Zitat von Urmel_:Danke für das theoretisch. Oft richtet sich meine nimm mal die Frauen wahr, wie sie wirklich sind ja auch an Männer. Männer, die immer noch denken, dass sie nur ganz doll auf Kuschelkurs mit der Frau gehen müssen, sich mit den Werten der Frau identifizieren müssen und schon klappt es mit der Nachbarin. Das sind die Härtefälle.
Hat ein bißchen gedauert, aber ja. Das sehe ich inzwischen sehr genau. Und auch wenn es ein bissl anbiedernd klingt, finde ich da mittlerweile (trotz Verkürzungen) Deine Ansagen berechtigt. Weil Deine Aussagen (egal, wie sehr ich die richtig oder falsch finde) etwas können, was ich nicht kann, männliche Linguistik bedienen.
Im Forum gibt es ja, sagen wir mal, evergreens. Klassiker halt. Bei den Damen wie bei den Herren. Das typische Damending ist irgendetwas nach dem Motto, ich bin die Erlöserin, warum sieht er das nicht und ändert sich. Das typische Männerding ist so (kannst Du besser zusammenfassen als ich) ein krudes ich hab alles für uns getan, wieso sieht sie nicht, daß ich (argumentativ) Recht habe, ohne sie ist mein Leben dahin. Ich mag bei den Mädels manchmal helfen können, aber allein meine Sprache (deutlich zu viele Worte, von der Ebene ganz zu schweigen (hallo Achtsamkeit , ) schafft in drei Posts nicht, was Du in einem schaffst.
Zitat von Urmel_:Und darüber hinaus vermutlich weiß, dass der weitere Angriff auf die Männlichkeit zu viel Leid führen wird und darüber hinaus den Markt für wertvolle Männer drastisch reduziert.
Fast . Ich bin in einer unendlichen Naivität davon ausgegangen, daß Eigenverantwortlichkeit, beschränkte aber vorhandene Denkfähigkeit, ein Sinn für Humor plus schönes altes Wort: Tageslichttauglich , genug Attraktivität sein würden.
Ich bin in aller Naivität davon ausgegangen, daß Emanzipation politisch gesehen meine Aufgabe ist und ein Mann, die Frau, die gleichberechtigt Vorsorge und Steuersätze diskutiert und ab und zu ein Kleid anzieht, toll finden würde.
Tja, was habe ich hinterher gelacht.
Dann habe ich mir den Rest der Optionen angeschaut, festgestellt (in voller Eigenverantwortung), daß mich das keinesfalls glücklich machen würde und seit dem lebe ich lustig vor mich hin. Manchmal kann ich tatsächlich die Welt ein klitzekleines bißchen verändern, wirtschaftlich gesehen. Ich habe keine Macht, aber manchmal Gestaltungsspielraum. Das empfinde ich als wirklich befriedigend. Und bevor ich einen Mann und vorallem Kindern (sic!) ins absehbare Unglück zu stürzen, nur weil ich grad ne pseudo-biologische Uhr am Start habe und mir irgendjemand erzählen will, daß dies zur Blaupause eines sog. erfolgreichen (weiblichen) Lebens gehört, lese ich dann doch noch mal, was die Dönhoff zur Schwarzer zu sagen hatte. (Wie Emanzipation? und vor allem was heißt denn bitte, sie können nicht mit Pferden umgehen. Ach so, die Männer, die mich mitspielen lassen haben? Nein, dazu hatte ich keine Meinung, ich mußte Geld verdienen.)
Ich war einfach nur in dem ganzen Simplex Simplicissimus (vulgo Hans im Glück). Hänsin um dem Zeitgeist angemessen zu sein.
Zitat von Urmel_:Danke für das theoretisch.
Na geh. Wir wissen beide, daß dies erstens voraussetzen würde, daß Gesetze noch immer vom Parlament gemacht werden und zweitens, daß es da dann doch um Zielgruppenmarketing geht. SGB7 (bevor einige Schlaumeier versuchen, das Beispeil zu widerlegen, es ist ausgedacht) §dieses da, Absatz jenes da zu verändern, kann echte, wirkliche Konsequenzen haben, nur leider ist das Problem zu komplex, die Menschen, die es betrifft, zu denen will keiner dazu gehören und schließlich sind die alle nicht fotogen, jedenfalls nicht verglichen mit besagtem Hundebaby (aka Welpe).
Zitat von Urmel_:Also unser System ist nicht perfekt. Aber es gibt kein System, welches besser ist. Wir haben Nationalsozialismus getestet, wir haben Kommunismus getestet, beides mit katastrophalem Ausgang. Das bedeutet, dass linke (liberal) und rechte Kräfte (konservativ) gemeinsam in allen Einzelfällen miteinander reden müssen. Eben auch in der ungleichen Anwendung der Gesetze. Wir haben kein besseres System. Und unser System ist verletzlich. Und wer denkt, dass er der bessere Stalin gewesen wäre, der hat von der Natur der Menschen keine Ahnung und zeigt maximalen Narzissmus. Sollte doch jemand dabei sein, der die Wiedergeburt von Buddah ist, wird er in so einem System von der zweiten Reihe abgeführt. Genau so wie die ideologisch getriebenen, die an die Utopie glauben, denn die haben dann ihren Zweck erfüllt. Ich sag ja, wenn die Sache kippt, dann wird es da keine Utopie für Frauen geben, dann werden die so schnell nach unten durchgereicht, so schnell kannst Du nicht schauen.
Lieber Urmel! now we are talking. Was denn letzten Satz angeht, bin ich so voll bei Dir. Beim Rest, das mag meiner Sozialisation geschuldet sein, sehe ich die Antworten auf die absolut validen Fragen, als nicht komplett gegeben an. Allein historisch gesehen, läßt sich zwar Demokratie mit den Griechen begründen, aber gibt es tatsächlich kein System, was besser ist?
Ich verstehe Dein Misstrauen gegenüber dem Kommunismus total, hatte ich auch mal. Aber was die mir 89 als Bananenfreundliches besseres Gesellschaftssystem verkauft haben, überzeugt mich nur bedingt.
Wenn ich zudem beruflich geschult schaue, dann wird es total kompliziert, weil Arbeitsplatzerhaltung in einem Land mittels Subventionen, automatisch zu Wettbewerbsverzehrung in einem anderen Land führt, zumeist in Ländern, denen es echt deutlich weniger gut geht.
Wer sagt, er wäre der bessere Stalin gewesen Zwischenfrage, so etwas behaupten Leute? Wow, Menschen überraschen mich immer wieder. Nun gut, wer so etwas behauptet, scheint mir noch nicht ganz gereift, DENNOCH nö, Peterson hat Recht, was die Mechanismen angeht, nicht was den Inhalt angeht. Denn, wer den Kommunismus nicht verstanden hat (aka es gäbe einen anderen) versus die Millionen von Toten, verkennt mE, daß dies Ideologieproblem also Indoktrination- damit Machtproblem ist. Eine gute Idee, ist eine gute Idee, ist eben eine gute Idee, diese allerdings zum Maßstab zu erheben, führt zu Toten. Kann man Skla., Kreuzritterbekehrung, Nationalismus, Faschismus, ISS, Kulturimperialismus nennen oder Subvention, es läuft immer aufs Gleiche hinaus.
Ich behaupte: die politische vermeintliche Überzeugung (Gesinnung halt) ist austauschbar. Das Ergebnis bleibt oft genug das Gleiche.
Beispiel: Ich kann die Linke aufgrund biographischer Parameter nicht wählen. Selbst 20 Jahre später, ist das für mich die SED-Nachfolgepartei, die 18jährige nach Bautzen geschickt hat. Dennoch hat die Linke Ansätze, die nicht völlig von der Hand zu weisen sind (für mich), was mach ich denn da bitte jetzt? Turnschuhträger der Bonner Republik wählen, die auch noch juristisch Terroristen verteidigt haben (man denke an Schily) finde ich auch nur das kleinste Übel, nicht aber überzeugend jedenfalls. Dann kann man natürlich ne neue Partei gründen, schade nur, daß dieses Majoritätsprinzip eine falsch verstandene Art und Weise von Schwarmintelligenz ist. Das Entscheidende aber ist, dank Machterhalt und eigenen wirtschaftlichen Vorteilen, ist und bleibt es Wandlitz all over again. Du sagst der Kommunismus war böse, ich sage, der Kommunismus war exakt das Gleiche. Anbiederung, Nepotismus und Marketing.
Worauf wir uns einigen, es bleibt das Paretoprinzip. Volle Zustimmung, um das Peter-Prinzip (!) ergänzt.
Jetzt kommen wir zur Empathie
(Einschub, ja mir ist klar, daß ich schon wieder unendlich schreibe Du hast Recht, was Verkürzung angeht. Darf ich einwenden, daß sie mir nicht gegeben ist (bekannt und auch von Dir sehr großzügig nicht entwertend gebraucht) und ich wirklich nachdenke? Das Nachdenken findet viel auch außerhalb des Geschriebenen statt, aber trotz aller Bemühungen, ist vieles, von dem, was mich bewegt, nicht so einfach kurz zu fassen.)
Ich sehe das anders, nicht weil Du nicht Recht hast, sondern weil ich wirklich glaube, dass Empathie nicht doch den Einzelnen verändert. Empathie als Gesellschaftsordnung ist totaler Mist, neulich schon gesagt, es führt zur Willkür. Empathie als Fähigkeit im Einzelnen, da sind wir nah an Buddha, Islam, Christentum und anderen Überzeugungen.
Ich glaube, daß ohne Empathie, dieser Briefwechsel zwischen uns beiden nicht möglich wäre, daß Empathie Alpha und Omega in der Bereitschaft der Auseinandersetzung ist. Ich glaube aber auch, daß sich auf der reinen Empathie weder Gesellschaftssystem noch Regierungen aufbauen lassen. Empathie für mich, ist also so gesehen, der fruchtbare Boden, der Bereitschaft zum Austausch erzeugt.
Aber ja, ich teile Deine Bedenken, weil sie erstens fürchterlich theoretisch bleiben, wer nimmt Flüchtlinge auf und behält hinterher den Glauben an Utopie und zweitens nochmal, so wahnsinnig (sic) kulturimperialistisch sind.
Aber, wenn wir jetzt mal über Beziehungen reden, im allgemeinen und im speziellen, also nur Mann-Frau, dann ist Empathie der Anfang von allem.
Weil es erstens Dich zwingt Mitgefühl von Mitleid zu trennen und weil es Dich dann (zweitens) wenigstens wieder auf die Fragen zurück wirft, die dann doch von so vielen als entscheidend (der Mensch ist nicht dazu gemacht ohne Partnerschaft zu leben, blah.) angesehen wird.
Mir erlaubt Empathie einfach nur, endlich die Fragen zu stellen, die Auseinandersetzung zu führen, die wir grade führen. Welche ich wertvoll und bereichernd empfinde. Schau, ich hab keine Antworten, Du vielleicht auch nicht, aber ich habe jede Menge Fragen .
So, da es eh zuviel ist und ich schon Gratitude erweisen sollte, daß sich überhaupt jemand die Länge antut, ist Empathie ein willkommener Gast in meinem Hause. Keiner muß, manche tun, vor allem aber würde ich selbst
PS: ähm, also und naja, es gab da so vor zwei Tagen eine Möglichkeit, anhand meiner Beiträge mir mal so ganz deutlich zu sagen, daß Frauen und Emos und so, weder @Ricky noch Du haben das getan, obwohl ihr beide (unterschiedliche Gründe) aber so Recht gehabt hättet. Natürlich war das dann schon auch Demonstration von der Fels in der Brandung Theorie.
Dennoch, Du und ein paar andere werdet für deutlich weniger angefeindet. Ich mag grad zugeben, daß mir das, auch bewusst ist. Deutlich um genau zu sein.
Jeder von uns hat nen schlechten Tag, keine Rede drüber. Wir sind nur grad bei einem Thema, wo das wirklich Rolle spielt. Daher mein Canossa, welches politisch nicht privat (mah, whatever) motiviert ist. Ding ist nur, wenn Du oder ein paar andere sich erlaubt hätten, was ich mir erlaubt habe (eh harmlos, aber relevant) würdet ihr gekreuzigt werden, ich dagegen bin ein Mädchen, dessen Einsichtsfähigkeit gelobt wird
Schon bescheuert oder?
Dennoch bin ich ernsthaft, sehr angetan auch Männern hier begegnet zu sein, die schlicht sagen, ok(ay) joah so und so An Euch beide (so unterschiedlich ihr seid) geht schon auch ein großes Augenzwinkern und ein kleines gemurmeltes, Respekt. Ach und nö, ich als ne Frau, zu behaupten es käme nimma vor, ja würde ich mir auch wünschen, passiert nur nicht