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Sich selbst verloren und nun?

B
Zitat von Piper2603:
dass dieser Mensch zwanghaft ist, dass er es nur schwer bis gar nicht kontrollieren kann

Das ist eine relativierende Ausrede, die vordergründig richtig sein mag, allerdings weiß der Mensch um seinen Zwang, somit hat er die Verantwortung sich selbst gegenüber, Mittle und Wege zu finden, damit umzugehen.

Ich gebe dir jedoch grundsätzlich in der Sache recht, dass unsere Gesellschaft auf der einen Seite eine der tolerantesten der Welt ist und gleichzeitig die Stigmatisierung von Erkrankungen der Psyche nicht ablegen kann.

26.07.2022 20:15 • #886


Piper2603
ich würde mich gerne noch mal selbst erklären, wie ihr ja nun wisst, habe ich Depressionen, habe durch eine Therapie auch genügend Stabilität erlangt um im normalen Alltag bestehen zu können, nur wenn zuviel auf mich einprasselt und ich mich überfordert fühle, falle ich ganz schnell wieder in ein Loch, es läuft gerade mit Hilfe meiner Betreuerin (die ich wegen meiner Angststörungen habe), meinem Hausarzt und meinem Psychiater eine Anfrage auf Erwerbsunfähigkeit oder zumindest Teil-Erwerbsunfähigkeit, da auch ein hohes Streßaufkommen am Arbeitsplatz mich aus der Bahn wirft

26.07.2022 20:21 • x 1 #887


A


Sich selbst verloren und nun?

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alleswirdbesser
Zitat von brndbschlngrxl:
Ich gebe dir jedoch grundsätzlich in der Sache recht, dass unsere Gesellschaft auf der einen Seite eine der tolerantesten der Welt ist und gleichzeitig die Stigmatisierung von Erkrankungen der Psyche nicht ablegen kann.

Wenn ich wieder von mir sprechen darf - bis ich selbst privat mit einer psychischen Erkrankung in Berührung gekommen bin, mein Ex, habe ich mich mit dem Thema nicht beschäftigt. Jeder, der mir verraten würde, dass er die eine oder andere Störung hat, würde keinen Fluchtinstinkt in mir auslösen (außer er wird übergriffig oder beleidigend). Ich kannte mich schlicht nicht aus, ob Narzisst, Borderliner, Depressiver. - meine Toleranz hatte keine Grenzen. Heute sieht die Sache anders aus, aufgrund leidvoller Erfahrung. Und dank Forum bin ich besser im Bilde.

Will sagen - solange es einen nicht betrifft, und zwar persönlich, ist die Toleranz und Akzeptanz sicherlich eine andere, als wenn man etwas erlebt hat, was sehr weh getan hat. Und schon ändert sich die Einstellung.

26.07.2022 20:25 • x 1 #888


Piper2603
@brndbschlngrxl wie ich schon sagte es ist nicht immer ganz einfach sich selbst einzugestehen dass man krank ist und dass psychische Erkrankungen stigmatisiert werden, denke ich liegt oft daran, dass sie nicht sichtbar sind, sondern nur ihre Auswirkungen, wenn jemanden ein Bein fehlt, sieht man es sofort, wenn jemand eine Grippe hat, erkennt man es auch von Außen und dass man sich selbst damit schwer identifizieren kann, es einem die Vorstellung fehlt sich in diesen Menschen hineinversetzen zu können, denn jeder weiß (und sei es nur durch eine Verstauchung) wie aufgeschmissen man sein kann wenn einem ein Körperteil fehlt, jeder weiß wie man sich bei einer Grippe fühlt, aber bei der Psyche sieht es eben anders aus

26.07.2022 20:27 • x 1 #889


B
@Piper2603 Du musst dich wirklich mehr um dich selbst kümmern, als um Probleme der anderen. Weißt was ich meine? Klar es hilft, wenn man hier im Austausch ist, sich nicht alleine zu fühlen. Und ich habe dir wirklich ein ums andere Mal meine ungefilterte Meinung um die Ohren geschlagen. Daran muss ich auch arbeiten. Dein Punkt. Das tut mir leid. Aber du drehst dich da manchmal einfach im Kreis. Und das meine ich liebevoll und nicht gemein. Ich hoffe du verstehst mich da auch ein bisschen, wobei das letztlich dich nicht weiter bringt. Versteh dich erstmal selbst. Radikale Akzeptanz. Denn ich habe deinen Thread hier von Anfang an verfolgt. Und ich bin tatsächlich der Meinung, dass du in dem ein oder anderen einfach noch zu sehr verhaftet bist um wirklich bei dir zu sein. Wir haben hier alle unser Päckelchen zu tragen, sonst hätten wir hier alle nicht den Austausch miteinander gewählt. Ich meine das tatsächlich nicht böse oder gegen dich als Person gerichtet. Deswegen schreibe ich das hier in deinem Thread. Frei von Fehlern bin weder ich, noch andere, noch du. Darum geht es aber im Grunde auch nicht. Nur, wie man selbst damit umgeht (wie du selbst schreibst). Dann muss man eben nicht seitenlang diskutieren um ein Wort das jemand geschrieben hat. Denn Worte sind letztlich auch nur das was man selbst daraus macht.

26.07.2022 20:29 • #890


alleswirdbesser
Zitat von Piper2603:
ich würde mich gerne noch mal selbst erklären, wie ihr ja nun wisst, habe ich Depressionen, habe durch eine Therapie auch genügend Stabilität ...

Ich habe beim Lesen deines ersten Posts irgendwie angenommen, dass du es inzwischen im Griff hast und auf Jahre einer erfolgreichen Therapie zurückblicken kannst. Wenn das nicht so ist, tut es mir leid, wenn ich zu hart war in meinen Kommentaren. Als mein Ex und ich noch zusammen waren, hat er mich im Dunkeln tappen lassen, ich hatte keine Ahnung wie ich mich richtig verhalten soll, ihm helfen, ihn unterstützen. Ea hieß, ich soll ihn ja nicht wie einen Kranken behandeln, sondern so wie immer. Hätte er mich nur minimal in seine Therapie eingebunden, mal zur Sitzung mitgenommen... Aber nein.

26.07.2022 20:32 • x 1 #891


Piper2603
@Bahia84 Nein dafür bin ich Dir nicht böse, es stimmt ja was Du sagst, im Gegenteil, Danke für diese Worte

26.07.2022 20:33 • #892


B
@Piper2603 Am Ende haben wir alle nur dieses eine Leben um am Anfang deines Threads habe ich dich durchaus so gesehen, dass du deine Vergangenheit und das was du deswegen damit rumträgst nicht akzeptierst und nur versuchst dich zu wehren. Ein Leben lang sich zu wehren ist aber kontraproduktiv, denn das bringt dich im Leben nicht weiter, sondern lässt dich auf der Stelle treten. Egal wie, akzeptiere was war, das was du hast und mach das Beste draus!

Danke, dass du mir verzeihst

26.07.2022 20:36 • x 1 #893


B
Zitat von Piper2603:
@brndbschlngrxl wie ich schon sagte es ist nicht immer ganz einfach sich selbst einzugestehen dass man krank ist und dass psychische Erkrankungen stigmatisiert werden, denke ich liegt oft daran, dass sie nicht sichtbar sind, sondern nur ihre Auswirkungen, wenn jemanden ein Bein fehlt, sieht man es sofort, wenn jemand ...

@alleswirdbesser
Psychische Erkrankungen werden stigmatisiert weil die Betroffenen als 'schwach' abgeurteilt werden.
Ich spreche hier insbesondere den ganzen Suchtbereich an -daher kamen wir.
Die Selbstschädigung zb. 'Hat ja selbst schuld' 'muss ja nicht trinken, konsumieren, x.' wird abgeurteilt anstatt es als Erkrankung anzuerkennen.

Man kann das in diesem Forum sehr schön erkennen- als Abbild unserer Gesellschaft.
Teilweise fsat identische Fälle (im Sinne von Leid für den Hilfesuchenden) werden anders behandelt in Quanti- und Qualität des Feedbcks, basierend aufgrund des Krankheitsbildes.

Diskriminierung innerhalb einer diskriminierten Gruppe

26.07.2022 20:36 • #894


Piper2603
@alleswirdbesser um mal Bezug auf Deinen Namen zu nehmen allesistgut, ich bin Euch nicht böse, sonst würde ich nicht mehr mit Euch schreiben, habe ja sogar den Bann von Bahia84 aufgehoben, stimmt schon was Du sagst, man denkt wenn jemand schreibt ich habe es im Griff, denkt man ok, alles wieder tutti aber meine Diagnose war leider, dadurch dass ich das Jahrzehnte lang verschleppt habe, werde ich es wohl nie wieder los, ich kann zwar im Alltag gut dagegen an arbeiten, aber es gibt auch Situationen, denen ich nicht gewachsen bin und die mich dann auch tatsächlich ziemlich weit zurückwerfen

26.07.2022 20:37 • x 2 #895


Piper2603
@brndbschlngrxl das hast Du jetzt aber schön gesagt

26.07.2022 20:38 • #896


B
Hier in deinem Thread sollte es tatsächlich auch um deine Genesung gehen. Also wie siehst du dich? In dieser Gesellschaft habe ich schon gelesen und du versuchst dich nur (zumindest mein Eindruck) durch den Druck der gesellschaftlichen Akzeptanz zu spiegeln und wirst immer wieder enttäuscht. So funktioniert das halt nicht. Du darfst wütend sein, auf die Menschen die dir im Alltag nicht den Respekt entgegen bringen, den jeder verdient hat und so weiter. Aber du hälst dich meiner Meinung zu sehr an Worten und Verallgemeinerungen auf statt in deinem Leben anzukommen. Was willst du denn mal wirklich erleben? So richtig ausrasten, weißt was ich mein? So mal auf die Kacke hauen. Einen 10.000 er besteigen... etc.?
Oder mal 1 Monat in Tibet im Kloster schweigen, Wall of death mitmachen, keine Ahnung. Aber das ist Leben. Alles andere nur Theorie...

26.07.2022 20:45 • #897


Piper2603
@Bahia84 das weiß ich ja leider (noch) nicht, was ich wirklich will

26.07.2022 20:49 • x 1 #898


B
@Piper2603 Dann fang doch mal an darüber nachzudenken, als dich daran aufzuhängen was andere denken!

Du hast nur dieses eine verdammte Leben und keiner kann es für dich leben!

26.07.2022 20:50 • #899


Piper2603
@Bahia84 da ist ja mein Problem, dass ich es über 50 Jahre zugelassen habe dass Andere mein Leben leben
Es ist eben auch mein geringer Selbstwert, ich sage es mal so wie mein Therapeut, der gesunde Selbstwert liegt bei 100%, dann gibt es Menschen die sich gerne selbst überschätzen, wo er dann bei 110-115% liegt, und Andere zu denen ich auch gehör(t)e da liegt er dann bei 20-25% und es leider immer sein kann, dass man die 100% nie wieder erreicht, aber schon 50% ein Erfolg sind und man auch gut 70-75% erreichen kann

P.S.: ich würde mich selbst zur Zeit bei 55% ansiedeln

26.07.2022 20:57 • x 1 #900


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