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Selbstverliebt - aber richtig!

G
@victim_reloaded ,

mein Eindruck ist, daß die Angst vor Psychopharmaka unmittelbar an die Angst vor Kontrollverlust gekoppelt ist. Magst Du eventuell auf die Angstthematik und Mechanismen näher eingehen ?

Ich persönlich finde es für mich immer sehr hilfreich, wenn ich einordnen und verstehen kann, was in mir abläuft und weshalb.

22.07.2018 10:08 • #61


tesa
@all!

Danke für Eure Unterstützung!
Ich habe grade einen elendslangen Beitrag geschrieben, aber leider ist er weg!

Ich muss darüber nachdenken, ob ich mir das ernsthaft antun will. Es gibt keine Garantie dafür, dass dadurch auch nur irgendetwas anders wird. Ich weiß nicht, ob ich den Mount Everest alleine erklimmen will, ohne Garantie, auch anzukommen.

Gott hat einen Plan. Er erschließt sich mir nicht, aber es wird einen Sinn geben.

Meine Frage dürfte irgendwie untergegangen sein? Glaubt ihr, dass es eine Lösung sein könnte, den Mann mit unseren jeweiligen Ängsten zu konfrontieren? Glaubt ihr, dass es was bringen könnte, mit ihm darüber zu reden? Ihn damit dem Muster zu konfrontieren?

22.07.2018 10:14 • x 1 #62


A


Selbstverliebt - aber richtig!

x 3


G
Zitat von tesa:
Meine Frage dürfte irgendwie untergegangen sein? Glaubt ihr, dass es eine Lösung sein könnte, den Mann mit unseren jeweiligen Ängsten zu konfrontieren? Glaubt ihr, dass es was bringen könnte, mit ihm darüber zu reden? Ihn damit dem Muster zu konfrontieren?


Hallo tesa,

das könnte auch bös nach hinten losgehen. Es hängt ja auch davon ab, was Er möchte und wozu Er bereit ist, ob Er sich solchen Thematiken stellen möchte.
Erkenntnis ist ja nur der erste Schritt, damit sind die Ursachen ja noch nicht gelöst.
( Ursache-Wirkung)

Was erhoffst Du Dir explizit bezüglich Deiner Fragen ?

22.07.2018 10:20 • x 1 #63


K
Liebe tesa, ich glaube es persönlich in meinem Fall nicht. Warum? Ich haette ihn damals nicht auffangen und begleiten können.
Habe die Frage damals gestellt und mir wurde zu Recht abgeraten.
Damals war 2006.
Heute könnte ich es vielleicht, aber jetzt ist meine Lebenszeit zu schade.
Und heute weiss ich auch nicht, wie es ihm jetzt geht, da ich keinen Kontakt mehr habe, seit 2013.
Ich weiss wohl, dass er mich immer noch zurück haben will.
Gruss an dich.

22.07.2018 10:24 • x 1 #64


tesa
Zitat von GiuliettaV:

Hallo tesa,

das könnte auch bös nach hinten losgehen. Es hängt ja auch davon ab, was Er möchte und wozu Er bereit ist, ob Er sich solchen Thematiken stellen möchte.
Erkenntnis ist ja nur der erste Schritt, damit sind die Ursachen ja noch nicht gelöst.
( Ursache-Wirkung)

Was erhoffst Du Dir explizit bezüglich Deiner Fragen ?


Du hast recht!

Das ist die Frage, die ich mir selbst stelle! Ich erhoffe mir, dass es einen Weg geben kann, sich aufeinander einzulassen ohne die Vergangenheit in jedem cm umgraben zu müssen. Wir wissen beide, woher unsere Muster kommen. Wir haben nicht über die Muster gesprochen aber über die Verletzungen und die Ängste. Dieser Mann hat meine Seele berührt und ich seine. Wir waren uns auf geistiger, emotionaler, Körperlicher und seelischer Ebene nahe. Sowas passiert alle 10 Jahre mal.

Aber vielleicht ist das der kranke Teil in mir, der sich das alles nur einbildet. Wobei ich im selben Atemzug weiß, dass das nicht stimmt!

22.07.2018 10:40 • x 3 #65


V
Zitat:
@victim_reloaded Und wie ist es nun. ?


@Kontra
Schön, dass Du hier auch mitschreibst!
Ich komme nur grad mit der Frage nicht ganz zu Rande - worauf beziehst Du Dich konkret bzw. was interessiert Dich speziell?

Zitat:
Ich weiß nicht, ob ich den Mount Everest alleine erklimmen will, ohne Garantie, auch anzukommen.


Auf den Everest geht man/frau für gewöhnlich nicht alleine und ohne Sauerstoff - es sei denn, man heißt Reinhold Messner, Ed Viesturs oder David Breashears. Mit Bergführer und entsprechender materieller Unterstützung ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass es klappen kann. Aber Du hast, das ist auch noch keine Fahrkarte mit Gipfel-Garantie.

22.07.2018 10:53 • x 1 #66


G
Zitat von tesa:
Du hast recht!

Das ist die Frage, die ich mir selbst stelle! Ich erhoffe mir, dass es einen Weg geben kann, sich aufeinander einzulassen ohne die Vergangenheit in jedem cm umgraben zu müssen. Wir wissen beide, woher unsere Muster kommen. Wir haben nicht über die Muster gesprochen aber über die Verletzungen und die Ängste. Dieser Mann hat meine Seele berührt und ich seine. Wir waren uns auf geistiger, emotionaler, Körperlicher und seelischer Ebene nahe. Sowas passiert alle 10 Jahre mal.

Aber vielleicht ist das der kranke Teil in mir, der sich das alles nur einbildet. Wobei ich im selben Atemzug weiß, dass das nicht stimmt!


Ich kann die Hoffnung durchaus nachvollziehen und verstehen.

Und nein, daß da Etwas zwischen Euch ist, was Euch verbindet, weiß Dein Unterbewußtsein, Deine Intuition/Bauchgefühl.

Die Anziehung und innere Berührung entsteht meines Erachtens auch durch diese Gemeinsamkeit Eurer Erfahrungen und Verletzungen nebst Angst vor weiteren Verletzungen. Wenn Ihr beide die Themen nicht angeht, besteht die Gefahr, daß Ihr in einer toxischen/destruktiven Beziehung landet, manchmal auch On-OFF.

Die Illusion scheint mir eher die Hoffnung zu sein es ohne Aufarbeitung in eine harmonische Beziehung zu schaffen.

Selbstwertregulation im Außen sehr wichtiger Aspekt
Bedürfniserfüllung
der Partner soll glücklich machen

Man wird im Leben immer wieder mit den gleichen Thematiken konfrontiert, bis man die Ursachen angeht und löst.

22.07.2018 11:03 • x 2 #67


V
Zitat:
Dieser Mann hat meine Seele berührt und ich seine. Wir waren uns auf geistiger, emotionaler, Körperlicher und seelischer Ebene nahe. Sowas passiert alle 10 Jahre mal.


Das ist mir letztes Jahr um diese Zeit mit meiner jetzigen Partnerin auch passiert - allerdings gerade weil wir offen über die gemeinsamen Erfahrungen in den Herkunftsfamilien und die Folgen für uns gesprochen haben. Der Austausch darüber hat diese immense Vertrautheit und Nähe erst möglich gemacht. Ich hatte bzw. habe immer noch den Eindruck, dass da zum ersten Mal ein Mensch ist, der mich wirklich verstehen kann.

Incompatible, it don't matter though
'Cause someone's bound to hear my cry
Speak out if you do
You're not easy to find

(Natasha Bedingfeld)

22.07.2018 11:10 • x 3 #68


tesa
Zitat von victim_reloaded:

Das ist mir letztes Jahr um diese Zeit mit meiner jetzigen Partnerin auch passiert - allerdings gerade weil wir offen über die gemeinsamen Erfahrungen in den Herkunftsfamilien und die Folgen für uns gesprochen haben. Der Austausch darüber hat diese immense Vertrautheit und Nähe erst möglich gemacht. Ich hatte bzw. habe immer noch den Eindruck, dass da zum ersten Mal ein Mensch ist, der mich wirklich verstehen kann.

Incompatible, it don't matter though
'Cause someone's bound to hear my cry
Speak out if you do
You're not easy to find

(Natasha Bedingfeld)


Detto! Danke, fällt mir grade auf, dass das der erste Mensch war, der von Schlägen in der Kindheit erzählt hat!

Was ist daraus geworden?

22.07.2018 11:20 • #69


Bonniefee
Zitat von victim_reloaded:

Das ist mir letztes Jahr um diese Zeit mit meiner jetzigen Partnerin auch passiert - allerdings gerade weil wir offen über die gemeinsamen Erfahrungen in den Herkunftsfamilien und die Folgen für uns gesprochen haben. Der Austausch darüber hat diese immense Vertrautheit und Nähe erst möglich gemacht. Ich hatte bzw. habe immer noch den Eindruck, dass da zum ersten Mal ein Mensch ist, der mich wirklich verstehen kann.

Incompatible, it don't matter though
'Cause someone's bound to hear my cry
Speak out if you do
You're not easy to find

(Natasha Bedingfeld)



Vor vielen Jahren habe ich mich einmal unsterblich in einen Narzissen verliebt. Und er sich in mich. Eine Beziehung hat er aber abgelehnt. Ich fragte ihn warum es für uns nicht reicht. Seine Antwort war damals :weil ich dir niemals treu sein würde, weil ich dich immer wieder verletzten würde, und weil ich irgendwann einfach weg sein würde, wie immer.Nimm die guten Seiten von mir. Damals hab ich das als derbe Abfuhr verstanden. Heute weiß ich dass es das netteste war, was er je in der Lage war für einen anderer Menschen zu tun. Wir sind immer noch Freunde und er bedeutet mir viel. Ich bin einer der wenigen Menschen, dem er Zugang zu seiner Welt gewährt.

22.07.2018 11:26 • x 6 #70


A
Zitat von tesa:
Danke, fällt mir grade auf, dass das der erste Mensch war, der von Schlägen in der Kindheit erzählt hat!

Ein Hallo an alle,

das war bei mir ähnlich. Ich habe in einigen Momenten seine tiefe Verletztheit gemerkt und gedacht, er weiß wie ich mich fühle, und ihm daher auch sehr viel anvertraut. Macht man ja eigentlich auch generell in Beziehungen.
Allerdings waren es später genau diese Sachen, die er gegen mich angewandt hat, wenn ich nicht wie gewünscht funktioniert habe oder wenn er mal wieder unendliche Aufmerksamkeit und Emotionen aus mir rausquetschen wollte.

Er sagte mal zu mir, als ich ihn nach einer intimeren Sache bei ihm fragte: Das sage ich dir nicht, du würdest es später gegen mich verwenden. Ich war total entsetzt. Sicherlich sprach er auch von seinen Erfahrungen der Kindheit, aber vor allem auch, wie er solche Sachen nutzt.

Zum Thema Seelenverwandtschaft: Das habe ich bisher zu allen Männern empfunden, in die ich mich verliebt habe. 4 mal war ich bisher sehr verliebt. Ich glaube nicht, dass sich diese Seelenverwandtschaft nur in N-Beziehungen findet. Vermutlich fühlt es sich bei N-Beziehungen auch so lange so an, weil es eine ständige chemische Reaktion im Gehirn gibt durch die Nähe-Distanz-Situationen, Schmerzen ohne Ende, Stress, dann wieder große Erleichterung, weil der N mal wieder lieb ist etc. pp.

Schlussendlich denke ich auch, dass Seelenverwandtschaft also das totale Verschmelzen mit dem Partner keine gesunde Form der Liebe ist, sondern eher eine infantile Liebe und zudem romantische Vorstellung.

Zum Eingangspost und dass die Expartner von Narzissten oft auch aus altruistischen Motiven bzw. deren Befriedigung in den Beziehungen bleiben, kann ich bis zu einem gewissen Punkt bestätigen. Schlussendlich war ich es dann, der sich aus der Beziehung befreit hat. Ich bin auch ein recht altruistischer Mensch, jedoch habe ich gelernt, dass man auch damit manipulieren könnte, man Menschen unter Druck setzt und sich grenzüberschreitend verhalten kann. Meine Mutter hat mir da gut den Spiegel vorgehalten, wie ich nicht sein möchte.
Mein jetztiger unnarzisstischer Partner tendiert auch eher in die altrusistische als egoistische Richtung. So entsteht aus unserer Beziehung sehr viel Gutes nicht nur für uns oder auch unsere Umwelt im Gegensatz zu der destruktiven und ausbeuterischen Beziehung zum N.
Mein Fazit ist: Ns brauchen altruistische Menschen. Wir aber keine Narzissten.

22.07.2018 11:41 • x 3 #71


A
Zitat von Bonniefee:
Vor vielen Jahren habe ich mich einmal unsterblich in einen Narzissen verliebt. Und er sich in mich. Eine Beziehung hat er aber abgelehnt. Ich fragte ihn warum es für uns nicht reicht. Seine Antwort war damals :weil ich dir niemals treu sein würde, weil ich dich immer wieder verletzten würde, und weil ich irgendwann einfach weg sein würde, wie immer.Nimm die guten Seiten von mir. Damals hab ich das als derbe Abfuhr verstanden. Heute weiß ich dass es das netteste war, was er je in der Lage war für einen anderer Menschen zu tun. Wir sind immer noch Freunde und er bedeutet mir viel. Ich bin einer der wenigen Menschen, dem er Zugang zu seiner Welt gewährt.

Oh ja!

Ich kenne solche Aussagen nur andersherum: Irgendwann wirst du mich betrügen. Irgendwann wirst du mich verletzen. Irgendwann wirst du mich verlassen. Nur mit letzterem hatte er dann wirklich recht.

22.07.2018 12:05 • x 2 #72


Kontra
Zitat von victim_reloaded:
Schön, dass Du hier auch mitschreibst!
Ich komme nur grad mit der Frage nicht ganz zu Rande - worauf beziehst Du Dich konkret bzw. was interessiert Dich speziell?

Wie ist der Stand jetzt? Du warst sehr wütend in deinem ersten Post, ist das noch so?

@GiuliettaV :*

22.07.2018 12:29 • x 2 #73


E
Zitat von tesa:
Meine Frage dürfte irgendwie untergegangen sein? Glaubt ihr, dass es eine Lösung sein könnte, den Mann mit unseren jeweiligen Ängsten zu konfrontieren? Glaubt ihr, dass es was bringen könnte, mit ihm darüber zu reden? Ihn damit dem Muster zu konfrontieren?


Liebe Tessa, ich habe ja von meinem verstorbenen Freund geschrieben. Unsere Beziehung war so unglaublich innig, liebevoll, wertschätzend, tief und harmonisch, weil wir uns gegenseitig wirklich auch die idiotischsten Ängste, die wir hatten, anvertraut haben. Erst dadurch war es möglich auch so tiefe Vertrautheit und Liebe im Alltag zu leben.

Als er dann plötzlich starb, hatte ich etwas, dass den Schmerz immer ein Stück weit gelindert hat und dass war das Wissen, das wir immer über alles gesprochen haben. Ich lernte in meiner eigenen Trauerzeit, dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Viele Menschen bleiben allein mit dem Gefühl zurück, dass sie dem Partner, den Eltern oder nahen Freunden noch gern dies oder jenes gesagt hätten. Es ist eine große innere Freude für mich, dass wir beide so intensiv und vertraut miteinander gelebt haben und eine Erleichterung, dass nichts Unausgesprochenes auch meinerseits zurückgeblieben ist.

Wenn man sich öffnet, macht man sich verletzlich und ich habe das ja selbst die letzten Jahre gemieden und wollte niemanden an mich ranlassen. Das ist aber Quatsch gewesen und hat mich ins Chaos geführt. Vielleicht war es auch noch nicht der richtige Zeitpunkt.

Du wirst sehen, wie der andere darauf reagiert und ob er sich einlässt. Beziehung ohne diese Ehrlichkeit und Nähe ist für mich nicht wirklich lebbar.

LG Vidi

22.07.2018 12:36 • x 2 #74


G
Zitat von Bonniefee:
Vor vielen Jahren habe ich mich einmal unsterblich in einen Narzissen verliebt. Und er sich in mich. Eine Beziehung hat er aber abgelehnt. Ich fragte ihn warum es für uns nicht reicht. Seine Antwort war damals :weil ich dir niemals treu sein würde, weil ich dich immer wieder verletzten würde, und weil ich irgendwann einfach weg sein würde, wie immer.Nimm die guten Seiten von mir. Damals hab ich das als derbe Abfuhr verstanden. Heute weiß ich dass es das netteste war, was er je in der Lage war für einen anderer Menschen zu tun. Wir sind immer noch Freunde und er bedeutet mir viel. Ich bin einer der wenigen Menschen, dem er Zugang zu seiner Welt gewährt.


Vor rund 20 Jahren hatte ich eine Beziehung mit einem Mann, wo mir keine Diagnose bekannt ist oder ob er mal eine Therapie gemacht hat. Wir sind uns zufällig begegnet und waren vom ersten Moment beide wie verzaubert. Uns war Beiden sofort klar, daß wir zusammen sein möchten. Es begann sehr harmonisch und viele in bekannten und Freundeskreis sahen in uns ein Traumpaar. Wir haben uns sehr geöffnet und dann zog Er sich von heute auf morgen zurück und wurde abweisend. Danach folgten Spielchen, zeigte mir die kalte Schulter. Ich verstand das zu dem Zeitpunkt alles überhaupt nicht.

Eines Abends kam Er plötzlich auf mich zu, küßte mir auf den Mund, Wange links und rechts und rannte weg. Ich war völlig überrascht und irritiert. Ein gemeinsamer Freund hat Ihn danach angesprochen, was das sollte und Er fing an zu weinen und hat Ihm erzählt, daß Er Angst hat mich zu verlieren, Er mich zu sehr liebt und auch sich selber zu verlieren.

Ich vermute, daß es im Zusammenhang stand mit dem frühen Verlust beider Eltern durch 2 sehr schreckliche unaufgeklärte Unfälle.
Erst sehr viel später ist mir klar geworden, daß Er sehr narzisstische Züge hatte insgesamt, besaß auch sehr viel Ausstrahlung. Auch die Dynamiken in der Beziehung deuten darauf hin.

22.07.2018 12:39 • x 1 #75


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