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Selbstverliebt - aber richtig!

V
Zitat:
Ich habe als Kind gelernt meine Umgebung, die Menschen in den feinsten Nuancen wahrzunehmen und eine ausgeprägte Empathie entwickelt,


So gegensätzlich ist das eigentlich gar nicht.
Bei mir hat sich auch diese ganz feine Antenne für das Zwischenmenschliche entwickelt, die jede kleinste Verstimmung (damals bei meinen Eltern) schon früh detektieren konnte. Damit verbunden war ebenfalls eine hohes Maß an Empathie, um möglichst gut den emotionalen Zustand des elterlichen Gegenübers zu erspüren, um sich entsprechend dieser äußeren Anforderung und der Einstellung, dass ich für deren Wohlbefinden verantwortlich bin, zu verhalten. Alice Miller nennt uns die begabten Kinder.
Das ist auch der Grund, warum es mich schließlich in die Psychologie gezogen hat. Folgt man Alice Miller, ist das kein Zufall. Viele Therapeutinnen und Therapeuten sind begabte Kinder mit entsprechend problematischem Erfahrungshintergrund.

21.07.2018 20:18 • x 4 #16


B
Hi,

in der Hoffnung, dass es diesmal ruhiger zugeht, gesell ich mich gern eine Weile dazu wenn ich darf

Die Problematik liegt für mich (unter anderem) bereits hier:

manche Menschen hier sind tatsächlich Opfer geworden. Wurden geschlagen, misshandelt usw.

Gewalt ist kein Merkmal der NPS, zudem können sowohl Frauen den männlichen Narzissmus entwickeln, sowie Männer den sog. weiblichen Narzissmus.

Mir wird diesbezüglich einfach schon viel zu viel durcheinander geworfen.

Ein weiterer Punkt wäre, dass hier leider sehr oft, gerade leider von den Membern, die sich an und für sich gut auskennen und auch viele gute Ratschläge parat haben, gerade zu menschenverachtende Beiträge kommen im Stile von:

Menschen können sie leider niemals werden, in Ihnen wohnt nichts außer Neid, Hass und Bosheit. Wenn Sie vorgeben jemanden zu lieben, dann ist das immer gelogen, denn ein Narzisst ist weder zur Empathie, noch zur Liebe fähig, da die entsprechenden Hirnarelae verkrüppelt sind und schlicht defekt sind!

Und der letzte Punkt ist für mich, dass medizinische Fakten einfach geleugnet werden und zum Teil mit längst veralteten Ansichten argumentiert wird, die zudem längst widerlegt sind. Daraus entstehen dann dämonisierende Legenden, die in Allem was der Betroffene sagt, tut, zeigt, oder eben unterlässt - eine zutiefst boshafte und nur auf die schädigende Wirkung des Gegenübers abzielende Vorsatztat unterstellt.

Liebe Grüße
Moon

21.07.2018 20:22 • x 3 #17


A


Selbstverliebt - aber richtig!

x 3


Feuerundwasser
hmm Opfer muss aber nicht die Frau sein gibt es auch oft andersrum.Was ich komisch finde ist die schnelle Schubladendenkweise Narzist.Kommt mir vor wie bei ADHS. Oft sind es meiner Meinung nach vielschichtige Probleme die es schon immer gab nur damals war der Begriff Narzist nicht so geläufig. Komisch alles soll immer weiblich werden zum Beispiel Hochs im Wetterbericht auch Frauennamen haben ect.Dann bitte aber auch Narzistin,gleiches Recht für alle lol.
Das einzige wo ich mir hier im Forum sicher bin das die Leute die hier schreiben noch irgendwie lieben und das die andere Hälfte warscheinlich weniger bis gar nicht liebt sonst wären nicht alle getrennt.
So wollte auch mal was schlaumeiern schönen Samstag Abend.

21.07.2018 20:26 • #18


V
Zitat:
Gewalt ist kein Merkmal der NPS,


Aber dennoch wird - in der Regel der weibliche Part - durch das erweiterte Selbst des - in der Regel männlichen Parts - vergewaltigt, welches ihr übergestülpt wird.

21.07.2018 20:27 • x 2 #19


B
Dir auch

21.07.2018 20:27 • #20


G
Zitat von victim_reloaded:

So gegensätzlich ist das eigentlich gar nicht.
Bei mir hat sich auch diese ganz feine Antenne für das Zwischenmenschliche entwickelt, die jede kleinste Verstimmung (damals bei meinen Eltern) schon früh detektieren konnte. Damit verbunden war ebenfalls eine hohes Maß an Empathie, um möglichst gut den emotionalen Zustand des elterlichen Gegenübers zu erspüren, um sich entsprechend dieser äußeren Anforderung und der Einstellung, dass ich für deren Wohlbefinden verantwortlich bin, zu verhalten. Alice Miller nennt uns die begabten Kinder.
Das ist auch der Grund, warum es mich schließlich in die Psychologie gezogen hat. Folgt man Alice Miller, ist das kein Zufall. Viele Therapeutinnen und Therapeuten sind begabte Kinder mit entsprechend problematischem Erfahrungshintergrund.




Da ist wirklich was dran. Es gibt Dinge, die bedürfen der Erfahrung, um Sie besser zu verstehen zu können. Reines theoretisches Wissen ersetzt das wahrscheinlich nicht.

Dann haben wir sozusagen nur etwas unterschiedliche Rollen eingenommen und Überlebensstrategien entwickelt in unserer Persönlichkeit, wobei auch Opfer und Retter in die Täter Rolle wechseln. Spreche ich mich selber auch nicht frei.

Daher fasziniert mich die Psychologie wohl auch so sehr.

21.07.2018 20:34 • x 3 #21


B
JA - ohne Frage! Du weißt, wie ich es gemeint habe. Es gibt hier sehr viele, wirklich erschreckende Geschichten, nicht zuletzt auch meine eigene, denn auch ich habe zuvor eine toxische beziehung geführt, inkl. Alk. Gewalt. sechsueller Missbrauch, etc.pp.

Ich möchte nur verdeutlichen, dass die NPS mehr als häufig einhergeht mit weiteren Störungsbildern. Aber ganz grundsätzlich, definiert sich die NPS nicht dadurch, dass köperliche Gewalt angewendet wird.
Dies resultiert schon allein aus den doch recht unterschiedlichen Typen der NPS, der Ausprägung insgesamt, sowie auch der weiteren Diagnosen.

Ich möchte da eher in die Richtung Gut, ein Narzisst war als Kind Opfer, jetzt ist er aber erwachsen und für sein Tun verantwortlich - und da wird es dann wirklich kritisch. Mein Eindruck ist, dass hier dem Narzissten zuviel Steuerungskraft unterstellt wird. Wäre dies so offensichtlich für den Betroffenen selbst, so wäre er nicht krank, bzw. würde es sich nicht um eine so tiefgreifende Persönlichkeitsstörung handeln. Auch wird Betroffenen sehr oft abgesprochen, im Sinne der ICD - 10 an einer Krankheit zu leiden - respektive sogar einigen Krankheiten.

LG
Moon

21.07.2018 20:36 • x 4 #22


Y
Hallo Moon,

Zitat:
Gewalt ist kein Merkmal der NPS

das stimmt. Aber es kann eines sein. Und psychische Gewalt entsteht nunmal oft in diesen Beziehungen. Du selbst schriebst davon anfangs im Narzissten-Thread.Mal ganz unabhängig von der Frage, wer nun gerade Täter, wer Opfer ist. Es entstand Gewalt und davon wird erzählt. Und durchaus las ich auch schon von bewussten und reflektierten Menschen auf der Opferseite
Zitat:
zudem können sowohl Frauen den männlichen Narzissmus entwickeln, sowie Männer den sog. weiblichen Narzissmus.


das weiß ich. Ich bin auch schon der einen oder anderen Frau mit männlichem Narzissmus begegnet.

21.07.2018 20:40 • x 3 #23


V
Zitat:
wobei auch Opfer und Retter in die Täter Rolle wechseln.


Genau - denn unbewusst reinszenieren wir in unseren erwachsenen Beziehungen die für das frühkindliche Überleben (schließlich war wir damals von den Eltern abhängig) wirksamen Strategien und Muster. Alice Miller nennt das den Wiederholungszwang. Das beeinflusst nicht unwesentlich unsere Partnerwahl. Solange wir nicht in der Lage sind, die Natur des Wiederholungszwangs zu reflektieren, tappen wir mit großer Wahrscheinlichkeit immer wieder in die gleiche Falle.

21.07.2018 20:41 • x 5 #24


B
Aber es kann eines sein

Da bin ich eben anderer Meinung ysabell - in dem Falle ist es ein Charaktermerkmal des Betroffenen, aber körperliche Gewalt ist für die Mechanismen überhaupt nicht notwendig. Wahrscheinlich in der Hauptsache eine Frage der eigenen häuslichen Verhältnisse in der Kindheit.

LG
Ex-Mitglied

21.07.2018 20:45 • x 1 #25


Y
Zitat:
Ich möchte da eher in die Richtung Gut, ein Narzisst war als Kind Opfer, jetzt ist er aber erwachsen und für sein Tun verantwortlich - und da wird es dann wirklich kritisch. Mein Eindruck ist, dass hier dem Narzissten zuviel Steuerungskraft unterstellt wird. Wäre dies so offensichtlich für den Betroffenen selbst, so wäre er nicht krank, bzw. würde es sich nicht um eine so tiefgreifende Persönlichkeitsstörung handeln.


ja, da hast Du recht, aber gleiches gilt doch auch oftmals für die Partner von Narzissten.

Zitat:
Da bin ich eben anderer Meinung ysabell - in dem Falle ist es ein Charaktermerkmal des Betroffenen, aber körperliche Gewalt ist für die Mechanismen überhaupt nicht notwendig. Wahrscheinlich in der Hauptsache eine Frage der eigenen häuslichen Verhältnisse in der Kindheit.


ich dachte dabei auch gar nicht in erster Linie an körperliche Gewalt, sondern psychische.
Aber körperliche kann durchaus auch statt finden.

21.07.2018 20:48 • x 1 #26


Gretchen
Das blöde ist wohl, reflektieren allein hilft wohl nicht.

Kognitiv kann man dem nicht beikommen.

(Beziehungsanbahnungen und Gestaltungen laufen nicht kognitiv ab...)

Doofe Sache das und Narzissmus ein weites Feld.

(Ich mag alice Miller!)

Gewalt ist in meinen Augen eine Frage der Impuls- Kontrolle und Narzissmus eine Frage der selbstwertregulation- kann sich natürlich beides treffen- muss es aber nicht.

Überschnitten: ich meine körperliche Gewalt

21.07.2018 20:50 • x 3 #27


B
@ysabell

Und da hast Du natürlich Recht. Ganz klar - es manifestiert sich emotionale Gewalt - ich zweifle nur den Vorsatz an, den sehe ich schlicht nicht. Ein solcher Vorsatz wäre für mich auf der Stufe der Soziopathie erreicht und letztlich sogar fast ausschließlich dort.

21.07.2018 20:53 • x 1 #28


G
Zitat von victim_reloaded:

Genau - denn unbewusst reinszenieren wir in unseren erwachsenen Beziehungen die für das frühkindliche Überleben (schließlich war wir damals von den Eltern abhängig) wirksamen Strategien und Muster. Alice Miller nennt das den Wiederholungszwang. Das beeinflusst nicht unwesentlich unsere Partnerwahl. Solange wir nicht in der Lage sind, die Natur des Wiederholungszwangs zu reflektieren, tappen wir mit großer Wahrscheinlichkeit immer wieder in die gleiche Falle.


Stimmen wir vollkommen überein.

Ich habe es ja selber wiederholt gemerkt, daß es da diese gegenseitige Anziehung gibt und solange die noch bei mir vorhanden ist, ein sicheres Zeichen für mich, daß es noch ungenügend gelöst ist in mir.

@Moon
Mir persönlich hat die psychische Gewalt mehr weh getan als die körperliche.
Ich wurde geschlagen egal wie sehr ich geweint habe und wie verzweifelt ich war, ich war sein Ventil. Bis ich eines Tages angefangen habe zu Lachen, ich hatte keine Angst mehr davor. Kam danach nie wieder vor. Ich weiß, daß mein Vater kaum Impulskontrolle besitzt und so innerlich unter Druck steht, daß der Blutdruck in schwindelerregende Höhen geht. Hat Ihn schon fast das Leben gekostet.

21.07.2018 20:57 • x 2 #29


V
Zitat:
Das blöde ist wohl, reflektieren allein hilft wohl nicht.
Kognitiv kann man dem nicht beikommen.


Das stimmt, es muss auch eine erlebnismäßige und damit emotionale Komponente dabei sein.
Mein Therapeut meinte unlängst: Sie haben also in der Kindheit einen weitgehend unsicheren Bindungsstil erlebt und als Kollege wissen Sie, dass sich das in den erwachsenen Beziehungen wiederspiegelt. Aber es gibt Hoffnung: Wenn wir einem Menschen begegnen, der uns eine sichere Bindung erfahren lässt, sind korrigierende Erfahrungen und eine Veränderung des Bindungsstils möglich. Mir scheint, Ihre Partnerin ist eine solche Person. Das sollten Sie ihr vielleicht auch mal sagen ...

21.07.2018 20:58 • x 6 #30


A


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