Bekannte
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Bekannte
Grace_99
Zitat von Bekannte:Sieh es doch mal andersrum:
Pfadfinder hat seine Kinder doch auch allein gelassen. 12(?) Monate lang. 60-80 Wochenstunden. Er wustte ja seine Kinder gut bei seiner Frau aufgehoben. Mit dem Unterschied, dass er zum Schlafen nach Hause kam.
War ja ihr Leben respektive war so abgesprochen zwischen den beiden, gibt nicht nur schwarz und weiß sondern mehrere Farben, dies gilt auch bei der Erziehungszeit der Kinder. Ich habe auch wieder angefangen zu arbeiten als mein 1. Kind 6 Monate alt war - ich hatte eine Tagesmutter. Es gibt halt mehrere Ansichten und Aufteilungen im Leben.
Und erst nach dem drastischen Ausbruch war er bereit, für 3 Monate seine beruflichen Pläne der Familie unterzuordnen und sich so um die Kinder zu kümmern, wie es seine Frau die Monate zuvor getan hat. Nämlich indem er seine eigenen Pläne ihren Notwendigkeiten unterordnet.
Tun wir doch alle, ob Mutter oder Vater. Kinder verändern. Und wenn etwas abgesprochen ist - umso besser wenn man in einer echten Krise (ausgelöst durch was auch immer) es so legen kann, dass man die Arbeitszeiten verändert. Klappt nicht bei jedem.
Und siehe da: Es geht. Er wird sogar vorzeitig befördert. Seine Frau hat also ganz umsonst ein Jahr lang bis zur Belastungsbruchgrenze zurückgesteckt.
Ich habe es nicht so gelesen das nur sie arbeiten war / Kinder betreut hat; ich lese vom Vater, von den Großeltern etc.
Und allen Frauen, die anderen Frauen sagen, wann sie wie Mutter zu sein haben (Kinder nachts früher weggeben, dafür niemals nur ihrem Vater über lassen): Es gibt aus meiner Sicht keinen allgemeingültigen Maßstab, wann jemand eine gute Mutter ist und was diese Frau dann tun muss oder auf gar keinen Fall tun darf. Der einzige Maßstab sind die eigenen Kinder. Kein Partner, keine andere Frau, kein anderer Mensch bestimmt durch seinen eigenen Horizont, wie weit sich ein anderer Mensch bewegen und Lösungen für SICH (trotz der Kinder) finden darf.
Aber genau das forderst du doch von Pfadfinder, dass er was anders machen sollte/soll. Er ist Vater, hat er kein Recht zu sagen was ihm gefällt/nicht gefällt etc.? Immerhin sind es auch seine Kinder / seine Ehe, da hat man doch das recht darüber zu reden, Kompromisse zu finden? Und ich war, als meine Kinder klein war, sehr froh über Lösungsvorschläge seitens Freunde, die diese Themen schon hatten (da Kinder bereits älter) und mir viele Tipps gegeben haben.
Krass
Holzer60
Holzer60
Nacht-Gast
Krass
Nacht-Gast
Nacht-Gast
Bekannte
Zitat von Grace_99:[/i]Zitat von Bekannte:Sieh es doch mal andersrum:
Pfadfinder hat seine Kinder doch auch allein gelassen. 12(?) Monate lang. 60-80 Wochenstunden. Er wustte ja seine Kinder gut bei seiner Frau aufgehoben. Mit dem Unterschied, dass er zum Schlafen nach Hause kam.
War ja ihr Leben respektive war so abgesprochen zwischen den beiden, gibt nicht nur schwarz und weiß sondern mehrere Farben, dies gilt auch bei der Erziehungszeit der Kinder. Ich habe auch wieder angefangen zu arbeiten als mein 1. Kind 6 Monate alt war - ich hatte eine Tagesmutter. Es gibt halt mehrere Ansichten und Aufteilungen im Leben.
Ich kenne die Paardynamik zwischen Pfadfinder und seiner Frau nicht. Ich weiß nicht, was zwischen ihnen abgesprochen war, was gegenseitige oder auch gesellschaftliche Erwartung war, was der Anspruch an den anderen war, wie sehr sie sich jeweils selbst unter Druck setzen. Ich sehe nur, dass Pfadfinder das gemacht hat, was die meisten werdenden, modernen Väter tun: Mehr arbeiten, um der Familie ein gutes Leben zu sichern. Und sich abends und am WE um die Kinder zu kümmern. Sie hat eines der Standardmodelle moderner Mütter: Sich erst voll und ganz den Kindern gewidmet und dann so schnell wie möglich in den Job zurück und beides wuppen.
Und diese Modelle und die sich dadurch verändernde Paardynamik haben ihn offenbar weiterhin bestätigt und befriedigt, müde aber glücklich. Sie war das aber ganz offensichtlich nicht. Mehr wollte ich gar nicht feststellen.
Mein persönliches Lebens-, Familien- und Arbeitsmodell ist ein ganz anderes als ihres und Deines. Für mich funktioniert meins. Ob es für meinen Mann auch funktioniert, werden wir feststellen, wenn wir nach 10 oder 20 Jahren sagen können, dass er sich auch entfalten konnte oder es bereut. Oder eben vorher ausbricht. Dass das Modell für Pfadfinders Frau nicht funktioniert hat, würde ich nach den von ihm berichteten Erlebnissen der letzten 3 Monate mal als sicher ansehen.
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Und erst nach dem drastischen Ausbruch war er bereit, für 3 Monate seine beruflichen Pläne der Familie unterzuordnen und sich so um die Kinder zu kümmern, wie es seine Frau die Monate zuvor getan hat. Nämlich indem er seine eigenen Pläne ihren Notwendigkeiten unterordnet.
Tun wir doch alle, ob Mutter oder Vater. Kinder verändern. Und wenn etwas abgesprochen ist - umso besser wenn man in einer echten Krise (ausgelöst durch was auch immer) es so legen kann, dass man die Arbeitszeiten verändert. Klappt nicht bei jedem.
Genau das sage ich ja: Für ihn war es erst eine echte Krise und Grund genug für Veränderung, als die Frau weg war und die Kinder allein bei ihm zurückgelassen hat. Glaubst Du, er hätte sein Arbeitspensum reduziert, seine Beförderung gefährdet, wenn sie die Kinder mitgenommen hätte? Aus dem, was Pfadfinder schreibt, glaube ich lesen zu können, dass die echte Krise seiner Frau schon viel früher da war und sich damals nichts geändert, nichts angepasst hat. Ob sie ihm ihre Krise verheimlicht hat oder er sie nicht wahrgenommen hat, wissen wir nicht.
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Und siehe da: Es geht. Er wird sogar vorzeitig befördert. Seine Frau hat also ganz umsonst ein Jahr lang bis zur Belastungsbruchgrenze zurückgesteckt.
Ich habe es nicht so gelesen das nur sie arbeiten war / Kinder betreut hat; ich lese vom Vater, von den Großeltern etc.
Das meine ich mit: Keiner kann einer Frau erzählen, wie sie Muttersein und Menschsein auszuleben hat und was das FÜR SIE richtige Maß ist. Die einen (z.B. ich) empfinden Großeltern als tolle Entlastung. Andere empfinden Großeltern als Mahnmal der eigenen Unzulänglichkeit. Ich bin nach 8 Wochen wieder voll arbeiten gegangen und genieße das sehr. Andere würden es als Belastung empfinden. Andere als Überlastung. Manche würden sich dieser Überlastung aussetzen, wenn sie der Überzeugung sind, dass jemand anderes (oder sie selbst) diese Last von sich erwarten (dürfen).
Viele Väter glauben, mit 2 Stunden abends, ab und zu nachts aufstehen, an den Wochenenden was gemeinsam als Familie machen und im Haushalt mithelfen wären sie für die Kinder genauso da. Ich halte meinen Mann für einen 100%-Vater, weil er mich an die Impftermine unseres Kleinen erinnern kann.
Ich frage mich die ganze Zeit, ob Pfadfinders Frau wählen konnte zwischen Kinder und Arbeiten oder nur Kinder oder ob sie z.B. auch die weiteren Auswahlmöglichkeiten nur Arbeiten oder genausoviel wie Pfadfinder arbeiten und sich auf gleicher Augenhöhe um die Kinder kümmern hatte. Das soll kein Vorwurf an Pfadfinder sein, der vermutlich auch nie die Auswahl zwischen Arbeiten und abends die Kinder oder nur Kinder hatte. Aber er war mit dem Arrangement eben zufrieden. Sie offensichtlich nicht.
Ich bin nicht Pfadfinders Frau. Was sie als Belastung empfunden hat, hat sie Pfandfinder ja offenbar überhaupt nicht mitgeteilt (oder nicht so, dass er es wahrgenommen hat), bis bei ihr gar nichts mehr ging und sie völlig mit allem brechen musste bzw. gebrochen hat.
Ich frage mich, wie hoch die Belastung sein muss, dass ich gehe, ohne meine Kinder mitzunehmen oder sie zumindest im Haus des Nochmanns besuchen zu wollen/können. Die Kluft zwischen meinem Mann und mir müsste unüberwindbar groß sein, damit ich diesen Schritt gehe. Oder ich müsste ein von Klein auf emotional entwicklungsgestörter Mensch sein. Dass Pfadfinders Frau letzteres ist, wird hier zwar häufig unterstellt (Wie kann sie nur als Mutter...!), ich lese aus Pfadfinders Beschreibung aber nichts dergleichen. Also vermute ich enorm hohen Leidendruck. Ob gerechtfertigt oder nicht, entscheiden doch nur Pfadfinder und seine Frau.
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Und allen Frauen, die anderen Frauen sagen, wann sie wie Mutter zu sein haben (Kinder nachts früher weggeben, dafür niemals nur ihrem Vater über lassen): Es gibt aus meiner Sicht keinen allgemeingültigen Maßstab, wann jemand eine gute Mutter ist und was diese Frau dann tun muss oder auf gar keinen Fall tun darf. Der einzige Maßstab sind die eigenen Kinder. Kein Partner, keine andere Frau, kein anderer Mensch bestimmt durch seinen eigenen Horizont, wie weit sich ein anderer Mensch bewegen und Lösungen für SICH (trotz der Kinder) finden darf.
Aber genau das forderst du doch von Pfadfinder, dass er was anders machen sollte/soll. Er ist Vater, hat er kein Recht zu sagen was ihm gefällt/nicht gefällt etc.? Immerhin sind es auch seine Kinder / seine Ehe, da hat man doch das recht darüber zu reden, Kompromisse zu finden? Und ich war, als meine Kinder klein war, sehr froh über Lösungsvorschläge seitens Freunde, die diese Themen schon hatten (da Kinder bereits älter) und mir viele Tipps gegeben haben.
Ich fordere von Pfadfinder überhaupt nichts. Er trifft seine Entscheidungen wie jeder andere auch ganz alleine. Und trägt dann auch die Konsequenzen. Seine Frau ja auch.
Er hat sowohl das Recht seine Frau zu ignorieren als auch sie zu hören als auch sie zu verlassen, rauszuwerfen, wieder in seinem Haus wohnen zu lassen, etc. Dieses Recht sieht er und zieht das ja auch konsequent durch. Auf einer ungewöhnlichen Ebene war übrigens auch seine Frau konsequent in ihrem Ausbruch. Sie hat offenbar nicht monatelang gezetert und ihren Mann aufgefordert, doch mal ein bisschen weniger zu arbeiten und ein bisschen mehr im Haushalt zu machen, sondern ist aus dem vollen Lauf zur Seite weggebrochen. So wie er aus dem vollen Karrierelauf zum (vorübergehend?) alleinerziehenden Vater wurde. So radikal wie beide bislang ihre (gemeinsamen) Pläne verfolgt haben, reagieren beide in Zeiten einer Krise. Wenn beide auch gleichermaßen auf eine Ehetherapie reagieren, dann sehe ich gute Chancen, wie sie den gemeinsamen Weg wiederfinden. Aber ich glaube, dass dann die Paardynamik zwischen Pfadfinder und seiner Frau eine ganz andere als in der Vergangenheit sein wird.
Ich persönlich denke z.B., dass es seiner Frau gut tun könnte, erstmal zu sich zu kommen und sich von Pfadfinder und der kompletten Familie frei zu halten, um herauszufinden, was ihre eigenen Ansprüche an sich und an ihn sind.
Alles was ich fordere ist, dass Frau (und Männer) wie Du (und andere) dann nicht diese Frau abstempeln als komplett durchgedreht, unmöglich und nicht nachvollziehbar, weil sie ihre Kinder für eine Zeit wohlversorgt ihrem Mann überlässt. Dieses Definieren von Pfadfinders Frau allein unter dem Aspekt, was eine Mutter jetzt zu tun oder zu lassen hat. Das Unverständnis, wie sie als Mutter jetzt so sein und handeln kann, ist doch genau das, was zu dem Ausbruch geführt hat. Könnt ihr alle denn diese Frau überhaupt nicht als Menschen sehen? Ja, sie hätte den Mund weiter aufmachen und -wenn nötig- Pfadfinder anschreien müssen, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Ja, sie hätte nicht hinter seinem Rücken mit einem anderen Mann 6 haben dürfen. Aber zum Wohle der Kinder hat Pfadfinder ja nun Abstriche in seinen (ihren gemeinsamen?) Plänen gemacht. Hätte er das in gleichem Maße auch für seine Frau gemacht, wenn sie ihn nicht so schockiert hätte? Oder hatte Pfadfinders Frau einfach nicht genug Vertrauen in seine Liebe und Sorge um sie, aber umso mehr Vertrauen in seine Liebe und Sorge für seine Kinder? Hätte Pfadfinder von ihr ein weiteres Aushalten verlangt und an ihre Vernunft und Pflicht als Mutter appeliert? Oder hätte er auf einen verbalen Hinweis von ihr aus dem vollen Lauf eine 180 Grad-Wende hinbekommen?
Grace_99
Pfadfinder84
Zitat:Als Frau ist sie komplett abgemeldet, wird nicht mehr als s.y und begehrenswert wahrgenommen, sondern anderthalb Jahre(!) abgelehnt und zum '6uellen Problembär' erklärt.
Und das in einer Phase, in der man als Frau ohnehin erst zum eigenen Körper und zur eigenen Rolle als Mutter UND Frau wieder (zurück)finden muss.
Zitat:„Pfadfinder hat ihr das Frausein genommen“
Zitat:Es sieht so aus, als hätte sie sich an diesem Spagat zwischen Muttersein - Nichtmehrfrausein und Ernährersein so abgearbeitet, dass sie den Job schmiss, sich mit der Demütigung als Frau abgefunden hat und sich aufs Muttersein konzentriert hat.
Zitat:Wahnsinn, vor welche Wahl Pfadfinder sie gestellt hat: Entweder bist Du eine gute Mutter und schiebst Deine Kinder nicht ab. Dann 'funktionierst' Du als Frau für mich aber nicht mehr. Oder Du erlebst Dich nach anderthalb Jahren erstmals wieder als vollwertige Frau, dann aber heimlich und dann bist Du als Mutter nicht mehr tragbar.
Zitat:Daneben musste Pfadfinders Frau auch noch im Job funktionieren.
Zitat:„Ich hoffe, Pfadfinders Frau findet endlich jemanden, der sie liebt, ohne dass sie funktionieren, Leistung abliefern, Geld mitbringen muss. Jemand, dem sie auch mit Baby im Bauch, auch mit Schwangerschaftsspuren, auch bei Überforderung, auch mit ihren Schwächen genügt.“
Zitat:„Pfadfinder hat seine Kinder doch auch allein gelassen. 12(?) Monate lang. 60-80 Wochenstunden. Er wustte ja seine Kinder gut bei seiner Frau aufgehoben. Mit dem Unterschied, dass er zum Schlafen nach Hause kam.“
Pfadfinder84
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Grace_99
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