Hallo zusammen,
Ich bin neu hier und habe mich schon ein wenig in dem Forum umgeschaut. Ich finde es super, wie hier miteinander umgegangen wird und deswegen wollte ich mich auch einmal an euch richten.
Ich habe momentan ein Problem in meinem Leben, das sich die letzten Jahre wohl immer weiter aufgebaut hat. Der Text könnte jetzt ein wenig länger werden, aber ich würde es schön finden, wenn sich jemand dem Thema annehmen könnte, der vielleicht schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Ich habe bereits viel mit meinen Eltern, Freunden und auch Arbeitskollegen darüber geredet, die mich zwar versucht haben aufzubauen, aber mir auch nicht wirklich helfen konnten das Ganze zu verarbeiten, da sie kaum ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Es geht um meine Exfreundin. Ich versuche mich so kurz wie möglich zu fassen, aber auch alle nötigen Infos reinzupacken, damit man sich ein Bild von der Situation machen kann. Ich bin vor kurzem 23 geworden und sie 21.
Kurzfassung: Wir sind am 15.05.2016 zusammengekommen und schon im Oktober 2016 zusammengezogen, weil sie nicht mehr Zuhause bei ihren Eltern wohnen wollte und ich beruflich in ihre Nähe ziehen musste. August 2017 die erste Trennung für 3 Monate. Sie ist ausgezogen. In dem Zeitraum hatte sie S. mit 3 verschiedenen Männern. Vor Weihnachten (2017) kam Sie zu mir zurück, meinte wie sehr sie mich doch vermisst und es noch einmal versuchen möchte. Ich hatte sehr damit zu kämpfen, was sie damals gemacht hatte. Nach vielen Gesprächen habe ich sie dann doch wieder zurückgenommen. Wir waren wieder bis Oktober 2018 zusammen. Ich musste beruflich wieder wegziehen (500km) und sie wollte nicht mit mir kommen. Wir haben uns wieder getrennt. Anfang 2019 bis Oktober 2019 hatten wir keinen Kontakt. Dann schrieb sie mir, wie sehr sie mich doch wieder vermisst und ob wir es nicht noch einmal versuchen können. Sie wusste, dass ich im Januar 2020 wieder für 1 Jahr beruflich in ihre Stadt musste. Also bin ich zu ihr gefahren und sie auch zu mir. Wir haben es versucht langsam wieder aufzubauen. Januar 2020 haben wir uns dann wieder täglich gesehen. Ich habe sehr oft bei ihr geschlafen und wir haben viel unternommen. Im Jahr 2019 (in dem sie mich ja so sehr vermisst hatte) hatte sie wieder S. mit anderen Männern. Wie viele und ob da Gefühle im Spiel waren oder nicht, weiß ich aber nicht. Darüber wollte sie nie mit mir reden. Jedenfalls hat sie am 3. Februar wieder mit mir Schluss gemacht; von heute auf morgen. Am 4. Februar stand schon ein Neuer vor der Tür, den sie am Tag davor über Tinder kennengelernt hat. Mit ihm ist sie seitdem zusammen.
Warum schreibe ich das Ganze jetzt aber? - Ich habe sie wirklich geliebt und ich glaube sie hat psychische Probleme. Meine Mutter hatte mich auf das Thema Borderline hingewiesen und ich erkenne da viele Parallelen zu ihr. Da ich aber noch sehr jung bin und auch kein Psychologe, fällt es mir schwer einfach zu sagen, dass sie krank ist und das Thema so abzuhaken. Zu einer Trennung gehören natürlich immer 2 Personen und ich weiß auch, dass ich während unserer Beziehung manches falsch gemacht habe, aber so wie sie nach den Trennungen gehandelt hat, finde ich das schon etwas merkwürdig. Mir fällt es schwer ihr Verhalten nachzuvollziehen und sie will und wollte mit mir nie darüber reden. Sie sagt, dass ich einfach akzeptieren soll, was sie macht bzw. gemacht hat und ich solle sie nicht weiter kontaktieren. Nachdem ich ihr Briefe geschrieben habe, um quasi für mich selbst ein Gespräch zu führen, dass sie uns nicht ermöglicht, hat sie mir per E-Mail mit einer Anzeige gedroht, falls ich sie noch einmal kontaktieren sollte.
Wie komme ich auf die Vermutung mit Borderline oder sonstigen psychischen Störungen? Während unserer Beziehung hatte sie oft mit mir über ihre Probleme geredet. Sie fühlte sich oft alleine, hatte keine richtigen Freundinnen (seit 2019 durch ihre Ausbildung schon). Hatte zu Schulzeiten sogar versucht sich umzubringen und war auch eine Zeit lang in psychischer Behandlung. Sie hatte sehr mit ihren großen Brüsten zu kämpfen und hat sich in ihrem Körper unwohl gefühlt. Anfang 2017 hatten wir uns ein Schäferhund aus dem Tierheim zugelegt, weil sie sich unbedingt einen Hund gewünscht hatte, damit sie immer jemanden an ihrer Seite hat. Ich kam sehr gut mit dem Hund klar und er ist mir super schnell ans Herz gewachsen. Leider hatte er eine Hüftdisplasie, was uns das Tierheim verschwiegen hatte. Sie wollte ihn deshalb nicht mehr. Sie konnte ihn auch nicht ordentlich Gassi führen, weil er sehr gezogen hat etc. Ich kam wie gesagt sehr gut mit ihm klar. Sie wollte ihn dann aber nicht mehr und hat ihn dann an das Tierheim zurückgegeben. Mir hat es das Herz zerissen. Ich wollte ihn behalten. Sie hatte aber Andeutungen gemacht, dass sie mit dem Hund nicht leben kann und dann auszieht. Also haben wir ihn ans Tierheim zurückgegeben. Ich war wochenlang am Boden und hab sehr geweint. 3 Monate später wollte sie wieder einen Hund. Sie meinte, dass sie einen Welpen möchte, den sie von Anfang an richtig erzieht, weil sie mit dem Tierheimhund nicht klar kam. Wir haben uns also im Juli 2017 einen Welpen zugelegt. Wie oben geschrieben, hat sie sich ja im August 2017 das erste Mal von mir getrennt. Sie nahm den Hund mit. Kurze Zeit später gab sie ihn an den Züchter zurück. Danach holte sie sich Chinchillas, die sie wieder nach einigen Monaten zu einem anderen abgab. Außerdem hat sie mehrere Ausbildungen abgebrochen, weil sie von Kollegen gemobbt wurde laut ihren Aussagen oder sich einfach nicht wohl fühlte. Sie jobbte in Callcentern, die sie auch wechselte, weil sie sich unwohl fühlte. 2019 fing sie dann ihre Ausbildung an, die sie jetzt im Januar 2020 auch hinwerfen wollte. Ich ermutigte sie weiterzumachen, weil sie ja bald fertig ist. Kurz darauf trennte sie sich von mir. Sie ist mittlerweile 3 mal umgezogen und möchte in Kürze auch wieder umziehen, weil sie sich nicht wohl fühlt. Während unserer Beziehung hatte sie starke Stimmungsschwankungen. Die kleinsten Dinge konnten sie zum ausrasten bringen. Manchmal hat sie mich mehrere Stunden angeschwiegen und ich wusste nicht einmal wieso. Ich weiß jetzt sogar teilweise nicht, wieso ich manchmal einfach nicht mehr von ihr beachtet wurde. Manchmal erklärte sie es mir im Nachhinein. Oft waren es Gründe, für die ich nicht einmal etwas konnte. Stress auf der Arbeit oder mit der Familie. Das ließ sie wohl auch an mir aus. All das sind Anzeichen für etwas, aber ich weiß nicht was. Dieses Verhalten, dass sie immer wieder neue Dinge anfängt, aber nie etwas zu Ende bringt. Von Mann zu Mann springt, aber irgendwie doch immer wieder zu mir zurück will. Ich kann das Ganze nicht verstehen. Die letzte Trennung (3. Februar 2020) hat sie damit begründet, dass sie in spätestens 2 Jahren Kinder möchte und da ich bis dahin sicher keine will, sieht sie keine Zukunft für uns. Das hatte sie mir Abends am 3. Februar gesagt und am 4. Februar hatte sie ja bereits ein Date mit einem anderen Mann, mit dem sie jetzt zusammen ist. Ich denke, dass es das gleiche ist, wie mit den Tieren. Sie denkt, dass sie das glücklich machen wird, aber auf Dauer merkt sie dann, dass es doch falsch war. Die Kinder kann sie aber eben nicht wie die Tiere einfach abgeben. Ich befürchte, dass sie in Ihr Unglück läuft, aber es selbst nicht sieht.
Mich macht das ganze fertig. Ich habe sie trotz allem sehr geliebt. Die Vorstellung, dass sie bereits wieder mit einem anderen S. hat und mich einfach so vergessen kann ist grausam. Ich liege oft sehr lange wach und meine Gedanken kreisen. Ich versuche zu verstehen, warum sie so handelt und wieso sie mich so beschissen behandelt und ich ihr offensichtlich egal bin. Ich kann nicht richtig essen und muss mich auch ab und zu morgends übergeben. Mich beschäftigt das ganze sehr. Ich kann sie nicht einfach so gehen lassen und sie in ihr Unglück laufen lassen, aber andererseits scheint sie selbst es ja nicht zu sehen und droht mir außerdem mit einer Anzeige, wenn ich sie noch einmal kontaktiere.
Wie schaffe ich es endlich diesen Menschen loszulassen und meine Gedanken zu befreien? Seit 2017 leide ich unter dieser Beziehung, die ja jetzt keine mehr ist. Ich weiß, dass dieser Mensch mir nicht gut tut, dennoch liebe ich sie. Sie hat mir schlimme Dinge angetan, aber meine Gefühle sind noch da, weil die schönen Zeiten mit ihr sehr intensiv waren. Sie konnte die netteste Person auf Erden sein.
Ich habe vieles nicht weiter ausgeführt, weil der Text sonst zu lang werden würde. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Ratschläge geben? Meine Familie meinte, dass ich zu einem Psychologen gehen sollte, um damit klar zu kommen, aber das würde ich auch aus beruflichen Gründen ungerne machen. Irgendwelche Tipps, wie ich diesen Menschen gehen lassen kann und auf andere Gedanken komme? Ich versuche mich bestmöglich abzulenken, aber Morgends, Abends und im Schlaf geht das eben nicht. Ich glaube immer noch an das Gute in ihr. Ich denke, dass sie selbst oft nicht weiß, was sie da eigentlich macht und ihr die Konsequenzen ihres Handelns nicht bewusst sind. Sie meinte während unserer Beziehung immer wieder, dass ich ihre große Liebe bin und sie zuvor nie so etwas intensives wie bei mir gefühlt hat. Mir fällt es unfassbar schwer diesen Menschen einfach gehen zu lassen. Ich habe ein sehr starkes Bedürfnis mit ihr zu reden und endlich mal ein tiefsinniges Gespräch zu führen, was eigentlich wirklich los ist. Diese Chance hat sie mir nie gegeben.
Ich würde mich über Antworten sehr freuen. Die Trennung ist jetzt wieder 1 Monat her, aber in meinem Kopf dreht sich alles permanent. Gerne kann ich einiges auch weiter ausführen. Ich wollte mit der Länge des Textes nicht ganz so Übertreiben.
Ich wünsche allen einen schönen Tag.
04.03.2020 19:50 •
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