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Selbstzweifel

N
Hallo zusammen,
irgendwie komm ich aus meinen Selbstzweifeln nicht mehr raus. Ich (46) habe nach 21 Jahren Ehe meiner Frau offenbart, das ich mich trennen möchte. Habe jetzt auch eine kleine Wohnung in der gleichen Ortschaft gefunden. Kann also demnächst aus dem Eigenheim ausziehen. Nun geht es mir aber schlechter wie noch vor ein paar Wochen. Wir streiten eigentlich nie, haben alles im Griff. Würde sagen, wir funktionieren. Meiner Meinung nach ist Gefühl raus. Seit Jahren keinen S.,auch keine Zärtlichkeiten, ging aber von mir aus.. Jeder macht so sein Ding, jeder macht seine Hobbies. Unsere beiden Kinder sind bereits volljährig. Trotzdem fällt es mir schwer auszuziehen, alles aufzugeben, was man bis jetzt erreicht hat. (Haus, Finanzen, etc)
Ich bin eigentlich immer noch am abwägen, ob sich das alles, sozusagen rentiert, wenn man bedenkt wieviel Geld und Sicherheit man damit vernichtet. Andererseits ist es schon zu spät, wir waren schon beim Anwalt haben uns berraten lassen etc. Auch nach mehreren Gesprächen mit meiner Frau, hatte ich den Eindruck, dass Sie es irgendwie genau so sieht. Ich finde das ganze nur unendlich traurig...
Auch frage ich mich andauernd, ob denn nicht die Mdlife Crisis mit eine Rolle spielt..
Wir haben uns im laufe der Jahre einfach ganz massiv entfremdet, stehen auch nicht wirklich hinter dem anderen.
Warum schreibe ich das ? Hattet Ihr ähnliche Zweifel, wie seit Ihr damit umgegangen ?

20.11.2012 12:08 • #1


A
Es gibt keine Gemeinschaft mehr, ihr steht nichtmal hinter dem Anderen und du nennst die Geschichte Sicherheit?

Ob Midlife Crisis oder nicht, wenn die Beziehung tot ist, dann geht man halt getrennte Wege. Was, ausser dem Geld, klebt denn noch an der Sache? Klingt für mich nach bloßer Gewohnheit.

20.11.2012 12:11 • #2


A


Selbstzweifel

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N
Eigentlich hast Du recht, es geht um das liebe Geld, das meinte ich auch mit Sicherheit. Es geht auch darum, das die Lebensplanung sozusagen nichtig ist. Das für was ich die letzten dreißig Jahre gearbeitet habe ist zum großteil verloren, nur weil ich der Meinung bin die Ehe hat kein Gefühl mehr. Auch habe ich ein wenig Schiss vor dem alleine sein.., also auch ohne meinem Jüngsten (19), wohnt noch bei uns im Haus..

20.11.2012 12:23 • #3


M
Hallo Niemand,

Zitat von niemand:
Warum schreibe ich das ? Hattet Ihr ähnliche Zweifel, wie seit Ihr damit umgegangen ?


Jeder hat bei so einer Entscheidung Zweifel, selbst, wenn die Entscheidungsgrundlagen noch klarer sind als bei Dir. Du bist seit 21 Jahren verheiratet, das ist nahezu die Hälfte Deines Lebens, und Du bist dabei, Deinen großen Traum zu demontieren: Der Traum von einer Familie mit einer Frau, die Du liebst und die Dich liebt. Wer würde da nicht nochmal und nochmal darüber nachdenken?

Gefährlich wird die Sache allerdings, wenn man anfängt, auf den kleinen Teufel auf der Schulter zu hören. Geld, Haus und Co. sind schön. Sorgenfrei leben zu können ist wichtig. Aber um sorgenfrei leben zu können muß man erst mal leben! Und mit einer Partnerin an der Seite, von der man sich auf dem gemeinsamen Lebensweg entfernt hat, lebt man nicht. Man funktioniert. Willst Du funktionieren oder leben? Die Entscheidung hast Du getroffen, jetzt zieh sie durch und schau, wo sie Dich hinführt. Ich bin mir sicher, daß es die richtige Entscheidung war, wenn Du anfängst zu leben und aufhörst, nur zu funktionieren...

MfG
Manfredus

20.11.2012 12:32 • #4


F
Hallo niemand,

das ist ein sehr großer Schritt den ihr da gehen wollt.
Ein sehr ehrlicher Schritt zu dem wohl nur wenige Menschen den Mut aufbringen würden.

Doch wie sagt man so schön: sieh es nicht als Ende, sondern als Neuanfang.

Das ist noch schwer zu fassen für Dich, verständlich.
Ich will Dir damit sagen, wechsle die Perspektive:
was kann der Schritt bedeuten?
Das ihr euch wieder näher kommt oder aber auch das es einen späten 2 ten Frühling (im besten Fall für euch beide) gibt.

Deine Zweifel sind nachvollziehbar, aber vielleicht findet ihr im finanziellen einen gerechten Ausgleich (was sagt der Anwalt?).

Ich wünsche Dir viel Erfolg in deinem neuen Leben,
Fantasy

20.11.2012 12:37 • #5


N
Vielen Dank für eure Antworten.
Wenn ich das selbst so lese, kriege ich einfach das heulen, und das mit 46, wundere mich selbst.
Ich glaube, was mich momentan fertig macht, ist meinen Lebenstraum aufzugeben, und das aus eigener Kraft. Hat irgendwas von Selbstzerstörung. Aber Ihr habt ja recht, ich versuche es als Neuanfang zu begreifen. Ich kenne viele die mit weniger Geld zufriedener sind als ich, das baut mich dann wieder auf. Die Trennung soll fair laufen, also jeder die Hälfte, und mit dieser Hälfte kann man sich wohl kein Eigenheim mehr leisten, aber gut leben...

20.11.2012 12:52 • #6


M
Zitat von Niemand:
und mit dieser Hälfte kann man sich wohl kein Eigenheim mehr leisten, aber gut leben...


Die blöde Hütte musst ja dann auch alleine putzen, also sieh es positiv.

MfG
Manfredus

20.11.2012 12:55 • #7


F
Lieber Niemand ?
Du bist JEMAND!
vielleicht hier liegt das Geheimnis?

Du bist mehr als viele viele andere hier, die das tote Pferd auch weiter reiten wollen!
Hatten wir vor einigen Tagen in einem anderen Thread!

Das sind stinknormale Empfindungen mitten in der Trennung, keiner hat es leicht! Es gehört dazu - die Angst, die Traurigkeit und die Ungewissheit!
Lass Dir Zeit und kümmere um Dich! Mit der Trennung musst Du auch Dein Leben umstalten, damit es auch was wird!
Gehe unter die Leute, kümmere um Dich, um Deine Kinder, um Deine Hobbys. Sei lieb zu Dir!

Deine Entscheidung ist richtig, für eine Wohngemeinschaft sollte jeder für sich zu schade sein! Und auch in Deinem Leben kannst Du neue Liebe finden, wenn Du eines Tages Dich öffnen bereit bist!
So wie heute, so wird es nicht immer, glaub mir!
Auch ich habe meine Ehe aufgeben müssen und bin heute sehr glücklich!
Aber auch ich habe dasselbe durchlebt!
Und den anderen hier wird es nicht anders gehen!

Das Leben hat so Phasen in sich, gute und schlechte, da muss man einfach durch!

LG fragenueberfragen

20.11.2012 12:57 • #8


F
Zitat von manfredus:
Zitat von Niemand:
und mit dieser Hälfte kann man sich wohl kein Eigenheim mehr leisten, aber gut leben...


Die blöde Hütte musst ja dann auch alleine putzen, also sieh es positiv.

MfG
Manfredus


@manfredus
Das muss jetzt einfach sein

20.11.2012 12:59 • #9


N
DANK euch allen ...

Ich werde jetzt mal ins Schwimmbad gehen, bevor ich mich hier noch auflöse ..

DANKE

20.11.2012 13:11 • #10


F
dann löse Deinen Kummer im Wasser aus!
Gute Idee!
und suche Dir einen Freund, bei dem Du zum Ausheulen willkommen bist!
Sehr wichtig!
Oder hier schreiben!

und noch eines - Geld ist nicht die Sicherheit, was ein Mensch für glücklich sein braucht! Emotionale Sicherheit ist viel mehr wert!
Nur eines ist uns sicher - das ist der Tod! Kommt ganz gewiß!
Und auf dieser Reise nehmen wir keine Häuser und keine Kontos mit!
Weiterleben mit wenig Geld können wir allerdings lernen! Und das klappt auch!

20.11.2012 13:31 • #11


A
Bist Du Dir denn sicher, dass Ihr beide keine Chance mehr haben würdet? Ist Dir noch nie der Gedanke gekommen, Dein Leben und Deine Ehe wieder lebenswert zu machen? Liebst Du Deine Frau nicht mehr?

20.11.2012 15:37 • #12


M
Hallo niemand...

Ich finde deine Geschichte sehr traurig... Da es bei euch ja keinen großen Streit etc. gibt, sondern lediglich die Leidenschaft in der Beziehung verloren gegangen ist, würde ich an deiner Stelle alle Hebel in Bewegung setzen, deine Frau nochmal neu kennen zu lernen.

Geht aus, macht einen spontanen Kurzurlaub, mach all die Dinge, die du gerne machen möchtest zusammen mit deiner Frau. Vorrausgesetzt sie ist ebenfalls bereit um eure Ehe zu kämpfen.
Seid jung, seid spontan und lernt euch neu kennen. Wenn du dann immer noch keine Gefühle mehr für sie hast, kannst du die Scheidung immer noch durchziehen. Aber du wirst dir dann wenigstens in ein paar Jahren nicht vorwerfen, wie dumm du damals warst.

Lg

20.11.2012 15:59 • #13


B
die letzten beiträge verstehe ich nicht
er schreibt doch die haben sich entfremdet, stehen nicht hinter dem anderen. da fehlt wesentlich mehr als nur leidenschaft
mach das bloß nicht, wenn das wegen ängsten auch eine weile gut gehen sollte, so bist du in paar jahren genau da wo du jetzt stehst
augen zu und durch

20.11.2012 17:22 • #14


B
Hallo Niemand

Wenn ich deine Geschicht so lese, macht mich das ganz traurig. Was ich aber bei dir gut finde, du machst dir Gedanken, du merkst, dass etwas nicht stimmt und du versuchst Antworten zu finden.
Mein Mann hat das leider nicht getan. Er ist 47 und er ist nach 25 Jahren ausgezogen. Nur im Gegensatz zu dir pflegt er eine Affäre. Aus einer SMS in seinem Handy weiß ich, dass er mir eine Chance geben wollte, was aber die Dritte offenbar geschickt zu verhindern wusste.

Natürlich schläft nach so vielen Jahren einiges ein, aber man ist doch einfach allein schon durch die Kinder auf so viele Dinge fixiert, dass die Zweisamkeit leider zu kurz kommt. Und jetzt, wo die Kinder groß sind und man nicht mehr soviel Rücksicht nehmen muß, schmeißt man alles hin. Was ist mit den ganzen Träumen, die man mal gehabt hat? Warum kann man sich nicht vorstellen, seinen Partner neu zu erobern und einen neuen Lebensabschnitt gemeinsam zu bestreiten?

20.11.2012 17:28 • x 1 #15


A


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