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Wir sind nur noch selten intim - ständig Ausreden

Keto
Zitat von E-Claire:
Nur unterstellt, daß dies nicht ganz weit weg ist, von dem, wie Du verstanden werden möchtest, habe ich mich in letzter Zeit immer mal wieder gefragt, daß dies dann aber eben auch die Frage aufwirft, an welcher Stelle männliches Denken/Fühlen (verkürzt) nicht weitergegeben worden ist und warum.


Es ist der Krieg.
Totale Niederlage. Schuld. Besatzung. Ruinen.

Gerade im Westteil von Nachkriegsdeutschland wurde dann die Kindererziehung den Frauen überlassen. Kindergärten war böser Kommunismus und die Väter (wenn es noch Väter gab) die hatten im Wirtschaftswunder zu tun.
Und das prägt die Deutschen bis heute. Auch wenn es immer weiter abnimmt.

Die Männerrolle war also der Erfolg bei der Arbeit. Die Karriere. Das Auto. Das Haus. Der erarbeitete Sommerurlaub.
Eine Väterrolle? Joahr, am Wochenende vielleicht.

Bei den Frauen war es umgedreht.
Eine Frauenrolle? Ja vielleicht mal halbtags arbeiten (wenn die Kinder schon groß waren), ansonsten das Haus unterhalten, Essen auf den Tisch, Ehemann folgen.
Dann gab es eben noch die Mutterrolle und da nahmen die Frauen Einfluss auf ihre Kinder. Völlig logisch. Sehr viel mehr als die Väter.

Diese Verteilung in der Familie, garniert mit einem aufkommenden gesellschaftlichen Klima, welches Männlichkeit eher argwöhnisch betrachtet (wenn es nicht im Arbeitskontext und Sportkontext genannt wurde) könnte heutige weitverbreitete männliche Unsicherheiten erklären.
Wenn dann noch die Emanzipation der Frauen dazukommt, bei der die Frauen ihre Rollen neu definieren, während dies bei den Männern irgendwie nicht gern gesehen war (auch heute zählt Männlichkeit nur im Berufskontext oder Sportkontext) - dann kommt man zu den heutigen Phänomenen.

Das kann auch ansatzweise erklären, warum Zuwanderer aus anderen Kulturen, ohne die spezifisch deutschen Erfahrungen (ja auch historische Erfahrungen, die eben nicht mehr selbst erlebt sind) teilweise so anders auftreten wie die Männer ohne migrantische Wurzeln nach dem letzten Krieg.

Ist aber nur eine These von mir. Und jeder ist herzlich eingeladen diese zu falsifizieren.

04.01.2018 16:27 • x 2 #601


T
Zitat von Dude0815:
Wieso sollte man stolz darauf sein ein Mann zu sein? Ich kann doch nur auf etwas stolz sein, dass ich selbst geleistet habe?

Danke.

04.01.2018 16:29 • #602


A


Wir sind nur noch selten intim - ständig Ausreden

x 3


L
Zitat von Dude0815:
Wieso sollte man stolz darauf sein ein Mann zu sein? Ich kann doch nur auf etwas stolz sein, dass ich selbst geleistet habe?



Wenn du nicht gelegentlich einen Blick in die Hose werfen musst, um dich selbst zu überzeugen, dass du auch tatsächlich einer bist, hast du dich den richtigen Einflüssen ausgesetzt.

Verstehen und authentisch sein, ist heutzutage traurigerweise durchaus eine Leistung, wenn man bedenkt, dass wir tendenziell Richtung Unis. laufen.

Schon gruslig!

Wie ich schon mal erwähnt habe. Zuerst kastrieren wir dank Schwarzer Konsorten unsere Männer und ärgern uns im Anschluss, dass kaum wer übrig bleibt!

04.01.2018 16:32 • #603


Urmel_
Zitat:
Dude: Wieso sollte man stolz darauf sein ein Mann zu sein? Ich kann doch nur auf etwas stolz sein, dass ich selbst geleistet habe?
Tempi: Danke.


Zitat:
Urmel: Wie wäre es, wenn ihr dazu übergeht, die jungen Männer wieder so zu erziehen, dass sie stolz sind, ein Mann zu sein?


Leude. Wo steht da Du bist ein Mann, darauf kannst Du stolz sein!?

Da steht:
Erzieht eure Kinder so, dass sie keine Angst haben, alle männlichen Tugenden zu entwickeln, damit sie später öffentlich (durch die Mutter abgesegnet, auf den Weg gebracht) auf das Geschaffene, mit Hilfe der maskulinen Natur, stolz sein dürfen.

Solche Sachen absichtlich zu verdrehen scheint mir da doch nur den Charakter eines schlechten Verlierers zu haben. Oder, was auch möglich wäre, ich formuliere sch. Oder beides.

04.01.2018 16:34 • x 2 #604


Keto
Zitat von Dude0815:
Wieso sollte man stolz darauf sein ein Mann zu sein? Ich kann doch nur auf etwas stolz sein, dass ich selbst geleistet habe?



Leider nein.
Du kannst auch auf das Erreichte von anderen Menschen stolz sein, wenn du dich diesen Menschen nahe fühlst oder gar ihrer sozialen Gruppe angehörst.
Siehe Nationalstolz. Stolz auf eine Fussballmannschaft. Stolz auf das Erreichte eines Freundes/Bruders/einer Schwester/eines Kindes.

Und wenn man seinen Selbstwert auch über sein Geschlecht definiert, dann kann man auch auf sein Geschlecht stolz sein oder auch, dass man diesem Geschlecht nur angehört.

Wer sollte einem das verbieten?

04.01.2018 16:35 • #605


Ricky
Zitat von Yonda:
Ich gehe davon aus, dass so etwas wie absolute Wahrheit nicht gibt. Meine Interpretation, richtig.


Ubiquitäre und allgültige Wahrheit meine ich nicht, sondern eine etwas neutralere, auf Abstand basierende Interpretation.

Zitat:
Andererseits erfuhr ich es aus seinem eigenen Munde, dass er sich (in Bezug auf eine andere Person -- seine Angestellte) sich absolut im Recht wähnte, sich für ihr (vermeintliches) Fehlverhalten zu rächen. Ihr Sohn (5 Jahre) war des öfteren krank und sie blieb als Alleinerziehende mit Krankschreiben vom Doc zuhause, um ihr Kind zu versorgen. Er als ihr Chef legte daraufhin ihren Dienstplan so um, dass sie größte Schwierigkeiten hatte, eine Betreuung für ihr Kind zu finden und ihre Weiterbildung nicht antreten konnte. Er wusste das. Als sie wieder in die Firma kam, von ihrem geänderten Dienstplan erfuhr, weinte sie bitterlich und kriegte sich nicht mehr ein. Ich konfrontierte ihn abends damit und er meinte ungerührt, er hätte das mitbekommen, es geschähe ihr recht, da er ihr Verhalten nicht toleriere und sie nicht meinen dürfe, sich auf seine Kosten frei zu nehmen, das sei ja absichtlich und gegen ihn gerichtet. Ich war fassungslos, entsetzt und mir ging ein Licht auf. Rache war sein Motiv und er beobachtete dann mit starrem Blick und einem leichten Lächeln, wie die Ziele seiner Rache emotional zusammenbrachen, weinten und hilflos waren. Das war/ist seine Konfliklösungsstrategie, die er in unserer Ehe ebenfalls anwandte. Aus diesem Vorfall und vielen anderen setzt sich meine Interpretation zusammen.


Hmm... Rache ist ja oft ein Akzeptanzmotiv, d.h. wer sich seiner Akzeptanz in gewissen Positionen nicht sicher ist, greift gern dazu andere in unlautere Situationen zu bringen, um die eigene Position eben zu stärken. Das spricht aber für einen minderen Selbstwert, zumindest auf Dauer. Und das hier ist ja schon eine systematische Nummer, ich meine, damit sind nicht mal eben ein bis zwei unschöne Worte oder ein schlechtes Gewissen machen gemeint, sondern hier wird in das Leben von Anderen gezielt eingegriffen, damit es denen schlecht geht. Zumindest dieser Punkt wäre ein Faktor für eine Persönlichkeitsstörung, wenngleich das keine Diagnose in sich sein kann. Aber hey, es gibt auch Menschen, die in Teilen rassistisch sind aber nicht im Allgemeinen.

Zitat:
Danke Ricky, das mache ich. Ich habe damit echt ein heftiges Thema am Start mit meinem Sohn und bin da schon seit Jahren dran. Das führt aber zu weit, dies hier auszubreiten.


Du solltest hier nichts ausbreiten, was Du nicht ausbreiten möchtest und... Bitte.

---

Zitat:
Wenn geholfen bedeutet, die Ehe zu retten, dann nein. Wir hatten tränenreiche Aussprachen, am Ende auch wieder körperliche Nähe und zaghafte, gemeinsame Zukunftspläne. Ich fing in der Paartherapie an mich zu entspannen und wieder daran zu glauben, dass alles wieder gut wird mit uns. Ich dachte, er sieht das genauso. Weit gefehlt. Hier greift wieder diese seine Unfähigkeit, die (soziale/emotionale) Welt um sich herum im richtigen Kontext zu sich selbst zu deuten. Er wandte sich im laufenden Paartherapieprozess einer anderen Frau zu. Nehme ich ihm fast schon nicht mehr übel, dass er es ablehnte, den schweren, steinigen Pfad Ehe retten zu gehen und sich über eine andere Frau rausretten ließ. Ist wohl nicht jedem gegeben, diesen Weg zu gehen, wenn man mit Flipflops unterwegs ist. Ich weiß, ist auch meine Interpretation, meine Deutung. So nehme ich eben mit, was ich dort über und für mich lernte und knote meine Wanderschuhe neu. Ich finde Männer in Wanderschuhen neuerdings attraktiv .


Ja, das ist der einfache Ausweg. Daher will ich hier zwar nicht von Krokodilstränen sprechen, es lässt jedoch vermuten, dass es nicht so weit hergeholt ist. Selbst wenn da einige Sachen angestochen wurden bei ihm, siehst Du jetzt ja, wie er letztlich damit umgegangen ist. Er hatte da offenbar gar keinen Grundgedanken drin. So war es der einfache Ausweg und sein Ego befriedigt. Das reichte ihm dann auch.


Zitat:
Oder eine Dose Ravioli auwärmen mit Kochen gleichsetzen.


Das ist auch kein Kochen, ebenso wenig wie Maggi anrühren.

04.01.2018 16:38 • x 1 #606


D
@Urmel_
Männliche Tugenden? Was genau soll das sein? Ich stamme aus einer Militärfamilie. Meine Schwester ist nicht minder tough als ich selbst. Die sogenannten klassischen männlichen Tugenden finden sich also auch bei ihr. Und darauf soll sie stolz sein? Wozu?

Stolz kann man nur auf das sein, was man selbst geleistet hat. Patriotismus und Nationalismus sind mir bswp. total fremd, weil man da stolz auf Dinge ist, an denen man selbst keinen Anteil hatte. Also völlig sinnfrei. Ähnlich finde ich das hier.

Und schlechter Verliere? Hä? Digga, was schwurbelst Du da schon wieder rum? Das hier ist kein Wettbewerb. Wenn Du mit Deinem Modell gut fährst, fahr nur weiter damit. Ich will Dich nicht umerziehen. Ist Dein Leben und Deine Entscheidungen. Wenn Du glücklich bist ist doch alles gut!

Zitat von Keto:
Leider nein.
Du kannst auch auf das Erreichte von anderen Menschen stolz sein, wenn du dich diesen Menschen nahe fühlst oder gar ihrer sozialen Gruppe angehörst.
Siehe Nationalstolz. Stolz auf eine Fussballmannschaft. Stolz auf das Erreichte eines Freundes/Bruders/einer Schwester/eines Kindes.

Und wenn man seinen Selbstwert auch über sein Geschlecht definiert, dann kann man auch auf sein Geschlecht stolz sein oder auch, dass man diesem Geschlecht nur angehört.

Wer sollte einem das verbieten?


Klar kann man auf alles stolz sein auf das man möchte. Beispielsweise das man zwei Füße hat. Oder auf dem Planeten Erde lebt. Oder das Brasilien in Südamerika liegt. Okay. Von mir aus. Sinnfrei ist das aber irgendwie trotzdem.

04.01.2018 16:39 • x 1 #607


K
Zitat von Dude0815:
Viel interessanter als die Eroberung finde ich zu wissen wie man eine Frau dauerhaft halten kann? Ich würde gerne meine bis ans Ende meines Lebens halten. Aber dafür gibt es keine Garantien.

Gibt es hier Leute die erfoglreich Langzeitbeziehungen (20+ Jahre) praktizieren?


Ich hab leider nur 16 Jahre geschafft, dann ging es leider nicht mehr. Aber der Punkt ist - Du sollst als Mann eine Frau nicht halten (sie ist doch kein Hund ). Du sollst sie auch nicht binden als Mann, die Frau soll DICH binden (wollen). Eine Beziehung ist wie ein Ruderboot, ein Zweier. Wenn einer aufhört, zu rudern, verliert das Ding die Spur und kippt irgendwann, dann fällt einer raus. Wenn Du als Mann aufhörst, zu rudern (also in die Beziehung zu investieren, und nein, das bedeutet nicht, dass Du arbeiten gehst und das Geld ranschaffst und damit ist es erledigt ), werdet Ihr untergehen. Ab und zu muss Mann dann auch mal der Frau die Ruder aus der Hand reißen, wenn sie die zu sehr an sich gerissen hat. Ab und zu darf Mann sich auch mal zurücklehnen und die Frau ein bisschen alleine rudern lassen. Aber das darf niemals dauerhaft passieren, sonst - siehe oben.

Meine Eltern kriegen es ja nun seit 45 Jahren hin, ich kann Dir ein paar Geheimnisse ihrer Ehe verraten (die zwei sind seit zwei Jahren in Rente und benehmen sich seitdem wie frisch verknallte Teenager )

1. Loyalität - es gab immer Phasen, in denen es einem von beiden schlecht ging und einer alleine rudern musste (Arbeitslosigkeit, Krankheiten, Familienkrisen ...). Das war nie ein Problem, weil jeder wusste - wenn es dem anderen wieder besser geht, rudert er wieder mit, und dann kann ich mich mal kurz verschnaufen. Diese Sicherheit ist es, die beide so aneinander gebunden hat. Durch Höhen und Tiefen. Da hat keiner gedacht: hm, der/die funktioniert jetzt gerade nicht so, wie ich das gern hätte, da such ich mir doch lieber mal eine/n andere/n. Das ist die Sicherheit, die eine Beziehung braucht - Loyalität, auf die man sich verlassen kann. Nicht die falsche Sicherheit eines emotionalen Klammeraffens, der den Eindruck erweckt, ohne die Beziehung sterben zu müssen, weil er einfach nur nicht allein sein kann.
Beide wussten, dass sie mit dem anderen alles schaffen, ohne den anderen auch, aber nicht so gut. Deshalb war es besser, mit ihm zu sein. Sie waren sich gegenseitig ein Fels in der Brandung, deshalb konnte mein Vater es sich auch leisten, Schwäche zu zeigen. Und er ist grundsätzlich eher schwächer als meine Mutter (körperlich krank, emotional instabil ...). Aber wenn es drauf ankam (!), war ER der Fels, und das wusste meine Mutter. Als er arbeitslos wurde, hat er sofort den gesamten Haushalt an sich gerissen (meine Mutter war auch immer berufstätig), hat stundenlang Kochshows geguckt und Bücher gewälzt und ist heute ein besserer Koch als so mancher Profi - was meine Mutter sehr freut, weil sie es hasst, zu kochen. Die kam dann jahrelang von der Arbeit und hat sich tierisch gefreut, was richtig Gutes zu essen zu bekommen. Ohne, dass mein Vater dadurch irgendwie seine Anziehung verloren hätte. Weil er aus der vermeintlichen Schwäche (Arbeitslosigkeit) halt eine Tugend gemacht hat und zwar ohne jegliche Aufforderung, sondern aus eigenem Antrieb.

2. Ehrlichkeit und gute Kommunikation - die beiden können streiten wie Alfred Tetzlaff und seine dusselige Else so ein Streit wird aber immer sehr schnell beigelegt, nach spätestens zehn Minuten ist Schluss damit, und das wird auch nicht tagelang mitgeschleppt, sondern ist dann auch tatsächlich abgehakt (jeder hat gesagt, was er sagen wollte, und damit war es gut, es muss keiner am Ende Recht behalten, man kann dem anderen auch einfach seine Meinung lassen, selbst wenn man eine andere hat). Bei uns galt die eiserne Regel: im Streit geht keiner ins Bett, also bevor einer schlafen geht, muss der Streit beigelegt sein.

3. Mein Vater hat mir vor wenigen Jahren mal ein Bild gezeigt, dass er gekauft hat. Eine junge Frau mit ganz langen Haaren (gemalt), und er sagte ganz stolz: das musste ich kaufen, weil die Frau aussieht wie Deine Mutter. Ich musste bisschen lachen, weil meine Mutter wohl schon seit 30 Jahren nicht mehr so aussieht. Und er sagte: wenn ich Deine Mutter heute anschaue, sehe ich immer noch die junge Frau von damals. Sie hat sich für mich kein bisschen verändert. Sie sieht einfach immer noch genauso aus.
Und meine Mutter sagte mir mal, als mein Vater sehr krank war und nicht mehr laufen konnte, schrecklich alt und gebrochen aussah und ich mir große Sorgen machte um ihn: Wieso, das wird wieder. Er ist doch stark. Und er humpelt doch bloß ein bisschen, das fällt ja kaum auf.

Vielleicht ist der Trick, den anderen immer so zu sehen, wie man ihn sehen WILL. Also die offensichtlichen Schwächen und Fehler auch mal ganz bewusst zu übersehen, und sich stattdessen auf die guten Seiten zu konzentrieren. Den Respekt voreinander nicht zu verlieren, und den anderen auch immer wertzuschätzen für das, was er ist.

4. Flirten - sie haben nie aufgehört, miteinander zu flirten. Sie haben sich immer Freiheiten gegeben - seitdem ich denken kann, fährt mein Vater mindestens einmal im Jahr mit seinen Kumpels allein in den Urlaub, und meine Mutter mit einer Freundin oder einer ihrer Töchter alleine irgendwohin. Und noch nie war einer von beiden dann eifersüchtig oder kontrollierend. Handys gab es eh noch nicht, und meine Mutter fand es völlig ok, mal eine ganze Woche lang nichts von ihm zu hören.
Und sie necken sich gern gegenseitig - mein Vater weiß genau, wie er meine Mutter ärgern kann, und das macht er leidenschaftlich gern, weil sie sich dann aufregt und hochgeht wie eine Rakete, also sehr emotional wird. Wie er sie danach wieder runterbringt, kann ich mir nur denken

Ich bin wahrscheinlich deshalb für Beziehungen verloren, weil meine Beziehungsideale aufgrund meiner Vorbilder so groß sind, dass sie heutzutage wohl eher unrealistisch sind

04.01.2018 16:43 • x 10 #608


Keto
Zitat von Dude0815:
Stolz kann man nur auf das sein, was man selbst geleistet hat. Patriotismus und Nationalismus sind mir bswp. total fremd, weil man da stolz auf Dinge ist, an denen man selbst keinen Anteil hatte. Also völlig sinnfrei. Ähnlich finde ich das hier.


Wie gesagt, wenn es für DICH völlig sinnfrei ist, dann ist das so.
Weil DU es nicht verstehst, dann muss das nicht für andere gelten.

Und was deine Schwester angeht - du nennst sie tough. Definition:
Zitat:
so, dass man Widerstände überwindet und sich nicht schnell unterkriegen lässt.


Widerstand überwinden? Sich nicht unterkriegen lassen? Mhmm und du selbst bringst deine Militärfamilie ins Spiel?
Was hat Widerstand überwinden + Sich nie unterkriegen lassen und das Militär wohl gemeinsam, mhm?
Tipp: Denke mal über deine eigenen Assoziationen nach.

04.01.2018 16:45 • #609


Urmel_
Zitat von Dude0815:
@Urmel_
Männliche Tugenden? Was genau soll das sein? Ich stamme aus einer Militärfamilie. Meine Schwester ist nicht minder tough als ich selbst. Die sogenannten klassischen männlichen Tugenden finden sich also auch bei ihr. Und darauf soll sie stolz sein? Wozu?


Versuch mal, Dich in ein schutzloses Kind hineinzufühlen, welches, auf Grund der Unterschiede zwischen Mann und Frau, eher dazu neigt, durch Bewegung und Abenteuerlust seiner inneren Stimme zu folgen. Und dann stell Dir vor, dass diesem Kind gezeigt und gesagt wird, dass es einen Defekt hat, weil es nicht so artig wie die meisten Mädchen spielt. Und dann stell Dir vor, Du machst dies mit einem Menschen zehn Jahre lang. Gibst ihm zwischen den Zeilen Schuldgefühle, ein Mann zu sein.

Wenn Du diesen Weg gedanklich fortführst, wirst Du die destruktive Problematik für viele junge Männer erkennen. Schuldgefühle, ein Mann zu sein. Ein nicht unerheblicher Beitrag, der zu einem deutlichen Anstieg bei der Selbstmordrate von Männern führt.

04.01.2018 16:50 • x 1 #610


Doing
Was bist du den schon für ein nichtsnutz @Dude0815
Ich höre dich schon jetzt aufschreien: Hey ich studiere hab ne super heiße Freundin und was weiß ich noch alles. Ja du hast einen Wert den du dir selber gibts und diesen definierst du über dein erreichtes. Typisch für unsere Leistungsgesellschaft. Und wenn du älter wirst, sportlich deine Leistungen nicht mehr erreichbar sind, die Frau hässlich wird und dein Kopf auch nicht mehr so kann, was machst du dann?
Wir definieren alle unseren Wert. Nennt sich Selbstwert (gefühl) meisten holen wir uns das über Externe Quellen. Aber wenn du älter wirst wird das ein Problem. Selbstwertgefühl sollte auch ein nicht geringer Teil von innen, ganz natürlich kommen.

Einfach Stolz sein ein Mann zu sein, verstehe ich hier als synonym mit aus einer internen Quelle sich einen gesunden Selbstwert zuzuschreiben.

Ist im Prinzip das was ricky und yonda über ihren Ex erzählen. Der Ex hält den Wert der Leute umsich herum klein damit er sich selber wertvoller vorkommt.

04.01.2018 16:52 • x 2 #611


Ricky
Zitat von Keto:
Es ist der Krieg.
Totale Niederlage. Schuld. Besatzung. Ruinen.

Gerade im Westteil von Nachkriegsdeutschland wurde dann die Kindererziehung den Frauen überlassen. Kindergärten war böser Kommunismus und die Väter (wenn es noch Väter gab) die hatten im Wirtschaftswunder zu tun.
Und das prägt die Deutschen bis heute. Auch wenn es immer weiter abnimmt.

Die Männerrolle war also der Erfolg bei der Arbeit. Die Karriere. Das Auto. Das Haus. Der erarbeitete Sommerurlaub.
Eine Väterrolle? Joahr, am Wochenende vielleicht.


Diese These unterstütze ich nicht komplett, zu Teilen, ja, aber nicht komplett. Zu dieser Zeit war es üblich, dass die Geschäfte etc. bis maximal 18.00 Uhr geöffnet hatten und daher hatten Männer auch mehr Zeit für ihre Kinder. Natürlich wäre das nochmal soziokulturell zu beleuchten und da müsste ich mal schauen, obs da ne passende Studie zu gibt, aber letztlich denke ich, dass dieses Problem in der Neuzeit noch viel eher zu Tage tritt, mal davon ab, dass dann auch noch die Frauen arbeiten müssen, was zu noch mehr Irrsinn führt, da Kinder oft stundenlang allein zu Hause verbringen und gar nichts mit sich anzufangen wissen.
An der Schule, an der ich jetzt momentan arbeite, ist es z.B. schon gruselig, dass Kinder um 16.00 Uhr (obwohl um 13.00 Uhr Schulschluss) immer noch dort abhängen, weil es zu Hause so langweilig ist. Sorry, aber als ich damals Schulschluss hatte, war der letzte Ort an dem ich danach sein wollte das Schulgebäude.

Ich meine, sicher, der Hauptanteil war den Frauen überlassen, eben Rollentrennung, die man so kannte. Aber ich denke, der Einfluss der Väter war noch deutlich höher als er das jetzt ist. Und das kam eigentlich erst in den 90er Jahren auf, als dann die Samstage nicht nur bis 13.00 Uhr gingen, sondern bis 18.00 Uhr und mittlerweile ganz normal wie ein Wochentag behandelt werden. Sonntage waren Ruhetage auch in der Saison... Denke ich nur an die 80er Jahre zurück, war es normal, dass in Hotels ein Nachtdienst im Hinterzimmer geschlafen hat. Heute kannst Du um 3.27 Uhr nachts dort ankommen und ein Herr oder eine Dame begrüßt Dich wie selbstverständlich.

Zitat:
Bei den Frauen war es umgedreht.
Eine Frauenrolle? Ja vielleicht mal halbtags arbeiten (wenn die Kinder schon groß waren), ansonsten das Haus unterhalten, Essen auf den Tisch, Ehemann folgen.
Dann gab es eben noch die Mutterrolle und da nahmen die Frauen Einfluss auf ihre Kinder. Völlig logisch. Sehr viel mehr als die Väter.


Na ja, dem Ehemann folgen ist aber auch so gewesen, dass dessen Werte auch mehr vertreten wurden. Das ist heute z.B. nicht mehr so. Da wird viel mehr entschieden, was für richtig angesehen wird, wird übertragen und die männliche Position dabei auch ausgeklammert. Ob das immer so sinnvoll ist, wage ich einfach zu bezweifeln. Das sehe ich so häufig auf der Arbeit. Söhne und Töchter, die nur noch auf das Wort des Vaters hören, der aber so ziemlich nie da ist. Und warum? Weil der deutlich mehr Klartext spricht und ne größere Respektsperson ist. Allerdings geht das auch mit eine hinter die Löffel einher... da kämen wir dann wieder zu der 30er Generations-Aussage: Das hat mir nicht geschadet...

Zitat:
Diese Verteilung in der Familie, garniert mit einem aufkommenden gesellschaftlichen Klima, welches Männlichkeit eher argwöhnisch betrachtet (wenn es nicht im Arbeitskontext und Sportkontext genannt wurde) könnte heutige weitverbreitete männliche Unsicherheiten erklären.


Tut es. Sieh Dir das übliche Trash-Fernsehen der 90er an. Trash-Fernsehen bildet sehr häufig genau die Themen ab, wenngleich es sie natürlich ad absurdum führt.

Zitat:
Wenn dann noch die Emanzipation der Frauen dazukommt, bei der die Frauen ihre Rollen neu definieren, während dies bei den Männern irgendwie nicht gern gesehen war (auch heute zählt Männlichkeit nur im Berufskontext oder Sportkontext) - dann kommt man zu den heutigen Phänomenen.


Na ja, was heißt nicht gern gesehen? Irgendwer musste die Sachen ja auch durchwinken? Und wenn da tatsächlich ALLE Männer im Kanon NEIN gerufen hätten, hätte es Gesetzesänderungen etc so vermutlich gar nicht gegeben, weil man dann die Frau weiterhin am Herd belassen hätte etc. Das ist mir persönlich zu einfach. Es gibt und gab absolut sinnvolle Entscheidungen in dem Bereich. Das sind aber nicht alle. Und die Auswirkungen sieht man in diversen Ländern mittlerweile: Indien, Israel oder auch bereits genannt: Schweden. Ich mag mich irren, aber war es in Schweden nicht soweit, dass eine Abgeordnete forderte, es solle eine Männersteuer geben, die dafür aufkäme, dass alle Männer für Vergwaltiger bezahlen? Wow... einfach nur wow.

Zitat:
Das kann auch ansatzweise erklären, warum Zuwanderer aus anderen Kulturen, ohne die spezifisch deutschen Erfahrungen (ja auch historische Erfahrungen, die eben nicht mehr selbst erlebt sind) teilweise so anders auftreten wie die Männer ohne migrantische Wurzeln nach dem letzten Krieg.

Ist aber nur eine These von mir. Und jeder ist herzlich eingeladen diese zu falsifizieren.


Das ist natürlich auch so, weil die diese Entwicklung ja gar nicht mitgemacht haben. Für Männer aus dem Islam ist es nicht unüblich mehrere Frauen an ihrer Seite zu haben. Wie hieß der Fußballspieler, der damit vor einigen Jahren durch die Medien ging? Dega? (Man möge mir die Schreibweise verzeihen, ich weiß nicht mehr wie der Mann geschrieben wurde). Da war ja dann auch die Frage: Muss sich der Islam den Gesetzen anpassen bzw. im Millenium ankommen? Und können Religionen z.B. das überhaupt so einfach?

04.01.2018 16:53 • #612


E-Claire
Zitat von Dude0815:
Wieso sollte man stolz darauf sein ein Mann zu sein? Ich kann doch nur auf etwas stolz sein, dass ich selbst geleistet habe?


Laß mich raten, das hat Dir Deine Mama beigebracht, oder.

Vielleicht wäre es ja möglich, daß es vielerlei Stolz gibt, so zB auch als Synonym für Würde.
Nimm's nicht persönlich Dude, aber, egal wie oft ich mich frage, ob es eines Urmels (stellvertretend für einige andere hier auch) bedarf, wenn ich solche Sätze lese, dann weiß ich es wieder.

Testosteron? ich geh dann mal suchen.

04.01.2018 16:54 • x 3 #613


D
@Urmel_
Du beschreibst gerade die Grundfesten des Gendermainstreamings, welches Du so sehr ablehnst. Erziehung als Prägungsinstrument Nr.1 für das Selbstverständnis eines Menschen. Auch in Bezug auf sein/ihr Geschlecht und der (mindestens) gefühlten gesellschaftlichen Rolle, die es einzunehmen hat (Mann/Frau).

Wenn Du also dieses valide Argument anführst, wie kannst Du dann weiterhin so tun als wäre Gendermainstreaming Mumpitz?

04.01.2018 16:55 • x 1 #614


Urmel_
Zitat von Dude0815:
@Urmel_
Du beschreibst gerade die Grundfesten des Gendermainstreamings, welches Du so sehr ablehnst. Erziehung als Prägungsinstrument Nr.1 für das Selbstverständnis eines Menschen. Auch in Bezug auf sein/ihr Geschlecht und der (mindestens) gefühlten gesellschaftlichen Rolle, die es einzunehmen hat (Mann/Frau).

Wenn Du also dieses valide Argument anführst, wie kannst Du dann weiterhin so tun als wäre Gendermainstreaming Mumpitz?


Ich mache was? Sorry, ich verstehe Deinen Beitrag nicht.

Ich zitiere sehr oft diesen fundierten Wiki-Artikel als Einstieg und als Ansatz, um die Unterschiede zwischen Mann und Frau zu vermitteln. Vielleicht hilft er Dir.

Unterschiede der Geschlechter in der Psychologie:
https://goo.gl/yWJ4xv

04.01.2018 16:59 • #615


A


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