderthalb Jahren erstmals wieder als vollwertige Frau, dann aber heimlich und dann bist Du als Mutter nicht mehr tragbar.


So war es nicht. Zwar hatte ich meine Bedenken, in häuslicher Gegenwart der Kinder, aber ich sagte niemals, dass sie eine schlechte Mutter sei, wenn wir die Kinder bei Oma, Opa, Schwester, Schwägerin usw. für eine Nacht parken. Das suggerierte sie sich selbst. Außerdem war es oftmals so, dass wir aufhören mussten, in welcher Phase der Intimität auch immer, weil die Jungs abwechselnd geschrien haben.

Zitat:
Daneben musste Pfadfinders Frau auch noch im Job funktionieren.


Auch das hat sie sich selbst ausgesucht. Finanziell muss sie nicht arbeiten gehen, ich zähl ich auch kein Haushaltsgeld hin oder sonst irgendwas. Sie bestand darauf, dabei bekam sie zwei top Angebote mit 80% (4 Tage) oder sogar 50% (20 Std.).
Um den Haushalt und die Wäsche musste sie sich seit dem Studium nicht mehr kümmern. Die Spülmaschine räumt aus wer gerade sieht, dass sie fertig ist und der Müll wird von demjenigen rausgebracht, der sieht dass er voll ist. Einkaufen ging jeder mal oder wir zusammen.


Zitat:
„Ich hoffe, Pfadfinders Frau findet endlich jemanden, der sie liebt, ohne dass sie funktionieren, Leistung abliefern, Geld mitbringen muss. Jemand, dem sie auch mit Baby im Bauch, auch mit Schwangerschaftsspuren, auch bei Überforderung, auch mit ihren Schwächen genügt.“


Das wünsche ich ihr auch. Sie hat die freie Wahl.

Zitat:
„Pfadfinder hat seine Kinder doch auch allein gelassen. 12(?) Monate lang. 60-80 Wochenstunden. Er wustte ja seine Kinder gut bei seiner Frau aufgehoben. Mit dem Unterschied, dass er zum Schlafen nach Hause kam.“


Falsch – ich arbeitete nicht selten 60-80 Stunden die Woche, je nach Arbeitsaufkommen. Aber ich war auch in solchen Wochen immer bemüht meine Kinder ins Bett zu bringen.

Außerdem war ich sowohl bei den Frauenarztterminen als auch bei den bisherigen ärztlichen Untersuchungen zumeist dabei, weil ich durchaus mal zwei Stunden das Büro verlassen kann. Die Zeit knapperte ich mir lieber von meinem Schlaf ab.

Davon mal ganz abgesehen ich finde diese Debatte um schlechte und gute Vater- oder Mutterrollen vollkommen überflüssig. Es hat eben jeder sein eigenes Modell wozu man sich zumeist gemeinsam Entscheidet. Es gibt aber auch Väter, die beruflich regelmäßig unterwegs sind, deshalb sind sie nicht gleich schlechtere Väter! Es kann auch nicht jeder zu Hause bleiben, sich einen anderen Job suchen oder gar kündigen – von irgendwas muss man schließlich leben. Man hat auch eine gewisse Ausbildung in den Job investiert.

Ich habe mir beispielsweise 3 Monate unbezahlten Urlaub genommen weil ich nur 3 Monate Elternzeit nehmen wollte und das so nicht ging. Kann aber auch nicht jeder - dafür können andere 6 Monate Elternzeit nehmen oder sind mittags um 15 Uhr zu Hause.

Fakt ist doch, dass man in dem Moment wo man Kinder bekommt, dafür die volle Verantwortung zu tragen hat. Dabei ist es vollkommen egal wie alt die Kinder sind.

VG Pfadfinder

10.03.2015 11:48 • #237


P
Liebe Grace_99

mir geht es heute zum Glück wieder besser als gestern, ich fühle mich klarer und positionierter.
Wir waren gestern erstmal einkaufen und anschließend noch mit dem Rad und Twins in die Stadt gefahren. Die Jungs haben neue Sommerklamotten für den Urlaub gebraucht und der Papi auch.

Meine Frau wollte, dass ich mir einen hellgrauen Anzug mit knall orangenen Socken kaufe – ist das normal?

Abends hab ich, zum zweiten Mal - sehr empfehlenswert falls der ein oder andere es nicht ohnehin schon auf seinem Essensportfolio hat - Karottenpuffer mit einer Sauerrahmcreme und Räucherlachs gemacht. Sau lecker.

C. fuhr danach zu ihren Eltern – schwer zu beschreiben aber es reichte.
Beim Shoppen kam das Thema Urlaub auf den Tisch und ich sagte ihr, dass sie es mir nicht krumm nehmen soll, aber ich mich die vergangenen drei Monate damit abgefunden habe mit den Jungs alleine zu fliegen und sich daran für mich jetzt nichts ändert.

Sie entgegnete, dass uns die Zeit vielleicht gut tun würde und ich sie dort sicher vermissen werde wegen den Erinnerungen. Das nervte mich ehrlich gesagt. Sie kann ja auch in den Urlaub, aber ich möchte das jetzt alleine mit den Jungs machen.

Gestern Abend fiel mir auf, dass es mir besser ging, als sie noch bei Don Juan war. Nun fühle ich mich eingekesselt und im Zugzwang. Ich habe kein Problem damit Entscheidungen zu treffen und erst recht kein Problem damit diese Konsequent zu verfolgen. Aber ich merke, dass ich die Entscheidung unter den neuen Umständen, über uns nicht von heute auf morgen treffen kann und will, ein paar Tage frei sind schön – aber ich werde morgen Abend nicht wissen was ich schlussendlich will. Das werde ich ihr heute auch so sagen.

Heut früh hab ich mich beim Sport richtig ausgepowert. Aber ich bin mega stolz auf meine sportlichen Erfolge in den letzten 5 Jahren. Früher war ich immer so ein langes dünnes Hemd und im Studium packte mich der Ehrgeiz mal ordentlich Muskeln aufzubauen. Ich nehme an für sich verdammt schwer zu daher setz ich mir immer nur kleine Ziele und seit Januar bin ich wieder am definieren und inzwischen bin ich mehr als zufrieden

Ist ja auch für den Ausgleich gut.

Ich muss meinen Körper jetzt erstmal in die Wanne schwingen: Muskelkater kurieren.

Liebe Grüße
Pfadfinder

10.03.2015 11:55 • #238


P
Hallo,

deine Erlebnisse haben mich berührt. Vor allem ihr Desinteresse an ihren Jungs find ich erbärmlich. Mutter ist und bleibt man immer, vom Vater der Kinder kann man sich trennen, aber nicht die Verantwortung weiterhin für seine Kinder dasein zu müssen.

So einen engagierten Vater hätte ich liebend gern für meine Mädels gehabt!

Wie gehts dir und den Kids denn aktuell?

Ganz lieben Gruß

poesine

10.03.2015 11:58 • #239


G
Lieber Pfadfinder,
ich finde es gut und wichtig, dass du dich abgrenzt und auch sagst (und zeigst), dass es dir alles zu schnell geht und du das so nicht willst. Auch mit dem Urlaub kann ich das sehr gut nachvollziehen.

Immerhin waren es 3 harte Monate, wo du auch nicht vorher gefragt wurdest, ob du das so mittragen willst...

Jetzt wieder hopplahopp, wäre nicht meins, so tun als wenn es die 3 Monate nicht gab... Nee.... Außerdem soll Urlaub Erholung sein, dass wäre es aber zwangsläufig nicht, da ihr immer wieder über die letzten 3 Monate reden würdet - danach ist man reif für einen Urlaub vom Urlaub.

Finde es gut das du dich da so reflektierst und auf dich hörst!

Sport.... Da war doch was..... Ich müsste auch mehr machen, krieg mich momentan aber nicht wirklich motiviert....

LG
Grace

10.03.2015 12:10 • #240


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