Hallo ihr Lieben,
noch vor vier Wochen hätte ich niemals geglaubt, dass ich heute mit gebrochenem Herzen und wie ein Häufchen Elend vor dem PC sitze und eigentlich völlig Fremden mein Herz ausschütte. Ich würde gerne etwas weiter ausholen und hoffe, dass der Text für euch nicht zu lang wird.
Vor ziemlich genau acht Jahren befand ich mich in einer unglücklichen Beziehung. Ich war gerade Anfang 21, hatte seit 4 Jahren meinen ersten richtigen Freund und es lief sehr schlecht und war sehr schwierig. Ich begegnete auf der Geburtstagsfeier einer Freundin einem jungen Mann, der in der ersten Sekunde eine heftige Wirkung auf mich hatte. Ich sah ihn an und war Hals über Kopf verknallt. Wir redeten den ganzen Abend, ich erzählte von meiner Beziehung, er von seiner vor kurzem durchlebten Trennung, wir waren so auf einer Wellenlänge.. zufällig trafen wir uns 2 Wochen später in der Disco wieder und uns beiden wurde klar, dass da mehr war. Wir verabredeten uns und ich löste mich seinetwegen endlich aus der Beziehung und wir waren die glücklichsten Menschen der Welt, beide unsterblich ineinander verliebt, zogen direkt zusammen, die Welt war rosarot und voller Schmetterlinge. Die große Liebe halt. Nach dem Zusammenziehen kam dann der Alltagstrott und es wurde hin und wieder stürmisch. Ich bin ihm zuliebe in eine Gegend gezogen, die mir absolut zuwider war und in der ich mich nie wohl gefühlt habe. Seine Eltern wohnten direkt gegenüber und haben nicht gerade dazu beigetragen, dass ich mich wohl fühlte. Ich wurde immer unzufriedener und nach 4 Jahren sagte ich ihm, dass wir uns entweder eine andere Wohnung suchen oder ich ausziehe. Und er ließ mich gehen. Es war aber gar keine richtige Trennung... Wir hatten immer viel Kontakt, übernachteten oft bei dem anderen, versuchten es mit abstand, fanden aber doch immer wieder zueinander. Er fing plötzlich an um mich zu kämpfen und eigentlich wollte ich auch keinen anderen als ihn. Und so kamen wir vor 2 Jahren wieder zueinander. Ich kündigte meine Wohnung und zog wieder zurück, unter der Voraussetzung, dass man nach einem Jahr eine andere, gemeinsame Wohnung sucht. 2012 war ein schönes Jahr, wir haben uns geliebt, viel unternommen, viel geplant. Dann kam 2013. in unserem Freundeskreis wurde geheiratet, Kinder wurden geboren. Ich erinnerte ihn an unsere Umzugsplanung und er wurde bockig, fand immer neue Gründe, warum das nicht ginge. ich war enttäuscht, wurde zickig, hielt ihn auf Distanz (auch körperlich), schrieb ihm seitenlange Briefe, sagte ihm, wie unglücklich ich sei, spielte mit dem Gedanken ihn zu verlassen. Er zuckte nur mit den Schultern, sagte mir, ich solle keinen Stress machen, mit der Zeit würde das doch alles kommen und ich müsse doch erst mal im jetzt leben und nicht immer nur auf die Zukunft schauen.. Ich war aber maximal frustriert... Dann im November luden seine Eltern ihn auf ein we nach Malle ein und ich war stinkesauer. Ich fühlte mich ausgegrenzt, nicht als Familienmitglied akzeptiert und war enttäuscht. Als er aus dem Urlaub zurück kam, merkte ich, dass er sich verändert hatte... er war viel distanzierter, suchte das Gespräch. Sagte, er wisse nicht mehr weiter, ob das alles mit uns noch Sinn macht. Ich bekam die blanke Panik. Klar war ich unglücklich, klar lief es bescheiden. Aber ihn verlieren? Um Himmels Willen NEIN! Ich riss das Ruder herum, legte mich ins Zeug, tat alles was ging, öffnete mein Herz wieder für ihn (und das nachdem ich ihn das ganze Jahr versucht habe darauf ein wenig zu verdrängen). Wir kuschelten viel, hielten Händchen, widmeten uns Zeit, kochten, lachten wieder. Es war so ein Schritt in die richtige Richtung! Wir unternahmen mehr mit Freunden, planten Weihnachten und Silvester. Wir bekamen vorab von meinen Eltern ein we in Berlin, genau das we vor Weihnachten. Damit wir mal wieder Zeit für uns haben. Eine Woche zuvor hatte er eine große Firmenfeier und war 2 Tage weg und ich hatte endlich mal wieder das Gefühl, ihn zu vermissen. Ich freute mich auf Berlin. Das Wochenende dort war schön, aber es lag ein Schleier darüber. Wir gingen viel Arm in Arm, unternahmen viel, kuschelten. Aber auf Küsse reagierte er abweisend. Ich machte mir Sorgen. Hatte ich in den vier Wochen nicht alles getan um ihm zu zeigen, wie gut es mit uns sein kann wenn man sich ein wenig bemüht..? Auf der Heimfahrt am Sonntag redete er kaum. Zuhause sagte er dann plötzlich, er könne das alles nicht mehr, er würde am liebsten abhauen. Er weinte, ich weinte. Wir lagen uns in den Armen. Ich sagte ihm, wie sehr ich ihn liebe und das ich ihn nicht verlieren will. Er sagte, dass es dafür vielleicht schon zu spät sei. Die letzten vier Wochen machen das schlechte Jahr nicht ungeschehen. Und für ihn haben sich die vier Wochen nicht richtig angefühlt. Er bräuchte vielleicht ein paar Tage Abstand. ich wollte dann bis zum 1. Weihnachtstag zu meinen Eltern - wir haben beide geweint und ich wollte nicht gehen. Am nächsten Tag schrieb er mir, dass er mich bis Neujahr weder sehen noch hören will und ich ihm auch nicht mehr schreiben soll. Der Boden brach unter meinen Füßen weg! Was ist mit Weihnachten? Unseren Plänen für Silvester? Er blieb dabei! Schrieb ich ihm doch, sagte er, ich solle aufhören, er braucht Zeit für sich, er muss sehen ob er mich vermisst oder ob es ohne mich besser ist. Ich war völlig verzweifelt. Genau eine Woche nachdem ich gegangen bin, am 30.12., schrieb ich ihm morgens, dass er mir so sehr fehlt. Und er antwortete, dass es ihm leid tut, aber er am we was mit einer anderen hatte. Meine Welt wurde schwarz. Ich rief ihn an, er war zickig und meinte nur, dass es eine Kollegin war, die er davor die Woche auf der Weihnachtsfeier kennengelernt hat. Und das er immer fair zu mir sein wollte und es ihm leid tut, aber ja irgendwie abzusehen war, so wie ich das ganze Jahr zu ihm war. Abends fuhr ich dann zu ihm um mir von ihm sagen zu lassen, dass es aus ist. Konnte er aber nicht. Wir gingen lange weinend nebeneinander her. Es tat ihm sehr leid und er sagte, dass er sich das selber nie verzeihen kann, es war so nicht geplant, aber er musste einfach raus und mit wem reden und sie war für ihn da und hat ihn getröstet und er hat sich liebenswert gefühlt. Sie hat ihm das gegeben, was ich ihm das ganze Jahr verweigert habe. Und mir wurde klar, wie Schuld ich an der ganzen Situation war. Ich hätte es ihm sofort verziehen - weil ich seine Gründe verstand. Aber er wollte weiter Abstand. Er sagte, er liebt mich. Ich war die Liebe seines Lebens. Aber er kann einfach nicht mehr. Es geht nicht mehr. Zu viel ist kaputt. Ich weinte, bettelte, versuchte es mit guten Argumenten. Aber nichts, gar nichts half. Er bat darum, dass ich meine Sachen hole, ihm seinen Schlüssel gebe. Ich wollte es nicht! Wir trafen uns zwei Wochen später erneut, ich wollte ihn noch umstimmen bevor meine Sachen raus waren. Dieses Mal habe nur ich geweint, er war distanziert und kühl. Sagte mir, dass der Faden bei ihm schon länger gerissen ist, ich mich so verändert hätte, er so viel versucht hätte. Ich merkte, dass ich ihn verloren hatte. 2 Tage später holte ich meine Sachen. Wir weinten beide, nahmen uns lange in den Arm. Wir beschlossen, erst mal Abstand zu halten, er kann den Hund besuchen wenn ich nicht da bin, wenn wir beide drüber weg sind, kann man sich vielleicht treffen, er wird immer für mich da sein, ich wünschte ihm alles Gute und das er die Chance nutzen soll, um glücklich zu werden. Er hat sich nicht mehr gemeldet, aber ich habe ihm gestern ein paar völlig verzweifelte sms geschrieben... wie sehr er mir fehlt, dass ich jede Nacht von ihm träume, dass ich alles tun würde um eine Chance zu bekommen. Er schrieb nur tut mir sehr leid und hör bitte damit auf. Gestern hat er den Hund bei meiner Oma besucht. Sie sagte mir, dass er abgeschlossen hat und nach vorne sieht und ich das jetzt auch tun muss. Es gibt keine Zukunft mehr.
Seit vier Wochen weine ich jeden Tag, fast die ganze Zeit. Es tut furchtbar weh. Ich bin so enttäuscht von mir selber. Dass ich es zu spät gemerkt habe.. ich war immer nur so fokussiert auf mich selber, dass ich nicht gesehen habe, wie unglücklich er war. Ich hätte nie damit gerechnet, dass er Schluss machen könnte. Wir waren doch mal so wahnsinnig verliebt! Wo ist das geblieben? Warum empfindet er das nicht mehr so? Wie kann er einfach die Verbindung kappen und mich zurück lassen? Warum gibt er mir nicht die Chance es jetzt besser zu machen? Jetzt wo ich doch alle Fehler so offen sehe? Wie soll ich damit klar kommen, dass ich ihn verloren habe und selber Schuld dran bin? er fehlt mir so! Fast acht Jahre war er immer da und jetzt ist er weg... er hinterlässt so ein großes Loch in meinem Herzen und in meinem Leben... Der Zug ist abgefahren, dass weiß ich. Aber ich kann es nicht fassen... Es ist zu schlimm um wahr zu sein... Ich weiß einfach nicht, wie es ohne ihn gehen soll. Ich bin so unendlich traurig und meine Gedanken drehen sich total im Kreis.
Es ist lang geworden Aber vielleicht steckt ja jemand in einer ähnlichen Situation und mag darauf antworten..
20.01.2014 15:43 •
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