So, hab jetzt mittlerweile das gröbste der akuten, heftigen Trennungsschmerzen hinter mir, wie ich selber finde.
Habe mich viel mit meinem Anteilen beschäftigt, mit seinen auch, aber habe die ganze Zeit versucht da relativ gleichwertig zu sein. also d.h das eben jeder seinen Teil dazu beigetragen hat, dass es eben nicht mehr gefunzt hat.
Hab in den letzten 3,5 Monaten so viel reflektiert, mich mit mir selber und meinen Mustern beschäftigt wie sonst noch nie (auch was z.b familiäre Dynamiken angeht etc.).
Bin auch, bis auf ein paar Ausnahmen, immer bei mir geblieben.
Das Ding ist, ich hab gemerkt, man kann durchaus überreflektieren und sieht dann eventuell Anteile, die einen gefühlt in den Phasen sowas von vor und zurück schleudern, dass es ein Wunder ist, dass ich kein Schleudertrauma habe (also rein mental, kann natürlich auch sein, weiß nicht ob es sowas gibt). Ist wohl normal und trägt auch enorm zur Weiterentwicklung bei *hust, hust* hab ich mir sagen lassen und auch selber gemerkt.
Natürlich haben auch noch andere Faktoren Einfluss darauf. Hormone, Zyklusbedingte Gefühlsausbrüche etc.pp. Sehe ich aus alles.
Das Problem ist, dass ich mir in genau diesen Phasen, bedingt durch was auch immer, manchmal so oft das geht vorbei, du weißt es ist nur vorübergehend sagen kann, wie ich will, oft läuft dann so ein ganz eigener Prozess ab, auf den ich keinen wirklichen Einfluss zu haben scheine oder eben nur wenig.
Ein Beispiel:
Gerade macht mein Hirn sich Gedanken darüber, dass ich Schuld (nicht im eigentlichen Sinne, aber weiß gerade kein passendes Synonym) daran habe, dass ich das Gespräch, welches er zur endgültigen Trennung wollte, abgelehnt habe, aus Überforderung, verletztem Stolz usw. und uns so einen guten Abschluss der Beziehung verwehrt habe (obwohl ich mir sowas wie ein Gespräch gewünscht habe).
Dauernd geht mir seine letzte Nachricht durch den Kopf, nachdem ich ihm geschrieben habe, wie verletzt ich bin (ja, i know. sollte man nicht, aber es ist wie es ist) und er schrieb Ich habe alles dafür getan, dass es nicht so ist, es tut mir sehr leid, kann ich irgendetwas für dich tun?
Ich bin damals fast ausgeflippt, wie selbstgerecht muss man sein, dachte ich mir.
JETZT sehe ich, ok, der Kerl denkt echt, er hätte alles versucht.
Ich sehe: ich konnte da nicht aus meiner Haut, weil ich zu dem Zeitpunkt einfach nicht auf dem Stand war, wie ich es jetzt bin. Gefühle haben mich auch beeinflusst.
Bei ihm sehe ich das ähnlich, ist im Endeffekt aber auch wurscht , weil ICH ja entscheide wie es bei mir ankommt und wie ich es verarbeite.
Rein vom Verstand her alles total logisch und nachvollziehbar, aber die Umsetzung?
Bin ich emotional einfach noch viel zu nah dran? Wahrscheinlich. Nein, ist so.
Problem: ich weiß auch, dass ich dahingehend selbst dazu neige, mich unter Druck zu setzen. daran arbeite ich auch, unter anderem in einer Therapie.
Ich kann schlecht Dinge aushalten, Gefühlszustände. Schon besser geworden, aber wie man sieht, die Gedankengänge die ich habe, sind oft einfach nicht wirklich gesund für mich und die Tatsache, dass ich es weiß, nur nicht wie ich davon wegkomme, belastet mich und ich setzte mich paradoxer weise unter Druck mich nicht unter Druck zu setzen.
Weil ich es einfach weg haben will, will es endlich vergessen/darüber hinwegkommen.
Aber ich brauche einfach noch Zeit.
Ich würde mal gerne von euch wissen, falls ihr meinem Kuddelmuddel an Gedanken hier einigermaßen folgen könnt, und falls ihr das auch selber kennt, was ihr da so für Bewältigungsstrategien erarbeitet habt usw.
Weil jeder hat da ja seine eigenen Strategien und die kann man vielleicht nicht 1 zu 1 übernehmen, aber doch mal ausprobieren.
Oder man überlegt gemeinsam, was alles so helfen könnte
Und naja, musste mir das auch mal von der Seele schreiben, weil ich das Gefühl habe, sonst zu platzen
Würde mich sehr über ne Diskussion freuen, bei der die Meinungen anderer toleriert/akzeptiert werden und kein Streit oder ne Abwertung stattfindet (weil mir das hier in letzter Zeit öfter negativ aufgefallen ist)
LG Cathlyn
16.10.2020 09:36 •
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