Hallo, liebe Mucki,
schluck... Deine Geschichte hat mich sehr bewegt und ich kann gut nachvollziehen, was du durch machst. Bei mir ist das Ganze auch noch nicht all zu lange her,3 Monate um genau zu sein.
Und ich kann dir sagen, dass mich diese Schuldgefühle bald aufgefressen haben. Ich mußte mir Hilfe holen, sonst hätte ich wohl was getan, was man nicht rückgängig machen kann. Das ist jetzt aber vorbei. Vielleicht hilft es dir, was ich dir schreibe. Wie gesagt, ich wollte irgendwie Hilfe haben, mich schlau machen, was lesen oder sonst was, damit ich es kapiere. Ich habe mir das Ebook,Liebeskummer sos gekauft und es hat mir tatsächlich geholfen. Da stehen Sachen drin, die mir so nie klar waren. Auch, wie man die Schuldgefühle los wird. Indem man sich nämlich in die Lage des anderen versetzt, er hatte das Recht Schluß zu machen. Du bist kein Monster und er nicht das Unschuldslamm. Verstehst du, was ich meine. Es gibt nicht nur einen Schuldigen. Egal, wie es gelaufen ist, es mußte so passieren. Wenn man sich selbst verzeihen kann und das wirst du, ich habe es auch geschafft, dann kann man auch ihm verzeihen.
Bitte halte KS und denke an dich. Es war sehr schwer für mich und es ging mir mehr als 2 Monate richtig schlecht. Ich habe es aber jetzt geschafft. Ich denke an mich und überdenke auch mein Leben. Wir waren fast 11 Jahre zusammen, 10 davon fast verheiratet, sind es also noch. Und ich will ihn auch zurück. Da ich der Meinung bin, diese viele Erfahrungen zu nutzen und nicht nur weg zurennen. Das hat hier wohl schon mal jemand so geschrieben. Ist auch richtig so.
Meine Schuldgefühle kamen von meinem Klammern und Nörgeln. Ich habe ihn verantwortlich für mein Glück gemacht. Dabei konnte ich erst nicht auf mich sehen, da mich immer alle für schwach hielten und mich beschützen mußten, er auch. Nun endlich habe ich erkannt, dass ich erst selbst glücklich sein muß und mich lieben muß, ehe es jemand anderer tun kann. Du siehst also, ich weiß, was Schuldgefühle sind. Jetzt, mit dem Abstand, sehe ich das anders. Wir haben es beide verbockt. Aber eine Chance gibt es immer, wie ich oft zu sagen pflege. Er hat mich nicht gestoppt. Er hätte sagen müssen, warum redest du so mit mir, mach das nicht, ich liebe dich. Er hätte fragen können, woher mein Frust kommt( es war eine Hormonstörung). Er hat nicht gewartet, bis ich das beim Arzt abklären lassen habe. Er konnte es nicht. Weil er schon weit weg war. Er hat mich quasi fallen lassen, aber weil er leer und ausgesogen war von mir. Das hat nichts mit Liebe zu tun. Er hat auch mit mir geweint als ich meine Sachen geholt habe und ich weiß, er liebt mich, tief verborgen, auch noch. Aber im Moment müssen wir uns beide, jeder für sich und du auch, liebe Mucki, erstmal glücklich machen.
Es ist schrecklich niemanden zu Hause zu haben, oder am Sonntag mit ihm zu kuscheln und einfach mal im Bett zu bleiben. Oder,oder,oder. Aber die Distanz, die er will momentan ist gut. Akzeptiere sie. Ich muß das auch. Er will nichts wissen oder hören von dir. Ja, es ist eine Art emotionale Abhängigkeit, bei mir auch, das ist schon klar. Doch wenn man sich mit sich beschäftigt und mit sich seinen Frieden macht, wird auch das langsam nachlassen. Man muß es wohl erst annehmen um es loslassen zu können.
Ich denke, dass alles seinen Sinn hat, den wir erst mit genügend Abstand verstehen können. Und nichts passiert zufällig.
Lass die ganzen Gefühle zu, heule, schreie, man darf alles, wenn man frisch getrennt ist und trauert. Nichts verdrängen, ausleben. Gut, dass freunde und Familie da sind. Das ist wichtig. Und es gibt uns.
Bleib bei dir, mein Liebes.
Drück dich, Regina.