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Sie, der neue, ich und zwei kleine Kinder

P
Einen prächtigen guten Morgen euch Lieben,

zuerst sollte ich mich für meinen letzten Text entschuldigen, der las sich irgendwie schlecht – war wohl zu müde

Inzwischen gibt es Neuigkeiten, die alles bisher Spekulierte in den Schatten stellen. Außerdem muss ich meinen Standpunkt vollkommen neu überdenken, wobei wieder neue Fragen aufkommen, für welche ich mir eine Hilfestellung euerseits erhoffe.

Ihr habt übrigens alle Recht, ohne externe und professionelle Hilfe kommen wir da nicht raus. Diesen Entschluss fasste ich bereits im Laufe des Samstags, ohne zu wissen was bei meiner Frau wirklich los war/ist. Und für diesen Tipp bin ich sehr dankbar weil ich offen gestanden niemals selbst darauf gekommen wäre einen Paartherapeuten zu konsultieren. Zu groß war die Arroganz, zu erwägen, dass wir Hilfe brauchen.

Aber dazu später mehr. Ich wollte euch erst einen Überblick über das gesamte Wochenende verschaffen, sodass ihr alles nachvollziehen könnt.

C. schlief die Nacht von Freitag auf Samstag in unserem Bett. Zu diesem Zeitpunkt war ich emotional an einem Punkt, wo ich nicht zuletzt dank eurer Ratschläge, zumindest empathisch Nachempfinden konnte, weshalb sie Ausbrach. Etwas durch den Wind, auf Grund der Situation am Vorabend, war ich dennoch.

Als sie runterkam war sie richtig erleichtert, ihr ging es sichtlich gut, das strahlte sie auch aus. Sie versorgte die Kinder und wollte mir beim Frühstück vorbereiten helfen. Ich holte dann Brötchen und deckte uns den Tisch während sie den kleinen beim Essen half. Der Anblick freute mich unheimlich. Ich fragte sie, ob sie uns nicht ins Museum begleiten wolle. Daraufhin kullerten ihr Tränen ins Gesicht und sie bedankte sich hundertmal für die „Einladung“. Der Ausflug war schön und die Kinder waren auch zufrieden.

Weil wir nur mit einem Auto gefahren sind lud sie mich anschließend zu Hause ab. Wir packten dann noch Sachen für die Kinder zusammen und verluden alles im Auto. Nachdem ich die kleinen verabschiedete stand sie vor mir und schaute mich demütig und traurig an. Ihr fiel es merklich schwer mich zu fragen, ob wir uns in sehr naher Zukunft (sie schlug den Sonntag vor) nochmal ganz alleine unterhalten könnten, es würde noch etwas geben worüber sie sprechen muss. Sie hätte viel eher mit mir darüber reden müssen, weil daraus eine vollkommen andere Ausgangssituation entstanden wäre und vermutlich geschehenes verhindert hätte.

Den übrigen Samstag verbrachte ich mit mir alleine – was längst überfällig war und unheimlich gut getan hat. Die Nacht auf Sonntag war mega Traumreich, dennoch fühlte ich mich gut erholt. Frühs war ich erst eine große Runde joggen bevor ich mich aufmachen wollte, um meinen Schwiegervater zum Tennis zu treffen. Vor der Haustür begrüßte mich meine Frau, die mit den kleinen gerade vom Spielplatz kam. Wir sind dann hinter zur Terrasse gegangen wo meine Schwiegereltern mich freudig erwarteten. Die Frauen gingen rein um die kleinen frisch zu machen, da sagte mein Schwiegervater „Du Pfadfinder, ich denke wir lassen das mit dem Tennis heute, C. möchte mit dir etwas essentielles besprechen, das hat erstmal Priorität“. In dem Moment ging es mir gar nicht gut ich hatte richtig Angst davor was nun kommt, ich will gar nicht aussprechen, was ich alles dachte. Als C. wieder rauskam fragte sie ihren Vater, ob er mir schon bescheid gegeben hätte – ja hatte er. Danach fragte sie mich ob wir nicht ein wenig spazieren wollen – ja, wollte schließlich nun auch endlich wissen was hier los ist.

Die ersten Meter liefen wir stillschweigend nebebeinander her. Ich fühlte mich total unwohl, zitternd und wackelnt. Meine Frau nahm meine Hand und führte mich quasi zu einer Bank. Mir fiel auf, dass sie ihren Ehering trug, hatte sie seit Neujahr nicht mehr – ich übrigens auch nicht. Sie schaute mich an und fing an zu weinen, dann brach es aus ihr raus, sie sagte mir, dass sie letztes Jahr ein Baby verloren hat.

Danach schämte sie sich so sehr, dass sie nicht mehr klar sehen konnte und nur noch weg musste. Keinem sagte sie etwas, nicht ihrer beste Freundin, nicht ihren Eltern und mir auch nicht – weil sie sich schämte. Sie ging feiern und lernte diesen Typ kennen mit dem zunächst gar nichts lief, sie wollte einfach alles um sich vergessen. Als dann zu Weihnachten alle – mehr spaßhalber – fragten, wann das nächste kommt war der Ofen bei ihr aus (wir haben gerade zwei Schwangere in der engen Familie). Danach wollte sie nicht mehr heim, wollte mich aber auch nicht verlassen, sie wusste weder vor noch zurück. Bei ihm konnte sie sein wer sie will, weil er sie nicht kannte und irgendwo musste sie bleiben.

Ihrer Aussage nach fühlte sie sich als Mutter unfähig, wenn sie nicht mal in der Lage dazu war, das Kind zu behalten. Als der Typ sie aber allmählich ausnehmen wollte (sämtliche Kosten musste/sollte sie tragen, er wollte dass sie das Auto verkauft, er wollte in unser Haus ziehen) nachdem er merkte woher sie kommt, musste sie auch da die Flucht ergreifen und ging zu ihrer besten Freundin. Ihr vertraute sie sich schließlich an und sie half ihr erst mal wieder zu sich zu finden. Mir wollte sie es schon am Montag und Freitag erzählen aber schaffte es nicht weil sie sich nun noch mehr geschämt hat wegen dem was sie gemacht hat.

Ich zog sie dann erstmal zu mir und nahm sie in meinen Arm. Da saßen wir beide, heulend. Zu Weihnachten wollte sie mir sagen, dass sie schwanger ist. Hätte ja keiner erwartet, dass es wieder so schnell geht (bei den Zwillingen hatte sie kaum die Pille abgesetzt da war sie schwanger). Wir weinten und weinten und uns war völlig egal was die vorbeilaufenden Leute von uns dachten. Es ist schwer zu beschreiben wie sich das anfühlte, ein Mix aus Trauer, Erleichterung und Geborgenheit, es war sozusagen „schrecklich schön“.

Dadurch haben sich die Karten vollkommen neu gemischt.

Mir zerreißt es das Herz, wodurch sie sich da allein versucht hat zu kämpfen.

Sie hat schon eine Kur beantragt, hat auch überlegt ob vielleicht eine Mutter-Kind-Kur in Frage käme aber in dieser psychologischen Notfallambulanz wurde ihr geraten sich erstmal um sich zu kümmern.

Heute ruf ich bei einer Paartherapeutin an, hoffentlich haben die nicht so lange Wartezeiten.

Wir sind dann nach Hause gefahren und haben die halbe Nacht geredet.

Ich nehme mir jetzt erstmal ein paar Tage frei, da wir definitiv Zeit für uns brauchen.
Wir haben jetzt einen langen Weg vor uns aber, unter diesen Umständen, möchte ich es wagen einen Neuanfang zu starten. Vielleicht wird es endlich mal Zeit, mit dem Herz zu entscheiden anstatt mit dem Kopf.

Allerdings frage ich mich jetzt, ob wir direkt einfach weiter machen sollten oder doch erstmal auf Abstand gehen sollten, mit einer getrennten Wohnsituation. Mein Herz sagt mir, dass ich sie gerne um mich hätte um für sie da zu sein – mein Verstand sagt, dass wir vielleicht erst die Paarberatung abwarten sollten.

Herzliche Grüße
Pfadfinder

09.03.2015 07:20 • #211


L
Hallo Pfadfinder....Deine, eure Geschichte erinnert mich so stark an die Geschehnisse die ich mit meiner Frau erlebt habe! Bei uns war es ähnlich, wir versuchten schwanger zu werden, wir haben alles versucht....die Reproduktionsmedizin...alles....es wollte einfach nicht klappen....meine Frau hat sich damals sehr minderwertig gefühlt...und ist ausgebrochen und hat mich betrogen!
Ich hatte damals gedacht, sie hatte, wir hatten uns damit abgefunden...wir hatten einen Plan B...der nur uns 2 glücklich machen sollte, aber sie hatte alle Schuld auf sich genommen und dann ist es eben passiert....
Ich habe mir im Nachhinein große Vorwürfe gemacht, warum habe ich es nicht erkannt, warrum war ich so unaufmerksam...aber auch die Frage, warum hat meine Frau mir nicht vertraut und an unsere Liebe geglaubt.

Ja,auch wir sind in die Paarberartung und uns wurde ganz schnell bewusst, dass wir eine Zukunft haben, weil die Liebe noch da war, das Verständnis und der Wille es einfach besser zu machen.
Dann haben wir unsere Arbeitszeiten einander angepasst, so dass wir gemeinsam mehr Zeit miteinander verbringen können, ich habe meine Karriere auf das Eis gelegt und mich erst einmal nur um die Beziehung gekümmert! Mit wurde einfach bewusst, das ich Prioritäten setzen musste, jetzt...und nicht in 2 oder 3 Jahren.
Wie auch immer, wir haben es geschafft...und das Beste...wir haben heute zwei tolle Kinder..es hat noch funktioniert...ich glaube weil wir uns neu gefunden haben und uns die Zeit genommen haben!

Letztendlich gibt es keinen Königsweg, die Frage liebt man einander und ist man bereit das alte Leben zu analysieren, daraus zu lernen und es besser machen zu wollen, ist wohl entscheidend!
Noch einen Tipp....es gibt keine entweder - oder....besser ist ein sowie - als auch!

09.03.2015 07:54 • #212


A


Sie, der neue, ich und zwei kleine Kinder

x 3


N
Lieber Pfadfinder,

nun muss ich doch dringend meinen Senf dazu geben, in der Hoffnung, dir helfen zu können.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung aus sprechen und erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Nach einer erschütterlichen Geschichte (bei mir war es der Betrug meines Mannes, über ein Jahr lang, auch wir haben zwei kleine Kinder) ist es ratsam, sich Hilfe zu suchen und dort ergebnisoffen zu beginnen. Ich habe Ratgeber gelesen, in denen stand, dass man sich nicht räumlich trennen sollte, da man durch die Geschichte schon genug entfremdet ist. Dem kann ich nur zustimmen.
Bei uns hätten sich viele spontane Gespräche oder auch überraschend schöne Momente (oder auch furchtbar schmerzhafte Streitereien, die sich nicht vermieden ließen) in der Anfangszeit nicht ergeben, hätten wir nicht zusammen gewohnt. Und dies war wichtig für uns.
In deinem Fall hast du deine Frau unwissentlich vernachlässigt (das ist kein Vorwurf, aber sie hat es im Unterbewusstsein vielleicht so empfunden) und kannst sicherlich viel für sie tun, wenn du ihr nun Stütze bist. Ebenso kann sie viel für dich tun, indem sie dich an ihren Gefühlen teilhaben lässt und du somit eine Chance bekommst, irgendwann zu verstehen, was ihr für eine Ausgangssituation hattet, die diese Entwicklungen begünstigt hat. Das heißt nicht, dass ihr sagt Schwamm drüber, das wäre auch gar nicht gut. Aber ihr braucht viel Gespräche, wie auch immer die Geschichte für euch als Paar ausgehen solltet.

09.03.2015 08:00 • #213


G
Guten Morgen lieber Pfadfinder....

Oha fällt mir da ein. Und sch.e. Und noch andere Worte, die aber nicht tauglich für ein Forum sind.

Ich möchte deiner Frau nichts unterstellen, bitte glaube mir das. Mir stößt aber einiges bitter auf; sie war schwanger, wollte es dir Weihnachten sagen; hat es aber schon verloren und ist dann Weihnachten innerlich nicht damit klar gekommen das andere schwanger sind; hab ich das richtig verstanden? Ihre Kollegin hat sie verführt auszugehen, auszubrechen, so hast du es doch geschrieben?

Sie ist schwanger, erzählt es dir aber nicht. Ist für mich als Frau schwer nachzuvollziehen.
Sie verliert das Kind, erzählt es dir auch nicht. Hm. Wenn man eine Fehlgeburt hat, dann muss man ins KH zur Ausschabung, das hat sie alles nicht erzählt. Warum nicht? Was hat sie gesagt wo sie war (man ist ja dann einen ganzen Tag im KH, muss ja mit Vollnarkose gemacht werden)?
Nach einer Fehlgeburt kann man auch nicht gleich wieder S.uell tätig werden; wie hat sie das begründet, dass ihr nicht miteinander schlafen könnt? Was hat sie gesagt, wenn sie geweint (getrauert) hat?

Du wirst mich steinigen und vielleicht richtig wütend auf mich sein, aber ja, ich habe ganz bittere Gedanken bei dem, was sie dir erzählt hat.... Ich kann das nicht einfach so glauben, dafür sind für mich zu viele Fragen offen...

Ich trau mich grad gar nicht weiter zu schreiben, was mir noch so alles im Kopf rumschwirrt....

I am sorry,
Grace

09.03.2015 08:41 • #214


N
Auch mir kamen diese Gedanken, Grace, schon. Da Pfadfinder ein sehr reflektierter und organisierter, sicherlich auch intelligenter Mensch ist, wird auch er dies schon durchgespielt haben (?). Gibt es Beweise dafür (mal gemeinsam beim Frauenarzt erscheinen, der Pfadfinder nochmal alles erklärt)?

Sicher ist wohl, dass seine Frau psychisch sehr angeschlagen ist, vielleicht wirklich Depressionen. Ich hoffe sehr, dass ihre Geschichte stimmt. Auch wenn es auch für mich als Ehefrau und Mutter schwer nachvollziehbar ist, dass man so etwas vor dem Ehemann verheimlicht. Andererseits: hat jemand wirklich schwere Probleme, ist auch so etwas nicht außergewöhnlich.

Pfadfinder, wenn du dir sagst: es ist furchtbar was gelaufen ist, ich bin tief verletzt; ich weiß nicht ob ich mit dieser Frau nochmal glücklich werden kann. Aber es wäre eine Traumvorstellung, wenn wir irgendwann wieder glücklich als Paar werden könnten und unseren Kinder gemeinsam Eltern unter einem Dach sein könnten. Es wäre traumhaft, aber ich weiß nicht ob ich das kann und ich weiß auch noch nicht ob ich das wirklich will.

Dann bleibt zusammen wohnen, denn dann kannst du es am besten herausfinden. Und unbedingt: einen guten Therapeuten. So schnell wie möglich!

09.03.2015 09:11 • x 1 #215


G
Ja liebe NurGästin83, das waren meine ersten Gedanken, beim Post von Pfadfinder....

Aber, ich will mich nicht weiter aus dem Fenster lehnen...

@Pfadfinder, nicht böse sein, okay?

09.03.2015 09:20 • #216


R
Hallo Pfadfinder,

ich habe am Wochenende mal den kompletten Thread gelesen und gedacht, dass wir in einer vegleichbaren Situation sind. Ist aber nur bedingt, da ich bei Euch eine gewisse Hoffnung sehe. Ich würde Dir in jedem Fall zu einer Paar- bzw. Trennungstherapie raten. Pro Familia hat da gute Angebote. Ich denke da ist einiges, was auf Deiner als auch auf ihrer Seite schief gegangen ist und so habt Ihr eine Basis, auf der man aufbauen kann. Zumindest solltet Ihr, bevor Ihr die Flinte ins Korn werft, alles versuchen. Auch wenn das Ergebnis so aussieht, dass ihr Euch trotzdem trennt, so wird das Ganze Therapeutisch begleitet und ihr müsst Euch nicht später vorwerfen nicht alles getan zu haben.

Bei mir und meiner Frau ist die Sache leider ein wenig verfahrener und sie gibt der Sache keine Chance. Ich hatte bis letzten Donnerstag die Hoffnung, dass da noch eine Basis sein könnte. Aber von ihr kommt kein Signal für eine Bereitschaft für eine gemeinsame Zukunft. Sie ist vor einer Woche ausgezogen und wohnt jetzt bei Freunden von uns. Jedoch bereitet sie bereits intensiv den Wegzug in eine andere Stadt vor, die 200 Kilometer entfernt ist. Ich denke sie will sich nicht nur von mir, sondern von Ihrem gesamten bisherigen Leben verabschieden.

Hier übrigens meine Geschichte ... https://www.trennungsschmerzen.de/meine- ... tml#497452

Ich denke Du solltest Deine Geschichte für Dich nochmal niederschreiben. Beim formulieren kommen einem meistens neue Erkenntnisse und man setzt sich mit seiner Geschichte nochmal auseinander. Bei mir hat es dazu geführt, dass ich sagen musste, dass ich nicht glücklich war, aber alles ertragen habe, weil ich sie so liebte und immer ihrer Liebe sicher war. In jedem Fall hilft es Sachen aus dem Kopf zu bekommen und neue Gedanken zuzulassen. Ich habe es als Brief an meine drei Kinder formuliert - die Erzählform macht es leichter.

Viele Grüße

Ratzopaltuff

09.03.2015 09:25 • #217


L
Hallo,

ich hab lange nicht geschrieben, aber immer mitgelesen wie es dir geht.

Das sind ja jetzt alles ganz neue Entwicklungen. Das ist sicher alles sehr aufwühlen, aber es geht doch in eine positive Richtung.
Die anfänglichen Befürchtungen das Don Juan jemanden sucht der ihn finanziell aushält haben sich ja anscheinen bestätigt, und es ist für euch und eure Kinder eine so große Erleichterung das deine Frau das nicht mitgemacht hat.

Ich finde es auch schön, dass du eine 2. Chance in Erwägung ziehst.

Die Geschichte die deine Frau dir erzählt hat ist ja wirklich sehr aufwühlend.
Wenn sie eine frühe Fehlgeburt hatte kann es sein, dass sie keine Ausschabung gebraucht hat. Manchmal regelt es der Körper alleine. Meine beste Freundin hatte leider schon 4 Fehlgeburten in der 6-10. Ssw, und eine Ausschabung war nur 2 mal nötig.

Trotzdem ist das Verhalten deiner Frau in einigen Punkten, hm sagen wir mal, erstaunlich.

Sie ist schwanger, und sagt es dir nicht, weil sie dich an Weihnachten überraschen will? (Wie lange war es denn noch bis Weihnachten?) Also ich hätte das es kaum ausgehalten es meinem Mann nicht zu erzählen.
1 Woche oder so geht vielleicht, aber länger stelle ich es mir schwer vor. Man kämpft ja gerade im 1. Schwangerschaftsdrittel mit vielen Nebenwirkungen, wie Übelkeit und Müdigkeit...
War denn ein 3. Kind geplant?

Also gehen wir davon aus, das sie es noch nicht sehr lange wusste als sie das Kind verloren hat.
Wenn die Periode ausbleibt ist man in der 5. ssw (Schwangerschaftswoche) (Es zählt ab der letzten Periode, nach 14 Tagen gibt es einen Eisprung wenn der Zyklus regelmässig ist und wieder 14 Tage später kommt die Periode nicht. Dann beginnt die 5. ssw).

Den Herzschlag sieht man in der 7.-8. Woche das erste mal. Bei vielen wird dieser Schritt z.Bsp nicht gemacht. Das Herzchen beginnt nicht zu schlagen und es kommt zu einer frühen Fehlgeburt.
Bis zur 13. oder 14. ssw (da bin ich mir unsicher) entwickelt sich der Fötus weiter. Da ist dann schon alles fertig angelegt, und das Kind muss nur noch reifen und wachsen. Auch in der Zeitspanne kommt es oft zu Fehlgeburten. Wenn das Kind sich nicht gesund entwickelt, aufgrund von Chromosomen oder anderen Fehlern nicht Lebensfähig ist kommt es auch zu einer Fehlgeburt.

Man geht von 10-20% an Aborten im ersten Trimester aus. Einige Frauen merken einen sehr frühen Abbruch um die 5. oder 6. ssw vielleicht gar nicht. Nach dem 1. Trimester ist die Schwangerschaft relativ sicher.

Sorry wenn ich mich da Laienhaft ausdrücke, aber so ein grober Ablauf ist für dich vielleicht ganz interessant, deshalb wollte ich es aufschreiben

Auch so ein früher Abbruch tut ganz sicher sehr weh wenn man schon begonnen hat sich auf das Kind zu freuen. Aber das es einen so sehr aus der Bahn wirft finde ich erstaunlich.
Und mir stellen sich auch ganz, ganz viele Fragen.

Ist deine Frau nach einer Zwillingsschwangerschaft nicht über Ablauf und Risiken informiert?
Warum wirft es sie dann so aus der Bahn?
Warum schämt sie sich? (Das ist ja etwas was wir überhaupt nicht beeinflussen können...)
Warum redet sie nicht mit dir?
Warum definiert sie ihr Selbstwertgefühl und ihre Mutterrolle darüber eine Schwangerschaft zu halten?
Sie muss da wirklich große Probleme mit sich und ihrem Selbstwertgefühl haben wenn sie es nicht schafft sich jemandem anzuvertrauen.
Sie hat ja überhaupt nichts falsch gemacht und konnte nichts beeinflussen.
Warum setzt sie sich nicht damit auseinander wenn es sie so sehr verletzt, warum läuft sie weg?
Was ist in eurer Paarbeziehung los gewesen das sie nicht mit dir gesprochen hat....

Und ganz ganz klein vielleicht die Frage, stimmt das alles wirklich so?

Da wäre ich aber mit offenem Anzweifeln vorsichtig. Denn wenn es stimmt, dann ist deine Frau ganz, ganz tief verletzt und unsicher. Und das nicht nur wegen der Fehlgeburt. Da muss vorher schon in ihrem inneren ganz viel im argen gewesen sein wenn sie so reagiert.

Vielleicht könnt ihr euch ja gaanz langsam wieder annähern. Ich glaube ich würde mir erstmal 1-2 Wochen zum nachdenken und sprechen nehmen. Dann kannst du immer noch schauen ob ihr wieder zusammen leben wollt und könnt.

Vielleicht erstmal in getrennten Zimmern?

Eine Paartherapie ist ein tolle Idee. Sie braucht auch bestimmt Hilfe für sich selber (Einzeltherapie).

Mir gehen dazu noch viele Gedanken durch den Kopf, aber meine Große ist krank, daher muss ich hier Schluss machen.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen das du deinen Weg weiter so gut und durchdacht gehen kannst.


Liebe Grüße

Lilli

09.03.2015 09:32 • x 1 #218


R
...nur so nebenbei....wisst ihr ob die Frau eine Regelmäßige Periode hatte, nach der ersten Schwangerschaft...muss sich der Körper erst einmal einstellen...und wie hier schon geschrieben eine OP ist nicht zwingend!
Warum sollte die Frau jetzt lügen, sie hat sich entschlossen zurück zu finden...will die Beziehung, Ehe....weil sie Kinder und Mann liebt!
Der Mensch handelt nun oft nicht immer rational, wer schon selbst einmal in einer ähnlichen Situation war, wird da zustimmen können! Gerade Schwangerschaft, Kinder kriegen... ist bei Frauen ein sehr emotional....ggf. vergleichbar mit der Potenz beim Mann....stimmt da was nicht, ist die Welt auch am wanken...daher...

09.03.2015 10:31 • #219


M
Das wissen wir natürlich nicht. Ich würde euch wünschen, dass diese Erklärung stimmt.
Auf jeden Fall sollte deine Frau den Frauenarzt aufsuchen und zur ihrem Schutz /bzw. Euch beiden, ein paar Test machen lassen. Nicht nur auf HIV auch Chlamydien oder Trichomonaden, denn diese sind weit verbreitet und möglicherweise auch mit Kond. übertragbar, d.h. durch Petting vorm Aufsetzen des Kond..
Hoffe, dass ich dich hiermit nicht beleidige. Ist selbstverständlich nicht böse gemeint.

09.03.2015 10:42 • #220


J
Mein lieber scholli,
Das leben ist doch das gut.

Dein herz will sie jetzt zurück. So viel ist klar.
Ob du ihr verzeihen kannst steht in den sternen und liegt nicht nur an dir.

Man kann sich so viel ausmalenen, was es noch alles gibt .

ICH würde sie in einem passenden moment bitten, eindeutig klar zu stellen, dass du nun alles relevante weist.
Falls nicht, soll sie raus mit der Wahrheit. Schonungslos und umfassend.
Es schadet nicht zu betonen, dass spätere Bekenntnisse nicht mehr verziehen werden.

Danach würde ich versuchen,von dem was sie sagt als der Wahrheit auszugehen.

Junge, wenn ihr euch nicht wirklich liebt, erspar dir besser was noch kommt.
Euch sollte beiden klar sein, dass das ein höllenritt wird.

Liebe grüße
Jay

09.03.2015 11:53 • #221


P
Halli Hallo,

@Lorenzo L

Zitat:
Noch einen Tipp....es gibt keine entweder - oder....besser ist ein sowie - als auch!


Das ist was Wahres dran! Freut mich übrigens, dass es bei Euch nachher doch noch geklappt hat mit den Kindern, weiß aus unserem Freundeskreis, dass sowas sehr zermürbend sein kann vor allem dann wenn man es verbissen darauf anlegt.

@Grace_99 und NurGästin83

Da bin ich euch nicht böse. Mir kam der Gedanke tatsächlich auch schon, auch wenn ich das niemals zu Wort gebracht hätte und schon gar nicht ihr gegenüber. Zeitlich könnte es, theoretisch, schon hinkommen. Wir hatten zuletzt Anfang Oktober S.. Bei den Zwillingen war es so, dass sie die Schwangerschaft recht spät bemerkte und daraufhin beim Frauenarzt die Bestätigung kam, dann überraschte sie mich wiederum zwei Wochen später damit. Dadurch, dass wir nicht mehr so häufig miteinander schliefen, wusste ich über ihren Zyklus nicht mehr so gut Bescheid wie all die Jahre vorher.

Komisch ist es dennoch, da sie nie aus irgendwas ein Geheimnis machte.

Muss aber noch erwähnen, dass ich die erste Dezember Woche beruflich in NY war und natürlich nicht weiß, was da in welcher Weise gelaufen ist. Genau das kommt interessanterweise auch ständig in meinen Träumen vor, wo ich am Fenster eines Towers steh und sie eng hinter mir steht.

Also sollte sie mich diesbezüglich belügen wäre das noch schlimmer als die Affäre mit Don Juan!

@ Lilli2
Danke für deine Ausführung, ist schon hilfreich, da ich mich damit mal so überhaupt nicht auskenne.

Ein drittes Kind war jetzt nicht explizit angesetzt aber wir wollten schon noch mindestens ein kleines Würmchen und ließen es die Natur entscheiden indem wir nicht verhüteten.

Da waren wir vielleicht etwas naiv, uns wurde grundsätzlich dazu geraten mindestens ein Jahr zu warten, sodass der Körper sich wieder komplett regenerieren kann.

Ich versteh ehrlich gesagt auch nicht weshalb sie solch ein mangelndes Selbstwertgefühl als Mutter hat. Kann es mir nur dadurch erklären, dass sie
1. nicht stillen konnte weil zu wenig kam
2. zu früh wieder arbeiten gehen wollte und das Gefühl hat die Kinder somit im Stich zu lassen.

Sie ist gerade bei einer Psychologin – das ist schon mal ein Anfang, bis sie zur Kur kann.

@ Ratzopaltuff
Mein Lieber, deine Geschichte habe ich auch verfolgt, wollte aber nichts dazu schreiben weil ich dir bis dato nichts Besseres hätte Raten können, als du selbst schon in Angriff genommen hast. Werde dir aber gleich noch in deinem Threat mehr schreiben.

@ RomboR
Da muss ich dir voll zustimmen. Zwar hatte ich, wie bereits erwähnt, selbst so einen schei. Gedanken meiner Frau gegenüber aber grundsätzlich erkenne ich ihre jetzige Art besser in ihr wieder als die der letzten Monate.

Dazu kommt, dass ich sie seit gut 20 Jahren, also der 5. Klasse kenne. Das „gefährlichste“ beziehungsweise „unvernünftigste“ was sie während der Schulzeit machte war mich in der 6. Klasse auf Klassenfahrt unter dem Etagenbett im Mädchenzimmer zu verstecken, mit einem Leibnizkeks zum Zähne zählen, während die Lehrer patrouillierten. Sie hat nicht mal heimlich mit geraucht, nicht getrunken. Die Jungs mit denen sie im Bett war kann man an einer Hand abzählen. Auch im Studium war sie „brav“, sie ging zwar auch feiern aber sie trank nie über den Durst und ließ quasi jeden *beep* an sich vorbei ziehen.

Dieser Ausbruch passt sowas von nicht zu ihr, dass ich das auch nur mit irgendeinem einschneidenden Erlebnis erklären kann - aber natürlich kann auch hier der Wunsch der Vater meiner Gedanken sein.

Verlieben kann man sich immer anderweitig und eine Garantie für eine Beziehung gibt es auch nicht. Das wäre alles nachvollziehbar gewesen. Aber die Kinder einfach links liegen zu lassen, obwohl die noch nicht mal alleine Lebensfähig sind – da steckt irgendein Knacks dahinter.

Ich möchte ihr aber auch nicht mit misstrauen entgegentreten, wenn ich falsch lieg kann ich mir das nicht verzeihen. Es ist zudem auch fraglich, ob sie ihre Eltern da so mit reingezogen hätte?

Ich hab übrigens eine Paartherapeutin erreicht die uns für nächste Woche einen Termin eingeräumt hat.

War heut früh kurz bei meinem Chef um ihm mitzuteilen, dass ich paar Tage frei nehme da drückte er mir direkt meinen neuen Vertrag in die Hand, der Freitag aus der Rechtsabteilung kam. Zwar lass ich den erst noch durch meinen Anwalt prüfen, aber soweit ließt sich alles einwandfrei - wenn das Ding durch ist, lass ich sowas von die Korken knallen!

Liebe Grüße
Pfadfinder

09.03.2015 11:56 • #222


G
Lieber Pfadfinder....wie ich eigentlich vermutet...ist die Welt doch viel komplizierter...bzw. die Gründe für eine Fehlverhalten sind sehr komplex...
Es tut trotzdem weh...aber nicht weil Sie dich betrogen hat....sondern weil Sie sich dir nicht im Vorfeld anvertraut hat...dir und deiner Liebe nicht vertraut hat!
Ich denke zu diesem Punkt wirst Du noch kommen und dich dann fragen, was lief so falsch und verdammt, warum habe ich das nicht mitbekommen!?!?
Das aufzuarbeiten ist eine Chance, die dir neue Horizonte öffnet, dich befreit und öffnet!
Die Beziehung kann viel besser und inniger werden als vorher, siehe das alles als eine große Chance, dein Leben, Beziehung und Prios zu Ordnen...neu auszurichten....
Freue dich auf die Zukunft mit deiner Familie! eine Zukunft in der ihr es besser macht!
Vergleiche es mit einem blinden der jetzt sehen kann, Gefahren lauern weiterhin, fehlende Aufmerksamkeit, keine liebevoller Umgang, zu wenig Zeit miteinander.....aber du wirst es jetzt sehen!

09.03.2015 12:19 • x 1 #223


B
Zitat von Lilli2:
Trotzdem ist das Verhalten deiner Frau in einigen Punkten, hm sagen wir mal, erstaunlich.

Sie ist schwanger, und sagt es dir nicht, weil sie dich an Weihnachten überraschen will? (Wie lange war es denn noch bis Weihnachten?) Also ich hätte das es kaum ausgehalten es meinem Mann nicht zu erzählen.
1 Woche oder so geht vielleicht, aber länger stelle ich es mir schwer vor. Man kämpft ja gerade im 1. Schwangerschaftsdrittel mit vielen Nebenwirkungen, wie Übelkeit und Müdigkeit...
War denn ein 3. Kind geplant?

Auch so ein früher Abbruch tut ganz sicher sehr weh wenn man schon begonnen hat sich auf das Kind zu freuen. Aber das es einen so sehr aus der Bahn wirft finde ich erstaunlich.
Und mir stellen sich auch ganz, ganz viele Fragen.

Ist deine Frau nach einer Zwillingsschwangerschaft nicht über Ablauf und Risiken informiert?
Warum wirft es sie dann so aus der Bahn?
Warum schämt sie sich? (Das ist ja etwas was wir überhaupt nicht beeinflussen können...)
Warum redet sie nicht mit dir?
Warum definiert sie ihr Selbstwertgefühl und ihre Mutterrolle darüber eine Schwangerschaft zu halten?
Sie muss da wirklich große Probleme mit sich und ihrem Selbstwertgefühl haben wenn sie es nicht schafft sich jemandem anzuvertrauen.
Sie hat ja überhaupt nichts falsch gemacht und konnte nichts beeinflussen.
Warum setzt sie sich nicht damit auseinander wenn es sie so sehr verletzt, warum läuft sie weg?
Was ist in eurer Paarbeziehung los gewesen das sie nicht mit dir gesprochen hat....

Und ganz ganz klein vielleicht die Frage, stimmt das alles wirklich so?

Da wäre ich aber mit offenem Anzweifeln vorsichtig. Denn wenn es stimmt, dann ist deine Frau ganz, ganz tief verletzt und unsicher. Und das nicht nur wegen der Fehlgeburt. Da muss vorher schon in ihrem inneren ganz viel im argen gewesen sein wenn sie so reagiert.


Hallo Lilli,

was Dich erstaunt, macht für mich plötzlich ganz viel Sinn:

Die Zwillis sind 15-16 Monate alt. Pfadfinder hat seine Frau seit 3. Trimester nur noch 'widerwillig' bzw. mit ganz vielen Bedenken und nach ärztlicher Rücksprache angefasst.

Eine Frau, die auf Funktionieren und Erfold getrimmt ist, bekommt Zwillinge. Es passieren (möglicherweise zum ersten Mal in ihrem Leben) Dinge, die sie nicht kontrollieren kann und bei denen man auch keinen Erfolg im herkömmlichen Sinn haben kann, sondern sich täglich, minütlich mit neuen Gegebenheiten auseinander setzen und das beste daraus machen muss.

Als Schwangere und Mutter ist sie also seit anderthalb Jahren maximal gefordert. Als Frau ist sie komplett abgemeldet, wird nicht mehr als s.y und begehrenswert wahrgenommen, sondern anderthalb Jahre(!) abgelehnt und zum '6uellen Problembär' erklärt.
Und das in einer Phase, in der man als Frau ohnehin erst zum eigenen Körper und zur eigenen Rolle als Mutter UND Frau wieder (zurück)finden muss.

Und mit der Aussicht, dass sie nur dann als Frau und 6ueller Mensch überhaupt erst wieder wahrgenommen wird, wenn die Kinder aus dem Haus sind.

Wahnsinn, vor welche Wahl Pfadfinder sie gestellt hat: Entweder bist Du eine gute Mutter und schiebst Deine Kinder nicht ab. Dann 'funktionierst' Du als Frau für mich aber nicht mehr. Oder Du erlebst Dich nach anderthalb Jahren erstmals wieder als vollwertige Frau, dann aber heimlich und dann bist Du als Mutter nicht mehr tragbar.

Daneben musste Pfadfinders Frau auch noch im Job funktionieren.

Es sieht so aus, als hätte sie sich an diesem Spagat zwischen Muttersein - Nichtmehrfrausein und Ernährersein so abgearbeitet, dass sie den Job schmiss, sich mit der Demütigung als Frau abgefunden hat und sich aufs Muttersein konzentriert hat. Denn da konnte sie offenbar noch genügen und war vollwertig.

Und dann wird sie aus dem wenigen 6 schwanger, bekommt also die Bestätigung, dass das Aufgeben des Frauseins und des Ernährerseins zugunsten des Mutterseins richtig war.
Und dann verliert sie die Schwangerschaft und bekommt dadurch 'attestiert', dass sie nicht mal als Mutter genügt...
Wen sollte so eine steile Abwärtskarriere innerhalb von 2 Jahren denn nicht aus der Bahn werfen?

Und vermutlich haben ihr alle (bis auf die eine Kollegin) dabei noch eingeredet, dass sie doch 'alles hat' und sich freuen soll.

Pfadfinder hat ihr das Frausein genommen.
Die Belastung dadurch und mit den Zwillis haben ihr die Ernährerrolle und die Wahr ehmung individueller Bedürfnisse unmöglich gemacht bzw. musste sie sie zugunsten der Mutterrolle aufgeben.
Und der Abort hat ihr das Eine-gute-und-ausreichende-Mutter-Sein genommen.

Versagen und abgelehnt werden in allen Bereichen des Lebens.
Während Pfadfinder mit 60-80 Wochenstunden in seiner Familienvater Rolle aufgeht.

Dass sie sich an den Erstbesten wirft, der wenigstens eines der Defizite wieder füllt, sie wieder als Frau und Individuum wahrnimmt und dem sie 'genügen' kann, empfinde ich da als geradezu schmerzhaft logisch.

Und mir tut Deine Frau sooo leid! Denn auch diesem Mann genügte sie als Frau nicht. Er wollte sie MIT Geld.

Deine Frau muss sehr stark sein, dass sie an diesen Erlebnissen der letzten 2 Jahre noch nicht völlig zugrunde gegangen ist. Sich noch nicht völlig aufgegeben hat. Andere hätten in dieser Situation schon viel früher und auch drastischer 'Schluss gemacht'.

Ich hoffe, Pfadfinders Frau findet endlich jemanden, der sie liebt, ohne dass sie funktionieren, Leistung abliefern, Geld mitbringen muss. Jemand, dem sie auch mit Baby im Bauch, auch mit Schwangerschaftsspuren, auch bei Überforderung, auch mit ihren Schwächen genügt. Der sie als Mensch, als Frau und als Mutter wahrnimmt und sie nicht auf eine Rolle oder ihren 'Wert' in dieser Rolle reduziert.

Vielleicht ist dieser jemand ja sogar Pfadfinder.
Das wäre für die Kinder die beste Lösung.

09.03.2015 13:31 • #224


G
@Bekannte:
Ich bin nicht die Aufseherin von Pfadfinder, aber du hast u. a. geschrieben, dass sie die Kinder abgeben sollte, wenn sie als Frau wahrgenommen werden wollte. Er schrieb ja, dass er das öfter mal vorgeschlagen hat, sie sich dazu aber nicht durchringen konnte - man ist aber nicht nur Mutter, sondern auch Frau - da hätte sie sich mitteilen müssen, warum/wieso/weshalb.

gleichfalls hatte Pfadfinder geschrieben, dass er sie wunderschön findet; gerade auch weil sie Kinder geboren hat.

Ich habe bis dato nichts gelesen was dagegen spricht.

Auch habe ich es so verstanden, dass beide beruflich vorwärts kommen wollten/wollen.

Was man beiden vorwerfen kann, ist fehlende Kommunikation. Die Bereitschaft, dass beide was an sich verändern. Elternsein verändert, ja. Aber deshalb wird man nicht auf einmal ein anderer Mensch und agiert so ganz anders als sonst im Leben.

ich habe mich auch schon ganz oft tief am Boden gefühlt, aber ich habe nie (!) meine Kinder 3 Monate im Stich gelassen, nie. Was auf Partnerebene zwischen den beiden passiert ist und passieren wird - daran müssen sie (wenn sie es wollen) arbeiten, aber Kinder allein lassen? Never. Nicht für so einen Zeitraum, obwohl ich echt ein super toleranter Mensch bin und viel verstehen kann, aber dass kann ich nicht verstehen.

Keine schlechte Ehe/Beziehung etc. rechtfertigt oder entschuldigt die eigenen Kinder im Stich zu lassen.

VG
Grace

09.03.2015 13:39 • #225


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